Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Es ist zum Verzweifeln. Irgendwie kommt man nach über zwei Wochen über dieses Bussystem immer noch ins Staunen und Straucheln und beinahe Verzweifeln. Heieiei. Egal, wir sitzen drin und der Fahrer fährt los.
Dieser hier ist ein besonderes Kerlchen, mit der alten Schepperkiste heizt der die Bergrücken hinauf und hinunter, die Leute hinter uns schreien mehrmals vor Angst - mittlerweile konnte ich auch "schlampige" skandinavische Sprachfetzen erkennen, es scheinen Dänen zu sein. Kein Wunder, solche Strecken kennen die ja mal gar nicht - und die Art und Weise, wie der Fahrer die absolviert, das ist schon abenteuerlich, tatsächlich. Ein wenig Vertrauen zum Fahrer und Gerät gehört schon dazu, fürwahr. Einmal kommt das Gefährt ruckartig an einem Steilabhang zum Stehen, er hatte nicht gehupt und es war ein Kleinlaster an der scharfen Kurve entgegengekommen und man stand plötzlich voreinander, rechts ging es wohl 200m steil die Klippe runter, am Rand nur kniehohe Mäuerchen, die einen Bus am vermeintlichen Absturz nicht allen Ernstes hindern könnten. Bissi Rangieren - geht doch - die verlorene Zeit meint der Fahrer, wieder aufholen zu müssen, die nächsten Kurven werden mit noch mehr Schmackes genommen, die angsterfüllten Rufe der Dänen kommen in immer kürzeren Abständen, wir halten uns mit beiden Händen fest, um irgendwie auf den Sitzen zu verbleiben, wir "reiten" den Bus und das muss man auch.
Eine wahre Höllenfahrt, ein Höllenritt, aber ich muss gestehen, dass ich es bis auf wenige kurze Momente eigentlich lustig fand. Nein, mit einem solchen Kollegen möchte ich nicht als Bustrulla unterwegs sein müssen - und eine solche Fahrweise würde in unserer Firma nicht im geringsten toleriert. Mit einem scharfen Ruck - wir sind in Camara do Lobos - hält der Fahrer den Bus an und bedeutet uns, man solle aussteigen, in ein paar Minuten käme ein anderer Bus und würde uns gar bis Funchal bringen, er habe nun Feierabend. Auch schön. Mit einem aufbrausenden Motor schießt der Bus davon und wir, ohne so recht zu wissen, was da so für ein Geheimnis im Busfahrplan ist, das wir einfach nicht ergründen können, stehen etwas ratlos da. Die Dänen sind beinahe grün im Gesicht und hörbar erfreut, dem Inferno entronnen zu sein, nach nicht mal 5 Minuten kommt tatsächlich ein anderer Bus, diesmal System Reisebus, der Fahrer chauffiert uns im gefederten Gerät bequem nach Funchal. Das mit der Busfahrerei - dieses Buch mit sieben Siegeln - ist eine ganz harte Nuss, die wir einfach nicht knacken können.
Am Abend sind wir schnell wieder einsatzbereit für unseren genussreichen Abend in der Stadt bei Lifemusik, Temperaturen knapp unter 20 Grad - Flanieren, Sitzen, Genießen - herrlich. Urlaub, richtig Urlaub ist das. Klasse.
