Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

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Lira
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Lira »

Joschi, danke für Deinen Kommentar. Werbung ist hier halt nicht erwünscht - oder wenn, dann irgendwie subtiler oder "anders" verpackt :? 8-) :oops:
Ja, ich bin auch im Winter unterwegs. Werde meinen runden Geburtstag im Februar auf einer Hütte auf 2000m Höhe feiern und es wird Schneeschuhwanderung geben, ja.
Wenn ich beruflich im Winter mit Tagesfreizeit unterwegs bin, hab ich meine Langlaufski dabei - muss aber das Wetter passen. Alpinskifahren habe ich aus diversen Gründen aufgegeben - tat nicht mal weh, obwohl das eine tolle Zeit war und ich eine wahre "Pistensau".
Die in Europa meiner Meinung nach besten Destinationen für LL-Ski sind in Lappland. Danach sehne ich schon auch mal wieder. Wird aber in dieser Saison (noch) nicht wieder was. Schaumermal.......
Jetzt rückt das Abheben des Fliegers hinaus auf den Atlantik wieder näher - und die Vorfreude steigt... :D
Lira
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Lira »

Fortsetzung - mal wieder eine Woche über den Jahreswechsel:

27.12.2016

Als wir um halb sechs morgens zum Flugplatz Nürnberg kommen, ist bereits mittleres Tohuwabohu. An den Eincheckschaltern geht so gar nix voran – zu den Leuten vor uns sagt die Angestellte, zwei Plätze nebeneinander gäbe es eh nicht mehr -na sowas. Uns fragt sie dann, ob wir beide Englisch sprechen könnten. Als wir das bejahen, bekommen wir in der 11. Reihe Sitze mit erhöhter Beinfreiheit zu 30€ p.P. Aufzahlung kostenfrei. Der Flug ist ruhig und wir kommen nach 4Std. 5Min. Flugzeit und einer gedrehten Schleife in West-Ost-Richtung auf dem Rollfeld des Flughafen Madeiras an. Erst muss noch gewartet werden, bis der Flieger die endgültige Position einnehmen kann, dann geht alles ganz schnell und wir sitzen im Taxi zu unserem Hotel in Santa Cruz, in welches wir von unserem eigentlich in Machico gebuchten White Waters Hotel ausquartiert wurden. Das Hotel hat einen Stern, einen Innen- und Außenpool und ein paar Annehmlichkeiten mehr - und befindet sich halt eben leider nicht in Machico, sondern auf der anderen Seite des Flugplatzes. Dort können wir unser Zimmer noch nicht beziehen, stellen die Sachen in den Gepäckraum, reissen uns die großen Schuhe und warmen Sachen vom Leib – und treffen auf meine Freundin und Begleiterin vom letzten Jahr mit ihrem Liebsten, die schon seit dem 23 hier sind. Ein kleiner Spaziergang in der Sonne am Meer entlang – welch eine Luft – und ein erstes Getränk. Danach zurück, kurz die Gepäckstücke in das schöne Zimmer gestellt und los.
Wir lassen uns mit einem Taxi hinauf auf den Pico do Facho fahren, den herrlichen Aussichtspunkt zwischen Machico und Canical – und genießen die himmlische Aussicht über das weite Meer und die ankommenden und startenden Flieger, wunderbar.
1- Blick über Machico und die Landebahn.JPG
2- Machico.JPG
3- Unser morgiges Wanderziel Sao Laorenco.JPG
Als wir den Wein ausgetrunken, das Vesper verzehrt haben, laufen wir den weiten steilen Weg runter nach Machico, sehen uns dort nochmal um und besteigen letztendlich ein Taxi, das uns praktischerweise nach Santa Cruz rüber bringt. Abendessen gibt es in Santa Cruz, nett. Wir schlafen nach der beinahe durchwachten Nacht gut.

