Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

... eure Reiseberichte aus Spanien
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Lira
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Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von Lira »

Ich lebe im Moment meinen Reisetraum, der im Februar diesen Jahres Gestalt angenommen hatte, als ich mit meiner Freundin mit dem Flieger für eine gute Woche hier auf Lanzarote war. Es ist für mich ein Traum. Hab ich schon mal irgendwo vielleicht geschrieben, dass ich VULKANE liebe? Hier sind überall welche. Und auf jeden, der sich mir in den Weg stellt, laufe ich hinauf - wie in Island. Was kann ich inzwischen noch verkünden? Die Kanaren sind fürwahr keine Inseln, die vorgesorgt haben für Wohnmobilfahrer, weil sie genug Ferienimmobilien haben, die auch leer stehen und gern vermietet sein möchten. Von da her gibt es für Wohnmobile
- keine offiziellen Stellplätze
- keine Campingplätze, die im Winter offen haben
- nirgendwo eine Steckdose
- man kann sich hier nirgendwo wochenlang niederlassen, nur so lange wie die Kapazitäten das Fahrzeugs reichen
- es hat auf der ganzen Insel an einer Tankstelle EINE Entsorgungsmöglichkeit für 3€. Mehr nicht. Gut so. 
- es ist mein Traum vom Freistehen und Wohnmobilfahren, den ich vor 30, 35 Jahren auf Sardinien hatte, als es das Wort Stellplatz noch gar nicht gegeben hatte. Und die Fahrzeuge und die Insassen, die man sieht, das sind genau solche Leute, die irgendwie "anders" sind als diejenigen, die man auf "normalen" Stellplätzen antrifft. Heute habe ich mir auch eine Orange-Simkarte gekauft, aber ich musste nach einer Wanderung und Strand und Stadt unbedingt Duschen und Haare waschen, es kam schwarz raus, Der Vulkansand ist halt nicht hell. Ich lieebe es. Lanzarote ist MEINE Insel. Mein Traum. 
Ich werde berichten. 


Joxy

Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von Joxy »

"Freude herrscht"

Toll, Deine Berichte hier über ein mir nicht unbekanntes Gebiet, welches ich Seglenderweise vor ein paar Jahren etwas kennenlernen durfte. Zu hoffen bleibt , dass Deine Reiseberichte dort nicht zu einem Boom von Reisemobilisten führt. 
Gut , dass alleine die Kosten für die Hin- und Rückreise nicht jeden dazu verleiten auf die Kanaren zu reisen....
Ich freue mich auf weitere Geschichten von Dir und Danke herzlich


 


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Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von Fibi »

Vielen Dank fürs Mitnehmen  :)
Man freut sich mit Dir und würde gern auch.....
Okay, in diesem Leben nicht mehr  ;) Aber ich fahre gern weiter mit .
Und wir geniessen das Womofahren ja auch noch an Deutschlands Küsten.
Hauptsache unterwegs.
Freue mich auf die Fortsetzung .

Liebe Grüsse
Fibi  :)
 


rittersmann
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Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von rittersmann »

Moin Isa,

schön, dass Du deinen Traum gefunden hast. Tja auf "normalen" Plätzen ist es mittlerweile fast immer voll, die
Freistehmöglichkeiten werden zusehends reglementiert. Da muss einem so eine Insel echt wie ein Traum vorkommen. Ich freue mich auf weitere Bilder und Berichte und wünsche Dir eine tolle Zeit.


janoschpaul
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Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von janoschpaul »

Oh wie schön Träume leben.
Zum Reisemobilboom wird Isa s Bericht sicher nicht führen. Wir sind ein rel. kleines Forum. Im großen Blauen gab es vor einiger Zeit einen Bericht eines Rosenheimers ;) .
Wunderschön beschrieben, reich bebildert. Dann müsste die Insel ja jetzt voll sein. :D

Wie schön dass es nicht so ist und Du genau so reisen kannst, wie Du willst.
Wir haben auf unseren Winterreisen sehr viele nette Menschen kennen gelernt. Ob auf völlig abgelegenen Plätzen in Portugal oder im voll versorgten CP. Wir können das nicht so leicht verallgemeinern. Deppen gibt's überall.
Ich wünsche Dir, dass Du keinen einzigen triffst und freu mich auf den Bericht und die Bilder, wann immer Du Zeit, Lust und Netz hast.