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Sonntag, 3. Januar 2015
Nachdem der Abend gestern doch recht lang und intensiv war, haben wir irgendwie gar keinen Plan. Erst mal um halb neun zum Frühstück. Ja, auch hier, im fünften Hotel, gibt es den gleichen, "endemischen" wie wir ihn nennen, Gummi-Plastik-Käse aufgeschnitten, Press-Schinken, Tetrapack-Rühreier, gebratenen Schinken, Toast und fade Semmeln, süße Maismehl-Semmeln, Croissants und Orangenmarmelade. Viele Dinge, die ich zwar mal essen kann, die mir aber nun schon ganz schön zum Hals heraus hängen. Mit Verachtung esse ich eine Semmel mit Plastikkäse und ein ganz einfaches Naturjoghurt, so eines, wie es sie zu sechst zusammengepackt in den Supermärkten gibt und wie ich es auch daheim nicht kaufe, weil sie nicht schmecken. Irgendwas muss ja rein, als runter damit. Der Kaffee hier ist die schlimmste Plörre bisher - sollten wir der ganzen Sache überdrüssig werden? Nix da - nach dem Frühstück treffen wir uns auf der Dachterrasse, um die weitere Vorgehensweise des heutigen Tages zu besprechen. Pah. Wie schön ist das denn. Sonntägliche Sommerstimmung. Unten tritt wieder eine Tanzgruppe auf, gegenüber steht ein MSC-Hochhaus im Hafenbecken, die Sonne scheint herein, es ist ja richtig warm hier, paaaaahhhh. Heute wird hier geblieben. Ich hole eine Unterhaltungstasche, elekrische Gerätschaften aller Art, eine Kanne Tee, kurze Hose, Sonnentop, Sonnenbrille, Genuss, der blanke und pure Genuss. Bitterböse Menschen aus der Heimat schicken uns Bilder von deheim mit Schnee drauf und drohen uns an, sowas würde uns nach unserer Rückkehr daheim erwarten. Nachdem wir es uns so gemütlich gemacht haben, schauen andere Leute immer mal nur kurz vorbei und wagen es wohl nicht, es uns gleich zu tun und sich auch gemütlich herzusetzen. Selber schuld. Wir verhalten uns ruhig, stören also niemanden, also höchstens durch unsere blosse Anwesenheit. Macht ja nix. Ein richtiger Urlaubstag!! Am Abend dann stadtfein gemacht und losgezogen. Mann, das sind ja alles so kurze Wege. Rüber in die Santa-Maria-Straße, Fado und Abendessen, später Campari und Rotwein am Ritz bei Gitarrenklängen - heissa, was geht es uns doch gut.
Eine gut gekleidete, seeehr ältere Frau kommt mit Einkaufstüten vorbei, stellt diese ab un vollführt ein Tänzchen, weil grade der Gassenhauer "Kalinka" gespielt wird, köstlich. Diese Spontansituationen sind natürlich unbedingt erlebenswert. Genuss pur... auch wenn es nur die heile Welt der Urlauber ist.
Die uns nun schon bekannten unaufdringlich Bettelnden ziehen wieder ihre Kreise, der gar nicht so alte Mann mit dem Buggy, in dem auf einem Kissen ein junger Hund liegt, der aber wohlgenährt ist und dem es offenbar gut geht und der Einbeinige, der durch die Straßen eilt und die Krücken zur Musik scheinbar fliegen lässt.... Die wenigen,die in den Hauseingängen an den Einkaufszentren lagern - die Kehrseite der Urlaubsidylle. Ob nicht auch die Musiker ohne Entlohnung nur die Erlaubnis zum Darbieten ihrer Künste bekommen und mehr nicht? Der Gitarrist freut sich sichtlich, als ich ihm ein paar Münzen in die Hand drücke, der mit dem Buggy bekreuzigt sich gar. Sowas wie organisierte Bettelei scheint es hier nicht zu geben, sowas würde ich nicht unterstützen. Die hier sind echt bedürftig. Nachdenklich gehen wir heim. Morgen ist ein anderer Tag. Da wird auch wieder was getan. Lotterleben hier - gibts doch gar nicht.....
