Von Graz zur Barentssee und zurück
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Von Graz zur Barentssee und zurück
Von Graz zur Barentssee und zurück
Vorausschicken möchte ich, dass wir in diesem Jahr zum x-ten Mal in Nordslkandinavien waren.Wir haben daher viele Besichtigungen, die ein "Ersttäter" natürlich machen würde, nicht gemacht.
Wir haben Natur, Ruhe und Kühle, gesucht und gefunden.Wir haben aber auch manches mit anderen Augen gesehen als beim ersten oder zweiten Mal. Aber lest selbst...
Die Anreise
Am Montag, den 11.7.2010 geht es also los in den hoffentlich verdienten Urlaub. Die folgenden Tage versprechen nicht so extrem heiß zu werden wie die Tage zuvor, was angesichts der Tatsache, dass unser fest eingebauter Generator, der während der Fahrt die Klimaanlage im Aufbau betreibt, defekt ist und vor unserer Abreise nicht mehr repariert werden kann.
Die erste Nacht verbringen wir am Stellplatz in Thierstein, was einen Nachbarn nicht so sehr freut, da wir ihm „die Aussicht verstellen“. Nun, wir stehen an diesem Abend an dem einzigen für uns möglichen Platz, der ganz genau so oft auch von anderen als Stellplatz verwendet wird.
Gegen Mitternacht hat es noch immer 30 °C – wir schalten die Klimaanlage ein, stecken 6 zusätzliche Euro für den zusätzlichen Strombezug in den Spendenstein und verbringen eine angenehme Nacht, in der eine Gewitterfront eine leichte Abkühlung bringt.
Tag 2, es geht über Magdeburg und Braunschweig, wo es tags zuvor noch 38 °C gehabt und jetzt um ca. 10 °C abgekühlt hat, nach Amelinghausen in der Lüneburger Heide. Das fast schattige Plätzchen am Stellplatz beim Waldschwimmbad garantiert eine angenehme Nachtruhe.
Am Tag 3 gibt es nun Kriegsrat: Welche Strecke soll gewählt werden? Man entscheidet sich für die Variante Storebælt-Brücke, Öresund-Brücke, schwedische Süd- und Ostküste. An diesem Tag fahren wir bis zum CP an der Storebælt-Brücke. Er ist zwar der teuerste CP auf der Route (für uns 3 Erwachsene inkl. Strom, Duschen etc. EUR 35.- pro Nacht), liegt aber direkt am Wasser und ist nach den 33 °C in Schleswig-Holstein trotz des warmen und starken Südwinds die beste Wahl.
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 5-6118.jpg
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 5-6124.jpg
Vorausschicken möchte ich, dass wir in diesem Jahr zum x-ten Mal in Nordslkandinavien waren.Wir haben daher viele Besichtigungen, die ein "Ersttäter" natürlich machen würde, nicht gemacht.
Wir haben Natur, Ruhe und Kühle, gesucht und gefunden.Wir haben aber auch manches mit anderen Augen gesehen als beim ersten oder zweiten Mal. Aber lest selbst...
Die Anreise
Am Montag, den 11.7.2010 geht es also los in den hoffentlich verdienten Urlaub. Die folgenden Tage versprechen nicht so extrem heiß zu werden wie die Tage zuvor, was angesichts der Tatsache, dass unser fest eingebauter Generator, der während der Fahrt die Klimaanlage im Aufbau betreibt, defekt ist und vor unserer Abreise nicht mehr repariert werden kann.
Die erste Nacht verbringen wir am Stellplatz in Thierstein, was einen Nachbarn nicht so sehr freut, da wir ihm „die Aussicht verstellen“. Nun, wir stehen an diesem Abend an dem einzigen für uns möglichen Platz, der ganz genau so oft auch von anderen als Stellplatz verwendet wird.
Gegen Mitternacht hat es noch immer 30 °C – wir schalten die Klimaanlage ein, stecken 6 zusätzliche Euro für den zusätzlichen Strombezug in den Spendenstein und verbringen eine angenehme Nacht, in der eine Gewitterfront eine leichte Abkühlung bringt.
Tag 2, es geht über Magdeburg und Braunschweig, wo es tags zuvor noch 38 °C gehabt und jetzt um ca. 10 °C abgekühlt hat, nach Amelinghausen in der Lüneburger Heide. Das fast schattige Plätzchen am Stellplatz beim Waldschwimmbad garantiert eine angenehme Nachtruhe.
Am Tag 3 gibt es nun Kriegsrat: Welche Strecke soll gewählt werden? Man entscheidet sich für die Variante Storebælt-Brücke, Öresund-Brücke, schwedische Süd- und Ostküste. An diesem Tag fahren wir bis zum CP an der Storebælt-Brücke. Er ist zwar der teuerste CP auf der Route (für uns 3 Erwachsene inkl. Strom, Duschen etc. EUR 35.- pro Nacht), liegt aber direkt am Wasser und ist nach den 33 °C in Schleswig-Holstein trotz des warmen und starken Südwinds die beste Wahl.
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Re: Von Graz zur Barentssee und zurück
Die Fahrt durch Schweden und ein kleines Stück Finnland
Am Tag 4 erreichen wir über die Brücke Schweden, hier beginnt für mich irgendwie erst Skandinavien. Wir fahren zwar nicht auf der schnellsten Route in den Norden, wollen aber dennoch heute noch Kilometer machen. So geht es dann auch zügig bis nach Kalmar, wo wir gegen 17 Uhr eintreffen. Der CP macht auf uns einen tristen Eindruck und ist rappelvoll – wir beschließen auf Öland auszuweichen. Nein, der „Stellplatz“ unter der Brücke, ein einfacher Parkplatz mit Verkehrslärm, ist nicht unsere Sache, andere Wohnmobilisten scheinen das anders zu sehen. Etwa 10 km südlich der Brücke bleiben wir dann auf dem CP Haga Park für eine Nacht.
Tag 5 ist gekommen, der Kühlschrank sollte wieder einmal aufgefüllt werden, was wir noch auf Öland erledigen. Der einzige Bankomat im Einkaufszentrum funktioniert nicht, was aber nicht so tragisch ist, weil in den großen Läden überall Kreditkarten akzeptiert werden.
Weiter geht es nach Norden, Wald, Ackerland mit den verschiedensten Feldfrüchten, kleine Dörfer liegen auf unserem Weg. Auf dem Weg liegt das kleine Städtchen Söderköping, wo wir 1977 bei unserem allerersten Skandinavien-Urlaub im Hotel Söderköpings Brunn nächtigten und lustige Erfahrungen machten: dass Salz in einer Schüssel und Zucker in einem kleinen Salzstreuer serviert wurden. Salziger Kaffee und gezuckerte Eier schmecken allerdings ein wenig grauslich... Das Hotel gibt es noch, auch einen Stellplatz (offiziell) im Ort, allerdings ist dieser nicht so lauschig (Teil eines Parkplatzes) und im Ort überhaupt zu viel Trubel für unseren Geschmack. Also fahren wir hinaus zum Göta-Kanal an dessen erste Schleuse in Mem, wo es auch einen offiziellen Stellplatz gibt. Hier lassen wir uns nieder, setzen uns - noch immer leicht bekleidet - in den Schatten und sahen den vielen Booten zu, wie sie durch die Schleuse gebracht wurden. Ein lauschiger, sauberer und durchaus empfehlenswerter Stellplatz!
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http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 5-6222.jpg
Tags darauf – es ist der Tag 6 unserer Reise - durchqueren wir auf der Autobahn Stockholm. Schlimm, wie hier wohl viele Leute, die an sich schön am Mälaren wohnen, unter dem Verkehrslärm leiden müssen! Lärmschutzwände? Fehlanzeige! Auch an diesem Tag wollen wir "Kilometer machen" und auf der E4 geht das auch sehr gut. In Schweden sind viele der Überlandstraßen entweder 4-spurig wie eine Autobahn ausgebaut oder 3-spurig und die Überholmöglichkeit wechselt im etwa 2-km-Wechsel für die beiden Richtungen. So lässt es sich entspannt und flott weiterkommen.
Wir peilen den CP in Hudiksvall an - voll! Die "Stellplätze" im Hafen- und Bahnhofsbereich sind nicht unsere Sache, also fahren wir weiter. Der nächste Platz liegt etwas weiter nördlich an der E4, aber weit genug weg von der Straße, um nicht vom Lärm gestört zu werden. Der Platz hat wohl schon bessere Zeiten erlebt und ist entsprechend billig. Dass dann abends während eines kurzen Regens der Strom in der ganzen Anlage ausfällt, passt zu dem Gesamtbild des verwahrlosten Platzes.
Am Tag 7 darauf geht es weiter ans Kilometerfressen. Noch immer fahren wir durch Acker- und Weideland, auch hier werden noch vielfältige Feldfrüchte angebaut. Ånäset ist unser Tagesetappenziel - ein CP, der zwar auch neben der E4 liegt, aber von einem breiten Waldgürtel umgeben ist. Wir lassen uns im Restaurant am Platz Pizza backen, der Chef höchstpersönlich knetet den Teig! Und mit SEK 60.- (also rund EUR 6,50) ist die reichlich mit Lauch, Wurst, Käse und Ei belegte Pizza nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch durchaus ihren Preis wert.
