Gibt es denn keine gescheiten Basisfahrzeuge mehr ??
Verfasst: Di 13. Nov 2012, 08:48
Langsam beginnt sich der Frust zu manifestieren. Ich hole ein wenig aus und nenne ein paar Beispiele für wahrlich „kuriose“ Begebenheiten aus meiner wohnmobilen Laufbahn.
Beispiel Iveco Daily unter Concorde:
Nach Party und Frühstück bei Freunden auf einer Ausfallstraße am Stadtrand von Nürnberg, Sonntag mittag, wir auf dem Heimweg. Mein Mann fährt und meldet „Rührwerk“ - will heissen, die Gänge gehen sehr schwer rein. Hauptstrecke zu den Schweinebratenpalästen, in die die Nürnberger sonntags streben, Abbiegespur nach links – KEIN Gang geht mehr rein. Wir stehen eineinhalb lange Stunden mit Warnblinkanlage auf der Abbiegespur und können keinen Meter mehr fahren, ich verziehe mich mit einem Buch nach hinten, weil es mir zu blöd ist, dass jeder zweite Vorbeifahrende meint, uns anhupen zu müssen. Als ob wir gerne dort gestanden wären.
Lösung: Am Schaltgetriebe unten war eine Schraube unmerklich verlorengegangen, daher war was ausgehängt, ein kleines mechanisches Problem mit großer Wirkung. Kopfschüttel.
Mehr „Blödes“ war aber beim Iveco in 5 Jahren und dem vorherigen in 8 Jahren nicht, ist aber schon einige Zeit her, da waren die Fahrzeuge wohl generell noch „besser“.
Beispiel Fiat Ducato unter Bürstner:
Fahrzeugneukauf im Mai 2008, Urlaubsreise ein Vierteljahr später angetreten, morgens auf dem Lukmanierpass geht plötzlich bei 8037 km die rote Motorlampe an, bis ich überlege, wo ich halten und einen Notdienst verständigen kann, nach rund 200m ein „Schlag“, Fahrzeug geht aus, ein Wiederanlassen erspare ich mir. Stunden später aufgeladen und geschleppt nach Bellinzona, Urlaub vor Antritt schon zu Ende, Rückfahrt mit Leihauto, Wohnmobil steht über zwei Wochen in der Schweiz, war wohl nicht die beste Werkstatt (mußte da hin, Fiat Assistance, Garantiesache). Diagnostiziert wird Tage später ein plötzlicher Ausfall der Ölpumpe und daher kapitaler Motorschaden. Neuer Motor, neuer Turbolader und ein paar Sachen mehr – nach Ablauf meines Urlaubs hole ich mittels Leihauto mein Wohnmobil wieder ab. Danke. War toll.
Halbes Jahr später, Freitagnachmittag Berufsverkehr in Augsburg, ich muß in eine 90°-Kurve rechts abbiegen. Geht nicht, Lenkung blockiert, ich muss vor und zurück und vor und zurück und das einige Male (auch hier sind die Huper wieder die Allergrößten, denn wer hupt nicht gerne, wenn eine blonde Frau am Steuer eines Wohnmobils vor- und zurückrangiert). Schaffe es aber irgendwie, in den 15 km entfernten Betriebshof zu kommen und es zu organisieren, dass am anderen Tag mein Fahrzeug dort abgeholt und in die Werkstatt geschafft wird und ich meinen Flieger nach Oslo erwische, der für Sonntag gebucht war. Dort erreicht mich dann die Mitteilung, dass man „nichts“ fände. Ich habe wohl geträumt. Lasse aber nicht locker und „irgendwie“ bauen sie dann irgendwelche Gewichte am Lenkgestänge ein – geht auf Garantie. Kann auch ein Abholen des Fahrzeugs zwei Wochen später irgendwie als Hauruckaktion organisieren. Halbes Jahr später – Werkstatttermin in Kitzingen (dem Fiat-Händler meines Vertrauens), ich erzähle von meinem Augsburger Abenteuer – und dass ich schon ein paarmal wieder das Gefühl hätte, die Lenkungsblockade käme wieder und das kann es doch nicht gewesen sein, was da repariert wurde – winkt er nur ab. Ein bekannter Ducato-Fehler. Wenn es stark regnet, kommt auf irgendwelche verschlungenen Wege Wasser in die Hydraulikflüssigkeit der Lenkung, das mischt sich ja nicht mit dem Hydrauliköl, blockiert aber dann die Lenkung. Wie bitte? geht’s noch ??? Mein wissender Händler kann mich aber beruhigen und den „Fehler“ durch Einbau von irgendeiner Dichtung oder sowas dauerhaft beheben. Bis zum Verkauf des Fahrzeugs trat sowas nie mehr auf. Klasse.