Nachdem der Abend gestern doch recht lang und intensiv war, haben wir irgendwie gar keinen Plan. Erst mal um halb neun zum Frühstück. Ja, auch hier, im fünften Hotel, gibt es den gleichen, "endemischen" wie wir ihn nennen, Gummi-Plastik-Käse aufgeschnitten, Press-Schinken, Tetrapack-Rühreier, gebratenen Schinken, Toast und fade Semmeln, süße Maismehl-Semmeln, Croissants und Orangenmarmelade. Viele Dinge, die ich zwar mal essen kann, die mir aber nun schon ganz schön zum Hals heraus hängen. Mit Verachtung esse ich eine Semmel mit Plastikkäse und ein ganz einfaches Naturjoghurt, so eines, wie es sie zu sechst zusammengepackt in den Supermärkten gibt und wie ich es auch daheim nicht kaufe, weil sie nicht schmecken. Irgendwas muss ja rein, als runter damit. Der Kaffee hier ist die schlimmste Plörre bisher - sollten wir der ganzen Sache überdrüssig werden? Nix da - nach dem Frühstück treffen wir uns auf der Dachterrasse, um die weitere Vorgehensweise des heutigen Tages zu besprechen. Pah. Wie schön ist das denn. Sonntägliche Sommerstimmung. Unten tritt wieder eine Tanzgruppe auf, gegenüber steht ein MSC-Hochhaus im Hafenbecken, die Sonne scheint herein, es ist ja richtig warm hier, paaaaahhhh. Heute wird hier geblieben. Ich hole eine Unterhaltungstasche, elekrische Gerätschaften aller Art, eine Kanne Tee, kurze Hose, Sonnentop, Sonnenbrille, Genuss, der blanke und pure Genuss. Bitterböse Menschen aus der Heimat schicken uns Bilder von deheim mit Schnee drauf und drohen uns an, sowas würde uns nach unserer Rückkehr daheim erwarten. Nachdem wir es uns so gemütlich gemacht haben, schauen andere Leute immer mal nur kurz vorbei und wagen es wohl nicht, es uns gleich zu tun und sich auch gemütlich herzusetzen. Selber schuld. Wir verhalten uns ruhig, stören also niemanden, also höchstens durch unsere blosse Anwesenheit. Macht ja nix. Ein richtiger Urlaubstag!! Am Abend dann stadtfein gemacht und losgezogen. Mann, das sind ja alles so kurze Wege. Rüber in die Santa-Maria-Straße, Fado und Abendessen, später Campari und Rotwein am Ritz bei Gitarrenklängen - heissa, was geht es uns doch gut.
Eine gut gekleidete, seeehr ältere Frau kommt mit Einkaufstüten vorbei, stellt diese ab un vollführt ein Tänzchen, weil grade der Gassenhauer "Kalinka" gespielt wird, köstlich. Diese Spontansituationen sind natürlich unbedingt erlebenswert. Genuss pur... auch wenn es nur die heile Welt der Urlauber ist.
Die uns nun schon bekannten unaufdringlich Bettelnden ziehen wieder ihre Kreise, der gar nicht so alte Mann mit dem Buggy, in dem auf einem Kissen ein junger Hund liegt, der aber wohlgenährt ist und dem es offenbar gut geht und der Einbeinige, der durch die Straßen eilt und die Krücken zur Musik scheinbar fliegen lässt.... Die wenigen,die in den Hauseingängen an den Einkaufszentren lagern - die Kehrseite der Urlaubsidylle. Ob nicht auch die Musiker ohne Entlohnung nur die Erlaubnis zum Darbieten ihrer Künste bekommen und mehr nicht? Der Gitarrist freut sich sichtlich, als ich ihm ein paar Münzen in die Hand drücke, der mit dem Buggy bekreuzigt sich gar. Sowas wie organisierte Bettelei scheint es hier nicht zu geben, sowas würde ich nicht unterstützen. Die hier sind echt bedürftig. Nachdenklich gehen wir heim. Morgen ist ein anderer Tag. Da wird auch wieder was getan. Lotterleben hier - gibts doch gar nicht.....
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Also diese Fotos sowie Bericht ist so schön bunt und abwechselungsreich. Gefällt mir.
Isa, dein Foto mit den beiden Flaschen in der Hand, wären auch ein schönes Avatar ( nicht wegen der Flaschen natürlich)
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Hallo Isa,
Danke fürs Mitnehmen und Danke für die schönen Bilder und den Tollen Reisebericht
wie immer sehr gut gemacht
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Montag, 4. Januar 2016
Gestern hatten wir mit den Taxifahrern verhandelt - wir gingen zum bekannten Taxistand an der Seilbahn nach Monte und fragten nach einem englischsprachigen Fahrer, da wurden wir an einen älteren Mann verwiesen, dem wir unser Ansinnen vortrugen: Am Sonntagmorgen Fahrt per Taxi hinauf zum Pico Arieiro, am Montag ganztägige Inselrundfahrt über den Westteil Madeiras. Ja klar, geht alles, Preis passt auch - also los. Wir biegen also am Sonntag kurz nach 9h in Wanderausstattung um die Ecke am Taxistand und werden von "unserem" Fahrer schon begrüsst und zu seinem Fahrzeug geleitet. Das Fahrzeug, ein Mercedes (weissnichtwas, kenn mich nicht aus) schaut halb so alt aus wie sein Fahrer, dürfte wohl eines der ältesten in der Flotte der über 1000 Taxen auf Madeira sein, die Außenspiegel sind mit Packband geklebt, die Kunstlederpolster zerschlissen usw.