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 5-6238.jpg
So sehen volle Campingplätze in Skandinavien aus
Mit Tag 8 ist die zweite Woche unserer Reise gekommen und wir wollen bis Rovaniemi kommen. Zunehmend wird etwa ab Luleå der Wald niedriger, nur mehr Birken sind bald zu sehen. Irgendwo in dieser Gegend habe ich jedes Mal das komische Gefühl, dass sich die Erde zum Nordpol hin abflacht…
In Haparanda kauften wir noch einmal ordentlich ein. In Schweden ist das Einkaufen kein Problem, man bekommt alles, wonach der Sinn steht und zu Preisen, die nur wenig höher als jene in Österreich sind. Einzig das Thema "Brot" ist ein trauriges. Brot wird offensichtlich nur in Großbäckereien gebacken, ist weich und pappig, hält ewig. Aber sonst wird der Kühlschrank noch einmal mit Wurst und Fleisch aufgefüllt, beides ist in Norwegen eher ein trauriges oder/und teures Thema.
Einer der beiden Campingplätze in Rovaniemi liegt direkt am Kemijoki, dem breiten Fluss, der die Stadt durchquert. Die CP-Preise sind hier entsprechend der Tatsache, dass die meisten Nordlandfahrer hier durchkommen, dass sie den Weihnachtsmann besuchen wollen. EUR 28.- kostet es für uns 3 Erwachsene! Strom würde extra EUR 5.- kosten, worauf wir dankend verzichten. Dafür sind auch die stromlosen Stellplätze direkt am Wasser und damit luftig und von Gelsen frei (Gelsen = Mücken). Letzteres ist auch der einzige Grund für unsere Wahl dieses CP. Ansonsten ist er bei Vollbelegung im Sanitärbereich völlig unterdimensioniert...
http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 5-6256.jpg
In Rovaniemi ist das Arktikum, ein Museum zur Lebensweise in arktischen Regionen (weltweit) äußerst sehenswert, dort waren wir vor ein paar Jahren. Auch der Weihnachtsmann-Kitsch interessiert uns nicht noch einmal. Also starten wir am Dienstag (Tag 9) zur Fahrt an die Barentsee.
Interessant, wie sich unsere Wahrnehmung im Laufe unserer Nordland-Besuche verändert hat. Dort, wo wir beim ersten Mal grenzenlose Einsamkeit gesehen oder - besser gesagt - vermutet hatten, nehmen wir jetzt zahlreiche Wohnhäuser war, die ein paar Baumreihen weiter hinten versteckt liegen. Nur ein Postkasten, eine Bushaltestelle oder manchmal ein sonst völlig deplatziert wirkender Parkplatz weisen darauf hin, dass "da hinten" Menschen leben. Nur wenige größere Ansiedlungen gibt es auf dieser Strecke (Sodankylä, Ivalo, Inari), dafür machen Rentiere die Fahrt beschwerlich, vor allem, wenn sie sich nicht entscheiden können, ob sie links oder rechts von der Straße weiterlaufen sollen und deshalb auf der Straße Slalom laufen...
Am Tag 4 erreichen wir über die Brücke Schweden, hier beginnt für mich irgendwie erst Skandinavien. Wir fahren zwar nicht auf der schnellsten Route in den Norden, wollen aber dennoch heute noch Kilometer machen. So geht es dann auch zügig bis nach Kalmar, wo wir gegen 17 Uhr eintreffen. Der CP macht auf uns einen tristen Eindruck und ist rappelvoll – wir beschließen auf Öland auszuweichen. Nein, der „Stellplatz“ unter der Brücke, ein einfacher Parkplatz mit Verkehrslärm, ist nicht unsere Sache, andere Wohnmobilisten scheinen das anders zu sehen. Etwa 10 km südlich der Brücke bleiben wir dann auf dem CP Haga Park für eine Nacht.
Tag 5 ist gekommen, der Kühlschrank sollte wieder einmal aufgefüllt werden, was wir noch auf Öland erledigen. Der einzige Bankomat im Einkaufszentrum funktioniert nicht, was aber nicht so tragisch ist, weil in den großen Läden überall Kreditkarten akzeptiert werden.
Weiter geht es nach Norden, Wald, Ackerland mit den verschiedensten Feldfrüchten, kleine Dörfer liegen auf unserem Weg. Auf dem Weg liegt das kleine Städtchen Söderköping, wo wir 1977 bei unserem allerersten Skandinavien-Urlaub im Hotel Söderköpings Brunn nächtigten und lustige Erfahrungen machten: dass Salz in einer Schüssel und Zucker in einem kleinen Salzstreuer serviert wurden. Salziger Kaffee und gezuckerte Eier schmecken allerdings ein wenig grauslich... Das Hotel gibt es noch, auch einen Stellplatz (offiziell) im Ort, allerdings ist dieser nicht so lauschig (Teil eines Parkplatzes) und im Ort überhaupt zu viel Trubel für unseren Geschmack. Also fahren wir hinaus zum Göta-Kanal an dessen erste Schleuse in Mem, wo es auch einen offiziellen Stellplatz gibt. Hier lassen wir uns nieder, setzen uns - noch immer leicht bekleidet - in den Schatten und sahen den vielen Booten zu, wie sie durch die Schleuse gebracht wurden. Ein lauschiger, sauberer und durchaus empfehlenswerter Stellplatz!
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Tags darauf – es ist der Tag 6 unserer Reise - durchqueren wir auf der Autobahn Stockholm. Schlimm, wie hier wohl viele Leute, die an sich schön am Mälaren wohnen, unter dem Verkehrslärm leiden müssen! Lärmschutzwände? Fehlanzeige! Auch an diesem Tag wollen wir "Kilometer machen" und auf der E4 geht das auch sehr gut. In Schweden sind viele der Überlandstraßen entweder 4-spurig wie eine Autobahn ausgebaut oder 3-spurig und die Überholmöglichkeit wechselt im etwa 2-km-Wechsel für die beiden Richtungen. So lässt es sich entspannt und flott weiterkommen.
Wir peilen den CP in Hudiksvall an - voll! Die "Stellplätze" im Hafen- und Bahnhofsbereich sind nicht unsere Sache, also fahren wir weiter. Der nächste Platz liegt etwas weiter nördlich an der E4, aber weit genug weg von der Straße, um nicht vom Lärm gestört zu werden. Der Platz hat wohl schon bessere Zeiten erlebt und ist entsprechend billig. Dass dann abends während eines kurzen Regens der Strom in der ganzen Anlage ausfällt, passt zu dem Gesamtbild des verwahrlosten Platzes.
Am Tag 7 darauf geht es weiter ans Kilometerfressen. Noch immer fahren wir durch Acker- und Weideland, auch hier werden noch vielfältige Feldfrüchte angebaut. Ånäset ist unser Tagesetappenziel - ein CP, der zwar auch neben der E4 liegt, aber von einem breiten Waldgürtel umgeben ist. Wir lassen uns im Restaurant am Platz Pizza backen, der Chef höchstpersönlich knetet den Teig! Und mit SEK 60.- (also rund EUR 6,50) ist die reichlich mit Lauch, Wurst, Käse und Ei belegte Pizza nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch durchaus ihren Preis wert.
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So sehen volle Campingplätze in Skandinavien aus
Mit Tag 8 ist die zweite Woche unserer Reise gekommen und wir wollen bis Rovaniemi kommen. Zunehmend wird etwa ab Luleå der Wald niedriger, nur mehr Birken sind bald zu sehen. Irgendwo in dieser Gegend habe ich jedes Mal das komische Gefühl, dass sich die Erde zum Nordpol hin abflacht…
In Haparanda kauften wir noch einmal ordentlich ein. In Schweden ist das Einkaufen kein Problem, man bekommt alles, wonach der Sinn steht und zu Preisen, die nur wenig höher als jene in Österreich sind. Einzig das Thema "Brot" ist ein trauriges. Brot wird offensichtlich nur in Großbäckereien gebacken, ist weich und pappig, hält ewig. Aber sonst wird der Kühlschrank noch einmal mit Wurst und Fleisch aufgefüllt, beides ist in Norwegen eher ein trauriges oder/und teures Thema.
Einer der beiden Campingplätze in Rovaniemi liegt direkt am Kemijoki, dem breiten Fluss, der die Stadt durchquert. Die CP-Preise sind hier entsprechend der Tatsache, dass die meisten Nordlandfahrer hier durchkommen, dass sie den Weihnachtsmann besuchen wollen. EUR 28.- kostet es für uns 3 Erwachsene! Strom würde extra EUR 5.- kosten, worauf wir dankend verzichten. Dafür sind auch die stromlosen Stellplätze direkt am Wasser und damit luftig und von Gelsen frei (Gelsen = Mücken). Letzteres ist auch der einzige Grund für unsere Wahl dieses CP. Ansonsten ist er bei Vollbelegung im Sanitärbereich völlig unterdimensioniert...
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In Rovaniemi ist das Arktikum, ein Museum zur Lebensweise in arktischen Regionen (weltweit) äußerst sehenswert, dort waren wir vor ein paar Jahren. Auch der Weihnachtsmann-Kitsch interessiert uns nicht noch einmal. Also starten wir am Dienstag (Tag 9) zur Fahrt an die Barentsee.
