Montag, 23.5.
Irgendwie war unsere Ver- und Entsorgungs-Taktik in diesem Urlaub, vorsichtig ausgedrückt, nicht gut geplant. Immer wenn es uns irgendwo besonders gefiel, war das Frischwasser alle, der Abwassertank oder die Toilette voll. Wir wären sehr gerne noch länger geblieben und überlegten uns, wie man das Problem lösen könnte. CPs oder andere V/E-Möglichkeiten in direkter Nähe gab es nicht, also mussten wir wohl oder übel weiter ziehen. Wir müssen dringen an unserer Strategie arbeiten.
Als nächstes Ziel war Korinth ausgemacht, dort sollte es einen offiziellen Camper Stop geben. Bei der Gelegenheit wollten wir uns Alt-Korinth ansehen.
Der SP selber verfügt über eine Reihe von Stellplätzen (die genaue Zahl weiß ich jetzt leider nicht), die aber SEHR eng angelegt sind. War uns aber ziemlich egal, denn wir waren die einzigen Gäste dort. Die V/E ist zwar etwas unglücklich angelegt, wir mussten schon ordentlich rangieren, bis wir über dem Bodeneinlass standen. Und durch das Gefälle lief unser Abwassertank auch nicht wirklich ganz leer, aber naja. Dem Frischwasserschlauch trauten wir auch nicht so recht, wir verwendeten unseren eigenen, sicher ist sicher *g*
Auf Grund der Enge der eingezeichneten Plätze waren wir froh, nicht in der Hauptsaison unterwegs sein zu müssen. Allerdings muss man dem Platz zugestehen: die Betreiber sind wirklich sehr freundlich, die Gebühr von 10€ auch überschaubar. Es gibt einen kleinen Sanitärbereich mit Dusche und Toilette, davor eine kleine, nette überdache "Lounge", an der jederzeit kostenlos frisches Obst für die Camper bereit steht. Und die Fußnähe zu Alt-Korinth macht das Ganze rund.
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Camper Stop Korinth
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Ausgrabungen Alt-Korinth
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Mal wieder alte Steine
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Knoten zu...? *grübel*
Nach ausgiebiger Besichtigung von Alt-Korinth grillten wir und saßen noch lange draußen.
Dienstag, 24.5.
Bevor es weiter gehen sollte, nutzten wir nochmal die V/E. Wir bezahlten unsere Zeche und machten uns auf den Weg. Auf der weiteren Strecke hatten wir ein paar mögliche Stellplätze ausgemacht, die aber allesamt Mist waren. So landeten wir dann in Diakofto. Am weitläufigen Strand standen bereits eine handvoll WoMos mit unaufdringlichem Abstand. Natürlich sollten wir auch hier einen "Platzhund" haben.
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Freundliche Hundedame
Biggi gab der Hündin den Namen "Twiggy", frei nach dem magersüchtigen Model. Twiggy war sehr schnell sehr anhänglich und folgte uns auf Schritt und Tritt. Wir wollten am nächsten Tag unbedingt mit der Zahnradbahn fahren. Also fuhren wir mit dem WoMo zum Bahnhof, zu Fuß ging das nicht - Twiggy wollte sich nicht abhängen lassen :-/
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Biggi und Twiggy, immer bei Fuß
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Am Strand von Diakofto
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Herzensbrecherin
Leider war es an diesem Tag extrem windig, so dass wir unser Abendessen im WoMo einnehmen mussten.
Mittwoch, 25.5.
Am Vortag waren wir recht spät dran, als wir die Karten für die Bahnfahrt besorgten. Daher gab es nur noch Tickets für eine Hinfahrt um 14:32 mit anschließend recht flotter Rückfahrt um 15:50. Wir nutzen noch den Wasserhahn am Platz, um unsere Trinkwasservorräte aufzufüllen. Danach ging es wieder mit dem WoMo zum Bahnhof. Schon tags zuvor war mir klar, das würde ein tränenreicher Abschied von Twiggy werden, besonders meine Frau hatte sie sehr ins Herz geschlossen. Und genau so war es dann auch. Der Hund lief uns noch eine ganze Zeit lang bellend hinterher. Das machte den Abschied nicht leichter...
