Hallo Womo Gemeinde, hallo Achim (bin der Hymer aus Ribeauville, Elsass...),
habe gestern endlich das leidige Laufgeräusch an unserem Hymer mit 2,8 Diesel mit 40 000km Laufleistung erfolgreich beseitigt:
ich muss dazu noch etwas mehr ausholen: ich bin Industriemechaniker und sehr gut mit Wälzlagern vertraut, meine erste Ausbildung war "KFZ-Mechaniker" und ich habe seit 20 Jahren nebenbei eine Hobbywerkstatt, in der ich sämtliche Fahrzeuge betreue.
Was ich nach meinen Recherchen vor dem doch ungewöhnlich schnellen Verschleiß des Lagers mit allen Vermutungen und versuchten Erklärungen nicht bestätigen kann:
1. ein Lager bekommt keine "Dellen" vom Überwintern, das verbaute Kegelrollenlager schon X-Mal nicht!
2. Bordsteinkontakte sind bei der Häufung und gerade bei dem hier genannten Lagertyp nicht ursächlich, bzw. kann ich eine Überbeanspruchung oder gar Beschädigung durch unsachgemäße Benutzung einschließlich Überlastung ausschließen.
Meine Ergebnisse:
3. es gab bei dem defekten Lager nach meiner Analyse keinen Wassereintritt, jedoch massive Abplatzungen der gehärteten Laufschicht ohne ersichtliche Ursache
4. das Lager ist ein zweireihiges Kegelrollenlager und sollte mit hohen Belastungen konstruktionsbedingt über 100 000de km kein Thema haben.
5. der Auspressdruck des alten def. Lagers ist mit 80 Tonnen viel zu hoch und sollte daher auf schlecht abgestimmte Passungen bzw. ab Werk unsachgemäße Montage hin untersucht werden.
6. das neue Lager wurde peinlichst fachgerecht eingebaut
Schlussendlich wollte ich wegen der vielen Berichte im WWW recherchieren, wieviele Ausfälle es tatsächlich gibt und dann, weil ich diese aufwendige Reparartur nicht jedes Jahr durchführen will, eine Untersuchung bei SKF anstrengen, ein Lager mit netto Preis 160€ sollte den Anforderungen gewachsen sein und einen neuerlichen Ausfall werde ich nicht mehr hinnehmen, ist doch die Freude am Womo deutlich getrübt.
Ich hoffe auf eure Erfahrungen zu diesem Thema und denke, wenn sich mehrere Betroffene zusammenschließen, dass wir dieses durch die Hilfe von Fiat, oder gar den Womo Herstellern endlich abstellen können.
Grüße und Danke für eure Mithilfe und euer Interesse
Radlager vorne Ducato 244
-
- Enthusiast
- Beiträge: 402
- Registriert: Mi 11. Aug 2010, 12:07
- Wohnmobil: Hymer Tramp GT
- Mobi-Driver
- Enthusiast
- Beiträge: 6045
- Registriert: So 10. Mai 2009, 09:21
- Wohnmobil: Concorde 🚐
- Hat sich bedankt: 728 Mal
- Danksagung erhalten: 1003 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Radlager vorne Ducato 244
Moin moin megamechanics ,
als erstes von uns aus Hamburg ein
hier im Forum .
Vielen Dank gleich vorab für Deine technische Info .
Sicherlich werden sich hier wohl einige Forumsmitglieder mit dem gleichen technischen Problem melden .
Werde diesen Beitrag natürlich aufmerksam verfolgen, weil mich (Rudi) technische Dinge sehr interessieren .
als erstes von uns aus Hamburg ein



hier im Forum .
Vielen Dank gleich vorab für Deine technische Info .
Sicherlich werden sich hier wohl einige Forumsmitglieder mit dem gleichen technischen Problem melden .
Werde diesen Beitrag natürlich aufmerksam verfolgen, weil mich (Rudi) technische Dinge sehr interessieren .
-
- Enthusiast
- Beiträge: 402
- Registriert: Mi 11. Aug 2010, 12:07
- Wohnmobil: Hymer Tramp GT
Re: Radlager vorne Ducato 244
Hallo Rudi,
vielen Dank für deine freundliche Aufnahme!
