Hallo allerseits,
na, so oft bin ich ja selten irgendwo erwähnt worden

. Im Moment schaue ich nicht so häufig hier herein

, bin sehr beschäftigt mit ... äh, lieber nicht, nein, auch
kein Wort über das Wetter

, versprochen.
Eins vorab: Dieses Thema sprengt bei weitem die Möglichkeiten dieses Forums. Ich versuche mal, mich kurz zu fassen (was mir schwer fällt, es ist nämlich eins meiner Lieblingsthemen

)
Es gibt drei Möglichkeiten für eine mehrere Monate dauernde Wohnmobilreise in den USA: 1. Langzeitmiete, 2. Verschiffung des eigenen Wohnmobils, 3. Kauf eines Wohnmobils in den USA.
Jede dieser drei Möglichkeiten hat viele Vorteile und Nachteile, ganz abgesehen von den unterschiedlichen Kosten. Die ersten Überlegungen müssen sein: Wie lange und wie oft ?
Einmal im Leben drei Monate lang ? Mieten !? Einmal für sechs Monate ? Mieten oder mitnehmen !? Mehrmals mit Unterbrechungen ? Kaufen !?
1. Die Kosten und sonstigen Bedingungen einer
Langzeitmiete lassen sich mit einer Internetrecherche und Anfragen bei diversen Vermietern in Erfahrung bringen. Vorteile: Man muss sich um nichts kümmern, kein Schadensrisiko. Natürlich gibt es auch Nachteile.
2. Ein sehr guter, umfassender Bericht über die
Mitnahme des eigenen Wohnmobils in die USA 2007 (einschließlich einer detaillierten Kostenaufstellung) findet sich auf der website
http://www.familie-kletzien.de/Reisen/U ... rsicht.htm. Ohne die Reisekosten in den USA und abzüglich der Flugkosten (die ja auch z.B. bei Mobilmiete entstehen) hat die Sache die Autoren rd. 11.000 Euro gekostet (Fracht, div. Gebühren, Versicherungen etc. etc.).
Das eigene Mobil hat viele Vorteile: Man kennt jeden Winkel, der Treibstoffverbrauch ist wesentlich geringer als bei den großen US-Mobilen usw. Meist unterschätzt wird aber das große technische Risiko.
Ein Freund von mir kann sein Mobil (selbst ausgebaut) einschließlich des VW-Basisfahrzeugs in Tausende von Teilen zerlegen und wieder zusammenbauen !! Er hat es verschifft, hat es nach sechs Monaten Reise abgestellt, ist für eine Weile nach Deutschland geflogen, später wieder rüber und ist noch einmal sechs Monate gereist. Ganz klarer Fall: Verschiffen war am günstigsten und auch sonst fast ohne Risiko.
Mit einem Fiat-Basisfahrzeug kann ich nur abraten, auch wenn einige vielleicht großes Glück gehabt haben. Es gibt keine Fiat-Werkstatt in Nordamerika !!! Das gleiche gilt für Peugeot und Citroen.
Vor einigen Wochen habe ich in Florida ein deutsches Paar getroffen, das mit eigenem deutschen (Ducato-)Camper unterwegs war. Bei einer Informationsveranstaltung eines bekannten deutschen Unternehmens, das außer geführten Touren auch Verschiffungen in die USA vornimmt (ich verkneife mir hier mal den Namen) hatte man ihnen versichert, alles wäre wunderbar und völlig ohne Risiko.
Beim Verlassen des Hafens in Baltimore hatten sie einen Motorschaden !!! Ich fasse mich kurz: Mit viel Mühe und Glück zu einer Werkstatt geschleppt, die italienische Sportwagen (Ferrari, Alfa & Co.) betreute; über drei Wochen Aufenthalt (u.a. Bezug von Ersatzteilen aus Italien); einige Tausend Dollar Kosten für Reparatur, Motel, Miete eines Autos etc.; Wagen lief auch nach der Reparatur nicht richtig; auf Empfehlung der Werkstatt mühsam unterwegs zu einer Werkstatt im Miami/Florida, dort kannte der Werkstattmensch aus Baltimore jemanden, der mal bei einer Fiat-Werkstatt in Italien gewesen war.
In welchem Gemütszustand die beiden waren, kann sich wohl jeder gut vorstellen. Inzwischen habe ich eine mail bekommen, dass die Werkstatt in Miami tatsächlich den Motor halbwegs einstellen konnte und sie jetzt wieder auf der Reise sind.
Ersatzteile für den Aufbau: natürlich ebenfalls Fehlanzeige.
3.
Kauf eines Wohnmobils in den USA: Lohnt sich unbedingt, wenn man sich ein paar Mal hintereinander drüben aufhalten will.
Alle Aspekte wie US-Führerschein, Kauf, Versicherung, Zulassung etc. habe ich detailliert auf meiner website beschrieben:
Tipps für den Kauf eines Wohnmobils in den USA.
Uns hat schon bei der ersten dreiwöchigen Mietmobiltour in den USA die Begeisterung überwältigt. Am Ende der zweiten Reise im Mietmobil haben wir ein älteres Motorhome gekauft. Und das bei damals sechs Wochen Urlaub im Jahr. Aber ich habe es nie bereut. Inzwischen verbringen wir mehrere Monate jährlich in unserem (mittlerweile zweiten) US-Wohnmobil.
Wolfgang