Wir parkten das WoMo am Bahnhof, kurze Zeit später konnten wir schon den Zug besteigen. Wir hatten sogar Platzreservierungen und Glück damit - nämlich eine gute Aussicht. Wir genossen die Fahrt mit dem Bummelzug sehr - ganz tolle Ausblicke hatten wir währenddessen.
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Unterwegs mit dem Zug
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Sehr schöne Landschaft
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Nicht gerade der Gotthard-Tunnel
In Kalavrita angekommen hatten wir nur Zeit für einen kurzen Spaziergang durch den Ort.
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Ein bisschen posen *g*
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Kalavrita
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Hübsches Örtchen
Wieder in Diakofto stellten wir fest, dass es immer noch sehr windig war. Da macht es keinen Sinn, sich an einen Strand zu stellen, wenn man die ganze Zeit im WoMo sitzen muss. Also beschlossen wir, weiter zu fahren. Nicht zuletzt, weil wir einen weiteren Abschied von Twiggy nicht überlebt hätten...
Wir suchten uns einen Stellplatz einige Kilometer nördlich von Diakofto aus - dort war es absolut windstill! Leider wissen wir beide nicht mehr, wie der Ort hieß :-/
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Keine Ahnung wo - aber auch sehr schön
Am Abend kam noch ein älterer Herr am Strand entlang spaziert. Wir kamen ins Gespräch, weil er hervorragend Deutsch sprach.Er kam ursprünglich aus Berlin und hatte sein Herz an eine Frau aus ebendiesem Dorf verloren und war kurzerhand dorthin gezogen.
Wir verbrachten mal wieder eine sehr ruhige Nacht.
Donnerstag, 26.6.
Unser Urlaub ging langsam dem Ende entgegen. Gesehen hatten wir schon sehr viel, hatten an vielen verschiedenen Stellen übernachtet. Von daher reifte unsere Idee, nochmal an ein bis zwei Plätze zu fahren, die uns besonders gut gefallen hatten. Unsere erste Wahl fiel auf Kastro Killini. Also fuhren wir die Dauer-Baustellen-Möchtegern-Autobahn an der Nord-Ost-Küste der Peloponnes entlang, die schnellste Möglichkeit. Mittlerweile waren wir es gewohnt, dass Geschwindigkeits-Begrenzungen als gut gemeinter Vorschlag wahrgenommen werden. Wir wollten die arbeitenden Bevölkerung ja schließlich nicht aufhalten
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Brücke vom Festland zu den Peloponnes
In Kastro Killini angekommen suchten wir uns direkt einen schönen Platz am Golden Beach aus. Es war "mittelvoll", so ca. 7-8 WoMos verteilten sich auf dem Platz. Diesmal standen wir etwas windgeschützter, nicht direkt am Strand.
Beim Gespräch mti einer Baden-Württemberger Familie stellte sich heraus, dass vor einigen Tagen die Polizei eine kleine Vertreibungs-Aktion gestartet hatte. Jedoch wurden nur WoMos weggeschickt, die sich absolut Camping-mäßig ausgebreitet hatten. Ziemlich dumm sowas, zumal direkt nebenan zwei Campingplätze sind.
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Unser Plätzchen in Killini
Abends gingen wir lecker in der Taverne am Strand essen.
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Alleine diese leckeren Vorspeisen...
Die Betreiber der Kantina haben sich vor lauter Freundlichkeit wieder überschlagen. Das Essen war super, und der Preis mehr als nur okay. Danach schnappten wir uns noch eine Flasche Wein, um den Sonnenuntergang direkt am Strand zu genießen. Offenbar tat der Wein sehr schnell seine Wirkung.