Von den Überraschungspaketen, welche Lichter am Christbaum des Armaturenbretts jedesmal beim Anlassen des Motors heute wieder brennen, dann wieder auf wundersame Weise nach Selbstheilung ausgehen und keiner was findet, mag ich gar nicht berichten, ich hab heute auch noch was anderes zu tun …
Neuer Hit beim Citroen Jumper, ausgebaut von BavariaCamp:
Fahre letzte Woche eine längere Strecke durch Dänemark und Deutschland, fahre aber nicht mehr als die EU-Lenkzeitverordnung vorsieht, aber mich verdächtig nahe an diese Vorschriften ran, will heißen, bin einigermaßen angestrengt und stundenlang auf deutschen dichtbefahrenen Autobahnen unterwegs, Tempomat bei 110 km/h drin, ich rase ja nicht, weil es sich bei langen Strecken nicht lohnt um eine Stunde, die man vielleicht früher wo ist, sich aber im Verbrauch niederschlägt, wenn man auf 100km 1l weniger braucht. Egal. Habe das Bedürfnis, mein rechtes Bein ein wenig zu bewegen und versuche das im möglichen beengten Rahmen neben dem Gaspedal, komme mit dem Knie gaaaaaaanz leicht an meinen Zündschlüssel – der Motor geht in voller Fahrt aus.Licht aus, Servolenkung und Bremse nur noch eingeschränkt möglich, zum Glück bin ich auf der rechten Spur, kann auf die Standspur ausrollen und das Fahrzeug wieder starten und mich wieder in den laufenden Verkehr einfädeln. Schock und Herzrasen. Ging nochmal gut. Nimm dich zusammen und komm nicht mehr an den Schlüssel, das Zündschloss war mir schon verdächtig schlackernd vorgekommen das letzte Mal. Die Sache mit dem in voller Fahrt ausgehenden Motor wiederholt sich aber nach Stunden nochmals, Bodenwelle, diesmal genau vor der Einfahrt in einen Parkplatz. Ich überlege fieberhaft, was ich tun soll. Es sind doch nur noch gut 300km, ich wage es, heimzufahren und schaffe es auch. Puuuuuhhhhhhh. Sowas.
Mußte gestern in anderer Sache mit dem Citroen-Händler telefonieren (auch ein C3 aus meinem Haushalt führt ein gar wundersames Eigenleben!) und erwischte ihn redselig. Ohne viel nachzufragen erzählte er mir:
Das Problem mit dem ausgeleierten Zündschloss ist bekannt, das hatte er schon bei 3 anderen Jumpern, die als „Hermes-“Fahrzeuge unterwegs sind. Die Hermes-Leute gelten bei den Kastenwagenherstellern als eine Art „Testfahrer“, die bekommen die Macken der Fahrzeuge durch ihre hohe Fahrleistung und die Schnelligkeit, mit der sie auf deutschen Straßen unterwegs sind, ganz schnell mit und so kann der Hersteller dann reagieren und verbessern. Sie als Händler hätten von Citroen die Maßgabe, die Schlüsselbünde der Kunde anzuschauen. Wenn da recht viele Schlüssel daranhingen und der Schlüsselbund recht schwer sei, sei die Schuld auf den Kunden zu schieben. Ansonsten halt Austausch im Rahmen der Garantie (ist bei mir so) oder halt auf Kosten des Kunden, ein Schloss kostet ja nicht viel.
Achja – und falls dann das Fahrzeug demnächst mal nicht mehr anspringt, liegt das einem Masse-Kabel, das von hier nach da geht und den Zündimpuls nicht mehr weiterleitet, das korrodiert nach einiger Zeit und dann ist es „soweit“. Im Rahmen meiner Garantie wird aber wohl auch das ausgetauscht werden, damit ich wieder eine Zeitlang „Ruhe“ habe. Eine neue Software im Bedienpanel hab ich schon, nachdem vor ein paar Wochen ständig die Anzeige „Höchstgeschwindigkeit überschritten“ aufleuchtete (obwohl ich langsamst fuhr und überhaupt …). Da stimmte dann was am Luftmengenmischer nicht.
Nein, sonst hätte ich nichts weiter zu befürchten und könnte mich dem Rausch der Straßen ruhig hingeben.
Merkt ihr was? Wie findet ihr das??
Ich habe mal Citroen angeschrieben, wie sie sich dazu stellen, in Kauf zu nehmen, dass mit Wissen des Herstellers sozusagen rasende Zeitbomben auf unseren Straßen unterwegs sind, die nicht nur ihr Leben aufs Spiel setzen. Bin auf eine Antwort gespannt – und fahre bis zum Einbau eines neuen Zündschlosses mit dem Wohnmobil nicht mehr....
