heute werden wir noch hier in Middelfart am Sportboothafen stehen bleiben. Sind es ja jetzt gewohnt länger auf einem Fleck zu bleiben ohne uns fortzubewegen.
Hat natürlich auch Vorteile.
Es spart Benzin, schon die Umwelt und lässt einen richtig tief, tiefenentspannen.
Also haben wir beschlossen die nächsten vier Wochen hier abzustehen, noch dazu wo ein geöffneter Eissalon, keine 100 m vom Platz entfernt ist.
Wobei das aber nicht unbedingt Ausschlaggebend war, dafür das wir noch hier bleiben werden.
Apropos Eissalon, ich erinnere mich dunkel daran, dass ich euch ja versprochen hatte euch noch ein Foto zu senden, wenn der Bart wieder vom Guf befreit ist.
Guf, kurz zur Erklärung, für diejenigen, welche noch nicht in den Genuss kamen ein dänisches Eis mit Guf zu genießen.
Also Guf gibt es immer oben drauf auf das Eis, er ist mal Weiß, ab und zu auch rötlich bis Rosa, auf jeden Fall aber immer Sau süß, da es zu fast 100 Prozent aus Zucker besteht. Und was noch schlimmer ist, es bappsssscht wie Asphalt, überall dort, wo es mit dem Eis essenden in Kontakt gerät.
Ich gestehe ja das ich Eis liebe, aber noch lieber ist mir das dänische Guf.
Auf die Frage der Eisverkäufer, oder Eisverkäuferinnen ob ich auch Guf auf das Eis haben möchte, kommt immer meine Antwort. Das Eis kannst du weglassen, mach mir statt Eis lieber etwas mehr Guf oben drauf.
Sehr zum Leidwesen meiner Lieblingsernährungsberaterin, die sich wegen meiner Diabetes Sorgen macht. Aber solange mein Diabetologe bei der vierteljährlichen Kontrolle den Daumen hoch hebt und sagt, dass ich auf einem guten Weg bin, möchte ich darauf auch nicht verzichten.
Ok, meine Lieblingsstylistin hat nun nach kurzer Diskussion und mehrfachem Kopfschütteln, nun das Foto freigegeben, vor dem Hintergrund, dass ja mit der Speditionslieferung, auch meine Haar/Bartschneidemaschine hier eingetroffen ist.
Also könnt ihr euch jetzt alle wohlgemeinten Kommentare in Bezug auf meine Frisur und die schon lange ausstehende Rasur verkneifen.
Außerdem wisst ihr ja selbst, dass Friseurbesuche zurzeit sehr umstritten sind.
Doch jetzt möchte ich erst mein Versprechen einlösen.
Der eigentliche Grund warum wir hier stehen bleiben, ist der Lillebelt, der hier in unmittelbarer Ufernähe eine Tiefe von um die 10 Meter aufweist. Also die beste Vorrausetzung bietet beim Angeln erfolgreich zu sein.
Wie ich auch schon beim gestrigen Spaziergang zum Alten Hafen sehen konnte.
Wo alle 3 bis 4 Meter ein Angler an der Promenade stand und mehr oder minder erfolgreich seinen Angelköder ins Wasser warf.
Diejenigen, die mit Würmern angelten fingen teilweise größere Plattfische. Die Angler die mit kleinem, schlankem Blinker angelten, bekamen öfter mal einen Hornfisch ans Band.
Ich wollte es aber gerne beim Einbruch der Dunkelheit mal auf Dorsch probieren, da mir dessen Fleisch am besten schmeckt und er beim Ausnehmen und filetieren, nicht so viel Sauerei durch seine Schuppen an den Händen hinterlässt.
Diese fiesen Schuppen sind fast noch bappischer als das Guf.
Also besuchte ich am Vormittag, nach dem Frühstück, noch „schnell“ den Angeldealer, welcher gegenüber dem Stellplatz seinen Laden hat. Dort wollte ich eigentlich nur noch etwas Schnur kaufen, die mir noch fehlt, um dann gegen Abend los zu ziehen.
Aber irgendwie komme ich aus Angelgeschäften nicht heraus. Da gibt es so viel zu sehen und zu überlegen, ob da eventuell nicht doch noch etwas bei meinem Angelzeug fehlt.
Und da meine Lieblingshundeführerin mit Franzi unterwegs war trieb mich auch nichts zur Eile an.
Nun gut es ist dann doch ein kleines Stündchen länger als geplant geworden, obwohl der Einkauf sich in Grenzen hielt.
