Es geht weiter.
So, jetzt eine praktische Information:
Das Wetter ist schön sonnenwindig und ich kann meine Wäsche trocknen, die wir vorher in meiner „Waschmaschine“ durch die Gegend geschockelt haben.
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Meine Waschmaschine für lange Reisen (also die in zivilisationsarme Gegenden) ist ein wasserdichter Behälter aus dem Kanusport (da für die trockene Kleidung). Hier kommt die Wäsche rein, Waschmittel drauf, mit heißem Wasser gut bedecken und ab in die Womogarage. Bei der nächsten Fahrt über Stock und Stein wird alles wie in einer richtigen Waschmaschine durchgeschockelt. Beim nächsten Halt in der Natur (natürlich nicht in Städten!) wird mit klarem Wasser nachgespült (die Lauge kommt entweder in den Grauwasserank oder in die Toil., natürlich niemals in die Natur!) und dann wird diskret hinterm Womo getrocknet. Tja, als Freisteher wird man erfinderisch. In Gränna haben wir allerdings ausnahmsweise mal einen CP aufgesucht, da uns der Stellplatz nun doch zu asphaltig war.
Nun aber nicht lange rumstehen, weiter geht es Richtung Götakanal. Nach einem Abstecher in
Motala landen wir bei bestem Wetter in
Borensberg und sehen uns nach einem Platz für die Nacht um.
Am Bootshafen vor der Schleuse stehen schon 2 Womos, aber uns ist das zu präsent, außerdem versperren die großen Dinger den Spazierweg und das muss ja nicht sein. Man soll sich ja nicht den Unmut der Bevölkerung mutwillig zuziehen. Also fragen wir im kleinen Touristenbüro nach, wo wir übernachten können. Die freundliche Dame bestätigt auch, dass das hier direkt am Bootshafen zwar geduldet aber nicht gerne gesehen wird. Sie zeigt uns einen Parkplatz jenseits der Brücke.
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Hier stehen wir legal, kostenlos und wunderschön direkt am Wasser mit Wiese vor der Tür und blickgeschützt und haben einen schönen Ausblick auf die andere Seite, wo die anderen „illegal“ stehen. Wir vermissen leider oft ein bisschen Sensibilität bei Freistehern.
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Der Tag ist so schön und wir machen uns auf eine Wanderung am Kanal entlang. Stundenlang begegnen wir keinem Menschen, nur Schafe kreuzen unseren Weg.
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Auch wohnt es sich hier nicht schlecht – das ist „nur“ der Gartenpavillion.
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Ab und zu muss die Brücke zur Seite gerollt werden, damit ein Segler passieren kann.
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Schleusen muss hier jeder selbst, aber oft finden sich fleißige Helfer.
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Nach der langen Wanderung kaufen wir in dem kleinen Ort noch leckere Erdbeeren, denn hier fängt die Erdbeersaison gerade erst an. Das wird unser Nachtisch zur Nacht werden. Die Sonne steht jetzt aber noch richtig für das kleine Schattenspiel des Glasbläsers auf dem Wasser. Eine schöne Idee.
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Am nächsten Morgen brechen wir früh auf, wir wollen uns die 11 Schleusen in
Berg anschauen. Dort haben wir Glück, denn es liegen viele Segler in den verschiedenen Schleusen.
Huch - wo sind sie? Alle schon weg.
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Als Besucher auf dem Götakanal kann man das Schleusen hautnah miterleben.
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Nachdem ich die Schleusen ausgiebig von vorne, hinten, oben und unten fotografiert habe, machen wir uns auf zum Mittsommerfest auf
Nyköpingshus einer mittelalterlichen Burg in Nyköping. Ich bin etwas – nee eigentlich sehr enttäuscht – denn man sieht hier kaum noch Frauen und Kinder mit Blumenkränzen im Haar oder in Tracht.
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Auf der Burgwiese spielt eine traditionell gekleidete Musikergruppe schöne schwedische Weisen, aber die Hauptattraktion ist der Rummel mit Schaustellergeschäften und Fressbuden am Hafen. Richtig traditionell erlebt man das leider nur noch im Norden.
Auf Rummel haben wir nun gar keine Lust, einen geeigneten Platz für die Nacht finden wir hier auch nicht, also geht’s weiter nach
TROSA mit einer der schönsten Orte Schwedens. Die vielen kleinen Wasserstraßen des Ortes werden gesäumt von hübschen pastellfarbigen Häusern.
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Da der Ort unter Wohnmobilreisenden sehr beliebt ist, sind natürlich alle Stellplätze hoffnungslos überfüllt. Aber ich entdecke einen ganz ausgezeichneten Premiumplatz, an dem schon drei andere schwedische Reisemobile stehen. Nach Rücksprache mit den netten Schweden nehmen wir den letzten „illegalen“ Platz in Besitz.
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Das ist der Blick aus unserem Womofenster. Wo das ist, wird natürlich nur netten Insidern verraten.
Am Abend wird hier der 2. Mittsommertag gefeiert und wir genießen die Musik noch bis in die Nacht.