Interessant, wie sich unsere Wahrnehmung im Laufe unserer Nordland-Besuche verändert hat. Dort, wo wir beim ersten Mal grenzenlose Einsamkeit gesehen oder - besser gesagt - vermutet hatten, nehmen wir jetzt zahlreiche Wohnhäuser war, die ein paar Baumreihen weiter hinten versteckt liegen. Nur ein Postkasten, eine Bushaltestelle oder manchmal ein sonst völlig deplatziert wirkender Parkplatz weisen darauf hin, dass "da hinten" Menschen leben. Nur wenige größere Ansiedlungen gibt es auf dieser Strecke (Sodankylä, Ivalo, Inari), dafür machen Rentiere die Fahrt beschwerlich, vor allem, wenn sie sich nicht entscheiden können, ob sie links oder rechts von der Straße weiterlaufen sollen und deshalb auf der Straße Slalom laufen...
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Re: Von Graz zur Barentssee und zurück
Finnmark und Troms
Abends um etwa 18 Uhr erreichen wir den CP bei Kirkenes - sauber und schmucklos, die Wohnwägen und Wohnmobile stehen auf einer Schotterfläche, für Zelte gibt es eine Wiese. Freilich - wir hätten wohl auch auf dem großen Parkplatz vor dem Hurtigruten-Anleger übernachten können, aber das ist nicht so unsere Sache. Leider gibt es auch ein komisches Geräusch aus dem Motorraum. Wie sich später herausstellen wird, ist der Keilriemen von der Motorklimaanlage gerissen. Wir warten mit einer Reparatur noch zu.
Am Vormittag des Tages 10 starten wir erst gleich einmal nach Kirkenes. Das Schiff MS Kong Harald der Hurtigruten ist schon da, nach seiner Begrüßung machen wir uns ans Einkaufen.
Einkaufen in Norge - eine traurige Sache. Der SPAR, in Norwegen immer die bessere Wahl als REMA 1000, ist in Kirkenes einem üblen Diskonter gewichen, also bleibt nur REMA 1000. Teuer, sauteuer, etwas mehr Auswahl als früher einmal. Allein das Brot ist ein wenig besser als jenes in Schweden, wirklich gut ist auch das nun erhältliche Kneipp-Brød nicht. Etwas Grünzeug wäre gut. Eine sehr kleine Salatgurke kostet NOK 25.-, also rund 3 EUR. Ein Eisbergsalat ist etwas billiger (NOK 19.-), aber gibt mehr aus. Kartoffel dürfen nach Norwegen nicht eingeführt werden. Warum nur? Im Regal liegen neben norwegischen Kartoffeln solche aus Israel. Wer oder was soll hier „beschützt“ werden? Protektionswirtschaft? Viele Fragen tun sich auf.
Dann bummeln wir entlang der E6 bis Tana bru, herrliches Wetter, feine Fernsicht über den Varangerfjord hinüber nach Vadsø.
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Wir besichtigen auch endlich einmal die kleine Stankt-Georgs-Kapelle in Neiden, die aus dem 16. Jh. Stammt und eine friedliche Ruhe verströmt.
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Dann biegen wir ab auf die 135 km lange Strecke nach Berlevåg: zuerst geht es den breiten Tana-Fluss entlang, dann hinauf auf das Fjell. Wie im Hochgebirge in den Alpen sieht es hier aus! Dazu kommen herrliche Lichtstimmungen. Dann geht es hinunter zum Meer, das man bei diesem Prachtwetter schon von weitem sieht. Und auch hier wieder das Licht, die Gesteinsformationen, die kleinen Blümchen, die herrliche Sandbucht! Und dann taucht schon der Leuchtturm Kjølnes fyr auf und nach weiteren 6 km sind wir auf dem CP von Berlevåg.
Der Platz wird von einem Schweizer betrieben, WCs und Duschen befinden sich in einem Haus, in dem auch Zimmer und Appartements vermietet werden. Alles ist piekfein sauber und warm. Ver- und Entsorgung befinden sich draußen an der Straße und sind öffentlich zugänglich. Die Stellplätze sind auf einem naturbelassenen Wiesengelände vor dem Haus, das etwas holprig ist. Wir finden dennoch einen guten Stellplatz, wie sich später herausstellen wird.
Um etwa 22.30 Uhr legen die Hurtigruten-Schiffe an: zuerst kommt die südgehende MS Kong Harald, dann die nordgehende MS Lofoten, eines der alten Schiffe, das vor dem Anlegen im Hafenbecken den Anker wirft. Und wenn sich die beiden Schiffe vor dem Hafenbecken treffen, grüßen sie einander mit einem dreifachen "Tuuuut" ihrer Schiffshörner. Das heißt dann laut Ankündigung am Campingplatz: Schiffsballett mit Hafenkonzert.
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Mitternachtssonne vom Feinsten – was will man mehr?!
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In der Nacht stellt sich das Wetter um, es beginnt zu regnen und wir beschließen den Tag 11 zum Faulenzen zu verwenden – das muss auch manchmal sein! Es regnet ununterbrochen, die Heizung läuft, im WoMo ist es saugemütlich. Es regnet wirklich viel, man muss sich schon überlegen, wie man vom WoMo zum Haus kommt, aber da wir ein wenig erhöht stehen (so etwa 5 - 10 cm) geht das noch. Allerdings hat sich vor dem WoMo schon ein ansehnlicher See gebildet und die Deutschen vor uns stehen bereits mitten in diesem See.
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Und während einer kurzen Regenpause am Abend legen die beiden Hurtigrutenschiffe an: südgehend ist es die alte MS Lofoten, nordgehend die MS Mitnatsol.
23.7.2010, Tag 12 unserer Reise, es stürmt (21 m/s), aber das ist ja nur ein kleiner Sturm (liten storm) bei etwa 5 °C, dazu Regen. Ein eindrucksvolles Naturschauspiel, wir stehen recht ruhig im Windschatten des Hauses.
Gegen Abend wird der Regen weniger, die Sonne kommt heraus.
Ein eindrucksvolles Naturschauspiel, wir stehen recht ruhig im Windschatten des Hauses.
Roland startet um 21.30 Uhr zu einer Fototour hinüber zur äußeren Mole, von wo er auch besser auf das offene Meer sehen kann. Geschätzte 5 m sind die Wellen draußen hoch, das Wasser hat im freien Meer Kronen - einfach imposant! Die beiden Hurtigruten-Schiffe MS Mitnatsol und MS Nordkapp fahren draußen vorbei und legen nicht an, weil es zu stürmisch ist, das eine davon mit 2 Stunden Verspätung.
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Am 24. Juli, Tag 13 und 5 Monate vor Weihnachten, hat sich die Situation nach und nach beruhigt. Sonne und Wolken wechseln. Wir waschen Wäsche und machen uns abends in der Grillhütte ein feines gegrilltes Fleisch.
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Das Fleisch haben wir im Tiefkühlfach aus der Heimat mitgenommen. Das hiesige Fleisch ist nicht nur sauteuer, es ist auch grottenhässlich und ließe einen zum Vegetarier werden, wenn das bei diesen Grünzeugpreisen möglich wäre!
Unser Problem ist wohl, dass wir mit Fisch, den jeder frei im Meer fangen kann, nichts anfangen können. Roland und ich mögen dann und wann ein Filet, aber einen ganzen Fisch zuerst töten, dann ausnehmen, dann zubereiten und essen? Nein, danke! Und unser Vater hat ohnedies einen Ekel vor Fisch.
Tag 14, das Wetter hält, was der Wetterbericht versprochen hat! Es ist wunderschön, die Sonne knallt vom Himmel. Ehe wir uns auf den Rückweg machen, soll noch eine kurze „Rundfahrt“ in Berlevåg stattfinden.
Der Ort hat ca. 1300 Einwohner, lebt primär vom Fischfang bzw. dem Fang der Kongskrabbe. Die Hurtigrutenschiffe legen im von zwei mächtigen Molen geschützten Hafen an, es gibt einen Flugplatz. Der Ort hat sogar zwei SPAR-Märkte, beide bieten nicht wirklich viel. Es gibt Handwerk und Gewerbe für das, was die Leute brauchen, medizinische Versorgung. Ein kleines Hafenmuseum gibt es auch. Doch warum sieht vieles so verwahrlost aus? In den Wiesen, auch beim Hafenmuseum, liegt verrostetes Eisen, z.B. eine uralte Pumpe, in den Auslagen der paar kleinen Läden liegt oftmals altes Gerümpel, wahllos in die Fenster gestellt, umgefallene Kartons mit Computerpapier sieht man da. Muss das sein? Das einzige „schöne“ Geschäft ist das der Frau des Campingplatzbesitzers, die in mitteleuropäischer Manier ihr Glasstudio präsentiert. Ist den Norwegern das Äußere gar so unwichtig? Wäre nicht ein nationaler Entrümpelungstag, z.B. der 1. Juli, eine gute Idee? Fragen über Fragen…
Auf der anderen Seite ist diese grandiose Natur. Wir kommen auf der Rückfahrt gar nicht recht weiter, weil Möwen die Straße benutzen, um angeschwemmte Seeigel und Schalengetier auf den harten Asphalt fallen zu lassen, wo sie dann platzen und fertig für den Verzehr sind. Dazu sieht das Meer aus, als hätte es nie eine Welle gegeben, der Himmel ist blau.
