Snowbirds in the USA - I

... eure Reiseberichte
SuperDuty

Snowbirds in the USA - I

Beitrag von SuperDuty »

Zu den Reiseberichten im Forum kann ich noch ein schönes Erlebnis beisteuern.
Wir suchten damals ein Urlaubsziel. Meine Tochter hatte gerade das Abi gemacht und wir wollten mit ihr gemeinsam etwas Besonderes unternehmen. Irgendwie kamen Monika und ich dabei auf die Idee mal Wohnmobile auszuprobieren und die in unseren Urlaubsplänen immer verschmähten USA waren für uns auf einmal auch interessant. Die Reiseplanung begann, es wurde gebucht.

Am 16.07.06 waren wir um 8 Uhr pünktlich am Frankfurter Flughafen, checkten ein, sitzen im Flieger, dieser rollt in seine Startposition - und aus ist es – mit dem Öldruck an einem Triebwerk stimmt was nicht. Große Arbeiten sind angesagt und ein anschließender Belastungstest.
Das dauerte und die Passagiere mussten alle wieder aussteigen. Aufenthaltsraum war ein abgeschlossener Bereich im Frankfurter Airport. Es war nicht bequem und schon gar nicht gemütlich. Zu den technischen Problemen kam irgendwann auch die Notwendigkeit eine neue Crew besorgen zu müssen, da für die „alte“ mit der bevorstehenden Flugzeit die zulässige Einsatzzeit weit überschritten würde. 7 Stunden mussten wir daher warten.

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Dann ging es los, hier Grönlandeis.

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Und irgendwann waren wir über den USA.

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Wir flogen von Frankfurt direkt nach Las Vegas. Gegen 20 Uhr Ortszeit kamen wir an. Das war ein langer Tag, über 24 Stunden waren wir auf den Beinen. Beim Ausstieg aus dem klimatisierten Flieger schlug uns die brennend heiße Wüstenluft entgegen. Aber wir lieben ja die Wärme. Vom Flugplatz konnten wir unser gebuchtes Hotel sehen. Nur ein Highway trennte uns vom ersehnten Bett. Der Weg dorthin war trotzdem weit und erforderte ein Taxi.

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Das Hotel entschädigt uns ein wenig für die Anstrengungen. Wir kommen erst so spät abends im Hotel Luxor an, dass wir nur noch müde in die Betten fallen und keine Lust mehr verspüren, Las Vegas zu erkunden.

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Die Zimmerausstattung ist für Europäer sicher ungewöhnlich. Von der Kaffeemaschine bis zum Hosenbügler fehlt nichts. Natürlich alles voll klimatisiert und so gut gedämmt, dass von dem nahen Flugbetrieb überhaupt nichts zu hören ist.
Die Baukosten des Luxor betrugen 1993 rund 400 Millionen Dollar. Das Hotel wurde mit 6000 Arbeitern in 18 Monaten fertiggestellt. Die Pyramide ist 107 Meter hoch und besteht aus 30 Stockwerken mit heute insgesamt 4400 Zimmern. Die Casinofläche beträgt beachtliche 11.148 m² (ein Fußballfeld hat 5000 m²).
An der Spitze der Pyramide befindet sich ein senkrecht in den Himmel gerichteter Lichtstrahl. Er ist so stark, dass man ihn bei günstigen Witterungsverhältnissen vom gesamten Las Vegas Valley aus sehen kann. Der Strahl wird von 39 Xenon-Lampen erzeugt.

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An den Außenwänden der Pyramide verlaufen die Balkone, über die man zu den Zimmern gelangt. Im Innern sind Häuser in echter Größe erbaut, in denen sich Shops, Restaurants, Fastfoodlokale usw. befinden. Hier braucht man rund um die Uhr nicht zu hungern.
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Zuletzt geändert von SuperDuty am So 10. Mai 2015, 20:32, insgesamt 2-mal geändert.
Arminius
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Re: Snowbirds in the USA - I

Beitrag von Arminius »

Wir waren 1993 in Las Vegas und wohnen im Excalibur welches neben dem Luxor liegt. Das Luxor war gerade im Bau.

Einmal im Leben muss man so etwas erlebt haben um zu erkennen wer die Macht hat, nämlich das Geld bzw. der, der es hat.

Vergleichbares gibt es wohl am Arabischen Golf wo ich noch nicht war und ich auch nicht hin muss denn ich war ja in Las Vegas! ;)
SuperDuty

Re: Snowbirds in the USA - I

Beitrag von SuperDuty »

So ähnlich war unser Fazit auch. Wer in den USA war, kann alles gesehen haben, was die Welt zu bieten hat, und das sogar viel größer.

Der nächste Tag verspricht gut zu werden.

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Aber erst mal geht es in die unterirdische Grabkammer der Pyramide, vorbei an antiker Deko,

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denn dort ist der Frühstücksraum.

