Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

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harcon
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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von harcon »

Har-Pi hat geschrieben:Ich hatte mich schon gefragt, wo Deine Beiträge geblieben sind, und stelle nun fest, dass Du keine mehr "leisten" willst. Das finde ich schade.
Du willst vermeiden, "...anzuöden, zu langweilen und verständnisloses Kopf schütteln zu provozieren und ernten".
Ich kann nicht feststellen, dass Du bzw. Deine Beiträge dies bei mir hervorgerufen haben, aber es mag Leute geben, die für Deinen Stil nicht empfänglich sind, ich kann dazu nur auf gut bairisch dazu sagen: "Oafach net ignorian".
Noch eine Frage: Es verabschieden sich Hartmut und Oskar, was ist denn mit Conny?

Gute Fahrt, und immer ne Handbreit Diesel im Tank.
Danke für das positive Feedback, auch an Nelly. Vielleicht fehlte das in letzter Zeit hin und wieder, sodass Hartmut den Eindruck hatte, seine Texte interessieren nicht mehr, zumal seine Art zu schreiben und auch mal kritisch zu sein nicht jedermanns Geschmack ist. Sei's drum, wir werden uns nicht gänzlich verabschieden. Immer mal wieder lesen, was es so neues zu erfahren gibt und von Euren Erfahrungen profitieren. Und vielleicht werde ich mal wieder einen Reisebericht schreiben, wenn ich die Zeit finde. Auch wenn ich wieder Tipps zu was auch immer brauche, komme ich sicher auf die "Mobile Freiheit" zurück.

Bis dann
Conni


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Urban
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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von Urban »

Schade ich fand Eure Beiträge interessant' und witzig originell


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harcon
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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von harcon »

Zurück vom Jahrestreffen 2016 in Frielendorf,

sitze ich nun vor meinem PC und hadere mit der Entscheidung es bei der Stop-Entscheidung zu belassen oder doch ab und an, an unseren Oskar-Erlebnissen weiter zu schreiben.

Initiiert ist diese Überlegung durch den unerwarteten Zuspruch der mich während verschiedener Gespräche erreichte, die während des Treffens stattfanden und der Tatsache, dass doch mittlerweile mehr als 11000 Klicks ein für mich erstaunliches Dauerinteresse vermuten lassen. Also, schaun wir mal.


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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von moniboni »

Wär' zu schön, wenn's weiterginge!!! Mach doch! LG Moni


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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von Adler »

Ach ihr wart das auf dem Treffen.

Ja, absolut richtige Entscheidung, WEITERMACHEN BÜDDE :mrgreen:


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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von Kerli »

Har-Pi hat geschrieben:.........und stelle nun fest, dass Du keine mehr "leisten" willst. Das finde ich schade.
Du willst vermeiden, "...anzuöden, zu langweilen und verständnisloses Kopf schütteln zu provozieren und ernten".
Ich kann nicht feststellen, dass Du bzw. Deine Beiträge dies bei mir hervorgerufen haben, aber es mag Leute geben, die für Deinen Stil nicht empfänglich sind...........
@ harcon

Da kann ich Har-Pi nur recht geben !

Laß dich doch nicht durch einige wenige "Foris" verunsichern......

Wenn's zeitlich passt, wieder ran an den PC
:P

Friesische Küstengrüße vom Jadebusen

Kerli und Lia
:cool1


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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von nelly »

Liebe Conni, lieber Hartmut,

unsere Meinung dazu kennt ihr sicherlich: :clapping: Büdde büdde!

Wir hoffen, nicht zu lange von diesem special weekend meeting
Meeting.jpg
zehren zu müssen. :cool1
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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von harcon »

Erdokan würde sagen:
Schauts liebe türkische Mitlebenden, die Deutschen, so schlimm sind die gar nicht.
Und wir würden ab dann, als Erfinder der mobilen Moschee gelten.
:cool1

in diesem Sinne: :i love


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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von moniboni »

:lach1


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Re: Wer´s glaubt wird selig, wer nicht, muss auch warten

Beitrag von harcon »

Damals,

im Oktober 2014 endeten meine schriftlichen Reflexionen über unsere kleine 3er Gemeinschaft. Die Phase des ersten Kennenlernens zwischen Oskar, meiner Liebsten und mir war sozusagen am auslaufen und wie bekannt, war ich mangels positiver Resonanz etwas schreibmüde geworden. Inzwischen, das kann ich aber mit Sicherheit behaupten, sind wir drei routinierter im Umgang miteinander geworden, auch hat sich die gewisse nötige Schreiblust wieder eingestellt.

Was das harmonische Zusammensein von uns Dreien angeht, so kann ich dazu feststellen, dass ich, es sei dies nur beispielhaft und nebenher erwähnt, anfangs noch das eine oder andere mal selbst Hand anlegen musste, wenn es darum ging, das Gasbrennerli unter dem Wasserkesselchen in Betrieb zu nehmen. Dem entgegen ich heute sogar, nach nur liebevoll zugeworfenem Blick, den fertigen Tee in die Womo-Nachbarschaft hinterher getragen bekomme. Gleichzeitig bin ich, sozusagen schleichend doch bedeutungsvoll, hierarchisch aufgestiegen. Ich wurde unangefochtener erster Pieselbox Manager.