Nachdem wir dann am Abend noch etwas Fleisch auf den Grill gelegt hatten zog ich dann los.
Aktion Dorschfang, stand auf dem Programm.
Zwar bekam ich beim ersten Wurf schnell einen Dorsch an meinen Möhrchen Köder, aber der durfte auf Grund seiner mangelnder Länge wieder schwimmen.
Und wie es oft ist, geht dann nichts mehr, wenn sich ein so schneller Erfolg eingestellt hat.
Aber Hauptsache an der frischen Luft. Es war ein schöner Abend bei angenehmer Witterung und das ist für mich die Hauptsache bei meinen Angeltouren.
Guten Morgen, die Entscheidung ist gefallen, wir bleiben keine weiteren vier Wochen hier, es geht weiter nach Bogense. Wir gehen nur noch schnell einmal rüber zum Bäcker und machen noch ein Foto zur Erinnerung an Middelfart.
Da liegt zwar irgendwo so ein Selfiestick im Knauser, aber das ist mir eigentlich zu doof, damit wie ein Japaner durch die Gegend zu laufen und alle paar Schritte ein Foto von mir zu machen.
So jetzt aber los, der Knauser will weiter.
Nicht so rumtrödeln beim Einsteigen.
Und nicht in die Garage, die ist voll, also vier hinten auf das rechte Bett, vier auf das linke Bett und dann Ruhe.
Und schon geht es los, aber nicht weit, da ein Schwertransporter wohl seine Höhe falsch eingeschätzt hat und nicht unter der Brücke durchkommt.
Glücklicher Weise ist nicht so viel Verkehr, sonst hätten wir hier wohl einige Zeit warten müssen.
Und Ratz Fatz, sind wir auch schon am Hafen in Bogense.
Nur wohin jetzt, Rechts oder Links? Da die App mir keine genaue Straßenbezeichnung angegeben hat, ich aber der Meinung bin, dass der Stellplatz auf der linken Seite des Hafens liegt, probieren wir es mal mit links herum.
Ojeh, der gefällt uns jetzt aber überhaupt nicht. Kein Blick aufs Wasser, neh...
Da sahen die Fotos auf der App wesentlich ansprechender aus. Also suchen wir weiter, das Hafengelände ist ja nicht so groß.
Wir fahren ein kurzes Stück die Straße am Hafenbecken entlang zurück und sehen bei der Räucherei ein kleines Womo Schild. Also biegen wir ab und folgend dem Pfeil auf dem Schild.
Links an der langen Blechhalle, wo wir gerade eben noch den hässlichen Platz gesehen haben, fahren wir den schmalen Weg ca. 300 m entlang, bis es nicht mehr weiter geht und haben den Stellplatz auch gleich erreicht.
Schnell die 500 m bis zum Hafenmeisterbüro zurückgelaufen und die 150,- DKK im Automaten mit der Kreditkarte bezahlt.
Etwas irritiert bin ich schon, da keine Stromgebühr abgebucht wird.
Habe ich doch an der Stromsäule einen Schlitz gesehen, in welchen normal diese BEAS Karten eingesteckt werden um die Stromsäule für einen gewissen Betrag frei zu schalten.
Auch gab der Automat nur einen Kassenbon und einen Aufkleber raus, der am Scheibenwischer angebracht werden soll.
Also wieder die 500 Meter zum Knauser zurück, wo ich schon erwartet wurde. Die Anzeige an der Stromsäule zeigte auf dem Display gratis an.
Da sage ich doch mal artig Danke dafür.
Sag mal, wo bleibst du denn? Fragte meine Lieblingszeitkontrollerin.
Dass ich fast einen Tagesmarsch bis zum Hafenmeisterbüro hinter mich gebracht hatte, nahm sie mir nicht so richtig ab.
Aber da wir ja gleich, zusammen mit Franzi die Stadt erkunden wollten, konnte sie dann auch selbst sehen, dass ich nicht übertrieben hatte.
Bogense soll, so hatten wir im Vorfeld gelesen die gemütlichste Einkaufsstadt in Dänemark sein.
Mussten dann leider feststellen, das auch hier das gemütliche Fischrestaurant am Hafen geschlossen ist und nur am Wochenende einen Takeaway Service anbietet.
Schade hier wären wir gerne eingekehrt und hätten bei bestem Wetter draußen Fisch verzehrt.
