Diesel und 2-Takt-Öl

Motor, Getriebe, Fahrwerk, Basisfahrzeug allgemein
bauhenkel
Participant
Participant
Beiträge: 187
Registriert: Di 7. Okt 2008, 13:30
Wohnmobil: Hobby 600
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Diesel und 2-Takt-Öl

Beitrag von bauhenkel »

Naja, daß die Hersteller von Zusätzen abraten, ist doch eigentlich logisch. Wie kann man denn erwarten, daß sie Zusätze erlauben, die die Haltbarkeit ihrer Produkte steigern kann? Da sie ja an den Fahrzeugen praktisch nichts verdienen, müssen sie ihre Gewinne mit den Ersatzteilen machen. Und es ist doch wohl ein Unding, daß Fahrzeug-Besitzer die vom Werk sorgsam geplante Haltbarkeit der Teile unterlaufen und damit die Gewinnmarge am Ersatzteilgeschäft gefährden! ;)

Nenene!

Klaus
wienix
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 843
Registriert: Do 9. Okt 2008, 18:24
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Diesel und 2-Takt-Öl

Beitrag von wienix »

Nein. Nochmals nähere Erklärung für die, die etwas mehr "vestehen" wollen: "moderne" Dieselmotoren haben keine Einspritzpumpen pro Zylinder, sondern nur noch eine einzige, die den Kraftstoffdruck in einer Art Vorratsraum immer bereithalten muss, aus dem dann jeder Zylinder mittels Düsenstellern bedient wird, die softwaregesteuert sind. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass für den einzelnen Brennraum pro Verbrennung nicht nur - sozusagen - ein einziger "Schuss" zur Verfügung steht, sondern dass man sich aus dem erwähnten Druckvorrat mehrmals hintereinander bedienen kann - der Druck ist ja immer da, er entlädt sich ja nicht mehr durch die Einspritzung. Der Nachteil ist, dass diese einzige Pumpe nun kaum noch vorstellbare Leistungen erbringen muss: gegenwärtig sind wir bei 1500 bis 1800 bar in alltäglichen Motoren ! VAG arbeitet glaub ich bereits an Pumpenleistungen über 2000 bar. Das geht nur mit einem stark unterquadratischen Bohrung/Hub-Verhältnis in der Pumpenmechanik, was wiederum enorme Anforderungen an die Materialoberflächen zeitigt. Die ganze Geschichte kann nur dauerhaft funktionieren, wenn die Bedingungen genau eingehalten werden, für die sie konstruiert wurde. Genau die hohen Drücke und erhöhten Temperaturen, bei denen sich das Ganze abspielt, ziehen in der Folge schlecht kalkulierbare Effekte nach sich; extreme Druckwechsel belasten nicht alles gleichmäßig, Fließeigenschaften verändern sich usw. Ferner sind das genau die Umstände, unter denen sich die Kraftstoffzusammensetzung unerwünscht ändern kann - es können sogar kritische Mengen schädlicher Stoffe entstehen, die im getankten Diesel garnicht drin sind, etc, etc,etc. Was im einzelnen da alles geschieht oder geschehen kann, ist nur dann nachvollziehbar, wenn man exakte Zusammensetzungen erforschen könnte. Das kann man aber nicht, denn jeder Zusatz ist anders, jedes Mischungsverhältnis ist anders, usw. Die ganze Problematik ist nur dann beherrschbar, wenn man die ganz einfache, normale Dieselfraktion mit genau bekannten, anderen Stoffen erprobt. Bei Biodiesel ist das der Fall, bei anderem Kram nicht. Deshalb ist die Beigabe von irgendeinem anderen Zeug so riskant, weil keiner letztlich weiß, was sich ereignen kann.

