Übrigens hatten wir, also der SP - Kollege und ich, noch im Hafen vor Auffahrt auf das Schiff nach meinem Ölstand geschaut, war optimal zwischen "Min" und "Max". Hatte mich beruhigt. Ich hab offensichtlich ja öfter mal ein Elektronikproblem bzw. eins mit irgendwelchen Anzeigen, da gab es schon verschiedene Aktionen, die größte war die Abschlepperei über die halbe Insel in Island, wo der Monteur meinte, die Elfen hätten alles wieder gerichtet ….
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Naja, alles läuft in Ruhe ab, das Schiff fährt letztendlich auch erst fast 2 Stunden nach Plan los, dauert halt alles – relax.... 30 Stunden Fährzeit liegen vor uns. Im Wartebereich, in dem die Fahrzeuge mangels eindeutiger Linien kreuz und quer standen, bin ich natürlich als alleinreisende Wohnmobilfrau ein Exot und werde mehrfach angesprochen. Na, das wird ja eine unterhaltsame Überfahrt. Allerdings. Bekomme einige Informationen und Tipps, gut so. Abendessen, Frühstück, Mittagessen und nochmal Abendessen sind includiert, da hätte man beim Check-In eine Karte bekommen sollen, die aber viele auch nicht bekommen haben, also stellt man sich erst an der Warteschlange zum Buffett an und als man endlich an der Reihe ist, solle man sich an der Rezeption so eine Karte besorgen – und sich nochmal anstellen. Es ist ein Witz . Naja. Irgendwann hat man was zu essen und diejenigen, die keine Kabine gebucht haben, suchen sich einen Platz in den Pullmann Schlafsesseln. Es sind die allerwenigsten, die keine Kabine gebucht haben, so kann ich eine Reihe mit 3 Pullmann-Sesseln nebeneinander belegen und sie mit den mitgebrachten Utensilien ausstaffieren, um ein bequemes Lager zu bekommen. Es gelingt, ich finde im ziemlich schaukelnden Schiff sogar ein paar zusammenhängende Stunden Schlaf.
Nach dem Frühstück finde ich einen Platz in der Sonne auf dem Deck, es wird richtig schön warm, doch wir machen hier Schiffschaukeln, das Schiff schaukelt nicht in Bug-Heck-Richtung wie bei schwerer See, sondern in backbord-steuerbord-Richtung – immer schön auf und ab – manchmal denke ich, bitte nicht mit Überschlag schaukeln. Naja, es ist kein Kreuzfahrtschiff und verfügt wohl über keinerlei Stabilisatoren. Bei den (im Fährpreis includierten) Mahlzeiten gehen viele Teller zu Bruch, weil die Leute ihre Sachen nicht festhalten, auch lustige Gangarten sind zu erkennen, auffallend wenige Leute treiben sich in den öffentlichen Räumen herum, bestimmt sind viele in den Kabinen, wie ich finde, das pure Gift bei Seegang. Wenn es einem schlecht geht, ist man an der frischen Luft eindeutig besser aufgehoben. Naja. Irgendwann geht auch diese Fahrt zu Ende....
Das Ausladen dauert und dauert, die ersten ca. 10 Wohnmobile müssen rückwärts von der Fähre fahren, das hab ich so auch noch nicht erlebt. Ich bin zwar schon als allerletztes Fahrzeug rückwärts ins letzte Loch auf der knallvollen Island-Fähre rangiert, beim Ausladen halt dann als allererste runter – aber vorn rum. Hier andersrum. Das dauert. Bis ich 10km weiter zum vereinbarten SP bei Playa Honda bei meiner Freundin und Ihrem Partner ankomme, ist es weit nach 1h nachts, laut Fahrplan käme die Fähre um 23h an.... Im Schlepptau habe ich ein Paar, mit denen ich auf der Fähre Kontakt hatte, die bereits die letzten 2 Tage auf dem gleichen SP in Spanien mit mir standen, es gibt noch Absacker – fröhliches Wiedersehen muss ja begangen werden – dann sinken wir in die wohnmobilen Bettchen. Angekommen. Herrlich.
Donnerstag, 20. Dezember 2018
Nachdem ich am Festland ja nicht mehr zum Einkaufen gekommen bin, und eigentlich ziemlich abgebrannt, fahre ich morgens erst mal zum nahen großen Mercadona und bestücke einen Einkaufswagen mit allerlei schönen und köstlichen Dingen. Dann fahre ich zurück zum Parkplatz, trinke noch Tee, bespreche mit den anderen den weiteren Tag. Irgendwann am späten Vormittag kommen wir los – wir verabschieden uns von dem anderen Paar – und nehmen Fahrt auf. Die anderen beiden werde ich während meines gesamten Aufenthaltes auf den Kanaren nicht wieder treffen.
Die Stiftung des Cesario Manrique ist unser erster Kulturstopp. Es ist eines seiner Wohngebäude, das noch zu Lebzeiten zu einem Museum umgestaltet wurde. Erbaut auf mehreren Lavablasen, also eine interessante Architektur. Man wird wie bei allen Manrique-Einrichtungen darauf hingewiesen, dass man mit dem Eintrittspreis von 8€ doch die Stiftung unterstützt, die sich dem Umweltschutz auf den Kanaren, respektive Lanzarote verschrieben hat. Na, das macht man doch gern....... es ist viel Betrieb in der Anlage, in der auch die Stiftungsverwaltung sitzt, ein Kreuzfahrtschiff liegt ja im Hafen von Arrecife und die Gäste werden auf der Insel herumgekarrt.
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