Tana bru ist erreicht, weiter geht es auf dem RV 98. Wer sagt, die Straßen in Norwegen seien schlecht, der hat recht. Wie soll man dann aber den Zustand des RV 98 beschreiben? Abgrundtief schlecht, unerhört schlecht, unvorstellbar schlecht – schlichtweg eine Katastrophe! Klar, hier im Norden ist die Zeit für Straßenbau während des Jahres – ähnlich wie in manchen Alpenregionen – sehr kurz. Frostaufbrüche entstehen, aber sie werden auch nicht behoben. Und so frisst sich Jahr für Jahr der Frost in der kalten Jahreszeit mehr in die Straße und macht sie zu einer fürchterliche Piste. Nach vielen Jahren geht es dann gar nicht mehr, dann wird die Straße oft gleich neu gebaut: der Untergrund sehr grobe Gesteinsbrocken, darüber sehr großer und noch sehr spitzer Kies, der wird eingewalzt. Darüber kommt noch eine Asphaltschicht, nicht zwei Schichten wie bei uns. Und dann bohren sich mit der Zeit die großen und spitzen Kiesbrocken durch den Asphalt, dann kommt der Frost… Warum wird in diesem doch recht rechen Land nicht besser gebaut und instand gehalten? Warum nur?
Die 80 km bis Ifjord sind eine Qual. Wir halten einmal zu einer Mittagsrast, einmal um dem beeindruckenden Schauspiel zuzusehen, wie eine riesige Rentierherde von zwei Fahrzeugen zusammengetrieben wird.
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Ab Ifjord ist die Straße hinaus nach Mehamn gut, sie wurde vor drei Jahren neu gemacht, wir haben uns damals auf der Baustelle, wo man über diesen groben und ungewalzten Kies fahren muss, einen Reifen ruiniert. Doch diesmal ist sie gut, die Straße führt entlang des Fjords, geht dann hinauf in die Berge, wo es z.T. nur mehr Geröll und kein bisschen Grün gibt und dann hinunter nach Mehamn. Dort gäbe es bei der Jugendherberge und einigen Rorbuern einen Stellplatz, der aber außer Strombezug und einer geschützten Lage nichts bietet. Da wollen wir doch zuerst weiter hinaus nach Gamvik, zum Slettnes fyr, dem wahrscheinlich nördlichsten Festlandsleuchtturm der Welt. Nach ca. 20 km auf Asphalt und 3 km auf einer teilweise schlechten Schotterstraße ist dieser erreicht.
Um ca. NOK 50.- darf man den Leuchtturm erklimmen, Roland und ich machen das. Auf steilen und schön gearbeiteten Treppen geht es in dem gusseisernen Leuchtturm hinauf, die letzte Treppe ist nur mehr eine gewundene Eisenleiter. Doch der Ausblick dann ist bei diesem Wetter ist einfach nur fantastisch! Ein Mann, der da oben ein wenig auf die Turmbesteiger achtet, erklärt uns in gutem Deutsch alles, was wir wissen wollen, und er antwortet auf die Frage, ob wir denn unten auf dem Parkplatz übernachten könnten, mit einem „Ja, natürlich!“. Er schaut dann auch noch im Fernglas zu einer anderen Stelle, die seines Erachtens schöner wäre, aber da stehen jetzt für seinen Geschmack bereits zu viele WoMos.
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Also bleiben wir direkt beim Leuchtturm, warten auf das nordgehende Hurtigrutenschiff MS Nordnorge, das hier vorbeifährt, und sehen dann um Mitternacht auch noch die MS Nordkapp in der wunderbaren Mitternachtssonne.
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Leider streikt ab diesem Zeitpunkt das Wechselobjektiv meines Fotoapparats. Vielleicht sind auch nur die Kontakte verschmutzt und müssten mit reinem Alkohol geputzt werden? Doch wo bekommt man in einem Land Brennspiritus, einem Land wie Norwegen, in dem Alkohol, der konzentrierter ist als ein paar wenige Prozent, nur im staatlichen Vinmonopolet erhältlich ist? Ich verzichte auf eine verzweifelte Suche und überlasse das Fotografieren Roland, der das ohnedies viel besser kann.
Am Tag 15, dem Beginn der dritten Woche, geht es nun nach einem kurzen Einkauf und dem Besuch der Ver- und Entsorgungsstelle in Mehamn zurück nach Ifjord, leider schneidet ein norwegischer WoMo-Fahrer die Kurve und beschädigt dabei unseren Rückspiegel, bleibt aber nicht einmal stehen (das ist aber nicht typisch für Norwegen, das kann überall passieren), dann auf dem schlechten RV 98 nach Lakselv. Es ist nach wie vor warm und schön, sollte man nicht doch in den Porsangerfjord, auf Magerøya? Doch diese kurze Idee ist schnell verworfen, als wir sehen, dass ab dem Abzweig auf die Nordkapproute im Varangerfjord an der Küste dicker Nebel liegt.
Auf dieser Strecke haben wir schon viele Übernachtungsplätze ausprobiert, gefallen hat uns keiner so richtig. Aber der CP in Hammerfest, der gegenüber der Stadt liegt, hat eine tolle Aussicht. Also fahren wir dort wieder hin. Im Binnenland ist es wieder warm, es hat um die 20 °C, am Kvalsund hat es nur mehr 8 °C und die Nebelschwaden ziehen! Wow, welch ein Eindruck!
Als wir dann den CP erreichen, macht alles einen erbärmlichen Eindruck. Die Tankstelle ist geschlossen, die „Rezeption“ zwar besetzt. Wir beziehen einen Stellplatz mit Fernblick, aber der CP an sich macht einen äußerst desolaten Eindruck. Bisher wirkte er auf uns alt, aber ok. Doch diesmal sieht man die vielen verrosteten Wasserstellen, von drei Glühbirnen im Herren-WC sind zwei defekt usw. Von den 6 Steckdosen am Stromkasten funktioniert nur mehr eine. Der andere Stromkasten wird von unseren Nachbarn als Halterung für die Wäscheleine verwendet. Nun ja, es sollte es nicht wundern, wenn dieser Platz in der Sommersaison ohne Investitionen das letzte Geld macht und dann einer Erweiterung des angrenzenden neuen Gewerbeparks weichen muss.
Der Abend ist schön, exakt um Mitternacht verschwindet die Sonne hinter dem Berg und erst dann ziehen die ersten dünnen Wolken auf.
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Im Nebel ist die Landebahn für das landende Linienflugzeug
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Tag 16, wieder zurück zur E6, weiter nach Alta! Stürmischer Wind kommt auf, das Fahren wird anstrengend. In Alta geht es nun einmal ans Einkaufen, hier gibt es einen für norwegische Verhältnisse guten mega-coop, hier schaffen wir das Nötigste ins Auto. Nun die Felszeichnungen haben wir auch diesmal nicht geschafft. Es hat zu regnen bekommen, wir bekamen keinen Parkplatz, waren hungrig. Ein andermal…
Wir fahren weiter zu „unserem“ CP – oder ist es doch eher ein Stellplatz – am Sørstraumen. Der einfache Platz liegt direkt am Wasser und kostet mit Strom nur NOK 150.-, allerdings gibt es nur zwei WCs, in denen sich auch Duschen befinden und eine WC-Entsorgung. Der Platz ist fest in deutscher Hand, Camper anderer Nationalität werden zuerst einmal sehr kritisch beäugt, so haben wir es oftmals erlebt. Wir fangen euch keinen Fisch weg – versprochen!
Tag 17, nochmaliger Einkauf bei einem neuen, guten SPAR am westlichen Ortseingang von Storslett, dann hinüber zum Lyngenfjord, die Lyngen-Alpen liegen in den Wolken, dann und wann sieht man ein Stückchen eines Gletschers. Nach der Umfahrung des tiefen Kåfjord machen wir Mittagsrast und überlegen, wohin es nun gehen soll. Schließlich entscheiden wir uns für einen CP nördlich von Tromsø, der nicht nur das nördlichste Freibad der Welt besitzen soll, wofür das Wetter ohnehin zu frostig wäre, sondern auch eine schöne Aussicht haben soll.
Der Platz liegt wirklich schön, ist vom vielen Regen teilweise sehr aufgeweicht, die Aussicht muss bei wolkenlosem Himmel wirklich sehr schön sein. Die Sanitäranlagen sind ok, eine Pizza würde NOK 180.- kosten, das sind mehr als 20 Euro! Auch der Internetzugang mit NOK 50.- ist uns etwas zu kostspielig. Also kochen wir selbst und erkennen abends im Nebel das sehr alte Hurtigrutenschiff MS Nordstjernen, das sich nach Norden kämpft.
Tag 18, das Wetter, das ja schon gestern gut sein hätte sollen, wird wieder besser und besser. Zurück geht es nach Tromsø, vorbei am schrecklich gelegenen Wohnmobilpatz und der Eismehrkathedrale, zurück zur E6. Und diese geht es bei strahlendem Sonnenschein nach Süden. Heute wollen wir noch Schweden erreichen, sei denn, es bietet sich auf dem Weg was Neues, Interessantes, Schönes.