28.12.2016

Heute steht die erste unserer erklärten Lieblingswanderungen auf dem Programm – die Wettervoraussagen sind prima, Wind wie immer ist im Südosten zu erwarten, aber blauer Himmel und viel Sonne, herrlich. Wir nehmen den 113er Bus der uns nach Baja d'Abra bringt. Dort die Halbinsel Sao Laorenco hinaus – 3km seien es bis zur Casa do Sardinha, immer schön auf und ab bei allerherrlichsten Aussichten, alle sind begeistert ob dieser atemberaubenden Aussichten. Auffallend und teilweise lästig ist der starke Wind, den wir vom letzten Jahr her schon kennen, darum haben wir entsprechende Tücher für die Haare im Gepäck.
4- Starker Wind wie gewohnt.JPG
6- Schöne Aussichten.JPG
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Lira »

Natürlich besteigen wir den finalen Gipfel, der hinter der Casa do Sardinha liegt und den Endpunkt der Wanderung bildet. Von dort aus geht es auf gleichem Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt, aber mit nicht weniger Begeisterung ob dieser kargen aber faszinierenden Landschaft.
7- Geologieunterricht.JPG
8- Die Farben.....JPG
Es gibt auch eine Rast in der Sonne mit Beobachtung von Taubenvolk, wir erwischen den 15h Bus nach Machico zurück, steigen um in den Expressbus Richtung Funchal und kommen in der letzten Nachmittagssonne in Santa Cruz an, wo wir in Bom Jesus einkehren. Mein Liebster und ich essen eine Kleinigkeit, danach gehen wir ins Hotel – um uns am Abend wieder zu treffen, wo die anderen beiden zu Abend essen, wir nur noch Wein trinken.

29.12.2016
9- Sonnenaufgang.jpg
Es muss wiederum der 9.35h-Bus ab Santa Cruz genommen werden, wir steigen in Machico oben am Tunnel nach Canical rüber aus, wenden uns nach links zum Wasserhaus und folgen der Levada die oberhalb um Machico herumführt. Den Einstieg zur Boca do Risco hatten wir im letzten Jahr schon nicht gefunden, ist der etwas verwirrenden Beschreibung im Rother Wanderführer geschuldet, nach dem man meinen könnten, kurz nachdem man die Fahrstraße folgt, solle es rechts aufwärts gehen. Wir finden auch einen Pfad, der passen könnte und der ein anderer ist, als dem wir dann nach Beratung mit Einheimischen, die uns weiland dort hinauf schickten, genommen hatten. Aber auch der ist nicht der richtige. Nach rund 50 steilen Höhenmetern ist Schluss. Also alles wieder runter – wir sind ja nicht so die Freunde der leichten Touren und bauen ja gerne noch eine kleine Schikane ein..... Entscheiden uns, der Levada einfach weiter zu folgen. Einige Leute sind diesmal auf den terrassierten landwirtschaftlichen Flächen unterwegs, die werden alle befragt und alle bedeuten uns, nur immer noch weiter zu gehen und irgendwann wäre dann wohl ein Schild das uns auf die Boca do Risco weisen würde. So ist es dann schließlich auch – manchmal muss man einfach nur Geduld haben und immer weiter den geraden Weg nehmen.
10- Mini-Basalt-Prismenwand unterwegs.JPG
Auch der Aufstieg auf die Boca do Risco, die uns auf die andere Bergseite und somit zu den fantastischen Meerblicken bringt, ist deutlich harmloser als das, was wir im letzten Jahr aufwärts gestapft waren. Aber – diesmal ist es auch hier irre windig. Eigentlich ist es schön warm, aber dieser wahnsinnige Wind lässt alles deutlich kühler erscheinen, so dass man um lange Hosen und ein Fleecejäckchen wirklich froh ist.
11- Wind auf der Boca do Risco.JPG
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Lira »