Ich habe nun länger recherchiert, ob das Lager BTH 1011 von SKF auch von anderen Herstellern gefertigt wird, konnte jedoch nichts dazu finden (in Deutschland! In China bei Abnahme einer hohen Stückzahl wird das betr. Lager auch nach D geliefert, allerdings nur gewerblich, zumindest wäre es ein anderer Hersteller. Die bisher von mir verbauten Chinalager bei anderen Fahrzeugen waren nur Schrott und hielten z.B. an meinem Omega keine 5 Tsd. Kilometer durch!, also auch keine wirkliche Alternative)
Auch habe ich mit den Maßen D=90, d=55, B=60 ein z.B. zweireihiges Kugellager zu finden versucht, leider auch hier Fehlanzeige.
Das defekte ausgebaute Lager habe ich mir nochmals angesehen, sowas kenne ich nur von der Sunmachine: abgeplatzte harte Laufschicht mit richtigen Absprengungen, wirklich keine Wasser- oder Rostspuren im Fett oder den Wälzkörpern, eigentlich eine klare Überlastung, daher meine weitere Vermutung:
das Lager ist zweigeteilt mit einem schwarzen Distanzring zwischen beiden inneren Hälften, es könnte sein, dass die Vorspannung durch ein falsch ermitteltes Distanzmaß zu groß war. Möglich ist auch wegen der außergewöhnlich hohen Auspresskraft (80 Tonnen!!!) eine fertigungstechnisch schlecht abgestimmte Passung zwischen Lageraufnahme/Außendurchmesser des Lagers. Auch die Nabe war mit 30 Tonnen übermäßig fest im Sitz.
Nach dem Ausschleifen der Aufname des Lagers waren die Drücke für das Verpressen des neuen Lagers mit unter 10 Tonnen in einem erfahrungsgemäßen normalen Bereich, daher bin ich sehr interessiert, wie lange nun das ersetzte lager durchhält.
Grüße und ein schönes WE
vielen Dank für deine freundliche Aufnahme!
Ich habe nun länger recherchiert, ob das Lager BTH 1011 von SKF auch von anderen Herstellern gefertigt wird, konnte jedoch nichts dazu finden (in Deutschland! In China bei Abnahme einer hohen Stückzahl wird das betr. Lager auch nach D geliefert, allerdings nur gewerblich, zumindest wäre es ein anderer Hersteller. Die bisher von mir verbauten Chinalager bei anderen Fahrzeugen waren nur Schrott und hielten z.B. an meinem Omega keine 5 Tsd. Kilometer durch!, also auch keine wirkliche Alternative)
Auch habe ich mit den Maßen D=90, d=55, B=60 ein z.B. zweireihiges Kugellager zu finden versucht, leider auch hier Fehlanzeige.
Das defekte ausgebaute Lager habe ich mir nochmals angesehen, sowas kenne ich nur von der Sunmachine: abgeplatzte harte Laufschicht mit richtigen Absprengungen, wirklich keine Wasser- oder Rostspuren im Fett oder den Wälzkörpern, eigentlich eine klare Überlastung, daher meine weitere Vermutung:
das Lager ist zweigeteilt mit einem schwarzen Distanzring zwischen beiden inneren Hälften, es könnte sein, dass die Vorspannung durch ein falsch ermitteltes Distanzmaß zu groß war. Möglich ist auch wegen der außergewöhnlich hohen Auspresskraft (80 Tonnen!!!) eine fertigungstechnisch schlecht abgestimmte Passung zwischen Lageraufnahme/Außendurchmesser des Lagers. Auch die Nabe war mit 30 Tonnen übermäßig fest im Sitz.
Nach dem Ausschleifen der Aufname des Lagers waren die Drücke für das Verpressen des neuen Lagers mit unter 10 Tonnen in einem erfahrungsgemäßen normalen Bereich, daher bin ich sehr interessiert, wie lange nun das ersetzte lager durchhält.