Knapp vor Narvik dann einer dieser alten norwegischen Tunnels, roh, kaum beleuchtet. Drinnen sehen wir ein gelbes Blinklicht, also Achtung, aber das kann viel sein. Es ist ein überbreiter Schwertransport, er ist unbegleitet, hat einen Trafo auf der Ladefläche. Muss das sein? Kann man ein derartiges Fahrzeug nicht begleiten, den Tunnel kurz sperren? Allen wäre gedient. Roland fährt zur Seite, einen Blick nach oben zum Alkoven und der rohen Tunnelwand, den anderen nach unten zur jäh abbrechenden Asphaltkante. In Zentimeterarbeit kommen wir aneinander unbeschadet vorbei. Die E6 ist nicht irgendeine Straße, sie ist die Hauptverbindungsachse von Süd nach Nord. Warum gibt es hier noch solche Abschnitte? Ist denn dem Süden der Norden gar nichts wert? Eine provokante Frage, ich weiß…
Dann geht es vor Narvik hinauf in Richtung Kiruna, Ferienhäuschen, Steinblöcke, kleine Seen und schlechte Straße prägen die letzten norwegischen Kilometer.
Abends um etwa 18 Uhr erreichen wir den CP bei Kirkenes - sauber und schmucklos, die Wohnwägen und Wohnmobile stehen auf einer Schotterfläche, für Zelte gibt es eine Wiese. Freilich - wir hätten wohl auch auf dem großen Parkplatz vor dem Hurtigruten-Anleger übernachten können, aber das ist nicht so unsere Sache. Leider gibt es auch ein komisches Geräusch aus dem Motorraum. Wie sich später herausstellen wird, ist der Keilriemen von der Motorklimaanlage gerissen. Wir warten mit einer Reparatur noch zu.
Am Vormittag des Tages 10 starten wir erst gleich einmal nach Kirkenes. Das Schiff MS Kong Harald der Hurtigruten ist schon da, nach seiner Begrüßung machen wir uns ans Einkaufen.
Einkaufen in Norge - eine traurige Sache. Der SPAR, in Norwegen immer die bessere Wahl als REMA 1000, ist in Kirkenes einem üblen Diskonter gewichen, also bleibt nur REMA 1000. Teuer, sauteuer, etwas mehr Auswahl als früher einmal. Allein das Brot ist ein wenig besser als jenes in Schweden, wirklich gut ist auch das nun erhältliche Kneipp-Brød nicht. Etwas Grünzeug wäre gut. Eine sehr kleine Salatgurke kostet NOK 25.-, also rund 3 EUR. Ein Eisbergsalat ist etwas billiger (NOK 19.-), aber gibt mehr aus. Kartoffel dürfen nach Norwegen nicht eingeführt werden. Warum nur? Im Regal liegen neben norwegischen Kartoffeln solche aus Israel. Wer oder was soll hier „beschützt“ werden? Protektionswirtschaft? Viele Fragen tun sich auf.
Dann bummeln wir entlang der E6 bis Tana bru, herrliches Wetter, feine Fernsicht über den Varangerfjord hinüber nach Vadsø.
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Wir besichtigen auch endlich einmal die kleine Stankt-Georgs-Kapelle in Neiden, die aus dem 16. Jh. Stammt und eine friedliche Ruhe verströmt.
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Dann biegen wir ab auf die 135 km lange Strecke nach Berlevåg: zuerst geht es den breiten Tana-Fluss entlang, dann hinauf auf das Fjell. Wie im Hochgebirge in den Alpen sieht es hier aus! Dazu kommen herrliche Lichtstimmungen. Dann geht es hinunter zum Meer, das man bei diesem Prachtwetter schon von weitem sieht. Und auch hier wieder das Licht, die Gesteinsformationen, die kleinen Blümchen, die herrliche Sandbucht! Und dann taucht schon der Leuchtturm Kjølnes fyr auf und nach weiteren 6 km sind wir auf dem CP von Berlevåg.
Der Platz wird von einem Schweizer betrieben, WCs und Duschen befinden sich in einem Haus, in dem auch Zimmer und Appartements vermietet werden. Alles ist piekfein sauber und warm. Ver- und Entsorgung befinden sich draußen an der Straße und sind öffentlich zugänglich. Die Stellplätze sind auf einem naturbelassenen Wiesengelände vor dem Haus, das etwas holprig ist. Wir finden dennoch einen guten Stellplatz, wie sich später herausstellen wird.
Um etwa 22.30 Uhr legen die Hurtigruten-Schiffe an: zuerst kommt die südgehende MS Kong Harald, dann die nordgehende MS Lofoten, eines der alten Schiffe, das vor dem Anlegen im Hafenbecken den Anker wirft. Und wenn sich die beiden Schiffe vor dem Hafenbecken treffen, grüßen sie einander mit einem dreifachen "Tuuuut" ihrer Schiffshörner. Das heißt dann laut Ankündigung am Campingplatz: Schiffsballett mit Hafenkonzert.
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Mitternachtssonne vom Feinsten – was will man mehr?!
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In der Nacht stellt sich das Wetter um, es beginnt zu regnen und wir beschließen den Tag 11 zum Faulenzen zu verwenden – das muss auch manchmal sein! Es regnet ununterbrochen, die Heizung läuft, im WoMo ist es saugemütlich. Es regnet wirklich viel, man muss sich schon überlegen, wie man vom WoMo zum Haus kommt, aber da wir ein wenig erhöht stehen (so etwa 5 - 10 cm) geht das noch. Allerdings hat sich vor dem WoMo schon ein ansehnlicher See gebildet und die Deutschen vor uns stehen bereits mitten in diesem See.
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Und während einer kurzen Regenpause am Abend legen die beiden Hurtigrutenschiffe an: südgehend ist es die alte MS Lofoten, nordgehend die MS Mitnatsol.
23.7.2010, Tag 12 unserer Reise, es stürmt (21 m/s), aber das ist ja nur ein kleiner Sturm (liten storm) bei etwa 5 °C, dazu Regen. Ein eindrucksvolles Naturschauspiel, wir stehen recht ruhig im Windschatten des Hauses.
Gegen Abend wird der Regen weniger, die Sonne kommt heraus.
Ein eindrucksvolles Naturschauspiel, wir stehen recht ruhig im Windschatten des Hauses.
Roland startet um 21.30 Uhr zu einer Fototour hinüber zur äußeren Mole, von wo er auch besser auf das offene Meer sehen kann. Geschätzte 5 m sind die Wellen draußen hoch, das Wasser hat im freien Meer Kronen - einfach imposant! Die beiden Hurtigruten-Schiffe MS Mitnatsol und MS Nordkapp fahren draußen vorbei und legen nicht an, weil es zu stürmisch ist, das eine davon mit 2 Stunden Verspätung.
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Am 24. Juli, Tag 13 und 5 Monate vor Weihnachten, hat sich die Situation nach und nach beruhigt. Sonne und Wolken wechseln. Wir waschen Wäsche und machen uns abends in der Grillhütte ein feines gegrilltes Fleisch.
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Das Fleisch haben wir im Tiefkühlfach aus der Heimat mitgenommen. Das hiesige Fleisch ist nicht nur sauteuer, es ist auch grottenhässlich und ließe einen zum Vegetarier werden, wenn das bei diesen Grünzeugpreisen möglich wäre!
Unser Problem ist wohl, dass wir mit Fisch, den jeder frei im Meer fangen kann, nichts anfangen können. Roland und ich mögen dann und wann ein Filet, aber einen ganzen Fisch zuerst töten, dann ausnehmen, dann zubereiten und essen? Nein, danke! Und unser Vater hat ohnedies einen Ekel vor Fisch.
Tag 14, das Wetter hält, was der Wetterbericht versprochen hat! Es ist wunderschön, die Sonne knallt vom Himmel. Ehe wir uns auf den Rückweg machen, soll noch eine kurze „Rundfahrt“ in Berlevåg stattfinden.
Der Ort hat ca. 1300 Einwohner, lebt primär vom Fischfang bzw. dem Fang der Kongskrabbe. Die Hurtigrutenschiffe legen im von zwei mächtigen Molen geschützten Hafen an, es gibt einen Flugplatz. Der Ort hat sogar zwei SPAR-Märkte, beide bieten nicht wirklich viel. Es gibt Handwerk und Gewerbe für das, was die Leute brauchen, medizinische Versorgung. Ein kleines Hafenmuseum gibt es auch. Doch warum sieht vieles so verwahrlost aus? In den Wiesen, auch beim Hafenmuseum, liegt verrostetes Eisen, z.B. eine uralte Pumpe, in den Auslagen der paar kleinen Läden liegt oftmals altes Gerümpel, wahllos in die Fenster gestellt, umgefallene Kartons mit Computerpapier sieht man da. Muss das sein? Das einzige „schöne“ Geschäft ist das der Frau des Campingplatzbesitzers, die in mitteleuropäischer Manier ihr Glasstudio präsentiert. Ist den Norwegern das Äußere gar so unwichtig? Wäre nicht ein nationaler Entrümpelungstag, z.B. der 1. Juli, eine gute Idee? Fragen über Fragen…
Auf der anderen Seite ist diese grandiose Natur. Wir kommen auf der Rückfahrt gar nicht recht weiter, weil Möwen die Straße benutzen, um angeschwemmte Seeigel und Schalengetier auf den harten Asphalt fallen zu lassen, wo sie dann platzen und fertig für den Verzehr sind. Dazu sieht das Meer aus, als hätte es nie eine Welle gegeben, der Himmel ist blau.
