2011 Sommer - Südnorwegen geplant ...

... eure Reiseberichte aus Norwegen
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Zora
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Beitrag von Zora »

Hj, hj ISA danke, dass Du trotz Gartengroßkampftag doch noch Deinen Reisebericht weiterführst. So vieles kommt mir wieder in Erinnerung...so schön! Für meine onlinlose Zeit (ja, es gibt Orte ohne Net 8-) ) speicher ich mir Deine Berichte ins e-book, so mache ich auf der Reise eine Reise :cool1 Ser deg senere!
Lira
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Re: 2011 Sommer - Südnorwegen geplant ...

Beitrag von Lira »

Dank Dir Zora für Deinen Zuspruch und wünsch Dir gute Unterhaltung - wann auch immer !!

Weiter gehts - nach Stavanger
Wir fahren vom Platz, machen nochmal „leer und voll“ und erwischen im nahen Oanes sofort eine Fähre nach Lauvvik zu 86NOK, die nur 10 Minuten über den Fjord schippert. Über Sandnes kommen wir Richtung Stavanger, kommen am größten Einkaufszentrum ganz Norwegens, dem Kvadrat, vorbei und machen natürlich da einen Halt. Mit 160 Läden und 13 Restaurants wirbt man da großartig – aber dort ist alles wie ausgestorben. Wir brauchen aber ein paar Lebensmittel, die wir zumindest erstehen – und für einen Kaffee reichts ja auch schnell noch. Denkt man an die großen Einkaufszentren jenseits der Grenzen im Schwedischen und wie es da zu allen Tageszeiten und an allen Tagen wiebelt und wabelt – könnte man schon auf Ideen kommen, woran das liegen mag...
In Stavanger angekommen, drehen wir mal eine Runde durch die Stadt, inspizieren die verschiedenen Parkmöglichkeiten. Zwischen 15 und 20NOK soll da eine Stunde Parken kosten – jede Stunde, jeder Tag. Da kommt ja ganz schön was zusammen! Also raus aus der Stadt und etwa 3km außerhalb auf den Campingplatz am Mosavatn gefahren. Der kostet 200NOK pro Tag, warme Duschen 4 Minuten nochmals 25NOK. Heieiei, da nehmen sie es aber schon auch von den Lebendigen!
Egal, wir takeln auf, essen eine Kleinigkeit und radeln dann in die Stadt. Dort tobt der Bär, die AIDA Blue liegt im Hafen, als wir auf Parkplatzsuche waren, lag auch noch die Queen Mary 2 dort, die ist jetzt aber weg. Es ist sehr sonnig, aber kalt und windig. Vor den Kneipen an der Hafenmole sind windgeschützte Außensitzmöglichkeiten, die gut bevölkert sind. Richtig gemütlich sieht das aus, die Menschen essen und trinken, wir studieren mal die aushängenden Menus – und ich meine eben, ob es hier im Westen irgendwie andere Kronen gibt, solche, die noch weniger wert sind als die im restlichen Norwegen, weil man hier noch mehr als beispielsweise in Oslo abgeben muss, um irgendwas dafür zu bekommen?
Wir möchten aber auch ein wenig in die Sonne blinzeln und Stadt-Flair schnuppern in Norwegens drittgrößter Stadt. Also auch an einen freien Tisch und ein Bier bestellt. Die Tische haben wieder Spuren von Generationen vorheriger Gäste, auf die Idee, dass man einen Tisch mal abwischt, wenn Gäste wieder gegangen sind, kommt man ja sehr selten. Wir bitten unsere Bedienung aber höflich darum – und sie kommt unserer Bitte fröhlich nach, als sie unsere zwei glotzenden schaumlosen Biergläser bringt. Auch so ein Phänomen. Das Bier ist so teuer, da muss das Glas schon vollgeschenkt sein – Platz für eine schöne Blume ist da natürlich nicht. Wir schmunzeln wieder mal angesichts dieses Sachverhalts, versuchen aber trotzdem, die Sache zu geniessen.
Die Stadt ist sehr angenehm, es gibt sogar sowas ähnliches wie einen Markt, also mehrere verschiedene Marktstände, an denen man Gemüse, Salat und Blumen erstehen kann – und natürlich die derzeit reifen Erdbeeren zuhauf, die wirklich ausgesprochen gut sind. Später ziehen wir nochmals durch die Gassen, die sehr bevölkert sind, am Abend landen wir in einem indischen Lokal, in dem wir sehr gut und sehr ausführlich essen und dafür plus für jeden noch ein Bier und Leitungswasser immerhin „nur“ 600NOK zahlen. Schier überfressen haben wir uns – der Heimweg am Abend mit dem Rad ist mühselig.
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Lira
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Re: 2011 Sommer - Südnorwegen geplant ...