So – dann sind wir also schon auf dieser Tour, die im Wanderführer schon als beinahe lebensgefährlich beschrieben, aber bereits im letzten Jahr besser präpariert war. Jetzt ist die Tour komplett harmlos, an den Klippen entlang hat man in engen Abständen grün lackierte Metallpfosten verankert und zwei Reihen Drahtseile, damit niemand abrutschen und die rund 200-250 Höhenmeter gradaus die Klippen hinabfallen kann. Also total entschärft die Tour – aber nicht, was die Aussichten betrifft. Die sind wieder SA-GEN-HAFT. Herrlich.
12- Das Ziel rückt ins Blickfeld.JPG
13- Blick auf die höchsten Berge der Insel.JPG
Vor dem letzten dreiviertelstündigen Hatscher teilweise sau-steil bergab gibt’s noch mit schönem Ausblick übers Meer eine Rast – und dann werden die letzten knapp 200hm unter die Füsse genommen. Als wir in Puerto da Cruz einlaufen, hat keiner mehr Lust, die zu dieser Jahreszeit nicht betriebene Zuckerrohrfabrik anzuschauen – sondern sich auf den Stühlchen an der kleinen Strandpromenade niederzulassen und was zu verzehren.
14- Zieleinlauf mit Adlerfelsen im Hintergrund.JPG
Rechtzeitig bevor der Bus zurück geht, brechen wir auf, um in der Bar nahe der Kirche, in der wir letztes Jahr die wohl beste Poncha genossen haben, auch eine ebensolche zu verkonsumieren. Leider ist die Bar geschlossen, nebenan hat eine nagelneue stylische „Dino's Bar“ aufgemacht. Der junge Mann könnte von der Qualität der Poncha her der Sohn der Dame sein, die uns nebenan letztes Jahr das fabelhafte Getränk kreierte. Der Bus bringt uns zurück nach Santa Cruz, dort gibt es in einer authentischen Kneipe noch Flüssiges, am Abend noch ein Treffen an der Bar in unserem noblen Touristen-Viersternehotel, damit wir dort auch mal waren, wo wir doch morgen abreisen werden.

30.12.2016

Heute ziehen wir um in die Kapitale. Wir hatten nichts unversucht gelassen, um im kleinen aber ansprechenden und völlig zentral gelegenen „Catedral“ unterzukommen – vergebens. Verzweifelt haben wir eine Alternative gebucht, die sich als deutlich schlechter herausgestellt hat. Liegt etwa 200m vom Catedral entfernt, also immer noch ziemlich zentral, aber ….... egal – wir können es nicht ändern, uns nur ärgern – und das wollen wir nicht. Wir sind ja eh so gut wie nicht daheim.
Also raus auf die Gasse, erst Markthalle, da waren unsere männlichen Begleiter beide noch nicht.
15- Früchtesortiment einmal anders.JPG
Dann mit der Seilbahn hinauf nach Monte. Die ist mit 10€ einfach gut bezahlt, aber die Ausblicke sind doch aufschlussreich. Unglaublich, wie viele Häuserruinen mit kaputten Dächer herumstehen und vor sich hin gammeln und unglaublich, wie weit die Brände des vergangenen Sommers in die Stadt heruntergekommen waren, anschaulich zu betrachten an den schwarzen Baumstümpfen.
16- Bis weit in die Stadt verkohlte Bäume.JPG
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Lira »

Oben gehen wir an der Villa mit dem besichtigbaren Garten vorbei in Richtung Kirche zur Senhora, beobachten von oben einige Zeit das Treiben um die Korbschlittenfahrerei und gehen irgendwann in Richtung Bushaltestelle.
17- Korbschlittenfahrer.JPG
18- Kirche Monte.JPG
An dieser standen wir im letzten Jahr am Heiligen Abend abends, nach einer längeren Tour von Camacha bis rüber nach Monte. Wir kommen aber am frühen Nachmittag in Funchal an, probieren mal am Weihnachtsmarkt in der „Theaterstraße“ Poncha und ähnliches, bis wir in einer Straße am Museum der Heiligen Kunst einkehren und uns zum Essen niederlassen.
19- Die Tänzer sind heuer anders gewandet.JPG
20- Weihnachtsdeko.JPG
21- Rathaus.JPG
Danach Einkehr – es ist schon Abend - in unserer Lieblingslocation des letzten Jahres – mit Blabla mit den Nachbarn und allem so wie wir es kannten.......
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Lira »