Tana bru ist erreicht, weiter geht es auf dem RV 98. Wer sagt, die Straßen in Norwegen seien schlecht, der hat recht. Wie soll man dann aber den Zustand des RV 98 beschreiben? Abgrundtief schlecht, unerhört schlecht, unvorstellbar schlecht – schlichtweg eine Katastrophe! Klar, hier im Norden ist die Zeit für Straßenbau während des Jahres – ähnlich wie in manchen Alpenregionen – sehr kurz. Frostaufbrüche entstehen, aber sie werden auch nicht behoben. Und so frisst sich Jahr für Jahr der Frost in der kalten Jahreszeit mehr in die Straße und macht sie zu einer fürchterliche Piste. Nach vielen Jahren geht es dann gar nicht mehr, dann wird die Straße oft gleich neu gebaut: der Untergrund sehr grobe Gesteinsbrocken, darüber sehr großer und noch sehr spitzer Kies, der wird eingewalzt. Darüber kommt noch eine Asphaltschicht, nicht zwei Schichten wie bei uns. Und dann bohren sich mit der Zeit die großen und spitzen Kiesbrocken durch den Asphalt, dann kommt der Frost… Warum wird in diesem doch recht rechen Land nicht besser gebaut und instand gehalten? Warum nur?
Die 80 km bis Ifjord sind eine Qual. Wir halten einmal zu einer Mittagsrast, einmal um dem beeindruckenden Schauspiel zuzusehen, wie eine riesige Rentierherde von zwei Fahrzeugen zusammengetrieben wird.
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Ab Ifjord ist die Straße hinaus nach Mehamn gut, sie wurde vor drei Jahren neu gemacht, wir haben uns damals auf der Baustelle, wo man über diesen groben und ungewalzten Kies fahren muss, einen Reifen ruiniert. Doch diesmal ist sie gut, die Straße führt entlang des Fjords, geht dann hinauf in die Berge, wo es z.T. nur mehr Geröll und kein bisschen Grün gibt und dann hinunter nach Mehamn. Dort gäbe es bei der Jugendherberge und einigen Rorbuern einen Stellplatz, der aber außer Strombezug und einer geschützten Lage nichts bietet. Da wollen wir doch zuerst weiter hinaus nach Gamvik, zum Slettnes fyr, dem wahrscheinlich nördlichsten Festlandsleuchtturm der Welt. Nach ca. 20 km auf Asphalt und 3 km auf einer teilweise schlechten Schotterstraße ist dieser erreicht.
Um ca. NOK 50.- darf man den Leuchtturm erklimmen, Roland und ich machen das. Auf steilen und schön gearbeiteten Treppen geht es in dem gusseisernen Leuchtturm hinauf, die letzte Treppe ist nur mehr eine gewundene Eisenleiter. Doch der Ausblick dann ist bei diesem Wetter ist einfach nur fantastisch! Ein Mann, der da oben ein wenig auf die Turmbesteiger achtet, erklärt uns in gutem Deutsch alles, was wir wissen wollen, und er antwortet auf die Frage, ob wir denn unten auf dem Parkplatz übernachten könnten, mit einem „Ja, natürlich!“. Er schaut dann auch noch im Fernglas zu einer anderen Stelle, die seines Erachtens schöner wäre, aber da stehen jetzt für seinen Geschmack bereits zu viele WoMos.
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Also bleiben wir direkt beim Leuchtturm, warten auf das nordgehende Hurtigrutenschiff MS Nordnorge, das hier vorbeifährt, und sehen dann um Mitternacht auch noch die MS Nordkapp in der wunderbaren Mitternachtssonne.
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Leider streikt ab diesem Zeitpunkt das Wechselobjektiv meines Fotoapparats. Vielleicht sind auch nur die Kontakte verschmutzt und müssten mit reinem Alkohol geputzt werden? Doch wo bekommt man in einem Land Brennspiritus, einem Land wie Norwegen, in dem Alkohol, der konzentrierter ist als ein paar wenige Prozent, nur im staatlichen Vinmonopolet erhältlich ist? Ich verzichte auf eine verzweifelte Suche und überlasse das Fotografieren Roland, der das ohnedies viel besser kann.
Am Tag 15, dem Beginn der dritten Woche, geht es nun nach einem kurzen Einkauf und dem Besuch der Ver- und Entsorgungsstelle in Mehamn zurück nach Ifjord, leider schneidet ein norwegischer WoMo-Fahrer die Kurve und beschädigt dabei unseren Rückspiegel, bleibt aber nicht einmal stehen (das ist aber nicht typisch für Norwegen, das kann überall passieren), dann auf dem schlechten RV 98 nach Lakselv. Es ist nach wie vor warm und schön, sollte man nicht doch in den Porsangerfjord, auf Magerøya? Doch diese kurze Idee ist schnell verworfen, als wir sehen, dass ab dem Abzweig auf die Nordkapproute im Varangerfjord an der Küste dicker Nebel liegt.
Auf dieser Strecke haben wir schon viele Übernachtungsplätze ausprobiert, gefallen hat uns keiner so richtig. Aber der CP in Hammerfest, der gegenüber der Stadt liegt, hat eine tolle Aussicht. Also fahren wir dort wieder hin. Im Binnenland ist es wieder warm, es hat um die 20 °C, am Kvalsund hat es nur mehr 8 °C und die Nebelschwaden ziehen! Wow, welch ein Eindruck!
Als wir dann den CP erreichen, macht alles einen erbärmlichen Eindruck. Die Tankstelle ist geschlossen, die „Rezeption“ zwar besetzt. Wir beziehen einen Stellplatz mit Fernblick, aber der CP an sich macht einen äußerst desolaten Eindruck. Bisher wirkte er auf uns alt, aber ok. Doch diesmal sieht man die vielen verrosteten Wasserstellen, von drei Glühbirnen im Herren-WC sind zwei defekt usw. Von den 6 Steckdosen am Stromkasten funktioniert nur mehr eine. Der andere Stromkasten wird von unseren Nachbarn als Halterung für die Wäscheleine verwendet. Nun ja, es sollte es nicht wundern, wenn dieser Platz in der Sommersaison ohne Investitionen das letzte Geld macht und dann einer Erweiterung des angrenzenden neuen Gewerbeparks weichen muss.
Der Abend ist schön, exakt um Mitternacht verschwindet die Sonne hinter dem Berg und erst dann ziehen die ersten dünnen Wolken auf.
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Im Nebel ist die Landebahn für das landende Linienflugzeug
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Tag 16, wieder zurück zur E6, weiter nach Alta! Stürmischer Wind kommt auf, das Fahren wird anstrengend. In Alta geht es nun einmal ans Einkaufen, hier gibt es einen für norwegische Verhältnisse guten mega-coop, hier schaffen wir das Nötigste ins Auto. Nun die Felszeichnungen haben wir auch diesmal nicht geschafft. Es hat zu regnen bekommen, wir bekamen keinen Parkplatz, waren hungrig. Ein andermal…
Wir fahren weiter zu „unserem“ CP – oder ist es doch eher ein Stellplatz – am Sørstraumen. Der einfache Platz liegt direkt am Wasser und kostet mit Strom nur NOK 150.-, allerdings gibt es nur zwei WCs, in denen sich auch Duschen befinden und eine WC-Entsorgung. Der Platz ist fest in deutscher Hand, Camper anderer Nationalität werden zuerst einmal sehr kritisch beäugt, so haben wir es oftmals erlebt. Wir fangen euch keinen Fisch weg – versprochen!
Tag 17, nochmaliger Einkauf bei einem neuen, guten SPAR am westlichen Ortseingang von Storslett, dann hinüber zum Lyngenfjord, die Lyngen-Alpen liegen in den Wolken, dann und wann sieht man ein Stückchen eines Gletschers. Nach der Umfahrung des tiefen Kåfjord machen wir Mittagsrast und überlegen, wohin es nun gehen soll. Schließlich entscheiden wir uns für einen CP nördlich von Tromsø, der nicht nur das nördlichste Freibad der Welt besitzen soll, wofür das Wetter ohnehin zu frostig wäre, sondern auch eine schöne Aussicht haben soll.
Der Platz liegt wirklich schön, ist vom vielen Regen teilweise sehr aufgeweicht, die Aussicht muss bei wolkenlosem Himmel wirklich sehr schön sein. Die Sanitäranlagen sind ok, eine Pizza würde NOK 180.- kosten, das sind mehr als 20 Euro! Auch der Internetzugang mit NOK 50.- ist uns etwas zu kostspielig. Also kochen wir selbst und erkennen abends im Nebel das sehr alte Hurtigrutenschiff MS Nordstjernen, das sich nach Norden kämpft.
Tag 18, das Wetter, das ja schon gestern gut sein hätte sollen, wird wieder besser und besser. Zurück geht es nach Tromsø, vorbei am schrecklich gelegenen Wohnmobilpatz und der Eismehrkathedrale, zurück zur E6. Und diese geht es bei strahlendem Sonnenschein nach Süden. Heute wollen wir noch Schweden erreichen, sei denn, es bietet sich auf dem Weg was Neues, Interessantes, Schönes.
