Hallo,
rittersmann hat das schon richtig beschrieben. Eigentlich ging es um einen alten Herr, der eine Ewigkeit als Junggeselle gelebt hatte, also vermutlich langfristig alles alleine gewuppt hat und sich schlecht an die Zweisamkeit gewöhnen kann und einen Handwerker, der feststellen muss, dass nach 2 Scheidungen und einem wirtschaftlichen Totalschaden es für ihn besser ist, nicht als Wandergeselle, sondern als Wandermeister, sein Glück in der Welt zu suchen. Da ist nach meiner Ansicht wenig gemeinsames zu Leuten, die über Jahre im Womo leben, die Möbel für die Zeit danach irgendwo einlagern,die Heimatadresse aufgegeben haben und sich dafür bei Freunden eineAdresse durch Anmeldung holen.
Bis zum November 2012 haben Freunde von uns 8 Jahre in ihrem Eura Integra? 660 HB gelebt. Wir haben als Postadresse gedient, haben wichtige Post geöffnet und sie über den Inhalt informiert sowie Online-Überweisungen für sie erledigt.
Wir haben uns in jedem Jahr zweimal geroffen, einmal, um für ca. 10 Tage gemeinsam eine Region zu erfahren in der sich die Beiden gerade befanden und dem gemeinsamen Hobby Radfahren gefrönt. Beim zweiten Treffen fanden wir uns meist im Großraum Freiburg wieder, weil unsere Freunde den Süden Europas zur Hauptreisezeit nicht liebten. ( Die beiden sind kinder- und tierlose Wohnmobilisten und eigentlich eher zurückhaltend, wenn es um Kontaktaufbau geht.) Auch dann trafen wir uns für so 8-10 Tage . War ein wenig anstrengend, weil all die nicht stattgefundenen Diskussionen mit uns durchgeführt wurden. Die beiden kannten ja ihre Sicht der Dinge zu jedem Thema, sodass zumindest unser Freund , als ehemals freier Journalist noch einen Austausch mit Dritten haben möchte.
Nach 7,5 Jahren kam es dann zum Bruch mit der himmelchjauchzenden Womoliebe. Der Eura fing an, an allen möglichen Ecken irgend ein Zipperlein zu zeigen. Dusche hatte auf einmal Risse und mussste abgedichtet werden, Dach wurde im Bereich des Hubbettes undicht,( und erst nach dem zweiten Abdichtversuch, dann bei Schmitt in Sprendlingen, tatsächlich erfolgreich dicht), rechter Radkasten war fast vergammelt ( wurde erst bei Schmitt festgestellt), Garage bekam weichen Boden, weil eine selbstausgeführte Reparatur nach einer Beschädigung nicht fachgerecht war usw. .
Als all dies super in Ordnung gebracht wurde/war, haben die Beiden erstmals sich gegenseitig eingestanden, dass ihnen nach der abgelaufenen Zeit das Leben in ihrem, wie sie selbst sagten"rollenden Wohnklo", nicht mehr gefiel. Sie hatten von Griechenland, Italien,Frankreich Spanien und Portugal all die Regionen erlebt, die sie interessierten, es gab nach ihrer Einschätzung also auch keinen Grund mehr, mit dem Womo zu Reisen. Nordeuropa war nie eine Option für sie, weil ja viel zu kalt.
Seit eben diesem November 2012 leben sie in einer, wie sie es empfinden, Traumwohnung in Höxter. Wir treffen uns in lockerer Folge, Ernst schreibt wieder einmal ein Buch und Monika geht all ihren Bekannten aus der Zeit vor der Wohnmobilphase auf den Geist

. Nein, so schlimm ist es natürlich nicht, aber ich habe so manchmal das Gefühl, dass sie schon die fehlenden Austäusche mit Dritten einfach auch gern nachholt.
Ihr Womo steht für den Preis von ca. 28.000 € in Hohenaspe. Die Beiden haben mit dem Fahren von Wohnmobilen abgeschlossen.