   


Netherlands
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Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von Kerli »

Hallo Lira,

erstmal vielen Dank für deinen Reisebericht...... und wie nicht anders von mir erwartet,
erneut gute "Arbeit"
;)

Freut uns wirklich, das es dir auf Lanzarote so gut gefällt !

Das es dort für Wohnmobilisten kaum 'n Service gibt ( offizielle Stellplätze, V+E, Strom usw....)
finden wir auch gut ! So wird sicherlich die Masse der Womo-Eigner dort nie verweilen......
;)

Wir hätten sicherlich kein wirkliches Problem damit........ dank mobiler Solarmodule, Moppel,
3 x Thetford-Cassetten, 200 Liter Frischwasser..... usw.

Nur Vulkane und dunkler Vulkansand sind nicht so unser Ding........

Somit werden wir uns dort wohl nicht treffen.
:mrgreen:

Vor unserer Womo-Zeit waren wir mal auf Teneriffa......und dort u.a. auch an einem
"schwarzen" Strand.......nee, das war nix für uns.......

Freuen uns schon auf die Fortsetzung deiner Berichterstattung.......aber keine Hektik Lira,
Gutes hat Zeit !

Weiterhin viel Spaß und Kurzweil auf deiner aktuellen "Trauminsel"

Küstengrüße von der friesischen Waterkant

Kerli und Lia
:cool1


Lira
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Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von Lira »

So... inzwischen bin ich schon 2 Nächte auf Fuerteventura. Mein Sohn samt Freundin sind seit 6 Nächten hier, die ersten 4 mit VW Bus den wir zum Campermobil umgestaltet haben, auf Lanzarote, hellauf begeistert. Dann VW Bus abgegeben und rüber nach Fuerteventura. Dort 2 Nächte im sehr gut ausgestatteten Appartment an der Touristen Rennmeile in Corralejo, ich mit Kästchen draussen am Meer nahe des Hafens. Könnte das Bettzeug der Kinder und noch paar Sachen im Appartement waschen, heute Nachmittag fliegen die Kinder heim und der Liebste kommt, der dann bis zum 8.1. Bleibt und wir Fuerteventura erkunden. Eins weiss ich jetzt schon, es ist ganz anders als mein mittlerweile geliebtes Lanzarote. Wir werden sehen.... ich bin mal ganz offen. Und .it dem Liebsten jeden Tag über Stock und Stein zu laufen und zu fahren, ist auch Klasse. Habe derzeit also gar keine Zeit zum Berichten, ab der 2. Dekade Januar verrsuche ich es weiter....
Bis dahin, bleibts gesund und munter und kommt's gut ins neue Jahr!!!


Lira
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Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von Lira »

So - ich bin inzwischen wieder gut daheim im elenden Wintergrau gelandet - und versuche nochmal, anzuschließen, wo ich aufgehört hatte. 

Ich war also auf der Via Verda de la Sierra unterwegs. Im Reisebericht geht es SO weiter:
 Auch viele Tunnels müssen durchfahren werden. Fast alle sind beleuchtet. Welch ein Luxus!! Und zwar geht das mit Bewegungsmelder, wenn man ins finstre Loch einfährt, geht, sobald das Tageslicht nicht mehr reintrifft, die Beleuchtung an. Ist das nicht irre? Die Tunnels sind bis zu 1 km lang – und so ausgeleuchtet haben sie eher Charme denn irgendwas Beängstigendes. Es sind doch etliche Menschen unterwegs, auch eine Wandertruppe, fröhlich plappernde Menschen, Spanier, es muss eine ganze Busladung sein, die da in kleinen Grüppchen laufen und wir uns zweimal immer wieder überholen, weil ich wieder in der Sonne saß und Tee trank oder Fotos gemacht habe, am Ende fahre ich ihnen entgegen, klar. Sie werden die ganze Strecke forsch marschiert sein, so hat das ausgesehen. Respekt!! Waren zackig unterwegs die Leute!!