31.12.2016

Die Nacht war durch das Vermeiden von Berührungen vorhandener Dinge nicht besonders erholsam. Und nachdem uns der vorherige Tag beinahe etwas langweilig wurde, sollte heute auch die nächste Lieblingswanderung absolviert werden – eine reine Levadawanderung – im letzten Jahr unsere liebste, weil nicht ganz so langweilig wie die anderen Levadatouren – von Ribero Frio die einigermaßen abwechslungsreichen 11km bis Portela. Wir fahren also mit dem Santana-Bus 56 um 10h bis Ribero Frio, wo wieder alle Touristenbusse parken. Von dort aus werden die Touris zum „Balkon von Ribero Frio“ (ist auch eine „Wandertour“ im Rother Wanderführer) in rund einer halben Stunde „getrieben“, um eine Aussicht auf die höchsten Berge der Insel zu bekommen. Ferner befinden sich in Ribero Frio eine staatliche Fischzuchtanlage, ein großer Souvenirladen und zwei oder drei Lokale. Da geht also was. Wir gehen rechts rein in Richtung „Portela 11km“.
22- Levadawanderung.JPG
23- Gumpe an der Levada.JPG
Wie gesagt, ist unsere liebste Levadawanderung im letzten Jahr gewesen und absolut empfehlenswert. Auch unsere Liebsten sind nicht unbegeistert – Bestandteil unserer Planung war auch noch der Wetterbericht, der Regen verhieß. Wenn wir eh im Wald herumlaufen, ist es egal, ob es regnet oder nicht. Es hat zwar nicht geregnet – noch nicht – aber es war nicht richtig schön im herkömmlichen Sinn und sollte es bis zum Ende unseres Aufenthaltes leider auch nicht mehr werden.
24- Blick auf den Adlerfelsen.JPG
25- Leider nicht so schönes Wetter.JPG
Wir kehren im Lokal auf dem Portela-Pass ein, in dem der Bär tobt, es dauert, bis alle zu trinken und zu essen haben. Kurz bevor wir das Lokal verlassen, um mit dem 16h Bus zurück nach Funchal zu fahren, spricht uns ein Taxifahrer an, er würde uns für 6€ pro Person nach Funchal bringen. Ein gutes Angebot. Er fährt einen Vito, lädt noch 3 weitere Gäste mit ein – und los geht’s. Mit ihm werden wir mit einem vorher vereinbarten Preis der nur 5€über dem des Airport-Bus liegt, zum Flugplatz bei der Abreise fahren. Das wissen wir am Silvesterabend aber noch nicht – ziehen uns zurück in unsere Zimmer. Vorher hatte ich noch eine wunderbare Schlafdecke erwerben können, die uns nun erfreut und unbeschwerten Schlafgenuss beschert. Am Abend treffen wir uns, streifen erst etwas ziel- und planlos in der Stadt herum, in der auch wieder natürlich der Teufel tobt, finden letztendlich ein Lokal, in dem wir noch ein Silvestermenue bekommen und finden auf den Terrassen im Hafen noch ein Plätzchen wo wir uns niederlassen können und später das wieder imposante Silvesterfeuerwerk genießen.
Nachdem wir doch einigermaßen platt sind, suchen wir um halb zwei unsere Zimmer auf......


1.1.2017

Der Start ins neue Jahr ist gewohnt etwas holprig, aber wir schaffen es doch, mit dem Bus nach Ribera Brava zu fahren und dort ein wenig herumzumarschieren. Es ist relativ kühl, regnet nur sporadisch, das Meer ist wild wie der nicht vorhandene gleichnamige Fluss, der vor einigen Jahren den gesamten Ort unter Wasser gesetzt hatte, sich aber nun ruhig verhält.
28- In Ribeira Brava.JPG
Der Platz vor der Kirche stand vor einigen Jahren meterhoch unter Wasser - der Ribera Brava - der wilde Fluss - hatte ganze Arbeit geleistet.
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Lira »

