Die Reise verlief bisher großartig, problemlos und weitestgehend störungsfrei. Zunächst blieben wir zwei Nächte in Corwen, nicht weit von der Inis Mon (Anglesey), wo wir später bei Benllech auf einem weiteren Platz des Caravan and Motorhome Clubs unser Lager aufschlugen. Freund Nick und seine Alison, die wir dort endlich nach Jahren des Verschiebens besuchten, zeigten uns die schönsten Ecken und leckersten Pubs und Restaurants ihrer Heimat Anglesey. Ein wohldosiertes Dauerfeuer immer neuer, toller Eindrücke jedweder Art, das uns zuteil wurde. Es ist schön, solche Freunde "in der Ferne" zu haben, die man nur selten sieht, die aber bedingungslos als Freunde erhalten bleiben.
Von dort aus ging es weiter nach Llanidloes im Bereich Snowdonia. Man kann sich vorstellen, daß die Straßen enger und steiler wurden. Unsere liebe Frau Garmin vergaß uns rechtzeitig auf einen engen und steilen Streckenverlauf über schlappe 13 Meilen hinzuweisen. Als wir drin waren, gab's kein Wenden mehr. "Not suitable for long vehicles", aber mit 12,5 m waren wir kein langes Vehikel und paßten am Ende trotzdem durch. Das hätte man durch einen kleinen Umweg vermeiden können, wenn man es denn zeitig gewußt hätte - sei's drum. Jedenfalls wissen wir jetzt, daß unsere Fuhre 18% bergauf und bergab kann. Armes Womo, das!
Vom Red Kite Campsite ging es dann nach Burry Port im Süden Wales', zum Pembrey Country Park campsite, der uns als besonders schön beschrieben wurde. Na ja, jedenfalls nicht im Bereich der von uns gebuchten serviced Pitch. Angrenzend an das Platzgelände befindet sich ein ausgesprochen betriebsamer Steinbruch bzw. ein geräuschmäßig vergleichbares Industriegelände mit Steinverarbeitung. Allein diese von morgens bis abends und auch am Samstag stets präsente Ohrenmassage durch hochdrehende Diesel und deren permanentes Rückwärtsgepiepse ließ uns tagsüber das Weite suchen und mittels Smart unterwegs sein.
Der Parzellennachbar trug diverse verbale Schlachten mit seiner holden Gattin aus und mußte präzise und knapp darauf hingewiesen werden, daß sein Hund auf unserer Pitch nix zu suchen hat (wir sind nun mal allergisch).
Ob sich in diesen Tagen mehr Hunde oder Menschen auf dem Platz befanden oder ob ein Haustierwettbewerb anstand konnte ich nicht herausfinden, aber den Abend hindurch bis nach Mitternacht nahm das Kläffen kein Ende. Es war der mit Abstand hunde- und lärmlastigste Platz auf unserer Reise und wir freuten uns auf den, wo wir nun sind. Der ist eindeutig ohrenfreundlicher.
Gestern waren wir in Bourton on the Water, so ein bilderbuchartiges Städtchen hier in den Cotswolds, bei traumhaftem Wetter war natürlich einiges los. Das miniatur village, das schon mal bei Barnaby gezeigt wurde, ist auch in echt ein Hingucker und der anschließende fish & chips war sein Geld wert.
Nachdem wir in den ersten Wochen nicht haben schwitzen müssen, wird es nun teils über 20° warm werden. Die Sonne verwöhnt uns gerade, der Waschtag ist erledigt und die Wäschespinne macht ihren Job. Heute gibt es Hausmacherinnens Sittichgemetzel (Hühnerfrikassee mit Zubehör) und ein lecker Vanilleeis mit Früchten. Für den Abend hat die Chefin sich einen Wein kaltgestellt und fand für mich noch ein kleines Guinness im Schrank.
Am Sonntag ziehen wir weiter, zur letzten Station Richtung Norden: Grafham Water Campsite in Grafham/ Huntingdon. Dort lassen wir es langsam ausklingen, ehe es dann nach weiteren sechs Tagen über Kingston upon Hull wieder heimwärts gehen wird.
Viele neue Eindrücke, unerwartet nette Begegungen und Gespräche sowie all die unbezahlbaren Kleinigkeiten, die eine Reise so mit sich bringt, werden wir lächelnd und dankbar mit nach Hause nehmen.Statistik: Verfasst von Kutscher Fred — Do 11. Jul 2024, 13:36
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