Oskar selbst hat derweil die Nische des Signalgebers besetzt. Will heißen, dass während des Fahrens von ihm so eine Art permanente, mittelschwere, rundum Knarz-, Quietsch-, Schepper-, Klangkulisse etabliert wurde, mit welcher er uns offenbar seinen normalzufriedenen Grundzustand signalisieren will.

Derart aufeinander eingespielt machten wir uns am 11. April auf die lange Anreise zum Jahrestreffen der Mobilen Freiheit nach Frielendorf, das am 5. Mai beginnen und für uns am 8. Mai enden sollte.

Alles in allem waren wir bis zur Ankunft am Anmeldehäuschen runde 4300 km unterwegs gewesen. Und das vom Odenwald aus. Ok, ok, jeder weiß, es führen viele Wege über Rom, doch unserer führte über das Baltikum. Per Oskar, Bahn, Schiff, Bus und wieder per Oskar und zu guter Letzt per Pedes schafften wir den weiten Weg bis zum bizzelnden Sektgläschen und dem ultrafeinen Muffin. Hierzu den Organisatoren einen tiefen herzlichen Dank. Das war wirklich ganz lieb gemacht.

Nun sind tausende Kilometer nicht in Nullzeit zu schaffen und so ist wohl auch jedem klar, dass es auf solch langem Weg, auch jede Menge mikroskopisch kleinste, mittelschwere, ja manchmal sogar auch knallharte Ereignisse zu erleben gibt und gab. Doch obwohl sich so zwei, drei Wochen recht schnell gedrängt füllen, bleibt dazwischen dennoch auch immer Platz für den einen oder anderen besinnlichen Moment. Zeit also, für den Nachhall von Erlebtem.

Mich ereilen solche nachdenklichen Momente zumeist an Orten, die auch Kaiser in der Regel alleine besuchen, um sich, wie man so sagt, auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Eingefallen ist mir, derart auf mein Inneres fixiert, ein Erlebnis aus dem letzten Jahr: Unsere Reise ins Fichtelgebirge and by the way, zu äußerst selten gesehenen Freunden.

Es klopft.

Wir tanzen auf einem Quadratmeter, und es klopft, weil es so laut ist, doch wir hören es nicht, weil wir so laut sind. Tragisch komisch, doch systembedingt, so ist diese Situationskomik zu begreifen. Angeheitert und angeheizt schwelgen wir in gefühlvollen Liedern. Wir können nicht anders, uns schreit nicht unterdrückbar die Zufriedenheit und das Glück aus der Seele.

Schon den ganzen Tag setzt sich in mir das Gefühl von heimeligem Wohlbefinden. Es ist schwerlich zu beschreiben, was man empfindet, wenn es sich um eine Gefühlsmischung von Angenommensein, innerer Übereinstimmung und Dazugehörigkeit aber auch Akzeptanz, Verstehen, und Zufriedenheit im weitesten Sinn handelt.

Von Wunsiedel aus fahren wir Richtung Selb. Es ist nichts Besonderes. Die Straße schlängelt sich dahin. Mal auf, mal ab, mal durch ein Dorf hindurch, mal drum herum. Meine Gedanken haben Zeit, sich in dieser in sich gekehrten Phase zu erholen und zu sortieren.

Mein Göttchen, was waren, was sind wir doch für privilegierte Menschen. Wir sitzen in unserem Oskar, unserem neuen Wohnmobil, es geht uns gut, es mangelt uns an nichts und wir kommen von Menschen, von Rudi und Elisabeth, die sich uns gegenüber, als so etwas von großzügig, offen und wohltuend gezeigt haben, dass wir es nicht einfach so als gegeben abhaken könnten. Das Maß der uns entgegen gebrachten Zuneigung bedingt ein zwangsläufiges Nachschwingen der dabei empfundenen Gefühle.

Auf dem Stellplatz in Selb angekommen arbeiten wir die organisatorischen und administrativen Notwendigkeiten ab. Dieser Stellplatz ist neu, schön, günstig. Die Stadt jedoch zeigt sich in zwiespältigem Licht. Marode Gebäude, moderne Kunst und liebevolle Details prägen den Eindruck während wir die Straßen durchlaufen.

Was uns treibt? Banale Dinge. Ein Brot, etwas Käse, ein… , ja, ein Bierchen das wäre jetzt das Richtige. Doch wohin wir auch schauen, alle Kneipen sind geschlossen oder aus den Fensterhöhlen blickt das blanke Nichts. Sie sind aufgegeben.

Fünfundzwanzig Meter vor unserem Stellplatz finden wir dann etwas, das so aussieht als...

Oh ja, es gibt eine Getränkekarte neben der Tür und wir schauen sie uns an und gerade als wir unseren Weg fortsetzen wollen, erscheint erst ein Kopf, dann der ganze Mann in der Tür.