29- Kirchenschmuck aus Frauenschuhen.JPG
Vorher hatten wir noch einen Zwischenstopp an Europas höchster Steilküste mit580m Höhe, dem Cabo Girao eingebaut:
27- Höchste Steilküste Europas und seine Gartenbeete 580m unterhalb.JPG
26- Cabo Girao.JPG
Später in Ribera Brava nach dem Essen im Freien entwickle ich die grandiose Idee, wir möchten doch DIE ultimative Poncha-Bar der Insel aufsuchen. Alle sind einigermaßen begeistert, denn schließlich tut ein Sprachkurs not – nach 3 Poncha spricht man bekanntlich Portugiesisch. Wir lassen uns mit einem Taxler zur Taberna de Poncha nach Sierra d'Agua bringen – leider hatte der Taxler gemeint, wir wollten nach Funchal und fährt in den Tunnel in Richtung Kapitale ein. Danach wird umgedreht – 10km in die falsche Richtung und zurück – schließlich kommen wir doch noch am Ziel an. Visitenkarte wird übergeben, klar, die vielen Taxen müssen jeder ums Überleben kämpfen, es gibt auf der Insel viel zu viele. Um 18.35h fährt von Ribera Brava noch ein Linienbus nach Funchal, den wir anstreben zu erreichen – aber wir wissen nicht um die Querverbindung von der Ponchakneipe runter nach Ribera Brava – und das Personal weiss das auch nicht, obwohl die Bushaltestelle genau vor der Tür ist.....
Entspannung ist angesagt. Poncha und Erdnüsse. Erdnuss-Schalen auf den Boden kicken, Visitenkarte in der Wirtsstube an die Wand hängen (da hängt von mir schon eine) – und genießen. Noch eine Poncha – andere Sorte – und noch eine. Ha – Sprachkurs erreicht. Ich rufe den Taxler an – es funktioniert !!!!!!!! Er verspricht, in 10 Minuten hier zu sein – also noch eine Warte-Poncha......die Fahrt nach Funchal geht super. Einkehr in der Snackbar die zu unserem Hotel gehört, sehr authentisch. Ins Bett ist es nicht mehr weit – zum Glück.


2.1.2017

Nachdem die Wettervoraussagen wieder richtig durchtrieben schlecht sind, hatten wir angedacht, eine Inselrundfahrt mittels Linienbussen zu veranstalten. Gut wäre fürs erste der Bus nach Porto Moniz – aber mein Mobiltelefon und Buch mit den Busfahrplänen befand sich leider im 3. Stock im Hotel, während wir dies in der Sknackbar ausbrüteten – als wir ins Zimmer kamen, ergab das Nachsehen, dass der Bus bereits um 9h fahren würde. Hm. Beinahe unmenschlich, wurde aber weitergegeben, aber wohl nicht mehr wahrgenommen. Kontakt am nächsten Morgen „plant euren Tag wie wir meint“'........ bei Regenwetter? Was gibt es zu planen?
Wir nehmen den 81er Bus nach Curral das Freiras – ins Nonnental und geben das per Nachricht bekannt. Vielleicht gibt es die Chance, dass der Himmel ein Einsehen hat und aufmacht. Wetter.de meldet für Curral morgens Regen, mittags 20° und Sonne. Ein Hohn. Ein einziger Hohn. Wie kommen Wetterfuzzis auf sowas.
30- Blick ins Nonnental im Regen.JPG
Die Busfahrt war also wieder imposant, die vielen terrassierten landwirtschaftlich genutzten Flächen sind schon eindrucksvoll, das vermittelt einen Eindruck wie zB thailändische Reisterrassen wie man sie vom TV her kennt. Dann steigen wir oben in „Eira do Serrado“ aus, wo wir leztes Jahr im Viersternehotel 2 Nächte mit Halbpension weilten. Ein Schauer geht nieder, wir trinken in der Bar Tee, warten ab. Aus dem Busfahrplan wird man wie immer nicht richtig schlau, es sollte wohl gegen halb zwei was gehen – aber von wo? Von der Endhaltestelle in Funchal unten und auch von oben bzw. unten im Nonnental. Egal. Wir gehen mal hinauf auf den frequentierten Aussichtspunkt, auf dem auch wieder die Massen unterwegs sind – schließlich stehen wieder paar Kreuzfahrer im Hafen unten. „Best of Madeira“ - dieser Ausflug führt auch hier herauf. Die meisten gehen schnurstracks in die Bar, anstatt sich nach 10minütigem Aufstieg von der Landschaft inspirieren zu lassen. Dann marschieren wir mal zur Bushaltestelle und harren der Dinge, die da kommen. Die Taxler die hier oben sind, haben mit ihren Kunden eine Rundfahrt und es steht keiner individuell zur Verfügung. Auch das wusste ich eigentlich vom letzten Jahr schon als wir auch schon mal am Busfahrplan verzweifelten. Ein Abstieg hinunter ins Nonnental über die Basaltstufen ist nicht sinnvoll, bei dem Regen viel zu glatt und zu gefährlich, denn die Steilheit ist beachtlich. Eine Nachfrage im Hotel ergibt, dass der nächste Bus erst um 15h fahren würde, vorher höchstens vorne vom Tunnel, wohin zu gehen angesichts des wirklich schlechten Wetters und des starken Verkehrs auf der dünnen Straße kein Spass ist. Man ruft uns ein Taxi, das uns hinunter nach Funchal bringt, wo die Sonne scheint, wie schön -und die Freunde auf uns am roten Christbaum warten. Von da aus zu Blandys, dort buchen wir für 14.45h eine deutschsprachige Führung, die am Ende auch eine Verkostung includiert und einen Einkaufsrabatt. Hernach nochmal Frischmachen im Zimmer – dann Treffpunkt zum ultimativen Abendessen, der Liebste musste doch seinen Gutschein einlösen, den er zum Geburtstag bekam – ein Abendessen in der Casa des Espetadas – es war vorzüglich. Und die beinahe 3km sind wir nicht nur hin-, sondern auch zurückgegangen – und das war auch gut so. Wir sind nicht zu spät in den Zimmern, am anderen Morgen ist der Taxler für 8.45h bestellt und bereits um 8.40h hier – alles funktoniert bestens. Am Flugplatz Gepäckabgabe, Check-In und durch die Sicherheitskontrolle und raus auf die Terrasse, wo die verbleibende Wartezeit "wie im Flug" vergeht - und man den ankommenden und abfliegenden Flugzeugen sehr nahe ist. Dann kommt unser Airbus 319 mit Aufschrift "Germania", parkt ein - bald beginnt das Boarding und der ruhige Heimflug – die Flugzeit betrug 3Std.58Min.
Unser Flieger komm31- t.JPG
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Lira »