Beitrag von Lira »

Am nächsten Morgen spulen wir nochmals das Touristenprogramm ab, das Wetter hält noch, obwohl es sehr kalt geworden ist. Heute gehen wir aber nicht zum Essen, sondern versorgen uns mal wieder selber, was auch bekömmlicher ist.
90-Farbenfrohe Altstadt von Stavanger.JPG
91-Beim Fressen ist alles Viehzeug vereint.JPG
Draussen sitzen kann man vergessen, es ist zu kalt. Für einen ausführlichen Plausch im Stehen mit den Nachbarn, zum einen deutsche, zum anderen tschechische Wohnmobilbesitzer (die Tschechin ist Deutschlehrerin, wie praktisch) reicht es aber. Ein schöner, ruhiger Urlaubstag, morgen wollen wir weiter.
In der Nacht beginnt es stark zu regnen. Wie gut, dass wir am Abend noch die Räder bereits aufgeladen und Tisch und Stühle eingeräumt haben, so muss man die nassen Sachen nicht noch rumziehen.

Sonntagmorgen an einer Camping-VE-Station – nun, da darf man es nicht eilig haben. Manchen Kollegen möchte man aber schon „in die Schlappen helfen“ - während man ihnen eine Viertelstunde lang zuschaut. Gut war auch ein niederländischer Kollege, der dicht neben dem Gulli stehenblieb und erst mal ausführlich die Landkarten las, um zu überlegen, wohin die Reise nun wohl gehen soll.
Irgendwann ist das Hindernis aber auch genommen, nachdem wir doch fast eine Stunde an der VE zugebracht haben – verlassen wir Stavanger über die Küstenstraße und halten wieder an an den drei Schwertern, die von Fritz Røed gestaltet und am Hafrsfjord 1983 von König Olav eingeweiht wurden. Das Denkmal „Sverd i Fjell“ erinnert an die Einigung des Königreiches 872 durch König Harald Hårfagre und die drei überdimensionalen Wikingerschwerter stehen für Frieden, Einheit und Freiheit. Einen Parkplatz gibt es dort, an dem man sicher auch über Nacht stehen könnte, aber es ist erst Mittag und wir fahren schon noch ein wenig weiter. Lustlos zwar, denn es regnet immer wieder, alles ist Grau in Grau, das macht nicht besondere Laune.
92-Viel Betrieb am Denkmal trotz Regen.JPG
93-Wikingerschwerter am Harfsfjord.JPG
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sorella
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Beitrag von sorella »

Danke für die schönen Bilder und den lebahften Reisebericht.
Mir scheint, so richtig wohl fühlst Du Dich nicht in Norge, oder irre ich mich da?
Lira
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Beitrag von Lira »

Dank Dir Sorella.
Du irrst nicht, sonst wäre ich wohl schon hingezogen. Es fehlt mir zuviel dort, was ich bei uns hier besser habe.
Bessere Lebensmittel, bessere und bezahlbare Gastronomie. Aber das ist ein anderes Kapitel.
Lira
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Re: 2011 Sommer - Südnorwegen geplant ...

Beitrag von Lira »

Von schönen Sandstränden an der Westseite bei Sola haben wir gelesen, die werden wir uns ansehen. In Sola befindet sich auch der Flugplatz von Stavanger, von hier aus fliegt man das Personal mit Hubschraubern zu den Bohrinseln in der Nordsee, das dort das „Gold“ Norwegens aus der Erde fördert. Natürlich finden wir die Dünenstrände, auch ein großes Hotel gibt es, neben dem eine größere, heute am Sonntag ruhige, Baustelle ist. „Sola Strand Hotel“ scheint ein Kongresshotel zu sein, überall stehen Parkverbotsschilder für Wohnmobile, nur an einem Platz neben der Straße nicht, dort parken wir ein und hängen den Nachmittag über mehr oder weniger im Wohnmobil ab.