Knapp vor Narvik dann einer dieser alten norwegischen Tunnels, roh, kaum beleuchtet. Drinnen sehen wir ein gelbes Blinklicht, also Achtung, aber das kann viel sein. Es ist ein überbreiter Schwertransport, er ist unbegleitet, hat einen Trafo auf der Ladefläche. Muss das sein? Kann man ein derartiges Fahrzeug nicht begleiten, den Tunnel kurz sperren? Allen wäre gedient. Roland fährt zur Seite, einen Blick nach oben zum Alkoven und der rohen Tunnelwand, den anderen nach unten zur jäh abbrechenden Asphaltkante. In Zentimeterarbeit kommen wir aneinander unbeschadet vorbei. Die E6 ist nicht irgendeine Straße, sie ist die Hauptverbindungsachse von Süd nach Nord. Warum gibt es hier noch solche Abschnitte? Ist denn dem Süden der Norden gar nichts wert? Eine provokante Frage, ich weiß…
Dann geht es vor Narvik hinauf in Richtung Kiruna, Ferienhäuschen, Steinblöcke, kleine Seen und schlechte Straße prägen die letzten norwegischen Kilometer.
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Re: Von Graz zur Barentssee und zurück
Entlang des Inlandsvägen in Schweden
Und jetzt sind wir in Sverige, plötzlich ist die Straße gut. Und gleich nach der Grenze taucht – quasi in der schwedischen Einöde – ein großer KONSUM auf, gebaut nur für die Norweger aus Narvik und Umgebung, die hier einfallen. Solche und noch viel größere Einkaufstempel gibt es entlang der schwedisch-norwegischen Grenze auf schwedischer Seite mit schöner Regelmäßigkeit. Eigentlich unwürdig für die Norweger, dass sie in ihrem eigenen Land nicht das Gewünschte bekommen…
Nach etwa 20 km wird in Björkliden ein Campingplatz angezeigt. Er ist Teil eines Tourismuszentrums mit Hotel, Hütten und Skistation und liegt direkt an der Erzbahn, die hier zwar mehrmals vorbeifährt, aber nicht störend ist. Störend sind hier allerdings die vielen Gelsen (= Mücken), die den Aufenthalt im Freien doch recht unangenehm machen.
Der 19. Tag unserer Reise ist nun gekommen, es ist trüb, nieselt beizeiten. Entlang des langen Sees Torneträsk geht es nun hinunter nach Kiruna, eine 10 km lange Baustelle mit Schotterpiste ist der unangenehme Teil dieses Abschnitts. In Kiruna fallen wir gleich einmal über einen neuen ICA her und kommen uns wie im Schlaraffenland vor. Außerdem wird uns bewusst, wie gepflegt, die Stadt wirkt. Kein Gerümpel liegt herum, ein Eindruck, der auch für das übrige Schweden zutrifft.
Dann geht es auf der doch recht einsamen E45 nach Süden, Wald taucht wieder auf, es ist kalt und neblig wie im November. Da wollen wir doch lieber „Kilometer fressen“. Doch dann reißt der Himmel immer wieder auf, wir passieren Porjus, wo wir vor drei Jahren das alte Kraftwerk besichtigt haben, den schönen Parkplatz kurz vor Jokkmokk, wo man herrliche Fernsicht über einen See zu den Bergen hat, doch diesmal gießt es in Strömen. Da peilen wir doch lieber den CP in Jokkmokk an: große Wiesenflächen, sauber, die Sanitäranlagen unterdimensioniert, gute Pizza von einem Italiener gebacken um SEK 80.-, Wind und daher keine Gelsen, dafür viel Sonne.
Tag 20 ist angebrochen, mal ist es sonnig, mal bewölkt. Wir fahren weiter nach Süden, halten kurz am Polarkreis, wo die Besonderheit dieser Stelle endlich einmal ohne Ramsch und Touristenauflauf auf Tafeln erklärt ist, tauchen in die Wälder ein, überlegen, wie viele Pilze wir da wohl am Waldrand sehen – ein Wahnsinn!
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http://www2.messerschmidt.co.at/images/ ... 5-7090.jpg
Als Übernachtungsplatz wählen wir einen einfachen CP an der E45, etwas abseits von der Straße, direkt am Fluss Vojmån gelegen und offensichtlich ein Anglerparadies.
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Bei unserer Ankunft halten sich die Gelsen in akzeptablen Grenzen, doch als die Sonne tiefer steht, schwärmen sie in Geschwadern vor dem Fenster. An einen Aufenthalt im Freien ist da nicht zu denken! Aber dafür wäre es ohnedies zu kühl…
Morgens sind die Biester auch noch da, aber in geringerer Zahl. Dennoch kann man die WoMo-Tür oder den Außenstauraum nicht schnell genug verschließen, ohne dass nicht ein paar Blutsauger ins Innere gelangen.
Wir flüchten nach Süden, verzichten auf einen Besuch bei unserem Bekannten Christoph bei Östersund, bei dem die Gelsenplage auch immer groß war. Irgendwo in der Orsa Finnmark, in der Einsamkeit, taucht an einem kleinen See, dem Tandsjö ein einfacher CP auf. Wider Erwarten gibt es keine Gelsen, die Sonne scheint noch lange, geht aber natürlich auch schon unter, einmal fährt die Inlandsbana vorbei, ein friedlicher Abend an einem friedlichen Plätzchen!
Mit dem Tag 21 wird nun die dritte Reisewoche voll. Wir passieren Orsa, kaufen in Mora ein, entziehen uns dem Trubel, fahren ein kurzes Stück weiter auf der E45 und biegen dann auf den Rv26 ab, der als Inlandsvägen weiterführt. Mit einer Übernachtung am CP in Mariestad (riesig, Sanitärbereich zu klein) erreichen wir am Tag 22 Höganäs nördlich von Helsingborg, wo wir auf dem uns nun doch schon sehr bekannten CP in Mölle nächtigen. Die Kombination Rv26/E45 ist wohl sehr all jenen zu empfehlen, die von Mitteleuropa schnell zu den Lofoten kommen wollen. Auf der E6 in Norwegen wäre das absolut unmöglich. Zudem ist diese Route nicht nur straßenmäßig sehr gut, sondern auch relativ wenig befahren.
Und jetzt sind wir in Sverige, plötzlich ist die Straße gut. Und gleich nach der Grenze taucht – quasi in der schwedischen Einöde – ein großer KONSUM auf, gebaut nur für die Norweger aus Narvik und Umgebung, die hier einfallen. Solche und noch viel größere Einkaufstempel gibt es entlang der schwedisch-norwegischen Grenze auf schwedischer Seite mit schöner Regelmäßigkeit. Eigentlich unwürdig für die Norweger, dass sie in ihrem eigenen Land nicht das Gewünschte bekommen…
Nach etwa 20 km wird in Björkliden ein Campingplatz angezeigt. Er ist Teil eines Tourismuszentrums mit Hotel, Hütten und Skistation und liegt direkt an der Erzbahn, die hier zwar mehrmals vorbeifährt, aber nicht störend ist. Störend sind hier allerdings die vielen Gelsen (= Mücken), die den Aufenthalt im Freien doch recht unangenehm machen.
Der 19. Tag unserer Reise ist nun gekommen, es ist trüb, nieselt beizeiten. Entlang des langen Sees Torneträsk geht es nun hinunter nach Kiruna, eine 10 km lange Baustelle mit Schotterpiste ist der unangenehme Teil dieses Abschnitts. In Kiruna fallen wir gleich einmal über einen neuen ICA her und kommen uns wie im Schlaraffenland vor. Außerdem wird uns bewusst, wie gepflegt, die Stadt wirkt. Kein Gerümpel liegt herum, ein Eindruck, der auch für das übrige Schweden zutrifft.
Dann geht es auf der doch recht einsamen E45 nach Süden, Wald taucht wieder auf, es ist kalt und neblig wie im November. Da wollen wir doch lieber „Kilometer fressen“. Doch dann reißt der Himmel immer wieder auf, wir passieren Porjus, wo wir vor drei Jahren das alte Kraftwerk besichtigt haben, den schönen Parkplatz kurz vor Jokkmokk, wo man herrliche Fernsicht über einen See zu den Bergen hat, doch diesmal gießt es in Strömen. Da peilen wir doch lieber den CP in Jokkmokk an: große Wiesenflächen, sauber, die Sanitäranlagen unterdimensioniert, gute Pizza von einem Italiener gebacken um SEK 80.-, Wind und daher keine Gelsen, dafür viel Sonne.
Tag 20 ist angebrochen, mal ist es sonnig, mal bewölkt. Wir fahren weiter nach Süden, halten kurz am Polarkreis, wo die Besonderheit dieser Stelle endlich einmal ohne Ramsch und Touristenauflauf auf Tafeln erklärt ist, tauchen in die Wälder ein, überlegen, wie viele Pilze wir da wohl am Waldrand sehen – ein Wahnsinn!
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Als Übernachtungsplatz wählen wir einen einfachen CP an der E45, etwas abseits von der Straße, direkt am Fluss Vojmån gelegen und offensichtlich ein Anglerparadies.
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Bei unserer Ankunft halten sich die Gelsen in akzeptablen Grenzen, doch als die Sonne tiefer steht, schwärmen sie in Geschwadern vor dem Fenster. An einen Aufenthalt im Freien ist da nicht zu denken! Aber dafür wäre es ohnedies zu kühl…
Morgens sind die Biester auch noch da, aber in geringerer Zahl. Dennoch kann man die WoMo-Tür oder den Außenstauraum nicht schnell genug verschließen, ohne dass nicht ein paar Blutsauger ins Innere gelangen.