An meinem Umwendepunkt kamen dann meine Wohnmobilnachbarn an – noch ein Plausch, alles Gute und viele schöne Reisen, sie mit schicken Pedelecs, klar, da kann man leicht die 72km hin und her bewältigen. Sie sind den Weg nicht das erste Mal gefahren. Nächstes Mal würde ich mir auch beim Radlverleih in Olvera direkt am Anfang des Radwegs ein Pedelec leihen – kostet 15 oder 20€ - wenn nicht selber dabei. Ich hab diesmal aber nur das kleine leichte Mountainbike mitgenommen, weil ich auf den Inseln bestimmt ganz wenig Radeln und viel mehr Wandern werde. Und das Pedelec von Tausenden von Kilometern hinten auf dem Kästchen drauf sicher nicht besser wird. Und das Gewicht auf dem Träger an der Hecktüre auch leicht kontraproduktiv ist, denke ich. Egal. Im Zeitpunkt des Anhebens auf den Träger hatte ich beschlossen, das bleibt daheim und fertig und da ist es jetzt auch.

52- bestens ausgeschildert.jpg
53- Auf dem Radweg.jpg
54- Diese friedlich weidenden Stiere werden ihr Leben unter Johlen bei der Corrida in der Arena lassen - noch genießen sie ihr freies Leben.jpg
55- Ist es nicht anrührend, wie das Stierlein das Flusswasser säuft, so unter der Eisenbahnbrücke die Teil des Radweges ist. Nichtsahnend, was ihm so bevorsteht.jpg
56- Ja ich weiss, die Tiere in der Massenhaltung haben es deutlich schlechter, dieses Stierlein trollt sich jetzt zu seinesgleichen, ich fand es putzig.jpg
 
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Lira
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Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von Lira »

57- Abwechslungsreiche Landschaft, wirklich toll.jpg
58- die kurzen Tunneln.jpg
59- Sehr begeisternde via verde.jpg

Ja – als ich dann nach 15h zurückkam, noch alles wieder gut verpackt und gesichert, Wasser getrunken, rausgeschaut, wohin ich denn nun fahren möge – es sollte Küste sein und nicht mehr Berge, obwohl die Berge soviel hergeben an Wander- und Radlmöglichkeiten. Aber ich brauche auch Wärme..... Fahre dann los – mit meinem immer noch langatmigen Hörbuch – aber ich will es halt fertig hören, dass ich nach 11 Stunden endlich weiss, worum es eigentlich ging – und fahre einige Plätze an der Küste ab aus Park4Night. Nirgendwo steht ein Wohnmobil und die Gegenden kommen mir nicht vertrauenswürdig vor. Lande in Porto Santa Maria direkt am Strand zwischen 2 anderen Fahrzeugen, hatte kurzes Gespräch mit dem einen Nachbarn, männlicher Alleinfahrer mit Hund. Sonne ist schon ins Meer hineingetaucht, es wird schnell dunkel. Ich bleibe stehen, mache zu essen, hab ja heute außer einem Joghurt heute morgen noch nix gegessen, es gibt Zucchini mit Tomaten in der Pfanne und mit Käse drin. Hab ich schon geschrieben, dass mir das spanische Gemüse nicht schmeckt weil es nach nix schmeckt? Ich würze....... Käse hilft auch mit. Später Duschen, Wein – gute Nacht.