Grüße und ein schönes WE
- Mobi-Driver
- Enthusiast
- Beiträge: 6045
- Registriert: So 10. Mai 2009, 09:21
- Wohnmobil: Concorde 🚐
- Hat sich bedankt: 728 Mal
- Danksagung erhalten: 1003 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Radlager vorne Ducato 244
Moin moin megamechanics ,
ein solches Lager mit einer Kraft von 80t. auspressen zu müssen ist der reinste Wahnsinn !
Das Lager war dann mit einer Pressung von mindestens 0,30 - 0,40mm montiert !
Das ist absolut falsch ! Lager werden mit weitaus weniger Pressung montiert .
Durch das Einschrumpfen / Einpressen eines Lagers mit einem solch extremen Kraftaufwand
hat zur folge, das sich das Lager verformt und der vergütete Bereich (Lauffläche der Rollen)
beschädigt wird . Und warum ? Weil sich die extreme Pressung so überträgt, daß das Lager im
Durchmesser schrumpft und das Gegenstück geweitet wird .
Gerade dann, wenn das Grundmaterial des Gegenstücks auch aus Stahl besteht und sehr massig ist,
überträgt sich der Pressdruck (Pressung) auf das Lager . Das kann einfach nicht gut gehen !
Die Lager werden normalerweise in Stickstoff unterkühlt (Außendurchmesser schrumpf) und das
Gegenstück wird erwärmt (Bohrung weitet sich) . Jetzt wird das Lager mit relativ geringem
Kraftaufwand montiert .
Die Lager in unseren Rädern der Flugzeuge (B737,B747,etc.) sind mit weniger Pressung montiert .
Und die Belastung dieser Räder liegt weitaus höher als die eines lächerlichen Ducatos .
Unser Ducato hat schlappe 4,5 t. Gesamtgewicht und eine B747 (Jumbojet im Volksmund) hat 400 t. !!!
ein solches Lager mit einer Kraft von 80t. auspressen zu müssen ist der reinste Wahnsinn !
Das Lager war dann mit einer Pressung von mindestens 0,30 - 0,40mm montiert !
Das ist absolut falsch ! Lager werden mit weitaus weniger Pressung montiert .
Durch das Einschrumpfen / Einpressen eines Lagers mit einem solch extremen Kraftaufwand
hat zur folge, das sich das Lager verformt und der vergütete Bereich (Lauffläche der Rollen)
beschädigt wird . Und warum ? Weil sich die extreme Pressung so überträgt, daß das Lager im
Durchmesser schrumpft und das Gegenstück geweitet wird .
Gerade dann, wenn das Grundmaterial des Gegenstücks auch aus Stahl besteht und sehr massig ist,
überträgt sich der Pressdruck (Pressung) auf das Lager . Das kann einfach nicht gut gehen !
Die Lager werden normalerweise in Stickstoff unterkühlt (Außendurchmesser schrumpf) und das
Gegenstück wird erwärmt (Bohrung weitet sich) . Jetzt wird das Lager mit relativ geringem
Kraftaufwand montiert .
Die Lager in unseren Rädern der Flugzeuge (B737,B747,etc.) sind mit weniger Pressung montiert .
Und die Belastung dieser Räder liegt weitaus höher als die eines lächerlichen Ducatos .
Unser Ducato hat schlappe 4,5 t. Gesamtgewicht und eine B747 (Jumbojet im Volksmund) hat 400 t. !!!
-
- Enthusiast
- Beiträge: 402
- Registriert: Mi 11. Aug 2010, 12:07
- Wohnmobil: Hymer Tramp GT
Re: Radlager vorne Ducato 244
Hallo Mobi-Driver,
naja, die 80 Tonnen waren nur für das Lösen des Lagers in der Aufnahme nötig, solch ein gewaltiger Schlag, als sich das Lager endlich bewegt hatte kenne ich nur aus der Stanz-und Umformtechnik! Da ich ja auf die große Hydraulikpresse des Landmaschinenmechanikers musste, kenne ich auch seine Meinung und Erfahrung zu Lagern dieser Größenordnung, die auf einer 25 Tonnenpresse scheitern!
Ähnlich große Lager bei KFZ baue ich normalerweise mit einer Hochdruck Gewindespindel direkt am Fahrzeug aus, da habe ich sowas jedenfalls auch bei 20 Jahre alten Fahrzeugen noch nicht gehabt, 20 Tonnen reichen normal immer zum Demontieren.