Sorry Klaus - ist nicht besserwisserisch gemeint, will nur aufklären.
bauhenkel
Participant
Participant
Beiträge: 187
Registriert: Di 7. Okt 2008, 13:30
Wohnmobil: Hobby 600
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Diesel und 2-Takt-Öl

Beitrag von bauhenkel »

Passt schon, Elmar.
Bei "modernen" Motoren magst du ja durchaus Recht haben, aber vergiss nicht, wieviele noch mit "alten" Motoren unterwegs sind! Ich würde meinen alten Saugdiesel nur ungern aufgeben, auch wenn ich manchmal wegen geringer Leistung am verzweifeln bin. Und für diese Motoren stimmen die Tipps wahrscheinlich doch. Die Taxifahrer können doch nicht alle Unrecht haben, oder doch?
Und daß vom Werk her Haltbarkeiten vordefiniert werden, kannst, glaube ich, auch du nicht abstreiten. Nicht nur Mindesthaltbarkeit, sondern auch Höchsthaltbarkeit. Daß es dabei immer mal Ausreißer auch nach oben gibt, läßt sich leider nicht ändern (aus Werkssicht).

Klaus
wienix
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 843
Registriert: Do 9. Okt 2008, 18:24
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Diesel und 2-Takt-Öl

Beitrag von wienix »

Jo, ich hab das oben auch sehr sehr stark vereinfacht. Der große Vorteil der "alten" Technik ist ja, dass sie relativ unkritisch ist und mit Drücken unter 200 bar zurecht kommt. Sie hat ihre Anwendungsräume nach wie vor, eben überall da, wo es einfach, unkompliziert und unkritisch sein muss. Dieser Vorteil wird bei Common-Rail aufgegeben im Tausch gegen eine Leistungsentwicklung, die für Alltagsdieselmotoren vor 15 Jahren unvorstellbar war. Der Gewinn heute liegt in der Zone der magmaheiß diskutierten Abgase bzw. deren Zusammensetzung :mrgreen: : und ein "moderner" Diesel kann mit sehr viel weniger Hubraum und Verbrauch dieselben Leistungen erbringen, wie ein "alter" das nur mit viel Größe, Gewicht und höherem Verbrauch kann. Das beeinflusst die erwartete Lebensdauer praktisch nicht; Ford z.B. kalkuliert für seine Leichtlastwagen mit einer Erwartung von 500.000 km ! VAG, Mercedes und Peugeot e.a. liegen da bestimmt auch nicht weit weg (die Motoren der meisten unserer Fiats sind übrigens französischer Herkunft :mrgreen: ... Joint-Venture auf Gegenseitigkeit).

Werkstattleute indessen hört man sinngemäß oft so: bei 200.000 km ist jedweder Motor von Leichtlastwagen platt, wenn er im kommerziellen Lieferbetrieb gefahren wurde ... :P . Nun fährt unsereins ja nicht wie eine Sau im Lieferbetrieb, und deshalb halten unsere Dinger auch besser. Dass 2-T-Öle da einen Einfluss haben können ... ich kann´s mir zwar nicht vorstellen, weil ich keine Ursache dafür sehe - es mag aber sein. Feststeht, dass so ein Öl in einem "alten" Dieselmotor nicht zum Verbrennen gebracht werden kann, dass es also nicht "mitarbeiten" kann.

Mich würde auch allen Ernstes interessieren, ob es eine reale, gemessene und massenhaft nachvollziehbare, merkliche Reduzierung des Dieselverbrauchs gibt, wenn da noch irgendwas anderes im Tank mitgluckert.
Gantu
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 729
Registriert: Mo 6. Okt 2008, 14:12
Wohnmobil: Dethleffs A6771
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0
Kontaktdaten:

Re: Diesel und 2-Takt-Öl

Beitrag von Gantu »

wienix hat geschrieben: Mich würde auch allen Ernstes interessieren, ob es eine reale, gemessene und massenhaft nachvollziehbare, merkliche Reduzierung des Dieselverbrauchs gibt, wenn da noch irgendwas anderes im Tank mitgluckert.
Ich habe dazu mal meinen Schwager und seine Werkstattexperten befragt, die haben mich angeschaut wie ne Kuh, wenns blitzt und haben gesagt:
wenn es sowas geben würde, wärest Du doch sicher der Erste der das wissen würde. Du fährst doch nur Diesel.