Samstag, 15. Dezember 2018
  Hatte eigentlich Bedenken gehabt, denn so ein großer Platz direkt am Strand zieht ja abends und nachts allerhand verschiedene Menschen an – um es mal vorsichtig auszudrücken. Aber – es blieb alles ruhig, hatte aus Kästchen Hochsicherheitstrakt gemacht, d.h. Meine Ketten zwischen die Vordertüren und an die Schiebetür angebracht, hinten vorher das Zusatzschloss an den Hecktüren zugesperrt. Das sperre ich während der Fahrt immer auf, dass es nicht ausleiert durch die Verwindungen usw. Hier wird es noch später hell, vor halb neun tut sich da gar nix und solange drücke ich mich mit meinem Buch im Bett rum, danach Frühstück, fertigmachen, das geht schnell, denn wenn ich an zweifelhaften Plätzen bin, ist alles abfahrbereit verräumt wenn ich ins Bett gehe, damit bei einem Schnellstart keine Schäden entstehen. Dient meiner eigenen Beruhigung, weiss nicht, ob es gelingen würde und will das auch gar nicht wissen. Aber wie gesagt, alles ruhig und bestens.
60- In Richtung Altantikküste unterwegs.jpg
Rausgesucht habe ich mir einen offiziellen SP mit VE und Duschen usw. nahe Sanlucar de Barrameda, kurz hinter dem Strand, zwischen Sanlucar und Chipione. 40Km, schaff ich, Rezeption, eine Waschmaschine dreht ihre Kreise, Internet frei, Strom brauch ich nicht, führt wohl zu Problemen, weil die Kapazitäten nicht so da sind wie benötigt, macht mir nix. Wasser, Abwasser, Schwarzwasser, Duschen, Klos, ois beinand – für 8€. Gut. Hier niste ich mich bis zum Dienstag mittag ein. Bestelle Dienstag 9h eine Waschmaschinenladung 60° Wäsche – da geht meine bisherige Bettwäsche, die paar Handtücher und Geschirrtücher rein, damit alles frisch ist, wenn ich auf Lanzarote ankomme. Schließlich kommt Söhnchen mit Freundin am 23. dorthin und wir haben ihnen ein größeres Auto gemietet, in dem sie schlafen können. Mama spendiert dazu die 2 viscoelastischen 6cm hohen Auflagen und das Bettzeug. Und da auch die Stauräume des Kästchens nicht unerschöpflich sind, und ich die Sache vielleicht nicht ganz zu Ende gedacht hatte, habe ich 2 Schlafsäcke dabei, die den Kindern aber vielleicht zu dünn werden könnten, aber für die Mama für die milderen Nächte auf den Kanaren ein Sommerbett, bezogen mit Biber-Bettwäsche, das dann ab Lanzarote zum Einsatz kommen wird. Wenn der Liebste nach Fuerteventura kommt, mit der Maschine, mit der die Kinder heimfliegen werden, habe ich nochmal neue Bettwäsche dabei, Kopfkissenbezüge und Kopfkissen auch für alle genug, naja, so ist das halt, wenn man da einen Tick hat, den ich eindeutig habe. Passt schon.



 
Sonntag, 16. Dezember 2018 


Auf jeden Fall wollte ich von hier aus Radeln, aber es zieht zu. Zunächst sitze ich noch in der Sonne bei 16° mit Fleecejacke und lese und trinke meine eineinhalb Liter Zitronenwasser – dann macht es zu – und ich flüchte nach innen. Zum Stillsitzen ist das einfach zu kalt. Buch ist fesselnd, ich mach heut nix mehr....  


Montag, 17. Dezember 2018 


Dauert wie immer morgens lange, bis es hell wird – und dann ist es grau. Naja. Schicksal. Ich will endlich aufs Schiff und ab in den Süden! Aber – es bessert sich, tritschle bissi rum, um 9h kommt der Bäcker (habe Kaffee natürlich schon längst drin, kauf trotzdem was, man weiss ja nie) und räume noch bissi rum, komme dann so gegen halb elf los. Ich hatte morgens Weihnachtskarten geschrieben für die alten Tanten meines verstorbenen Mannes, die freuen sich immer, wenn sie mal von jemand anderem Post bekommen als Nachrichten ihrer zig Enkel und Kinder. Also die Weihnachtspost muss weg.

61- Nach Chipiona.jpg
  
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Zuletzt geändert von Lira am Di 12. Feb 2019, 03:13, insgesamt 2-mal geändert.