Schade, dass so schlechtes Wetter ist, hier könnte man schöne Radltouren machen – aber im Regen?! Gegen Abend in einer Regenpause wird der Himmel dramatisch, wir gehen ein Stück am ansonsten wirklich schönen Strand entlang, ich gehe barfuss im Sand und in den heranrollenden Wellen. Später kehre ich noch eine Menge Sand aus der Dusche.
Am nächsten Morgen beginnt frühmorgens der Flugverkehr zu den Bohrinseln. Im 10-Minuten-Takt fliegen die Hubschrauber hinaus aufs Meer und kommen wieder zurück.
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Anne42
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Beitrag von Anne42 »

hallo Isa, wieder einmal ein herzliches Danke, für deinen Bericht. Norwegen ist aber auch ein Gegensatz, für eine Essen und Trinken und Italien und Sonne liebende Fränkin.
Lira
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Re: 2011 Sommer - Südnorwegen geplant ...

Beitrag von Lira »

Anne,dank Dir für Deine Worte, Du hast wohl Recht, aus seiner Haut kann man doch nicht raus....

So, jetzt hab ich grad ein wenig Luft in meinem durchaus stressigen Job :D - gehts bissi weiter:




Der Regen ist während der Nacht noch ein paarmal zurückgekommen. Als wir am Montagmorgen um 9h losfahren, haben wir allerdings 15° und Wind von Süden. Irgendwie herbstlich. Wir fahren weiter gen Süden auf der Nordseestraße mit der Nummer 44, also immer an der Küste entlang. Am Ende der langen Bucht liegt „Sola Camping“, sieht recht nett und angenehm aus. Es gibt Hütten zu mieten und auch ein Motel, in das man sich einmieten könnte. Das haben wir aber nicht vor und fahren weiter, bis wir rechts das Schild nach Ølberg weisen sehen – und ihm neugierigerweise folgen. Der „Ort“ besteht aus einem kleinen Hafen, ein paar Häusern, die teilweise sehr heruntergekommen aussehen und einem schön hinter einer teils bewachsenen Düne liegenden Campingplatz. Überragt wird das alles von einem – wie könnte es anders sein – deutschen Bunker, der von 16 russischen Kriegsgefangenen gebaut wurde. So zumindest steht es auf einem achteckigen Holzhaus, der sogenannten „Russenhytta“, in der die armen Menschen hausen mußten. Nachdem wir alles ausführlich inspiziert und den Campingplatz bei schönem Wetter als „gut“ eingestuft haben, fahren wir weiter.
96-Ølberg, Camping und Strand davor.JPG
97-Ølberg, nett.JPG
98-Kunst beim Bunker.JPG
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Re: 2011 Sommer - Südnorwegen geplant ...

Beitrag von Lira »

Wir befinden uns nun in Jaeren, einer Landschaft, die geprägt ist von ordentlichen Häusern und Anwesen, durch Steinmauern abgegrenzte Grundstücke, Ackerbau und weidenden Schafen. Eine liebliche Landschaft, die auch gern die „Speisekammer Norwegens“ genannt wird. Immer wieder kommt auch die Sonne mal heraus und beleuchtet sogar weidende weisse Charolais-Rinder, die ich eigentlich aus Südfrankreich kenne. Dazwischen eingestreut finden sich herrliche Strandabschnitte, an denen teilweise sehr schöne und architektonisch durchaus interessante Wohnhäuser stehen.
Im Ort Tjeld in einem Rimi können wir Frühstücksartikel erstehen, fahren weiter in Richtung Kleppe und halten in Sele Havn an, um unser Frühstück auch endlich einzunehmen. Gegenüber liegt auf einer Insel Feistein Fyr, ein Leuchtturm, nun leider mal wieder im Regen.
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Re: 2011 Sommer - Südnorwegen geplant ...

Beitrag von Lira »

Bald fahren wir weiter, um an Ovvasunden, Norwegens längstem Sandstrand anzuhalten. Hinter den Dünen hat man ein wirklich sehr schön gestaltetes Friluftshuset gebaut, in dem ein offenbar regional arbeitender Maler, Alf Terje Voll, seine Bilder aushängen hat. Es sind sehr schöne Landschaftsansichten dabei, auch von Strandszenen mit Leuchttürmen hier aus der Nähe zu allen Jahreszeiten. Im Strandhaus ist natürlich bei dem schlechten Wetter kein Betrieb, auf dem Parkplatz parkt ein norwegisches Wohnmobil, dessen Insassen wohl auch wie wir auf bessere Zeiten hoffen und warten. Immer wieder gehen Regenschauer gepaart mit heftigen stürmischen Winden nieder, heieiei, der Herbst ist da – und das mitten im Juli.
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