„Hallo, guten Tag“, sagt er mit freundlichem Lächeln, „kann ich helfen?“

„Ja“, antworten wir.

„Haben sie Schwarzbier?“

„Gibt es, aber nichts großes zu essen“, erwidert er.

Sein Gesicht nimmt leicht enttäuschte Züge an, als wir mitteilen, dass wir, falls wir nachher noch Lust haben, zurückkommen würden.

Nach einer kleinen Runde auf der roten Linie durch die Stadt, einem Einkauf und unserem Nachtessen im Oskar, machen wir uns dann doch, etwas gequält, weil ich bin schon etwas lustlos, wieder auf den Weg zur Kneipe.

Als wir das türkische Lokal betreten sitzen vier Männer an einem Tisch. Einer davon ist der Auskunftgeber von vor zwei Stunden. Er lächelt uns entgegen und ich habe das Gefühl, dass er sich freut. Nicht, weil wir als Kunden kommen. Das wahrscheinlich auch, aber auch, weil wir tatsächlich gekommen sind.

Und da ist es wieder, dieses Gefühl willkommen zu sein. Nicht einfach nur wegen des Geldes. Nein, so banal ist es nicht. Dazu blicken die Augen der Männer zu direkt, zu offen freundlich, lächelnd. Nein, man nimmt uns an, als Gäste im wahrsten Sinne des Wortes.

Türkische Musik quält unser Ohr, wir sitzen etwas abseits in einer Nische, verzichteten auf direktes extra Licht, vertiefen uns in unseren mitgebrachten Läppi.

Die Stimmung am Tisch der vier wird dynamischer. Ich sehe eine Flasche Reni Raki. Es wird etwas zu Essen gebracht. Sie reden und lachen. Hin und wieder schaut jemand zu uns herüber. Ich lächele zurück, denn ich fühle mich wohl. Das schwarze Bier und mein Schatz, die ein neues Ziel auf der Stellplatzseite sucht, der Tag und die vergangenen Tage, alles ist rund und ich spüre wieder dieses Gefühl von: Mir geht es gut, uns geht es gut, sowie Dankbarkeit darüber, dass wir dies alles erleben dürfen.

Für uns unverhofft und mit nur wenigen Schritten steht plötzlich der Kneipier vor uns. Seine Sprachkünste bedürfen mehr erahnen denn verstehen, als er uns fragt, in fast entschuldigendem Ton, ob alles in Ordnung wäre. „Ein Geburtstag“, sagt er, den Kopf zu ihrem Tisch nickend. “Der 38te“, dabei zwei Gläser präsentierend. Er denkt, sie wären wohl etwas zu laut.

Sie sind gut gefüllt und ich spüre das Ankommen des Tropfens in untersten Winkel meines Magens.
Wir bedanken uns beim Spender mit einem Hoch auf seinen Geburtstag und den besten Wünschen für seine nächsten 38 Jahre. Er strahlt, freut sich. Die Stimmung an ihrem Tisch steigt und wir vertiefen uns wieder in unser Stellplatzprogramm.

Einer weiteren Bierbestellung unsererseits folgt eine weitere Runde Raki. Gut gefüllte Gläser steigern schnell das wohlig warme Gefühl in der Bauchgegend und ein Wort ergibt das andere. Wir offenbaren uns als Türkeikenner und ernten strahlende Gesichter und zwei weitere Raki.

Obwohl die Stimmung weiter steigt, kein Frage, es wird Zeit zu gehen. Wir fühlen uns nämlich schon etwas tütelütüt und 25 Meter können sehr lang werden, wenn man sich verläuft.

Der Abschied ist herzlich und klammheimlich bedauere ich, dass wir sobald nicht wieder hier sein werden. Doch ist mir auch absolut klar, sollten wir jemals wieder hier in der Gegend einschlagen, es wird uns hierher bringen.

Oskars Seitenschiebetür schließt sich hinter uns. Conni sitzt mir gegenüber. Sie lächelt, strahlt dieses gewisse Etwas aus, das sie so einzigartig macht. Oh ja, ich liebe sie. Wie konnte es nur soo viele Jahre dauern bis wir uns fanden?

Alan Parsons Project mit > Lucifer < , Bruce Springsteens > Streets Of Philadelphia <, Barry Manilows > Mandy < und viele andere entführen uns mit ihren mitreisenden Liedern.

Dionne Warwick & Friends mit > That's What Friends Are For <, nein, Musik überhaupt, reist uns hinein in Gedanken und Gefühle, bringt tief verborgene Dinge in uns an die Oberfläche und jeder von uns auf seine Weise spürt die Intensität des Momentes und empfindet Dankbarkeit darüber, dass wir schon so lange zur bevorzugten Seite des Lebens gehören dürfen.

Es ist schon fast zwangsläufig. Unsere Musik wird lauter, denn nur so lässt sich diese vibrierende Harmonie der Klänge körperlich erleben, reist uns mit, zum und im Tanz.
Zuletzt geändert von harcon am Di 10. Mai 2016, 11:19, insgesamt 3-mal geändert.


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