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Etwas - naja, ich sag mal - ausgelassen
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Da sieht jemand sehr erholt und zufrieden aus
Später nutzten wir noch das Dixie-Klo der Taverne, um unsere mittlerweile recht volle WC-Cassette zu entleeren. Praktisch!
Freitag, 27.5.
Heute wollten wir zu Fuß nach Kastro spazieren. Morgens trödelten wir wieder ewig rum - man hat ja schließlich Urlaub. SO kam es dann, dass wir nach Kaffee, Duschen etc. wieder zur besten Sendezeit los marschierten, als die Sonne im Zenit stand. Und es war schon mächtig warm. Schatten gab es so gut wie keinen auf dem Weg. Gut, dass wir reichlich Wasser mitgenommen hatten. Zwar sind es nur etwas über 4km bis Kastro, jedoch geht es steil bergauf. Kurz nach dem Ortseingang von Kastro wurden wir dann noch von einem widerlichen schmutzig-weißen Hund angegangen. Dieser gehörte zwar offensichtlich zu einem Haus, war jedoch freilaufend. Das blöde Vieh zog die Lefzen so appetitlich hoch, dass man seine ganze Beißpracht hervorragend bewundern konnte. Für den Rückweg bewaffnete ich mich daher mit einem ordentlichen Knüppel. Nicht, dass mich jemand falsch versteht - ich habe absolut NICHTS gegen Hunde. Nur so aggressive Tölen gehen mir furchtbar auf den Zeiger. Und bevor mich so ein Vieh beisst, bekommt es den Knüppel, fertig. Diskussionen mit so schlecht erzogenen Tieren sind eher fruchtlos.
Wir latschten bis zur Burg hinauf. Dort machten wir eine kurze Trinkpause und gingen dann zurück. Wie erwartet fiel uns der blöde Kläffer wieder an. Durch meinen Knüppel ließ er sich auch nicht sonderlich beeindrucken...
Bergab ging es dann doch wesentlich schneller. Da unser Bewegungsdrang noch nicht gestillt war, besuchten wir kurzerhand noch den weiteren möglichen Stellplatz, südlich von uns. Dort gefiel es uns allerdings gar nicht. Ein WoMo direkt neben dem Anderen, das wäre uns zu voll. Und im Gegensatz zu unserem Platz keine direkte Sicht aufs Meer, da von einer Düne getrennt.
Den Rest des Weges spazierten wir am Strand entlang.
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Strand von Kastro Killini
An unserem Platz angekommen, versorgten wir uns an der Kantina erstmal mit einem Frappé. Stilecht, wie es sich für Griechenland gehört. Kurz danach hatten wir dann wieder einen WoMo-Hund, ein süßer kleiner Dackel-Mischling, denke ich. Der kleine Kerl war reichlich übermütig. Als meine Frau ihm ein Leckerli geben wollte, hat er sie dabei an der Hand erwischt. Sorgen machen mussten wir uns nicht, meine Frau hatte vor Kurzem erst eine Tetanus-Impfung erhalten. Eben die Wunde desinfiziert, schon war alles wieder gut. Nur der kleine süße Kerl wollte nicht mehr von uns weichen...
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Mann, kann der gucken...
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Wir am Strand - Er: MEINE Decke
Naja, die Loyalität des Kleinen reichte nur so lange, bis es bei den Nachbarn Essen gab. Man muss ja schließlich sehen, wo man bleibt
Was uns an diesem Abend noch aufgefallen war: der nebenan liegende CP Melissa "rüstete" für die Saison auf. Dutzende Liegen und Schirme wurden am Strand aufgestellt. Diese wurden mit Pickups an den Strand gefahren - diese fuhren nicht den kürzesten Weg, sondern über den "Stellplatz". Dabei wurde dann mit den Autos mächtig Gas gegeben, mit Drift über den Platz gerast und reichlich Staub aufgewirbelt. Nicht ohne die WoMo-Besatzungen mit bösen Blicken zu taxieren. Naja, wir wollten eh am nächsten Tag weiter.
