Guten Morgen, alle da? Dann einsteigen und anschnallen, los geht es.
Unser nächstes Reiseziel Gogolic bei Wolin, liegt ja nur knapp 125 Kilometer entfernt.

Über gut ausgebaute Straßen geht es Richtung Westen. In Wolin drehe ich eine Extrarunde durch die Stadt, da ich nicht auf die Navi gehört hatte und mich an den Straßenschildern orientiert hatte, auf denen der Weg nach Wolin rechts abbog, mich die Navi aber links abbiegen ließ.
Mhhm, da sind sich die Damen aber einig, wenn die Herren der Schöpfung mal einen Fehler machen. Warum biegst du auch rechts ab, sie sagte doch links abbiegen, so meine Lieblingswegbeschreiberin.

Auch die Navi war angepisst. Drehen sie um, so ihr schnippischer Kommentar.

Na gut, ich gebe ja zu, dass die Navi diesmal Recht hatte, mit ihrer Wegweisung. Lautete die Anschrift des Platzes der uns für heute Nacht Asyl geben sollte doch, P 72-510 Wolin, Gogolice 20 und woher soll ich ahnen, dass dieses Gogolice ein Ortsteil von Wolin und keine Straße in Wolin ist.
Auf dem leicht schräg abfallenden Platz standen bereits 4 Womos.
Aber es war keine Rezeption, oder ähnliches zu sehen. Bevor ich da in den Platz reinrausche, mache ich mich bei den schon anwesenden Stellplatzbesatzern erst mal schlau.
Hallo zusammen, wie läuft das auf diesem Platz mit der Anmeldung, so meine Frage, an die beiden Herren, welche unter der Motorhaube eines Womo zu basteln schienen. Einfach irgendwohin gestellt, der Chef kommt später zum Kassieren, kam es dann aus dem Motorraum des Womos.

Da am unteren, zum Stettiner Haff hin liegenden, Platzbereich eine große Baumgruppe für ausreichend Schatten sorgte, fiel mir die Platzwahl nicht sonderlich schwer.
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Da die große Stellplatzwiese keine Parzellierung aufweist, war es wohl auch gleich wohin man sich stellt.
Der Platz macht einen aufgeräumten Eindruck, der Besitzer wohnt direkt auf dem Grundstück neben an. Die Tore des Platzes werden zwischen 22:00 und 8:00 Uhr geschlossen und können mittels eines Codes jederzeit von den Stellplatzbenutzern verlassen werden.

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Im Bild ist die Stellplatzzufahrt zu sehen
Für 70 Zloty mit 2 Personen, 2 Hunden, inkl. Strom und Wasser gibt es nichts zu meckern. Die Entsorgung von Toilette ist problemlos zu bewerkstelligen. Will man Grauwasser ablassen, benötigt man einen Schlauch.

So viel zum Platz der direkt am Ufer des Stettiner Haff liegt, dessen Wasser hier Brackwasser ist.

Jetzt erstmal schnell den Knauser im Schatten geparkt. In der Zeit während meine Lieblingsbeifahrerin den Elektrozaun aufbaute, schließe ich den Strom an und stelle den Kühlschrank von Akkubetrieb auf Strombetrieb um.
Anschließend noch den Knauser ablassen und mit den Stützen stabilisieren, Stühle und Tisch aufstellen. Kaffee machen und die letzte Torte von Gestern genießen. Ruhe und Erholung ist angesagt.

Denkste… Warum hast du noch keinen Strom angeschlossen?

So drang die Frage von einer Lieblingsnerverin an mein Ohr.
Wieso, hab ich doch gerade und den Kühlschrank hab ich auch schon umgestellt.

Aber der Kühlschrank piept und die Kontrollleuchte für den Strom ist auch nicht an.

Mhhh, was ist denn jetzt los? Eben als ich den Kühlschrank auf Strom umgestellt habe, ging doch noch alles?
Ich wieder an die Steckdose, noch einmal den Stecker umgesteckt. Als mich der Ruf erreichte jetzt ist Strom da. Na also.

Kaum drehte ich mich um zu Torte und Kaffee, denke ich, ich höre nicht richtig. Jetzt ist er wieder weg.

Wie weg? Ich wieder an die Steckdose, nochmal umgesteckt.
Ist wieder da, ist wieder weg!

Dies wiederholte sich einige Male. Mal war der Strom da, mal weg.

Meine Lieblingsanzeigerin, tat mir das inzwischen auf Grund der Entfernung und meines schlechten Gehöres wegen, mittels nach oben oder unten zeigenden Daumen kund. Was den Platzbetreiber, welcher inzwischen auch gekommen war zur Aussage veranlasste, dass wahrscheinlich ihr Daumen kaputt sei.

