Ups, das war für mich etwas ganz neues, noch nie hab ich länger als 14 Tage an einem Ort verbracht und jetzt gleich 2 Monate….. Nach einigem hin und her kam mir dann das Höhner Lied in den Sinn: „ Wenn nicht jetzt wann dann…..?“ Wer weiß schon wie lange die morschen Knochen noch mitmachen und Portugals Algarve liegt ja nicht mal gleich nebenan. Nach einigen zusätzlichen grauen Haaren wegen Reinholds Unfall, ging´s dann Anfang Dezember los und schon fingen die kleinen Ärgernisse an. Zweiter SP in Frankreich, ausgewiesen mit V&E plus Strom entpuppte sich als Großbaustelle, doch zumindest übernachten konnten wir zwischen den Baumaschinen. Nächste Übernachtung war auf einem Weingut geplant, ebenfalls mit V&E plus Strom ausgewiesen. Bei der Ankunft wurden wir von einem jungen Mann darauf hingewiesen das der SP, entgegen den Angaben im Stellplatzbuch, geschlossen sei. Auf meine freundliche Bitte, ob wir wenigstens dort übernachten dürften, wurden wir etwas unwirsch des Platzes verwiesen.
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Unterwegs in Frankreich
Zwischendurch hatten wir dann einen unterhaltsamen Tag bei geschlossener Schneedecke, Sturm und vier nebeneinander fahrenden Schneepflügen, welche bei ca 20 km/h auch noch die letzten Flocken von der Autobahn kratzen wollten.
Bis Portugal ging dann alles gut, dort hatten wir dann ungewollt den treuersten Übernachtungsplatz meiner WoMo Zeit. Wieder war ein ausgeschriebener SP nicht vorhanden und ich hatte auch am Abend nicht mehr viel Lust noch viele Kilometer zu fahren. Also,- Landkarte raus ( ja, so etwas gibt es noch neben dem Navi) und da sehe ich, das sich auf unserer Strecke ein Stück Autobahn befindet, wo gleich hinter der Auffahrt eine Raststätte ist, danach wieder eine Abfahrt, welche wir benutzen konnten. Also Ticket gezogen und an der Raststätte ein ruhiges Eckchen gesucht, auf einmal entdeckt meine Begleiterin, dass das Ticket eine Gültigkeit von 12 Std. hat. Was soll schon passieren, ich bin müde und schlafe erst mal hier. Das was passieren konnte, erfuhr ich dann am nächsten Morgen bei der Ausfahrt von der Autobahn, dort durfte ich dann 81 € zum öffnen der Schranke löhnen.
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SP Parque da Gale in Albufeira
Jetzt wurde es aber so langsam Zeit, das ich unser Ziel Albufeira erreichte. Dort angekommen entpuppte sich der SP als reiner Glücksfall. V&E großzügig angelegt, Wasseranschlüsse gleich am Stellplatz, genauso wie die Stromanschlüsse, dazu noch kostenloser WLAN was will man mehr. Zusätzlich noch Stellplatzbetreiber, welche selbst WoMo Fahrer sind und sich täglich um das Wohlbefinden der Anwesenden kümmerten.
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Weihnachtsessen........................ Wasserkraft ............................. Steilküste
Nach ca. 14 Tagen kam dann die nächste unangenehme Überraschung, morgens beim öffnen der Kühlschranktür blieb dieser innen dunkel, man hatte mir das Licht geklaut. Na ja, vielleicht hängt ja auch nur der Schalter, werd ich nach dem Frühstück mal überprüfen. Vorher hatte der Kühlschrank schon einige male seinen Unmut über die schwankende Stromstärke kund getan, Messungen ergaben das gegen Abend nur noch knapp 170 V ankamen. Dieses mal war es doch etwas anderes , nicht nur das Licht, sondern der ganze Kühlschrank war aus, alles Eingefrorene aufgetaut und die morgendlichen Nachrichten im Fernseher vielen auch aus. Nun fragt man sich gleich, was hat der Fernseher mit dem Kühlschrank zu tun, ganz einfach, die WoMo Erbauer hatten die Steuerleitung für den Kühli und den Receiver auf die Starterbatterie gelegt und das Trennrelais nur in eine Richtung durchgängig geschaltet. Fazit, nach zwei Wochen ohne Ladung war die Starterbatterie platt und basteln angesagt. Ein aussen am WoMo entlang gelegtes Kabel mit Steckern und Klemmzangen, alle paar Tage am Ladegerät angeschlossen, versorgte für den Rest der Standzeit die Starterbatterie mit Ladestrom.