Die Fahrt beginnt - hinauf nach Monte, weiter hinauf bis kurz unterhalb der Radarkugel des Pico Arieiro - und dauert fast dreiviertel Stunden. Dazwischen kommt immer mal die Sonne über den Horizont, die Sonnenblende kann nicht heruntergemacht werden, weil alle möglichen Unterlagen dran stecken, unser Fahrer, der eh nur offenbar ein gesundes Auge hat, kneift auch das noch zu - heieiei - möchten wir mit sowas am anderen Tag ganztags unterwegs sein? Ich hege meine ernsten Bedenken und spreche sie, nachdem wir den guten Mann mit 35€ vereinbarungsgemäß entlohnt haben, auch aus. Renate, wie immer recht sozial eingestellt, meint, das könnten wir doch nicht machen, dass wir dann doch nicht am anderen Tag mit ihm fahren würden - naja, schaumermal.
Jetzt erst mal Wandern. Rother Wanderführer - schwarze Tour Nr 34 "Vom Pico Arieiro auf den Pico Ruivo" 6Std.45Min., was aber die Hin- und Zurücktour ist, was wir ja nicht wollen, wir wollen vom Pico Ruivo runter nach Teixeira, von dort runter nach Santana und mit dem Bus zurück. "Die Königstour auf das Dach von Madeira" - unsere letzte "hohe" Tour soll das in diesem Urlaub sein. Also los. Der Gipfel des Pico Arieiro ist gut verbaut mit Souvenirladen, Café, großem Parkplatz und eben der weithin sichtbaren Radarkuppel. Es ist auch schon ganz schön Betrieb, als wir um kurz nach 10h starten. Windig ist das, irre. Richtiger kalter, beinahe eisiger, starker Wind. Zuerst Pflasterweg bergab, den Verlauf des Weges haben wir uns ja schon vom Pico Ruivo aus angesehen, er sieht schön giftig aus, wie wir das mögen.
Gestern hatten wir mit den Taxifahrern verhandelt - wir gingen zum bekannten Taxistand an der Seilbahn nach Monte und fragten nach einem englischsprachigen Fahrer, da wurden wir an einen älteren Mann verwiesen, dem wir unser Ansinnen vortrugen: Am Sonntagmorgen Fahrt per Taxi hinauf zum Pico Arieiro, am Montag ganztägige Inselrundfahrt über den Westteil Madeiras. Ja klar, geht alles, Preis passt auch - also los. Wir biegen also am Sonntag kurz nach 9h in Wanderausstattung um die Ecke am Taxistand und werden von "unserem" Fahrer schon begrüsst und zu seinem Fahrzeug geleitet. Das Fahrzeug, ein Mercedes (weissnichtwas, kenn mich nicht aus) schaut halb so alt aus wie sein Fahrer, dürfte wohl eines der ältesten in der Flotte der über 1000 Taxen auf Madeira sein, die Außenspiegel sind mit Packband geklebt, die Kunstlederpolster zerschlissen usw.
Die Fahrt beginnt - hinauf nach Monte, weiter hinauf bis kurz unterhalb der Radarkugel des Pico Arieiro - und dauert fast dreiviertel Stunden. Dazwischen kommt immer mal die Sonne über den Horizont, die Sonnenblende kann nicht heruntergemacht werden, weil alle möglichen Unterlagen dran stecken, unser Fahrer, der eh nur offenbar ein gesundes Auge hat, kneift auch das noch zu - heieiei - möchten wir mit sowas am anderen Tag ganztags unterwegs sein? Ich hege meine ernsten Bedenken und spreche sie, nachdem wir den guten Mann mit 35€ vereinbarungsgemäß entlohnt haben, auch aus. Renate, wie immer recht sozial eingestellt, meint, das könnten wir doch nicht machen, dass wir dann doch nicht am anderen Tag mit ihm fahren würden - naja, schaumermal.