32- Viele Wolken über der Rheinebene.JPG
Wir kamen 16.19h in Nürnberg an, bekamen relativ schnell unser Gepäck, die Verabschiedungszeremonie ging fix, die U-Bahn 2 kommt flugs, herrlich kurze Wege vom Nürnberger Flugplatz.
Die Heimat hat uns wieder.
Scheeeeeeeeeeeeeeee wars......
Das Resumee:
Das Wetter war im letzten Jahr deutlich besser, Hochtouren waren in diesem Jahr nicht geplant, da unsere beiden Männer nicht DIE Bergfexen wie wir sind - und wären wohl ausser an den ersten beiden Tagen gar nicht gefahrlos möglich gewesen und außerdem sinnlos, da null Aussicht bei Schlechtwetter. Schade. Die Dekorationen in der Hauptstadt waren in diesem Jahr deutlich anders als im vergangenen Jahr, Wahnsinn, welcher Aufwand da so betrieben wird, wir waren wieder restlos begeistert. Auch das Silvesterfeuerwerk, das größte Europas, war anders als das im letzten Jahr, aber genauso bombastisch. In diesem Jahr lagen nur 4 Kreuzfahrer vor Funchal, um das Spektakel zu genießen, aber die Stadt erschien uns trotzdem deutlich voller.
Nach zwei Jahreswechseln in Funchal - ist für die nächste Wintersaison eine andere Wanderdestination vorgesehen...... - aber jetzt gehen wir erst mal in dieses neue Jahr und hoffen, dass wir gesund und munter und unfallfrei durchkommen werden und ich freue mich auf ein beruflich abwechslungsreiches Reisejahr, in dem natürlich auch private Reisen - auch wieder natürlich mit dem Wohnmobil - nicht fehlen dürfen.
Hab da natürlich schon Ideen (und neue Reiseführer angeschafft).
Frohes und gesundes und glückliches 2017!
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Ulrike M. »

Hallo,

Danke, Isa, wieder einmal für deinen tollen Reisebericht, er war wieder einer vom Feinsten!

Beste Grüße,
Uli
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Biggi & Reinhard
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Re: Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....

Beitrag von Biggi & Reinhard »

Danke Isa,
für die schönen Bilder und den Tollen Reisebericht :dau3
wie immer gut gemacht ;)

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