Bei einem Italiener mit Holzbackofen gibt es nochmal eine Pizza, die richtig gut ist (kann ich täglich essen!) - dann überlege ich, was ich noch tun könnte, um die Zeit tot zu schlagen.
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Bissi am Strand rumlungern wäre auch nicht schlecht, also fahre ich mal rüber zumeist am Strand entlang nach Costa Teguise, einen der drei fürchterlichen Touristen-Retorten-Orte der Insel mit Hotels, Appartements, Chinesen- und Souvenirläden, Touristenkneipen usw. Finde einen Parkplatz, auf dem schon 2 Wohnmobile stehen und lege mich noch etwas mit meinem Buch an den Strand und lausche dem Meer. Um 18h, bevor es dunkel wird, fahre ich in den bis dato völlig verwaisten Hafen, schaue, wo ich später einchecken muss und lege mich ins Kästchen um zu ruhen und zu lesen. Später kommen so allerhand Fahrzeuge, um 23h checke ich ein, da sollte das Schiff von Fuerteventura her schon da sein, aber der gute Mann meint, es würde wohl noch 45 Minuten dauern. Es dauert noch 1 Stunde, bis es kommt, und bis es aus- und wieder eingeladen ist nochmal 2. Wir kommen also mit einer Stunde Verspätung um 2h nachts los – ich hatte es mir auf den bekannten Pullmann-Sitzen mit meiner Ausstattung schon wieder bequem gemacht, etwas Rotwein als Schlummertrunk genommen, aber die Ruhe will sich diesmal nicht einstellen. Für die ganzen Kanarischen Inseln besteht Küsten- und Sturmwarnung und Warnung vor hohen Wellen.
Als wir den schützenden Hafen verlassen, geht’s los. Das ist diesmal nicht nur Schiffschaukeln wie auf der Her-Fahrt, das ist extrem. Heieiei. Immer wieder scheppert irgendwas zu Boden, die Gischt schlägt vorne auf das Restaurantfenster, welches sich vor dem Schlafsaal befindet, furchtbar. Das Schiff ist lange nicht voll, zum Frühstück kommen fast keine Gäste, kein Wunder, mit so einem Seegang können viele nicht umgehen. Mir machts nichts aus, außer dass ich keine Ruhe zum Schlafen finde.....Wie gut dass ich mir von meiner heimischen Bücherei noch ein paar Bücher auf den Buchleser geladen habe, so geht mir die Unterhaltung auf der schweren See nicht aus.....
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91- Man sieht das Schlingern und den Sturm nicht.JPG
Natürlich entspinnen sich auch allerlei Gespräche mit meinen „Nachbarn“ in der ersten und zweiten Pullmannsesselreihe. Der eine ist ein Kästchen-Fahrer so wie ich allein, zugestiegen oder -gefahren in Arrecife und der andere fährt einen Lkw, er kam von Gran Canaria, war dort 1 Woche, hatte im Laster gewohnt, in dem er einen speziellen Porsche zu einer Ausstellung gebracht hat und der jetzt wieder heimgefahren wird. Sonntag, 3.2.2019
Der Tag zieht sich wie Kaugummi, zum Mittagessen sind immer noch relativ wenige Gäste, die Schlingerbewegungen des Schiffes sind noch ziemlich arg, aber insgesamt schon etwas besser geworden. Am späten Nachmittag wird es nur noch Schiffschaukeln, wir drei rotten uns zusammen und haben viel Spass und Unterhaltung zusammen, bleiben in der Bar bis Mitternacht, danach haben wir so viel Bettschwäre, dass die Äuglein nach der vorherigen durchwachten Nacht gut zufallen, wir schlafen alle gut und das Schiff bewegt sich fast nicht mehr, der Sturm und die hohen Wellen sind vorbei.
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93- Sonnenuntergang über dem ruhigeren Meer.JPG