Jetzt erst mal Wandern. Rother Wanderführer - schwarze Tour Nr 34 "Vom Pico Arieiro auf den Pico Ruivo" 6Std.45Min., was aber die Hin- und Zurücktour ist, was wir ja nicht wollen, wir wollen vom Pico Ruivo runter nach Teixeira, von dort runter nach Santana und mit dem Bus zurück. "Die Königstour auf das Dach von Madeira" - unsere letzte "hohe" Tour soll das in diesem Urlaub sein. Also los. Der Gipfel des Pico Arieiro ist gut verbaut mit Souvenirladen, Café, großem Parkplatz und eben der weithin sichtbaren Radarkuppel. Es ist auch schon ganz schön Betrieb, als wir um kurz nach 10h starten. Windig ist das, irre. Richtiger kalter, beinahe eisiger, starker Wind. Zuerst Pflasterweg bergab, den Verlauf des Weges haben wir uns ja schon vom Pico Ruivo aus angesehen, er sieht schön giftig aus, wie wir das mögen.
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Scheinbar gibt es zweierlei Möglichkeien, den dazwischenliegenden Pico das Torres zu passieren - einen östlichen Weg mit Auf und Ab über den Berg und einen westlichen durch Tunnels. Der ohne Tunnels sei gut 1km länger, ist aber wohl wegen Bergsturz gut abgesperrt, also bleiben nur die Tunnels.
Es ist relativ viel Betrieb, diese Tour haben auch die Anbieter von Wandertouren gerne im Programm, uns begegnet auch bald eine rund 10köpfige Wandertruppe mit Italienern von Milano bis Palermo, Männlein und Weiblein und scheinbar unterschiedlichsten Konditionen, dass immer wieder gewartet werden muss. Muss man nicht haben..... meinen wir, dann lieber alles mit An- und Abreise seber organisiert, auch wenn es mal holprig geht. Der Wind kommt von Westen und wird erst besser, als wir auf der windgeschützten Ostseite unterwegs sind - und in den Tunneln natürlich. Das sind insgesamt 4 - einer rund 50m, einer rund 100m und noch zwei ziemlich kurze, schöne Aussichten unterwegs inclusive.
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Allerdings ist das Wetter heute nicht so schön wie das war, als wir auf dem Ruivo standen. In den Tälern hängen viele Wolken und treiben herum, obwohl es noch gar nicht richtig Nachmittag ist.
Bushaltestelle zum Bus nach Funchal hatten wir bestellt, er liefert uns dort ab, es ist aber die auf der anderen Seite in Santana. Als wir von Santana abgereist sind, standen wir auf der anderen Ecke 200m weiter. Nein, nein, hier würde der Bus nach Funchal losgehen. Naja - wir haben das Bus-System ja immer noch nicht richtig intus, also bleibt uns ja nur, uns auf die Leute zu verlassen, die das wissen sollten. Wir haben noch Zeit bis zum 56er 15.30h-Bus und kehren in der seeeeehr "endemischen" Bar ein, es gibt Kaffee, Kuchen (für Renate) und Bier (für mich), eine ordentlihe Toilette - und der Bus kommt auch pünktlich. Für nicht ganz 5€ schaukeln wir angenehme gut eineinhalb Stunden ohne Umstieg in den Expressbus in Machico diesmal nach Funchal. Dort angekommen, geht es bei herrlichem Wetter kurz ins Städtchen, es wird was eingekauft, was in einem Schaufenster entdeckt wurde und danach wird in einer Seitengasse eine Mahlzeit eingenommen. Der Abend wird nach ausgiebiger Körperpflege auf der Dachterrasse bei einer Flasche Rotwein und Beschallung von unten durch die üblichen Lifemusiker in den bekannten Lokalen zugebracht. War wieder ein toller Tag - knapp dreieinhalb Stunden reine Gehzeit und über 18.000 Schritte....