Auf einer Tafel die daran angebracht ist, konnten wir dann erfahren, dass es das allererste Windrad war, welches 1942 in Dänemark aufgestellt wurde. Das Windrad hatte damals drei Windflügel, die es auf einen Durchmesser von 24 Meter brachten.
Immerhin wurden damit im Jahre 1944 102.595 kWh erzeugt. Und damit die gesamte Stadt mit Strom versorgt.
Daher nahmen die Bewohner es auch relativ klaglos in Kauf, dass das Windrad einen sehr hohen Geräuschpegel erzeugte. Glücklicherweise, lief es aber nicht rund um die Uhr, sondern fiel des Öfteren mal aus.
Damit ihr eine Vorstellung haben könnt, wie es damals aussah, habe ich mal ein Foto aus einem älteren Prospekt aufgenommen.
Zwar ist dieser heute nicht mehr durchgängig schiffbar, da der Einlauf in den Hafen, wegen Hochwasserschutz durch zwei Röhren führt, welche mit Deckeln versehen sind, die sich bei steigendem Wasserstand dann vor die Röhren legen, durch welche das Wasser aus dem Kanal in den Hafen fließt.
Die Broschüre vom Touristenbüro hat nicht zu viel versprochen, das Städtchen Bogense, ist tatsächlich sehr gemütlich und die alten Gebäude, die man überall sieht sind absolut sehenswert.
Nachfolgend einige Bilder in loser Reihenfolge, ohne weitere Beschreibung.
Im Zentrum des Marktes steht eine jetzt rund 200 Jahre alte Originalnachbildung eines Holzbrunnen der aus Eiche erstellt wurde und aus dem Holz gebaut wurde, mit dem eigentlich neue Schiffe hätten gebaut werden sollten. Nachdem die Dänen im Jahre 1807 ihre in einer Seeschlacht an England verloren hatten. Der ursprüngliche Brunnen ist im Jahre 1808 verfallen.
bei welchem es sich um eine Kopie des Originales handelt, welches in Brüssel zu finden ist.
So jetzt haben wir fast alles gesehen und die Füße verlangen nach einer kleinen Pause. Setzt euch ruhig zu uns auf die Bank und ruht euch etwas aus, bevor es zurück geht. Und du, Franzi mach dich mal runter.
dann bei einem Brand im Jahre 2018 fast vollständig abbrannte und im letzten Jahr wieder restauriert und in Betrieb genommen wurde und seitdem für Rundfahrten an der Küste genutzt wird, geht es zurück zum Knauser.
Morgen geht es weiter, mal sehen ob es uns gelingt die Æbelö zu besuchen.
Diese kleine, unbewohnte Insel hatte ich bisher nicht auf meinem Plan und ich bin gerade gestern bei der Sichtung diverser Prospekte vom Touristenbüro darauf gestoßen.
Aber zur Abrundung unseres Inselhüpfens würde sie gut dazu passen.
Hallo ihr beiden/drei ,
Danke fürs Mitnehmen und den schönen Bilder und den Tollen Reisebericht
freue mich auch schon wenn es bei uns wieder weitergeht.
Wünsche euch weiterhin Schöne Tage und bleibt gesund.
Guten Morgen, schön das ihr wieder pünktlich seid. Ich hoffe ihr habt gut geschlafen. Dann steigt doch schon mal ein.
Heute früh war vor dem Knauser einiges los. Das schöne Wetter und das durch den Feiertag verlängerte Wochenende lockten die Segler aus der Reserve und auf das Wasser.
Schnell noch bei Meny ein paar Kleinigkeiten einkaufen, bevor es über gut ausgebaute Straßen in Richtung Æbelø geht.
Noch eine Insel auf die wir hüpfen möchten und die wir erst gestern in einer Broschüre des Touristenbüro entdeckt haben.
Durch nette, Städchen, die alle einen sauberen und ordentlichen Eindruck machen.
Gemütlich geht es weiter, bevor meine Lieblingsdolmetscherin, mir laut und deutlich die Navisprache übersetzt, da ich die Befehle der Navi vom Tablett auf Grund der schlechten Akustik meiner Hörgeräte im Auto nicht immer höre.
Waren die Straßen bis vor kurzem noch zweispurig, wandeln sie sich jetzt in einspurige Wege um, die aber immer noch gut zu befahren sind. Wir kommen durch kleine Dörfer mit relativ alten Gebäuden.
Aber so rund 2 Kilometer bis zur Hüfte, nun das kostet Kraft und ermüdet auch ganz schön.