Scheint irgendwie ein Wackelkontakt in meinem Stromkabel, oder in der Adapterzuleitung zu sein. Also muss ich wohl die dicke Kabeltrommel ausrollen. Gesagt, getan, mit der gleichen Adapterzuleitung hatten wir dann Strom.

Dann wird es wohl am Kabel liegen, später mal nachsehen.Doch jetzt ertönte der Ruf, der Kühlschrank ist aus, aber Strom ist da.

hhhm.Wohl wieder dieses Phänomen, was ich schon einige Male in den letzten Tagen hatte und was ich nach dem Durchmessen der Spannung welche aus der Steckdose kam, darauf zurückführte, das dass polnische Netz nicht überall sehr stabil ist.

Hängen mehrere Abnehmer an einer Stromsäule, sind statt 230 V nur knapp 180 V - 190 V zu messen, wohl zu wenig um unseren Kühli mit Strom zu betreiben, er verweigert dann das kühlen.

Also auf Gas umgestellt und schon kühlt er wieder.Später stecke ich dann unsere Stromzuleitung in eine Stromsäule um, an welcher kein weiterer Abnehmer dran hängt. Siehe da schon läuft der Kühli auch wieder über Strom. Was mir auch lieber ist, als der Gasbetrieb, da dann mein Eis im Frostfach bei -20 Grad gefrostet wird und sich nicht so schnell verdünnisiert, wie bei – 10 bis – 15 Grad, welche das Frostfach auf Gas in der höchsten Kühlstufe maximal erreicht.

Inzwischen waren auch die beiden Nachbarn aus Süddeutschland wieder aus der Motorhaube aufgetaucht, hatten aber wohl den Fehler in der Stromversorgung des Womo an der Lichtmaschine nicht ausfindig machen können.
Um an die Aufbaubatterien und die E-Verteilung im Womo zu kommen, müssten erst mal aus der Garage des betreffenden Womo, zwei eingebaute Hundeboxen ausgebaut werden. Da diese wohl vor dem E Werk im Womo eingebaut waren.

Zwar sah ich vor dem Womo die Chefin mit zwei Akito`s sitzen, die unsere Hunde bellend anschnauzten, als diese aus dem Knauser kamen.

Aber da waren noch zwei weiter Bellos zu hören, deren Bellen sich wesentlich tiefer und nicht gerade freundlich anhörte.

Dieses Bellen kam beim näheren Hinsehen aus der Garage des Womo.
Wie sich im Verlauf des Gespräches mit dem Nachbarn vom Bodensee dann herausstellte, ist dieser Hundeführer bei der Polizei und hat zusätzlich zu den beiden Akitos seiner Frau auch seine beiden Diensthunde mit im verdienten Erholungsurlaub. Da diese zwei auf ihn bezogen sind, kann er sie auch nicht einfach Mal einer anderen Person überlassen, während er Urlaub macht. Also ist er gezwungen diese mit in Urlaub zu nehmen.

Und da diese beiden Diensthunde auf den Mann abgerichtet sind, konnte der Nachbar sie auch nicht so einfach aus den Boxen herauslassen und freilaufen lassen, so wie wir dies mit unseren beiden Waus machen. Oder sie seiner Frau anvertrauen, da diese die zwei nicht gebändigt bekäme. Er musste sie unter seiner Aufsicht kurz an der Führleine halten. Was das Ausbauen der Hundeboxen, um zwecks Fehlerfindung an die Aufbaubatterien zu gelangen, später dann sehr erschwerte.

Auch ein helfen beim Ausbau der Hundeboxen war nicht möglich, da die beiden vierbeinigen Beamten, einen riesen Terz machten, sobald man sich ihnen, dem Womo, oder ihrem Chef näherte.

Da hatte ich es einfacher bei meiner Fehlersuche. Schon als ich die Verschraubung des Steckers löste, fiel mir auf, dass die blaue Leitung ziemlich labil war. Sämtliche Litzen in der blauen Leitung waren am Übergang in den Stecker gebrochen und somit war es kein Wunder, dass der Strom nicht fließen wollte. Zwar konnte der Strom immer dann fließen, wenn die gebrochenen Litzen Kontakt bekamen, aber dies war ja nur kurzzeitig der Fall und bei Bewegung des Kabels schon wieder vorbei.

Da die Ausbildung von Hunden eines der Themen ist, welches uns sehr interessiert, verlief später die Zeit im Gespräch mit dem Diensthundeführer über die Ausbildung seiner Hunde sehr schnell und ehe wir uns versahen, war es auch schon wieder Zeit uns in die Horizontale zu begeben.
Da wir morgen zeitig raus wollen, um das Wikingerdorf
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zu besuchen, zu dem uns auch unser Nachbar geraten hat.
Also macht euch auch flach und schlaft gut, bis Morgen.
Man liest sich.