Beispiel Iveco Daily unter Concorde:
Nach Party und Frühstück bei Freunden auf einer Ausfallstraße am Stadtrand von Nürnberg, Sonntag mittag, wir auf dem Heimweg. Mein Mann fährt und meldet „Rührwerk“ - will heissen, die Gänge gehen sehr schwer rein. Hauptstrecke zu den Schweinebratenpalästen, in die die Nürnberger sonntags streben, Abbiegespur nach links – KEIN Gang geht mehr rein. Wir stehen eineinhalb lange Stunden mit Warnblinkanlage auf der Abbiegespur und können keinen Meter mehr fahren, ich verziehe mich mit einem Buch nach hinten, weil es mir zu blöd ist, dass jeder zweite Vorbeifahrende meint, uns anhupen zu müssen. Als ob wir gerne dort gestanden wären.
Lösung: Am Schaltgetriebe unten war eine Schraube unmerklich verlorengegangen, daher war was ausgehängt, ein kleines mechanisches Problem mit großer Wirkung. Kopfschüttel.
Mehr „Blödes“ war aber beim Iveco in 5 Jahren und dem vorherigen in 8 Jahren nicht, ist aber schon einige Zeit her, da waren die Fahrzeuge wohl generell noch „besser“.
Beispiel Fiat Ducato unter Bürstner:
Fahrzeugneukauf im Mai 2008, Urlaubsreise ein Vierteljahr später angetreten, morgens auf dem Lukmanierpass geht plötzlich bei 8037 km die rote Motorlampe an, bis ich überlege, wo ich halten und einen Notdienst verständigen kann, nach rund 200m ein „Schlag“, Fahrzeug geht aus, ein Wiederanlassen erspare ich mir. Stunden später aufgeladen und geschleppt nach Bellinzona, Urlaub vor Antritt schon zu Ende, Rückfahrt mit Leihauto, Wohnmobil steht über zwei Wochen in der Schweiz, war wohl nicht die beste Werkstatt (mußte da hin, Fiat Assistance, Garantiesache). Diagnostiziert wird Tage später ein plötzlicher Ausfall der Ölpumpe und daher kapitaler Motorschaden. Neuer Motor, neuer Turbolader und ein paar Sachen mehr – nach Ablauf meines Urlaubs hole ich mittels Leihauto mein Wohnmobil wieder ab. Danke. War toll.
Halbes Jahr später, Freitagnachmittag Berufsverkehr in Augsburg, ich muß in eine 90°-Kurve rechts abbiegen. Geht nicht, Lenkung blockiert, ich muss vor und zurück und vor und zurück und das einige Male (auch hier sind die Huper wieder die Allergrößten, denn wer hupt nicht gerne, wenn eine blonde Frau am Steuer eines Wohnmobils vor- und zurückrangiert). Schaffe es aber irgendwie, in den 15 km entfernten Betriebshof zu kommen und es zu organisieren, dass am anderen Tag mein Fahrzeug dort abgeholt und in die Werkstatt geschafft wird und ich meinen Flieger nach Oslo erwische, der für Sonntag gebucht war. Dort erreicht mich dann die Mitteilung, dass man „nichts“ fände. Ich habe wohl geträumt. Lasse aber nicht locker und „irgendwie“ bauen sie dann irgendwelche Gewichte am Lenkgestänge ein – geht auf Garantie. Kann auch ein Abholen des Fahrzeugs zwei Wochen später irgendwie als Hauruckaktion organisieren. Halbes Jahr später – Werkstatttermin in Kitzingen (dem Fiat-Händler meines Vertrauens), ich erzähle von meinem Augsburger Abenteuer – und dass ich schon ein paarmal wieder das Gefühl hätte, die Lenkungsblockade käme wieder und das kann es doch nicht gewesen sein, was da repariert wurde – winkt er nur ab. Ein bekannter Ducato-Fehler. Wenn es stark regnet, kommt auf irgendwelche verschlungenen Wege Wasser in die Hydraulikflüssigkeit der Lenkung, das mischt sich ja nicht mit dem Hydrauliköl, blockiert aber dann die Lenkung. Wie bitte? geht’s noch ??? Mein wissender Händler kann mich aber beruhigen und den „Fehler“ durch Einbau von irgendeiner Dichtung oder sowas dauerhaft beheben. Bis zum Verkauf des Fahrzeugs trat sowas nie mehr auf. Klasse.