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Re: Las Islas Canarias - Winterreise 2018/19

Beitrag von Lira »

Correos – die spanische Post ist ein Kapitel für sich. Ich finde auf meiner digitalen Landkarte die Post von Sanlucar de Barrameda, markiere mir die Radlstrecke und radle mal los. Weit komm ich nicht, da spricht mich ein Stellplatznachbar an, ich steige ab, wir unterhalten uns angeregt – die Frau dazu – blablabla....... Es hatte nur 9°, der Wind wird immer kälter – paaaaaahhhhhhhh – will ich bei diesem Wetter tatsächlich radeln? Dann wird mir noch erzählt, da hätte irgendjemand 100€ in Spanien bezahlt weil er ohne Helm unterwegs gewesen sei. Na sowas. Ich habe keinen Radlhelm dabei und bin auch nicht gewillt, mir einen zu kaufen, obwohl der sicher billiger wäre als die Strafe. Hmpf. Was tun? Ich radle mal aus dem Platz raus, in paar Hundert Metern entscheide ich mich. Nach rechts – also nach Chipiona – geht’s via der Via Verde auf Radweg, nach links via Straße nach Sanlucar. Chipiona ist 1 km mehr also 5,9. Also nix wie hin. Das Radeln auf dem Radlweg ist angenehm, wenngleich diese Via Verde kein Vergleich zu der vorgestrigen ist. Es geht durch ziemlich – naja – sagen wir mal „ungepflegtes“ Gebiet – auch Tierleid wie angebundene Pferde sind zu sehen. Viel Müll auch. Eigentlich ja nicht so meine Welt, aber da muss ich jetzt durch.
Die Strecke ist brettleben, das geht schnell, bis ich in Chipiona einlaufe und die Via Verde endet. Man kann nahtlos auf den Paseo Marittimo wechseln und somit bis zum Leuchtturm und weit darüber hinaus radln. Am Paseo entlang ist eine Kneipe nach der anderen, unterhalb der Sandstrand, an den die Atlantikwellen rollen, im Sommer steppt hier sicherlich der Bär – jetzt ist alles geschlossen. Nicht mal wenn ich möchte, könnte ich eine Cervesa oder einen Vino Tinto bekommen. Ich radle bis raus zu den Dünen, wo es dann um die Ecke zum nächsten Ort, Rota, geht und suche dann mal im weltweiten Netz nach einer Correos-Filiale. 
 Treffer! 600M entfernt..... Das schaff ich. Post in Spanien ist ein Kapitel für sich. Man sollte viel Zeit mitbringen, alles ist wichtigwichtig. Man zieht eine Nummer wie bei der Kfz-Zulassungsstelle und wartet dann bis man dran ist. Vor mir sind 9 Personen, ich warte geschlagene 25 Minuten, es sind 3 Schalter besetzt. Was sie nicht alles bereden und wie sie nicht beraten werden. Ich glaube, da werden millionenschwere Verträge abgeschlossen, so fühlt sich das zumindest an, auf jeden Fall werden Geldgeschäfte getätigt. Endlich komme ich auch dran, auch ich habe einige Minuten zu verweilen, bis meine 5 Briefe frankiert sind und ich die 8,25€ dafür gelöhnt habe – aber dann habe ich wenigstens ein reines Gewissen und das Gefühl, heute „was geschafft“ zu haben.

62- Faro Chipiona.jpg
63- Strandansicht Chipiona.jpg
64- Nicht allen Ernstens attraktiv diese Via Verde, aber zweckmässig.jpg
Inzwischen ist es sonniger geworden, in der Stadt ist ja in den Fussgängerzonen, durch die ich das Radl schiebe, richtig was los. Kaufe noch paar Kleinigkeiten ein und fahre dann wieder raus zum Leuchtturm, der mit 69m der höchste Spaniens, der dritthöchste Europas und der fünfthöchste der Welt sei und dessen Leuchtfeuer bis zu 80 Seemeilen sichtbar wäre – also knapp 150km. Also – das ist schon auch „was“.

