da muss ich Dir in vollem Umfang beipflichten. Ich frage mich nur, ob diejenigen, die jetzt oder in Vergangenheit UNSER Geld zum Fenster raus werfen oder geworfen haben, sich nie ein Bild von er griechischen Realität gemacht haben. Bei unseren ersten Reisen in dieses schöne Land sind uns ein paar Merkwürdigkeiten aufgefallen, die uns beim Euro-Beitritt von Griechenland doch sehr stutzig gemacht haben (einige Momentaufnahmen unserer ersten GR-Reise):meusel hat geschrieben: Die schlimmste Weltanschauung ist die, derer, die nie die Welt angeschaut haben.
- Praktisch nirgends bekam man eine ordentliche Quittung ausgehändigt (scheint wohl, trotz schärferer Gesetze immer noch so zu sein). Wie soll ein Staat so funktionieren, woher das Geld kommen?
- Müll wurde immer wie folgt entsorgt (z.B. von Gastronomen im Hinterland): Mit dem Pickup zum nächsten Graben oder Trockental, alle Säcke im Schutz eines Busches nach unten - fertig! Dumm nur, dass die Strände dann im Bereich der Flußmündung immer so versifft waren - woher der Dreck nur immer kam...
- Am Straßenrand im Pindos verendete ein augewachsenens Rind. Keiner kümmerte sich darum. Auch uns ist es nicht gelungen, den Halter ausfindig zu machen. Keiner konnte und wollte uns verstehen, nur Achselzucken. Undenkbar z.B. auch in entlegenen Alpenregionen. Da passt jeder auf seine Viecher auf (Wert eines Rindes - auch in Griechenland - ca. 2.000 €! Das lässt man als wirtschaftlich denkender Bauer nicht einfach am Straßenrand verrecken, dafür ist es zu kostbar!)
- Ein Ziegenhirt (kein Jugendlicher oder Rentner!) lief den ganzen Tag hinter seiner Herde von vielleicht 20 Tieren hinterher. Das konnte sich, auch damals, Ende des 20. Jahrhunderts in der EU nicht rechnen. Sicher gab es dafür Subventionen.
- Ein Mann im Erwerbsalter parkte mit seinem Pickup vor einer Taverne. Der Motor lief (dem Fahrzeug nach sicher keine Klimaanlage!), die Frau des Fahrers blieb im Wagen sitzen (kein Schatten), während der Fahrer über eine Stunde in der Taverne war.
Nicht nur das Umweltverständnis, sondern auch die gesellschaftlichen Gegebenheiten waren also meilenweit von den Verhältnissen im Rest der EU entfernt. Nur mit schönen Stränden, tollen Inseln, klarem Meer und Gelassenheit kann man auf Dauer nicht bestehen. Das hätten die EU-Politiker sehen müssen, auch wenn sie den gefälschten Zahlen der GR-Bürokraten geglaubt hätten.
Aber vermutlich haben sie das Land nie bereist, sondern sind maximal vom 5-Sterne-Hotel bis zum Strand und wieder zurück (mit einem kurzen Abstecher nach Delphi - aber das Orakel war sicher bestochen...)
mit wenig Hoffnung für Griechenland grüßt
Tourist