Außerdem kommt mir da wieder der Spruch in Erinnerung, den ich in meiner Kindheit so oft hören musste.
„Allen Steht das Wasser bis zum Hals, nur nicht dem Rainer, den der ist kleiner“.
Mist, aber die Insel, oder besser gesagt die drei kleinen Inseln jucken mich in der Nase. Sicher hätte auch Franzi Spaß daran gehabt mit ihrem Herrchen 2 Kilometer durchs Wasser zu hüpfen.
Aber wir kommen ja auf unserem Rückweg irgendwann im August wieder hier vorbei, bevor wir auf die Nordseeseite wechseln.
Da sollte sich ja noch einmal die Gelegenheit ergeben. Dann werden wir aber vorher auf den Gezeitenkalender nachsehen, wann wir hier sein müssen, da man nur eine kurze Zeitspanne vor und nach dem niedrigsten Wasserstand hat um den Ebbeweg, der in dieser Zeit nur bis ca. 30 cm überschwemmt ist, zu begehen.
Wir sehen auf der gegenüberliegenden Uferseite noch die Langø Mølle, die vor vielen Jahren eine Windmühle war, die aber auf Grund des zurückgehenden Ackerbaus schon seit Jahren als Aussichtsturm genutzt wird.
Wie wir aber später auf einer Karte sehen, hätten wir auf der Straße vor dem Hundewald noch ein ganzes Stück weiter fahren müssen um an den Sandstrand zu kommen.
Tja so lernt man halt immer wieder was dazu.
Aber da es jetzt schon auf die Mittagszeit zugeht, macht sich der kleine Hunger bemerkbar und das Mittagsschläfchen meiner Lieblingsmittagsschläferin ruft.
Also weiter in Richtung Langeland, wo wir unser heutiges Nachquartier in Rudköbing ausgesucht haben.
Aber bevor wir die Insel Langeland erreichen, müssen wir noch an Odense vorbei, wo der Verkehr sehr stark zunimmt. Und zum Teil sogar zum Stillstand kommt.
welche über den Siöfjord führt erreichen kommen wir noch über die kleine Insel Siö, die wir somit als 4. Insel überhüpfen.
Von der Brücke aus sehen wir schon auf der rechten Seite den Hafen von Rudköping, der über einen Stellplatz verfügt, den wir uns für die Nacht ausgewählt haben.
Es wir dort gebaut, von den 8 Stellplätzen sind nur 4 nutzbar und diese sind schon alle besetzt.
Einer der dort stehenden dänischen Wohnmobilkollegen, meinte zwar, wir könnten über die hohe Kante auf die planierte Fläche auffahren.
Aber dieses Angebot schlug ich gerne aus, da mir die hohe Kante nicht geheuer war und ich auch nicht unbedingt mit den Bauarbeitern Ärger haben wollte, wenn wir die planierte Fläche beim verlassen und ausfahren über die hohe Kante vielleicht mit unseren durchdrehenden Reifen umgraben würden.
Also bin ich schnell ins Büro des Hafenmeisters gegangen. Da dort bereits geschlossen war, habe ich dann den Hafenmeister angerufen und ihn gefragt, ob wir neben der Bootsslippe und dem Mastkran über Nacht stehen könnten, wenn wir uns dort ganz an den Rand stellen würden.
Kein Problem, war seine Antwort. Er würde Morgen früh vorbeischauen, falls wir noch Fragen hätten.
Gehen dann noch eine Runde durch den Hafen und ich mache dieses Foto, auf welchem der Knauser etwas verloren zwischen den ganzen Segelbooten durch guckt.
Moin
Melde gehorsamst, werde pünktlich am Anleger sein, so eine Schifffahrt lasse ich mir nicht entgehen. Wieder sehr schöne Bilder und Eindrücke, bis später.
Oh da sind wir auch dabei es ist wieder herrlich euch auf eurer Reise zu folgen. Vielen lieben Dank noch einmal für die Mühe und Arbeit die ihr euch macht
Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Es ist gut zu sehen das es wieder langsam losgenen kann und ihr eine gute Zeit nach den Wochen des Stillstand habt. Bin auf den weiteren Verlauf der Reise gespannt.
der nächste Bericht kommt, ob ich jetzt noch anfange, oder Morgen, das hängt davon ab, ob ich unser Heizungsproblem schnell in den Griff bekomme und ob ich die heute gefangenen Fische heute noch auf Gravad Art zubereite, oder morgen dann räuchere.