Radle im Gegenwind – was sonst? - zurück – und werde wieder in ein längeres Gespräch verwickelt, die Leute werde ich morgen auf der Fähre wiedersehen – und auf Lanzarote bestimmt auch..... Am Nachmittag noch bissi draußen sitzen, gut eingepackt – passt. Waren zwar nur 15km mit dem Rad – ist aber besser als nix.  



Dienstag, 18. Dezember 2018 

Heute ist endlich der Tag der Überfahrt! Das heisst, die Fähre geht ab Cadiz, knapp 50km entfernt um 17h. Also vormittag ist noch Zeit für Auf- und Rumräumen, eine Maschine Wäsche waschen lassen, Körperpflege betreiben und VE – und losfahren.


Mist, im Display erscheint „Motoröl kontrollieren“. Die ersten über 40km sind Autobahn – keine Tankstelle weit und breit in Sicht. Ich habe Auftrag von meiner Freundin, ihr bestimmte Artikel von einem Aldi mitzubringen, die es auf dem Festland nur bei Aldi gäbe. Habe den in Cadiz rausgeschaut und lass mich mal dahin navigieren. Die Display Anzeige wegen des Motoröles macht mich nervös, die Fahrt geht eigentlich recht gut, aber sowas stresst mich.

65- Der erste Osborne-Stier auf dieser Reise.jpg
Der Aldi stellt sich als Innenstadt-Aldi raus, ich fahre dreimal um den Stock, ohne einen Parkplatz fürs Kästchen zu finden – stattdessen gibt es eine Tiefgarage, hilft mir ja nix, will ja kein Cabrio-Kästchen haben. Schräg gegenüber der Einfahrt in die Garage gibt es eine Tankstelle, die auch über wenig Parkraum verfügt, stelle Kästchen an eine Zapfsäule und gehe in den Verkaufsraum, erkläre dem guten Mann, was ich brauche (Motoröl) und der zuckt nur die Schultern. Hat er nicht.
Es gäbe allerlei Lebensmittel, aber Motoröl nicht (Repsol-Tankstelle!!). Also nächste Tankstelle angefahren, selbes Spiel, nächste nochmal. Mist.
Das artet jetzt beinahe in Stress aus, ich sollte doch erst mal in den Hafen fahren. Dort angekommen entpuppt sich das als riesiges Gelände, keinerlei Beschilderung weist auf den Trasmediterranea- Schalter hin. Ich fahre bis ins hinterste Eck, frage nochmal wo, man weist mich ganz nach hinten, ich kann dieses verdammte Terminal einfach nicht finden. Steige aus und gehe mal zu Fuß vor, da hält ein Polizist, der erklärt mir, wie ich da hin komme. Danke.
66- Zufahrt auf die Brücke de la Constitution Cadiz 3095m lang.jpg

Paar Schildchen wären hilfreich. Überhaupt habe ich noch keinen so unstrukturierten Fährhafen gesehen. Es gibt keine Einfädelspuren, die spätere Verladung ist ähnlich chaotisch wie die auf die Griechenlandfähre, nur dass hier niemand mit hochrotem Kopf rumbrüllt, sondern der Einweiser mehrfach jeden fragt, wo er aussteigt (weil angeblich ein Gelbkittelmann Zettel verteilt, die man in die Frontscheibe legen solle, aber das halt nicht bei allen Fahrzeugen so tut).

Irgendwann dürfen die Fahrzeuge aufs Schiff fahren, die in La Palma aussteigen, dann die für Teneriffa, dann die für Gran Canaria und zuletzt die für Lanzarote. 4Mal wird abgefragt, wohin ich will. Unglaublich. Bei der Einfahrt neben das kleine Terminal bekomme ich dann einen Zettel für die Frontscheibe, auf der „Arrecife“ steht – als nur noch die Lanzarote-Fahrzeuge auffahren. Idiotisch.
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Zuletzt geändert von Lira am Di 12. Feb 2019, 03:21, insgesamt 1-mal geändert.


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