Wir flüchten nach Süden, verzichten auf einen Besuch bei unserem Bekannten Christoph bei Östersund, bei dem die Gelsenplage auch immer groß war. Irgendwo in der Orsa Finnmark, in der Einsamkeit, taucht an einem kleinen See, dem Tandsjö ein einfacher CP auf. Wider Erwarten gibt es keine Gelsen, die Sonne scheint noch lange, geht aber natürlich auch schon unter, einmal fährt die Inlandsbana vorbei, ein friedlicher Abend an einem friedlichen Plätzchen!
Mit dem Tag 21 wird nun die dritte Reisewoche voll. Wir passieren Orsa, kaufen in Mora ein, entziehen uns dem Trubel, fahren ein kurzes Stück weiter auf der E45 und biegen dann auf den Rv26 ab, der als Inlandsvägen weiterführt. Mit einer Übernachtung am CP in Mariestad (riesig, Sanitärbereich zu klein) erreichen wir am Tag 22 Höganäs nördlich von Helsingborg, wo wir auf dem uns nun doch schon sehr bekannten CP in Mölle nächtigen. Die Kombination Rv26/E45 ist wohl sehr all jenen zu empfehlen, die von Mitteleuropa schnell zu den Lofoten kommen wollen. Auf der E6 in Norwegen wäre das absolut unmöglich. Zudem ist diese Route nicht nur straßenmäßig sehr gut, sondern auch relativ wenig befahren.
Zuletzt geändert von Ulrike M. am Do 19. Aug 2010, 07:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Von Graz zur Barentssee und zurück
Die Heimfahrt durch Dänemark und Deutschland
Auf Wiedersehen, Schweden, vällkommen åter! Am 23. Tag geht es in Helsingborg auf die Fähre nach Helsingør, auf der Autobahn mit einem Mittagsstopp an der Farø-Brücke nach Rødby. Hier müssen wir etwa eine Stunde auf unsere Einschiffung warten, dann geht es hinüber nach Deutschland, wo schon eine Schlechtwetterfront mit heftigen Regengüssen auf uns wartet. Nach einem vergeblichen Versuch, in Plön auf dem CP oder davor einen Platz zu bekommen, fahren wir auf den Stellplatz in Kleinmeinsdorf, der bei einem Landgasthaus liegt, wo wir auch gleich gut essen können.
Tag 24 führt uns dann nach einem Einkaufsstopp bis zum Harz (SP Ilsenburg), Tag 25 großteils auf Autobahnen wieder nach Thierstein.
Von Thierstein (Regen, 13 °C) geht es nach 26 Tagen wieder nach Hause, nicht ohne im Landzeit-Autobahnrestaurant in Aistersheim vorzüglich gespeist zu haben. Was das wohl in Norge gekostet hätte?
Auf Wiedersehen, Schweden, vällkommen åter! Am 23. Tag geht es in Helsingborg auf die Fähre nach Helsingør, auf der Autobahn mit einem Mittagsstopp an der Farø-Brücke nach Rødby. Hier müssen wir etwa eine Stunde auf unsere Einschiffung warten, dann geht es hinüber nach Deutschland, wo schon eine Schlechtwetterfront mit heftigen Regengüssen auf uns wartet. Nach einem vergeblichen Versuch, in Plön auf dem CP oder davor einen Platz zu bekommen, fahren wir auf den Stellplatz in Kleinmeinsdorf, der bei einem Landgasthaus liegt, wo wir auch gleich gut essen können.
Tag 24 führt uns dann nach einem Einkaufsstopp bis zum Harz (SP Ilsenburg), Tag 25 großteils auf Autobahnen wieder nach Thierstein.
Von Thierstein (Regen, 13 °C) geht es nach 26 Tagen wieder nach Hause, nicht ohne im Landzeit-Autobahnrestaurant in Aistersheim vorzüglich gespeist zu haben. Was das wohl in Norge gekostet hätte?
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Re: Von Graz zur Barentssee und zurück
Ulrike, meine Sehnsucht nach dem Norden wird immer stärker, besonders nach Deinem Bericht und den tollen Fotos.
Danke!
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Re: Von Graz zur Barentssee und zurück
Vielen Dank für Euren ausführlichen Reisebericht, den werde ich mir für die nächsten Tage
aufheben und nach und nach weiterlesen...
LG
Berti
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Berti
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Re: Von Graz zur Barentssee und zurück
Ulrike, danke für deine schöne bericht. Und nächste mal, bitte besuchen sie uns in Oslo - gebe Ich dir RICHTIGE norwegische wurst, fenalår und spekeskinke aus jeder teil von Norwegen. Und neugebackte brötchen von den kleinbäckerei um die ecke!
Grüsse aus Norwegen, erik m.
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Re: Von Graz zur Barentssee und zurück
Hallo Uli,
danke für den tollen Bericht, ich werde auch noch ein paarmal reinlesen bis ich alles durch habe.
danke für den tollen Bericht, ich werde auch noch ein paarmal reinlesen bis ich alles durch habe.

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Re: Von Graz zur Barentssee und zurück
... und ich hab mir extra ein Kännchen Kaffee gemacht und alles "in einem Ritt" durchgelesen.
Köstlich!! Liebe Ulrike, hoffentlich hat Dich mein Bericht nicht "ermuntert", alles kritisch zu betrachten!
Finde Deine Ausführungen wirklich - was soll ich sagen - Klasse, sie decken sich akkurat mit meinen Feststellungen.
Die Lebensmittel, Straßen und Städte sind in Norwegen, je weiter man nördlich kommt, schlichtweg eine einzige Katastrophe. Das Nord-Süd-Gefälle, das in Italien herrscht, gibt es in Norwegen in umgekehrter Richtung, Tatsache!!
Ich sags doch immer - diese zwei Länder nehmen sich wirklich nichts!
Wobei dann in Italien mehr "dolce vita" ist - und schon auch grandiose Natur.
Wobei Norwegen seinen Bewohnern immer wieder einredet, es gehe ihnen am besten, denn sie würden in einem der reichsten Länder der Welt leben.
Und - das mit der Besiedlung überall - ist in Norwegen staatlich gefördert. Der hinterste Winkel muß besiedelt werden, dafür bekommen die Leute dann auch eine Zufahrt. Die großen Straßen werden dann in so einer schlechten Qualität gebaut, wie Du ja auch richtig festgestellt hast, weil dann einfach von staatlicher Seite kein Geld mehr dafür lockergemacht wird. Dann wird sich rausgeredet, dass die Winter so lang und hart seien. Aber Du als Alpenbewohnerin kennst ja das. Die Großglocknerstraße liegt auch 8 Monate im Jahr unter Schnee und Eis und ist in Top-Zustand, die Österreicher, Schweizer und Deutschen schaffen das ja auch. Aber das hatte ich ja alles schon in meinem Bericht ausgeführt. Bin die letzten 2 Tage über 2000 km nach Italien und wieder zurück gefahren an unzähligen Autobahnbaustellen vorbei. Keine einzige sieht auch nur halb so schlampig, chaotisch und unorganisiert aus wie alle in Norwegen!
Dank Dir für Deine Mühe. Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr im Süden wieder - zum Verweilen und Geniessen - das man sich dann auch wirklich erlauben kann ...
Köstlich!! Liebe Ulrike, hoffentlich hat Dich mein Bericht nicht "ermuntert", alles kritisch zu betrachten!
Finde Deine Ausführungen wirklich - was soll ich sagen - Klasse, sie decken sich akkurat mit meinen Feststellungen.
Die Lebensmittel, Straßen und Städte sind in Norwegen, je weiter man nördlich kommt, schlichtweg eine einzige Katastrophe. Das Nord-Süd-Gefälle, das in Italien herrscht, gibt es in Norwegen in umgekehrter Richtung, Tatsache!!
Ich sags doch immer - diese zwei Länder nehmen sich wirklich nichts!
Wobei dann in Italien mehr "dolce vita" ist - und schon auch grandiose Natur.
Wobei Norwegen seinen Bewohnern immer wieder einredet, es gehe ihnen am besten, denn sie würden in einem der reichsten Länder der Welt leben.
Und - das mit der Besiedlung überall - ist in Norwegen staatlich gefördert. Der hinterste Winkel muß besiedelt werden, dafür bekommen die Leute dann auch eine Zufahrt. Die großen Straßen werden dann in so einer schlechten Qualität gebaut, wie Du ja auch richtig festgestellt hast, weil dann einfach von staatlicher Seite kein Geld mehr dafür lockergemacht wird. Dann wird sich rausgeredet, dass die Winter so lang und hart seien. Aber Du als Alpenbewohnerin kennst ja das. Die Großglocknerstraße liegt auch 8 Monate im Jahr unter Schnee und Eis und ist in Top-Zustand, die Österreicher, Schweizer und Deutschen schaffen das ja auch. Aber das hatte ich ja alles schon in meinem Bericht ausgeführt. Bin die letzten 2 Tage über 2000 km nach Italien und wieder zurück gefahren an unzähligen Autobahnbaustellen vorbei. Keine einzige sieht auch nur halb so schlampig, chaotisch und unorganisiert aus wie alle in Norwegen!
Dank Dir für Deine Mühe. Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr im Süden wieder - zum Verweilen und Geniessen - das man sich dann auch wirklich erlauben kann ...