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84- Gehört auch zum Königspalast.JPG
Montag, 25.11.2019
Kalt ist es immer noch mit einstelligen Temperaturen am Morgen – auch wenn sie sich mit 9° den zweistelligen nähern. Naja. Muss heute morgen noch einiges erledigen – im www, das ich mir im CP gebucht hatte – Buch von der Bücherei auf den Tolino laden – Mist, geht nicht, da stimmt was nicht mit meinen Passwörtern und die Bücherei hat heute zu, dass ich das nicht klären kann – Parkplatz für Kästchen in Malaga am Flugplatz buchen – gelingt – ich muss nur nochmal anrufen um gesagt zu bekommen, dass das Parken für Kästchen wegen 6m Länge und 2,6m Höhe 20% mehr als ein Pkw kostet, also 74€ - kann ich gut mit leben – und mir vom BR paar Podcasts auf den Stick zu laden, der meine weiteren Hunderten Kilometer Fahrten unterhalten soll. Gelingt.
Dazwischen diverse Korrespondenz mit den Mädels, mit denen ich mir eine zusätzliche Existenz nach meiner Berufstätigkeit verschaffe, und was halt sonst noch so anfällt. Dazwischen noch eine Maschine Buntes auf 40° gewaschen, das langärmelige Zeug, das mir auszugehen droht – alles schön rundum im Kästchen auf Bügel gehängt, sieht wieder aus wie in der Kleiderkammer, macht ja nix. Und dann noch leer und voll machen – und dann noch tanken – für 1,22€ gar nicht mal so günstig, aber ich hau mal 100l rein, muss ja noch einiges fahren und wenn ich in gut 2 Wochen „drüben“ mittens in der Nacht in Teneriffa ankomme will ich auch nicht gleich in die Tanke fahren und wer weiss, wieviel ich noch heizen muss, das bei mir ja auch auf Diesel-Kosten geht. So bin ich gut beschäftigt, aber die Abfahrt gelingt bis 12h.
Die Sonne schien in Aranjuez, ich fahre nochmal mittens durch die schöne Stadt, bevor ich auf die A4 komme, den Podcast anmache, der mich die nächsten 3 Stunden begleiten wird, während ich als der A4 folge – kerzengerade gen Süden – und nach rund 100km der Sonnenschein einem ziemlichen Nebelgebiet weicht. Aha, da kommt auch das Schild „Andalucia“ - wie hoch wir grad sind, weiss ich nicht, ich denke, es ist einiges, ich habe die Garmina nicht mitlaufen, die immer schön brav die Höhenmeter anzeigt, aber Kästchen müht sich manchmal, es werden doch gut über 1000m oder mehr sein.... Dann beginnt es auch noch zu regnen, heieiei – nicht stark, aber doch so, dass der Scheibenwischer laufen muss. Wo bin ich – was mach ich – will ich den Winter aussitzen – oder wie soll ich das verstehen? Warum gelingt mir das nicht? Alle Flüsse die ich überquere, sind hoch gefüllt mit braunem Wasser, Hinweise auf ziemliche Niederschläge. Bei mir daheim natürlich NULL Niederschlag, aber die fränkische Sahelzone ist nun mal meine Heimat, drum bin ich ja vom Regen derart entwöhnt. Trotzdem sind die Landschaften – sofern man sie sieht – extrem abwechslungsreich und toll – auch die Vegetationen. Hektarweise Weinanbau – hektarweiseOlivenanbau – hektarweise Wiesen – hektarweise – gar nix – nur Landschaft. Landschaft und Landschaft und Landschaft.
Mit Hügeln und im Hintergrund Schneebergen, genial. Toll. Ich bin wiederum begeistert. Die Durchquerung der Iberischen Halbinsel von Nord nach Süd begeistert mich total. Nach gut 300km ist der Wohnmobilstellplatz in Cordoba schnell erreicht, er ist krummschief, naja, ich finde einen Platz, wo ich im Bett mit Kopf etwas, also wirklich nur etwas, erhöht im Vergleich zu den Füssen liege, passt, ich parke ein. Stehen rund 10 Fahrzeuge da – hab nicht geschaut welche Nationalitäten, auch größere Mobile da, auch ein weiteres Kästchen. Es regnet. Ich ziehe nicht los und somit nicht 4000 Mark ein wie im Monopoly, sondern hänge noch bissi ab. Esse meine Suppe von gestern aus, trinke den Rotwein von gestern gar aus – mache mir noch einen Kaffee – und gehe dann – endlich hat der Regen aufgehört – endlich endlich los. Es ist schon dunkel. Cordoba begeistert.
Seit 1994 Unesco-Weltkulturerbe, zu Recht. Cordoba war eine riesige Stadt vor mehr als 1000 Jahren – Juden und Christen bezahlten Sondersteuern, beherrscht wurde sie als Emirat , das in Konkurrenz zu Damaskus und später Bagdad stand und mehrere hunderttausend Einwohner gezählt hatte. Alle drei Religionen lebten nebeneinander, Cordoba war wohl ein kulturelles Zentrum von Bedeutung. Im 13. Jhd kam wohl der Niedergang, herbeigeführt von den Christen, die keine Widersacher geduldet hatten.Isabella von Kastilien (nomen est omen - ??? Meine Ur-ur-ur-Großmutter stammte wohl aus Kastilien, nein, nicht die berühmte Isabella, so alt bin ich nun auch nicht.....) und ihr Mann Fernando „räumen endgültig auf“ am Ende des 15. Jahrhunderts – und verjagen die Juden – und stellen die Muslime vor die Wahl – umtaufen oder gehen ….... Flüchtlingswelle.... in Südtirol nannte man das in den 1930ern die „Option“... das haben wir doch in der Gegenwart auch – und im 20. Jahrhundert auch des öfteren. Es ist also alles „nix neues“.....