Den Schlussanstieg auf den Pico Ruivo schenken wir uns daher und verweilen mit Tee und Bananen, unserer heutigen Wandererkost, an der heute geöffneten Wanderhütte. Dort sind auch andere Gruppen, um Pause zu machen, auch eine deutschsprachige, rund 15 Personen starke Truppe unterschiedlichster Kondition. Wir sind froh und glüklich, dass wir im Gehen gleich stark sind und ziehen dann mal los, nachdem wir der Karawane, die auch abwärts in Richtung Teixeira geht, etwas Vorsprung gelassen hatten. Wir holen sie am letzten Sattel, von dem wir aus bei unserem Anstieg zum Ruivo vor zwei Wochen so einen traumhafen Blick hatten, ein und gehen schnell dran vorbei.
Hopplahopp sind wir auch schon unten und rufen uns ein Taxi an, das von Santana heraufkommt und uns die rund 10km und knapp 1400hm hinunter bringt. Der Fahrer ist nicht englischsprachig und somit verläuft die Fahrt über unendliche Kurven abwärts sehr ruhig. Bushaltestelle zum Bus nach Funchal hatten wir bestellt, er liefert uns dort ab, es ist aber die auf der anderen Seite in Santana. Als wir von Santana abgereist sind, standen wir auf der anderen Ecke 200m weiter. Nein, nein, hier würde der Bus nach Funchal losgehen. Naja - wir haben das Bus-System ja immer noch nicht richtig intus, also bleibt uns ja nur, uns auf die Leute zu verlassen, die das wissen sollten. Wir haben noch Zeit bis zum 56er 15.30h-Bus und kehren in der seeeeehr "endemischen" Bar ein, es gibt Kaffee, Kuchen (für Renate) und Bier (für mich), eine ordentlihe Toilette - und der Bus kommt auch pünktlich. Für nicht ganz 5€ schaukeln wir angenehme gut eineinhalb Stunden ohne Umstieg in den Expressbus in Machico diesmal nach Funchal. Dort angekommen, geht es bei herrlichem Wetter kurz ins Städtchen, es wird was eingekauft, was in einem Schaufenster entdeckt wurde und danach wird in einer Seitengasse eine Mahlzeit eingenommen. Der Abend wird nach ausgiebiger Körperpflege auf der Dachterrasse bei einer Flasche Rotwein und Beschallung von unten durch die üblichen Lifemusiker in den bekannten Lokalen zugebracht. War wieder ein toller Tag - knapp dreieinhalb Stunden reine Gehzeit und über 18.000 Schritte....
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Dienstag, 5. Januar 2016
Morgens um 7h erreicht mich eine Nachricht "schau mal zum Hafen" - dazu müsste ich aber erst mal aufgestanden und angezogen sein, und die zwei Stockwerke bis zur Dachterrasse hinaufgehen. Aber ich weiss auch so, dass Wohnmobilfreunde von mir mit der AIDASol angekommen sind und mit uns heute den Tag verbringen werden. Aus diesem Grund hatten wir gestern noch ein anderes Taxi organisiert, das uns um die westliche Ecke der Insel mit zahlreichen Stopps bringen sollte. Einer, der etwas holprig sprach, meinte, sein Schwager würde gut Englisch sprechen und diesen Job übernehmen. 150€ solle das kosten, ist in Ordnung. Der Einäugige hatte 140€ verlangt, ihn hatte ich am Vorabend angerufen und in einer Notlüge abgesagt. Klar tat es mir sehr leid und ich war auch sehr höflich und freundlich, aber....