Aber wenn es dann irgendwann mal etwas in der Art gibt, ich meine natürlich nur wenn sich das Sparen daurch lohnt, gebe ich umgehend Laut.
Urban
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 3776
Registriert: Mo 6. Okt 2008, 18:31
Wohnmobil: Beyerland
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Diesel und 2-Takt-Öl

Beitrag von Urban »

jeder soll in Seinen Diesel reinschütten oder auch nicht wie jeder mag....aber für ältere Motoren ist die Beimengung von 2 Takt Öl im Mischungsverhältnis 1 zu 200/300 etwas was dem Motor gut tut. Das haben schon tausende von Dieselfahrern ausprobiert und damit nur gute Erfahrungen gemacht, ganz früher in den 50 ziger und 60 ziger Jahren hat man normales Motoröl oder sogar gefiltertes Altöl dazugegeben. Bis zum heutigen Tage geben viele Speditionen Desolite als Zusatz in den Dieseltank...was aber ungefähr 4 mal so teuer wie ein modernes selbstmischendes 2 Takt öl ist....und deshalb seit ein paar Jahren das Desolite nach und nach ersetzt.
Der Diesel springt besser und leichter an, alle beweglichen Teile des Kraftstoffsystems werden bestens geschmiert und sauber gehalten.
Entgegen einiger Meinungen hier verbrennt modernes 2 Takt Öl ohne Rußen besser und Cleaner als Diesel.
Wenn sich einer die Mühe gemacht hätte die Erfahrungen der BMW Dieselfreaks zu lesen im Link am Anfang des Threads der hätte auch mitbekommen das bis jetzt keinem irgendwas an der Einspritzpumpe defekt ging auch nach hohen Kilometerleistungen nicht.

Das die Hersteller das erstmal abblocken ist doch klar...die haben ja noch immer nicht die Motorölfiltersysteme (Dauerfilter) anerkannt und stufen die als Motorschädlich ein und teilweise erlischt sogar die Garantie......und das wider besseren Wissens.
Die wollen Ölwechsel und Inspektionen verkaufen....ich habe beim größten Autohändler Deutschlands (AutoBecker) gelernt und weiß genau wieso wir alle für Dumm verkauft werden.
Dieses Öldauerfilter System wird von vielen Speditionen und auch bei vielen Fahrzeugen der Öffentlichen Hand benutzt....einmal Angeschafft entfällt der Ölwechsel und da man immer 1a sauberes Öl ohne jegliche Rückstände hat hält der Motor im Schnitt 20 Prozent länger....das ist aber nicht im Sinne der Hersteller, die wollen nach 250.000 km spätestens einen neuen Motor oder ein Neufahrzeug verkaufen.
wuffi
Visitor
Visitor
Beiträge: 11
Registriert: Di 7. Okt 2008, 18:59
Wohnmobil: Eura-Mobil - Aktiva 665 HB
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Diesel und 2-Takt-Öl

Beitrag von wuffi »

Hallo, :?
nochmal "2-Takt-Öl als Zusatz zum Diesel" :!:
Wie ist die Lage bei einem "Fiat-Ducato - Baujahr 2001 - 2,8 TD" :?: :?:
Weiß da jemand Bescheid: Ist es ein "neuer" Motor (Öl unbedingt vermeiden) oder ist es "ein alter Motor" (Öl kann man zusetzen):?: :?: :?: :?:
Aus den Unterlagen, die ich habe, kann ich nichts erkennen. :arrow: Entweder es steht nicht drin oder ich bin zu blöd es zu finden :!: Ich käme mit beidem zurecht :lol:
Wichtig wäre eine zufriedenstellende Antwort :oops:
Hübsche Grüße
Wuffi :hi:
Antworten

Zurück zu „Fahrzeug“