Zwischen all den etwas negativen Erlebnissen, schien fast ununterbrochen die Sonne und es herrschte reinstes T-Shirt Wetter, zumindest bis die Sonne unterging, dann kühlte es recht schnell ab.
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lecker toter Fisch (die Cola gehört nicht dazu

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Auch Überwinterer....................................WoMo XXL
Sieben Wochen nach dem Start im Rheinland stand dann die Rückreise an und diese viel erst mal recht leicht, da der Wetterbericht für die nächsten Tage auch an der Algarve wechselhaftes bis schlechtes Wetter ankündigte.
Die Rückfahrt sollte, entgegen der Hinfahrt die spanische Küste entlang führen, viel zu sehen bekam ich zumindest nicht davon, vier Tage extremer Sturm in Böen machte die Fahrt zum Horrortrip. Nicht nur tagsüber wurde das WoMo hin und her geschüttelt auch nachts gönnte sich der Sturm keine Ruhe und an durchschlafen war kaum zu denken.
Nach drei Tagen fanden wir einen schönen SP mit deutscher Führung, mit allem was der Wohnmobilist benötigt. V& E, inkl. Strom was will man mehr.
Nach einer erholsamen Nacht sollte es am nächsten Morgen weiter gehen, doch was war das, der Zigarettenanzünder, zur Stromversorgung für´s Navi war Stromlos, also Sicherungskasten auf und der Übeltäter, eine durchgebrannte Sicherung war schnell gefunden. Sicherung also raus und eine neue in gleicher Stärke rein, kurz darauf verkündete Rauch aus dem Armaturenbrett und ein beißender Geruch nichts gutes. Werkzeug raus, Batterie abklemmen war eins, doch der Rauch wurde stärker bis plötzlich kleine Flammen oben aus dem Armaturenbrett schlugen
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Ursache.................................... und Wirkung
Die Kunststoffverkleidung war durchgebrannt, ein in der Nähe liegender Schal wurde als erstes Löschmittel missbraucht, Flammen erst mal aus, aber nur für kurze Zeit dann loderten sie wieder auf. Ein Kessel mit Wasser musste die nächsten Löscharbeiten übernehmen. Nach vier- bis fünfmal nachlöschen war dann endlich Ruhe. Nach Abklingen des ersten Schocks wurde der ADAC angerufen, dank guter Deutschkenntnisse des Gegenüber wurden die nächsten Maßnahmen schnell besprochen. Da man nicht sehen konnte, was sich hinter dem Armaturenbrett noch an Schäden verbarg, wurde das WoMo erst mal ca. 40 km weit in die nächste Mercedeswerkstatt geschleppt. Um es abzukürzen, es war „nur“ der gesamte Kabelstrang inkl. Stecker des Radioanschlusses total verschmort und abgefackelt. Nach ca. 1 ½ Std Arbeit konnte es weiter gehen, Reparaturkosten 58 € dafür sagt mir der Pförtner bei DB in Deutschland nicht mal guten Tag. Etwas erleichtert ging es dann weiter und am Abend wurde ein ruhiger Übernachtungsplatz gefunden. Kein Sturm, kein Krach alles Paletti. Am nächsten Morgen sollte es dann weiter gehen, Zündschlüssel gedreht und ……. Klack, Klack aber kein Dieselbrummen. Hilfe mit Fremdstartkabel war schnell gefunden, dabei wurde entdeckt, das die Werkstatt vergessen hatte den Pohlschuh anzuziehen, er war also nur lose aufgesteckt. Nach beheben dieses Missstandes ging es von da ab die letzten drei Tage störungsfrei bis nach Hause.
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Elektrik auf Portugisisch... auch in meinem WoMo?
Fazit: es hätte schlimmer kommen können, wir sind nicht überfallen, ausgeraubt oder betäubt worden, wir konnten die ganze Zeit über alles Essen und der portugiesische Brandy und Whiskey lassen so einiges leichter ertragen, außerdem hatten wir nette Nachbarn auf dem SP. Nochmals „überwintern“ in Portugal oder woanders in der Sonne? Ich weiß es noch nicht, ich war in meinen 35 Jahren WoMo fahren immer ein „Zigeuner“ viel länger wie eine Woche am gleichen Platz gab es bisher für mich nicht. Schau mer mal, jetzt soll erst mal auch hier wieder der Sommer kommen.