Da ich keinen Innentaster zur Verfügung hatte, konnte ich das Übermaß bzw. die Passung auch nicht ermitteln. Die geringe Einpresskraft des neuen Lagers konnte ich auch nur durch mehrstufiges Ausschleifen der Aufnahme und viel Fett erreichen, die Oberfläche der Aufnahme war wohl nur gedreht, die groben Rillen der Passung zeugten von keiner passungsgerechten Rauhtiefe... das "Negativ" der Oberfläche sieht man heute noch trotz Putzen am Außendurchmesser des Lagers. Bei einem Preis von 250€ kann man von der Qualität der Aufnahme schon etwas mehr erwarten, gerade bei den hohen Stückzahlen, die gefertigt werden: evtl. haben die den Schlichtgang einfach weggelassen, aber das sind natürlich alles nur Spekulationen...
Ich bin jetzt nur gespannt, wie lange die rechte Seite noch auf sich warten lässt, auch das Erneuerte interessiert mich in Bezug auf Laufzeit.
Grüße
naja, die 80 Tonnen waren nur für das Lösen des Lagers in der Aufnahme nötig, solch ein gewaltiger Schlag, als sich das Lager endlich bewegt hatte kenne ich nur aus der Stanz-und Umformtechnik! Da ich ja auf die große Hydraulikpresse des Landmaschinenmechanikers musste, kenne ich auch seine Meinung und Erfahrung zu Lagern dieser Größenordnung, die auf einer 25 Tonnenpresse scheitern!
Ähnlich große Lager bei KFZ baue ich normalerweise mit einer Hochdruck Gewindespindel direkt am Fahrzeug aus, da habe ich sowas jedenfalls auch bei 20 Jahre alten Fahrzeugen noch nicht gehabt, 20 Tonnen reichen normal immer zum Demontieren.
Da ich keinen Innentaster zur Verfügung hatte, konnte ich das Übermaß bzw. die Passung auch nicht ermitteln. Die geringe Einpresskraft des neuen Lagers konnte ich auch nur durch mehrstufiges Ausschleifen der Aufnahme und viel Fett erreichen, die Oberfläche der Aufnahme war wohl nur gedreht, die groben Rillen der Passung zeugten von keiner passungsgerechten Rauhtiefe... das "Negativ" der Oberfläche sieht man heute noch trotz Putzen am Außendurchmesser des Lagers. Bei einem Preis von 250€ kann man von der Qualität der Aufnahme schon etwas mehr erwarten, gerade bei den hohen Stückzahlen, die gefertigt werden: evtl. haben die den Schlichtgang einfach weggelassen, aber das sind natürlich alles nur Spekulationen...
Ich bin jetzt nur gespannt, wie lange die rechte Seite noch auf sich warten lässt, auch das Erneuerte interessiert mich in Bezug auf Laufzeit.
Grüße
- Mobi-Driver
- Enthusiast
- Beiträge: 6045
- Registriert: So 10. Mai 2009, 09:21
- Wohnmobil: Concorde 🚐
- Hat sich bedankt: 728 Mal
- Danksagung erhalten: 1003 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Radlager vorne Ducato 244
Moin moin megamechanics ,
die Laufflächen der Lager werden geschliffen ! Feinschlichten genügt nicht .
Was für eigenartige Lager hattest Du denn vorgefunden ? Hast Du Fotos von den
alten Lagern ?
die Laufflächen der Lager werden geschliffen ! Feinschlichten genügt nicht .
Was für eigenartige Lager hattest Du denn vorgefunden ? Hast Du Fotos von den
alten Lagern ?
-
- Enthusiast
- Beiträge: 402
- Registriert: Mi 11. Aug 2010, 12:07
- Wohnmobil: Hymer Tramp GT
Re: Radlager vorne Ducato 244
Es handelt sich um die "Aufnahme" des Lagers, welche am Federbein angeschraubt ist und hat nichts mit der Lauffläche der Wälzkörper zu tun! Es ging hier um die Passung des Außendurchmessers des Lagers und den Innendurchmesser der Aufnahme, bitte genau lesen. Danke.