Samstag, 28.5.
Wenn das Gute liegt so nah - warum in die Ferne schweifen! Also tuckerten wir nochmal zum Wald von Elea, dort hatte es uns ausgesprochen gut gefallen. Unser Trinkwasser ging zur Neige, wir wussten, dass es dort einen Wasserhahn mit hervorragendem Wasser gibt, passte also. Diesmal fuhren wir etwas weiter in den Wald hinein und suchten uns dort ein schönes Plätzchen, nachdem wir das kostbare Nass gebunkert hatten.
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Im Wald von Elea
Wir staunten nicht schlecht, als wir unsere netten österreichischen Nachbarn von der Fährüberfahrt dort wieder trafen. Naja, auf den Peloponnes stehen die Chancen nicht schlecht, dass man sich begegnet.
Etwas machte mir zu schaffen. Nicht, dass wir die griechische Küche nicht mögen würden - wir LIEBEN sie. Jedoch nach über vier Wochen Tsatziki, Souvlaki, griechischem Salat, Kalamares, Saganaki hatte ich das Bedürfnis nach Abwechslung. Ich hatte Appetit auf - Kartoffelsalat! Und der ist in Griechenland sehr schwer zu bekommen, glaubt mir. Zum Glück hatten wir im Vorfeld eingekauft. Und wie der Zufall es wollte, waren sämtliche Zutaten für einen guten Kartoffelsalat an Bord.
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Erstmal Kartoffeln kochen - bei über 30 Grad
Ich hatte es, wie immer wenn ich koche, etwas zu gut gemeint. Wir hatten keine Schüssel, die groß genug für die vorbereiteten Zutaten war, also...
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Wozu so eine Spülschüssel doch gut ist!
Die Abwechslung schmeckte übrigens hervorragend.
Später hatten wir noch Besuch von der Hundegang auf dem Platz - die Kleinen waren schon ganz schön groß geworden!
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In knapp vier Wochen soooo gewachsen...! Und trotzdem nur Blödsinn im Kopf
Sonntag, 29.5.
Heute wollten wir uns mal einen Überblick von dem Elea-Wald machen. Und natürlich auch schauen, wo überall noch WoMos stehen. Wir waren sehr überrascht - der Wald ist doch ziemlich groß, wir spazierten über eine Stunde lang herum. Unterwegs wurden wir -mal wieder- von einem ziemlich aggressiven Boxerhund eines griechischen Pärchens angegangen, das im Wald zeltete (!). Irgendwie haben die griechischen Hundehalter ihre Tiere nicht besonders gut im Griff. Die freilaufenden Hunde sind nie ein Problem...
Am Strand fanden wir ein frisches Gelege von Meeresschildkröten, das bereits von den dort sehr aktiven Tierschützern markiert wurde.
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Gelege, gut geschützt
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Unser verräterisches Weißblech
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Strand vor unserer Haustüre
Wir statteten noch den Eseln einen kleinen Besuch ab, die -aus welchem Grund auch immer- auf dem ehemaligen Sportplatz "weideten".
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Sind die nicht putzig?
Direkt am Strand vor unserem Stellplatz hatte irgend jemand mal richtig schöne Terrassen aus Steinen gebaut. Die nutzten wir, um den Sonnenuntergang anzuschauen.
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Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben! Schön für uns
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Der "Chefkoch" (ist eigentlich eine kurze Schlafanzughose *g*)
Montag, 30.5.
Zu Beginn unserer Tour an der Westküste hatten wir ein paar mögliche Stellplätze ausgelassen, die wollten wir uns nun anschauen. Wir füllten unser Frischwasser auf und fuhren noch ein Stück an der Küste entlang. Die besagten Plätze hatten wir dem "Schulz" entnommen. Wir wurden jedoch enttäuscht - die Stellmöglichkeiten entpuppten sich entweder als wilde Mülldeponie oder gefielen uns einfach nicht. Da wir recht viel Zeit mit dem Rumgegurke verbracht hatten und uns einfach nur noch irgendwo hinstellen wollten, landeten wir schlussendlich wieder in Neochori. Zwei weitere WoMos waren bereits vor Ort.