Von den Überraschungspaketen, welche Lichter am Christbaum des Armaturenbretts jedesmal beim Anlassen des Motors heute wieder brennen, dann wieder auf wundersame Weise nach Selbstheilung ausgehen und keiner was findet, mag ich gar nicht berichten, ich hab heute auch noch was anderes zu tun …
Neuer Hit beim Citroen Jumper, ausgebaut von BavariaCamp:
Fahre letzte Woche eine längere Strecke durch Dänemark und Deutschland, fahre aber nicht mehr als die EU-Lenkzeitverordnung vorsieht, aber mich verdächtig nahe an diese Vorschriften ran, will heißen, bin einigermaßen angestrengt und stundenlang auf deutschen dichtbefahrenen Autobahnen unterwegs, Tempomat bei 110 km/h drin, ich rase ja nicht, weil es sich bei langen Strecken nicht lohnt um eine Stunde, die man vielleicht früher wo ist, sich aber im Verbrauch niederschlägt, wenn man auf 100km 1l weniger braucht. Egal. Habe das Bedürfnis, mein rechtes Bein ein wenig zu bewegen und versuche das im möglichen beengten Rahmen neben dem Gaspedal, komme mit dem Knie gaaaaaaanz leicht an meinen Zündschlüssel – der Motor geht in voller Fahrt aus.Licht aus, Servolenkung und Bremse nur noch eingeschränkt möglich, zum Glück bin ich auf der rechten Spur, kann auf die Standspur ausrollen und das Fahrzeug wieder starten und mich wieder in den laufenden Verkehr einfädeln. Schock und Herzrasen. Ging nochmal gut. Nimm dich zusammen und komm nicht mehr an den Schlüssel, das Zündschloss war mir schon verdächtig schlackernd vorgekommen das letzte Mal. Die Sache mit dem in voller Fahrt ausgehenden Motor wiederholt sich aber nach Stunden nochmals, Bodenwelle, diesmal genau vor der Einfahrt in einen Parkplatz. Ich überlege fieberhaft, was ich tun soll. Es sind doch nur noch gut 300km, ich wage es, heimzufahren und schaffe es auch. Puuuuuhhhhhhh. Sowas.
Mußte gestern in anderer Sache mit dem Citroen-Händler telefonieren (auch ein C3 aus meinem Haushalt führt ein gar wundersames Eigenleben!) und erwischte ihn redselig. Ohne viel nachzufragen erzählte er mir:
Das Problem mit dem ausgeleierten Zündschloss ist bekannt, das hatte er schon bei 3 anderen Jumpern, die als „Hermes-“Fahrzeuge unterwegs sind. Die Hermes-Leute gelten bei den Kastenwagenherstellern als eine Art „Testfahrer“, die bekommen die Macken der Fahrzeuge durch ihre hohe Fahrleistung und die Schnelligkeit, mit der sie auf deutschen Straßen unterwegs sind, ganz schnell mit und so kann der Hersteller dann reagieren und verbessern. Sie als Händler hätten von Citroen die Maßgabe, die Schlüsselbünde der Kunde anzuschauen. Wenn da recht viele Schlüssel daranhingen und der Schlüsselbund recht schwer sei, sei die Schuld auf den Kunden zu schieben. Ansonsten halt Austausch im Rahmen der Garantie (ist bei mir so) oder halt auf Kosten des Kunden, ein Schloss kostet ja nicht viel.
Achja – und falls dann das Fahrzeug demnächst mal nicht mehr anspringt, liegt das einem Masse-Kabel, das von hier nach da geht und den Zündimpuls nicht mehr weiterleitet, das korrodiert nach einiger Zeit und dann ist es „soweit“. Im Rahmen meiner Garantie wird aber wohl auch das ausgetauscht werden, damit ich wieder eine Zeitlang „Ruhe“ habe. Eine neue Software im Bedienpanel hab ich schon, nachdem vor ein paar Wochen ständig die Anzeige „Höchstgeschwindigkeit überschritten“ aufleuchtete (obwohl ich langsamst fuhr und überhaupt …). Da stimmte dann was am Luftmengenmischer nicht.
Nein, sonst hätte ich nichts weiter zu befürchten und könnte mich dem Rausch der Straßen ruhig hingeben.
Merkt ihr was? Wie findet ihr das??
Ich habe mal Citroen angeschrieben, wie sie sich dazu stellen, in Kauf zu nehmen, dass mit Wissen des Herstellers sozusagen rasende Zeitbomben auf unseren Straßen unterwegs sind, die nicht nur ihr Leben aufs Spiel setzen. Bin auf eine Antwort gespannt – und fahre bis zum Einbau eines neuen Zündschlosses mit dem Wohnmobil nicht mehr....