So gehen wir also noch vor 9h unseren Freunden auf der Promenade entgegen, großes Hallo, Renate vorgestellt und die Freunde und gleich ist alles nett und schön. Kleiner Stadtrundgang - bei Blandys Madeirawein im ehemaligen Kapuzinerkloster vorbei, kene Weinverkostung, wie sie die organisiert und teuren Gruppen, die auf der AIDA den Ausflug gebucht hatten, bekamen, wir haben ja noch viel vor. Durch die Stadt, rein in die Kathedrale, über den Rathausplatz zur Markthalle, erster Besuch derselben tagsüber , das andere Mal waren wir ja zum Abendmarkt am 23.12. da, als alles gesteckt voll mit Menschen war, diesmal normaler Marktbetrieb. Heieiei, das hat sich seit Mai aber schon auch verändert, es sind ja deutlich weniger Stände da.... wieder raus, weiter in die Rua Santa Maria, Kunstprojekt Türen, ein Stück entlanggeschlendert und geschaut, die Freunde kaufen wie immer Kühlschrankmagneten für die Töchter, da ist es auch schon 10h und Zeit, das Taxi zu besteigen, unser Fahrer, mit dem wir gestern abend verhandelt hatten, liest uns an der Markthalle auf und bringt uns zu einem Treffpunkt zum Schwager, auch der fährt einen relativ neuen Mercedes und spricht angenehmes Englisch. Los gehts. Die uns schon sehr bekannte Tour durchs Hotelviertel, Camara de Lobos, zu einem Aussichtpunkt, den ich auch noch nicht kannte.
Morgens um 7h erreicht mich eine Nachricht "schau mal zum Hafen" - dazu müsste ich aber erst mal aufgestanden und angezogen sein, und die zwei Stockwerke bis zur Dachterrasse hinaufgehen. Aber ich weiss auch so, dass Wohnmobilfreunde von mir mit der AIDASol angekommen sind und mit uns heute den Tag verbringen werden. Aus diesem Grund hatten wir gestern noch ein anderes Taxi organisiert, das uns um die westliche Ecke der Insel mit zahlreichen Stopps bringen sollte. Einer, der etwas holprig sprach, meinte, sein Schwager würde gut Englisch sprechen und diesen Job übernehmen. 150€ solle das kosten, ist in Ordnung. Der Einäugige hatte 140€ verlangt, ihn hatte ich am Vorabend angerufen und in einer Notlüge abgesagt. Klar tat es mir sehr leid und ich war auch sehr höflich und freundlich, aber....
So gehen wir also noch vor 9h unseren Freunden auf der Promenade entgegen, großes Hallo, Renate vorgestellt und die Freunde und gleich ist alles nett und schön. Kleiner Stadtrundgang - bei Blandys Madeirawein im ehemaligen Kapuzinerkloster vorbei, kene Weinverkostung, wie sie die organisiert und teuren Gruppen, die auf der AIDA den Ausflug gebucht hatten, bekamen, wir haben ja noch viel vor. Durch die Stadt, rein in die Kathedrale, über den Rathausplatz zur Markthalle, erster Besuch derselben tagsüber , das andere Mal waren wir ja zum Abendmarkt am 23.12. da, als alles gesteckt voll mit Menschen war, diesmal normaler Marktbetrieb. Heieiei, das hat sich seit Mai aber schon auch verändert, es sind ja deutlich weniger Stände da.... wieder raus, weiter in die Rua Santa Maria, Kunstprojekt Türen, ein Stück entlanggeschlendert und geschaut, die Freunde kaufen wie immer Kühlschrankmagneten für die Töchter, da ist es auch schon 10h und Zeit, das Taxi zu besteigen, unser Fahrer, mit dem wir gestern abend verhandelt hatten, liest uns an der Markthalle auf und bringt uns zu einem Treffpunkt zum Schwager, auch der fährt einen relativ neuen Mercedes und spricht angenehmes Englisch. Los gehts. Die uns schon sehr bekannte Tour durchs Hotelviertel, Camara de Lobos, zu einem Aussichtpunkt, den ich auch noch nicht kannte.
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
zum Cabo Girao, weiter Ribera Brava von oben,
weiter an der Westküste bis Calheta, dort Halt an einer Zuckerrohrmanufaktur, die derzeit auch nicht in Betrieb, aber als Museumsbetrieb steht ähnlich wie die in Porto da Cruz auf der Ostseite und die wir auch schon besichtigt hatten, immer erschöpfende Auskünfte dazu, Madeiraweinprobe, Cafe-Aufenthalt, nett, ganz individuell
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Über die Hohebene nach Rabacal, leider ist die Sicht durch Nebel und Wolken ins Tal schlecht.
Runter nach Porto Moniz. Dort Mittagseinkehr - wir gehen ins mir bekante "Orca" - es gibt Degenfisch, den "endemischen" und die Tomatensuppe Acora, auch eine Spezialität.
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