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So lässt sich´s aushalten
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Leerer Strand
Dienstag, 31.5.
An diesem Tag taten wir eigentlich - nichts. Aber wir taten es mit großer Hingabe. Dafür hatten wir aber auch ein klasse Unterhaltungsprogramm. Bereits am Vortag hatten wir bemerkt, dass sich die ortsansässigen Griechen mit dem Gedanken trugen, die Taverne wieder neu aufzubauen. Und das geschah mit der typisch griechischen Gelassenheit.
Zuerst tauchte ein Auto auf, danach ein zweites, ein drittes... Jedem Auto entstieg eine Person. Man stellte sich zusammen um den (noch vorhandenen) Bretterboden der Taverne. Dort lag ein Holzgerüst, welches wohl als Grundlage fürs Dach dienen sollte. Erstmal wurden Zigaretten angezündet, diskutiert. Danach fuhren alle Autos wieder weg. Irgendwann kam ein kleiner Truck, der ein paar Palmwedel geladen hatte. Diese wurden entladen, dann fuhr der Pickup wieder weg. Das wiederholte sich in genau derselben Reihenfolge ein paar Mal, im Abstand von ca. einer Stunde. Sichtbarer Fortschritt bisher: naja.
Irgendwann brachte einer der Griechen ein wenig Unruhe in den Ablauf: er fing doch tatsächlich an, die Palmwedel auf dem Dachgerüst auszulegen...! Das wiederum löste noch heftigere Diskussionen aus, noch mehr Zigaretten wurden geraucht. Irgendwann fuhren alle wieder weg.
Die Palmwedel-Aktion musste sich wohl im Dorf rumgesprochen haben. Nun kamen noch mehr Griechen - jeder einzeln mit dem Auto. Es wurde geraucht, diskutiert, Köpfe geschüttelt - und wieder weggefahren. Zwischendurch die bereits aufgeschichteten Palmwedel wieder anders ausgelegt, immerhin. Abends kam dann noch jemand vorbei, rauchte erstmal eine und räumte die Palmwedel dann wieder weg.
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Baufortschritt morgens...
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...und dann abends
Ergebnis des Tages: etliche Stangen Zigaretten geraucht und Tankfüllungen Benzin verfahren. Mir fiel ein griechisches Sprichwort ein, das ich in diesem Urlaub gehört hatte: braucht EIN Grieche für etwas EINE Stunde, brauchen ZWEI Griechen für dieselbe Tätigkeit VIER Stunden...
Ach ja, was uns noch so aufgefallen ist: Ein griechischer Mann geht nicht zu Fuß oder fährt Fahrrad. Nein, jede noch so kleine Entfernung wird mit dem Auto zurück gelegt. Und das wird einem Griechen schon sehr früh beigebracht. Der ca. 12jährige Sohn des "Tavernenbau-Chefs" fuhr eigenlich den ganzen Tag mit einem wirklich großen Motorroller hin und her. Für diesen Roller würde man in Deutschland einen Motorradführerschein benötigen, müsste also 18 Jahre alt sein. Als der "Cheffe" dann irgendwann mit dem Motorroller angefahren kam, stand dieser dem Jungen demnach gerade nicht zur Verfügung. Also kam der Bub dann mit Papa´s Truck angefahren. Dieser zeigte sich nicht besonders begeistert. Der Junge zeigte dann kurzerhand zu seiner Verteidigung auf den Motorroller - und Papa zuckte verständnisvoll mit den Schultern.
Mittwoch, 1.6.
Wir hätten den Tavernenbau ja wirklich gerne bis zum Ende begleitet. Aber es könnte duchaus sein, dass das Bauvorhaben den Zeitrahmen des Berliner Flughafens überschritten hätte. Also trollten wir uns. Wir hatten noch für genau eine Übernachtung "Freisteh-Kapazitäten", daher parkten wir unser WoMo am Strand von Manolada. Dort stand eine weitere WoMo-Besatzung, die uns sehr freundlich willkommen hieß.
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Bei Manolada
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Schon wieder leerer Strand
Wir machten noch einen ausgiebigen Spaziergang durch den angrenzenden, schönen Pinienwald und verbrachten einen ruhigen Abend.
Donnerstag, 2.6.
Unser Abwassertank und die WC-Cassetten waren voll, der Frischwassertank leer. Um dieses Problem zu lösen, fuhren wir nochmal den offiziellen SP in Kalogria an. Dies war unser letzter ganzer Tag auf den Peloponnes, den wir mit ausgiebigen Spaziergängen verbrachten.
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Am Strand von Kalogria
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Sanddüne
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Erstaunlich grünes Griechenland
Abends kam uns dann noch "unser" Hund Kottward besuchen. Diesmal gab´s jedoch keine gefrorenen Koteletts für ihn
Freitag, 3.6.
Morgens wurde nochmal ausgiebig im WoMo geduscht, danach ver- und entsorgt, und dann machten wir uns auf den Weg zum Fährhafen in Patras.
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Der schöne Pinienwald von Kalogria
Gegen 14:00 kamen wir im Hafen an. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, stellten wir uns in das Wirrwarr vor der Sicherheitskontrolle. Irgendwann hatten wir auch diese ohne Beanstandung passiert. Bis zur Einschiffung zog sich die Zeit.
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Unser Seelenverkäufer
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In Startposition - wann geht´s endlich los?
Als die Fähre ablegte, war es bereits 17:40 Uhr.
Unser Schiff war - wie auf der Hinfahrt - die "Hellenic Spirit". Auf dem Campingdeck hatten wir einen bescheidenen Platz in dritter Reihe bekommen, aber immerhin war kein Kühllaster in unmittelbarer Nähe. Aus den Lautsprechern dudelte in endlos-Schleife immer wieder dieselbe CD wie bereits auf der Hinfahrt. Wir wussten schon auswendig, welches Lied als nächstes kam...
Die Zeit auf der Fähre verbrachten wir mit Spielen, lesen, ab und zu auf´s Deck und wieder runter. Und nachts natürlich mit schlafen
Samstag, 4.6.
Die Ankunft in Ancona war für 13:30 mitteleuropäischer Zeit avisiert (ja, wir mussten die Uhren wieder umstellen) - tatsächlich erreichten wir Italien um 15:00 Uhr. Das Ausschiffen verlief total katastrophal. Die Ausweiser-Hilfssherrifs verdienten sich mit ihrem planslosen Geschreie ein extra-Krönchen. Ich war irgendwann kurz davor, auszusteigen und unserem "persönlichen" Ausschreier auf die Schnauze zu hauen. Er guckte böse, ich guckte böser. Gewonnen, wer sagt´s denn. Den Vollpfosten seh ich im Leben sowieso nie wieder. Um 16:00 Uhr waren wir dann endlich vom Schiff. Zügig pflügten wir durch Italien, dann noch durch die Schweiz (wir mussten beide am Montag wieder arbeiten!) und erreichten um 23:45 den Stellplatz in Weil am Rhein. Erschöpft fielen wir in die Betten.
Sonntag, 5.6.
Nach einem schnellen Kaffee starteten wir ein letztes Mal in diesem Urlaub unser WoMo. Zuerst verlief die Fahrt recht eintönig und ereignislos, aber: Man soll ja nicht mit Traditionen brechen, also stellten wir uns vor Köln nochmal in einen letzten, schönen Urlaubsstau. Um 14:00 erreichten wir dann unseren Heimathafen. Komisch, wieder zu Hause zu sein!