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Und dann . . . kann sich jemand vorstellen, wie ein Frühstücksbüffet für die Gäste von 4.400 Zimmern aussieht? Ich glaube nicht; sowas muss man gesehen haben und kann nur staunen. :o Hier ist auf der Fläche eines Aldi ein Buffet aufgebaut. Es ist opulentes Brunchen vom feinsten angesagt, vom Müsli bis zum Steak ist alles zu bekommen. Vor lauter Staunen haben wir keine Bilder gemacht, schade. Gegen das, was es hier alles gibt, wirkt ein Continental Breakfast wie ein Armeleuteessen.
Zuletzt geändert von SuperDuty am So 10. Mai 2015, 18:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Snowbirds in the USA - I

Beitrag von kmfrank »

Hallo Gerd,

darfst Du Steak überhaupt schreiben :cool1

Wir haben immer noch tolle Erinnerungen an unseren USA Aufenthalt, leider viel zu lange her.
SuperDuty

Re: Snowbirds in the USA - I

Beitrag von SuperDuty »

Hallo Michael, wiederholen kann ich da nur sagen. Je eher je besser.
Ich bin auch nicht ganz sicher, ob ich der Versuchung "Steak" dort widerstehen könnte. Immerhin habe ich in den USA die besten Steaks meines Lebens gegessen. Ich fragte mich damals immer, wie die Metzger hierzulande das Fleisch nur so zu zurichten können.
SuperDuty

Re: Snowbirds in the USA - I

Beitrag von SuperDuty »

Wir haben einen Flug mit Scenic Airlines zum Grand Canyon gebucht.

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Unter uns, auf der Grenze zwischen Nevada und Arizona, der Hoover Dam. Der Dam staut im Black Canyon den Colorado zum Lake Mead auf. Dieser hat auf einer Länge von 170 km eine Ausdehnung von 64 – 69.000 Hektar und ist max. 180 m tief. Er speichert rund 35 Milliarden Kubikmeter Wasser. In der Staumauer sind 2,6 Millionen Kubikmeter Beton und 43.000 Tonnen Stahl verarbeitet. In den USA hat eben vieles etwas andere Dimensionen.

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Eine beeindruckende Landschaft eröffnet sich uns.
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Und im Landeanflug noch ein Blick auf den gewaltigen Canyon.

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Auf der Südseite des Canyon werden wir abgesetzt und bewundern von besonderen Aussichtspunkten die gewaltige Größe der Gesteinsformationen, die der Colorado auf seinem Weg zum Pazifik mit dem Sandstein gebildet hat.
Schon interessant, was sich so per Zufall ergibt:

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Den großen Glasbalkon gab es damals leider noch nicht und die Sicht war etwas trübe, trotzdem war es ein imponierendes Erlebnis für uns drei.
Der Rückflug wurde etwas holprig, ein Gewitter zwingt uns zu einem kleinen Umweg. Kabinentüren sind hier kein Thema.

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SuperDuty

Re: Snowbirds in the USA - I

Beitrag von SuperDuty »

Trotz Umweg beim Rückflug bleibt noch Zeit genug, den "Strip" entlang zu marschieren.
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Wer hier war, der hat eine Menge von der Welt gesehen.
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Ein Sandsturm vermiest uns jedoch die erwarteten Spektakel wie den Musikbrunnen und die Piratenschlacht – und zu allem Überfluss erreicht das Gewitter die Stadt, Regengüsse lassen die Warteschlangen an den Taxiständen meterlang werden.
Wir können uns nur noch unter der Seufzerbrücke unterstellen und finden erst nach zwei Stunden ein Taxi, das uns ins Hotel zurückbringt. Das war der erste Regen in dem Jahr, so wurde uns erzählt.
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Re: Snowbirds in the USA - I

Beitrag von womisigi »

toller Bericht Gerd, Danke
SuperDuty

Re: Snowbirds in the USA - I

Beitrag von SuperDuty »

Tags drauf sollen wir am frühen Morgen (Early Bird) das Wohnmobil (RV = recreational vehicle) übernehmen, aber daraus wird nichts. Es wird Nachmittag, bis wir endlich losfahren. Unser gemietetes RV mit einem herrlich blubbernden V8.

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Ab jetzt heißt es täglich: On the road again:


Zunächst müssen wir einen Supermarkt für unsere Einkäufe suchen, dann den geplanten Campingplatz, aber der Navi funktioniert nicht wie erwartet, und wir finden den Platz nicht, nehmen schließlich den nächst besten, der sich im Nachhinein auch als der bessere herausstellt, da am Lake Mead gelegen.
SuperDuty

Re: Snowbirds in the USA - I

Beitrag von SuperDuty »

Amerikaner wissen Comfort zu schätzen und machen sich das Leben so leicht wie möglich. Campsites auf Campgrounds haben in der Regel Strom, Wasser- und Abwasseranschlüsse sowie oft Tisch und Bänke und einen eigenen Grillplatz. Diese Campsite weist eine Besonderheit auf, irgendwann muss man rückwärtsfahren. Amerikaner mögen rückwärtsfahren überhaupt nicht, weshalb ein Großteil aller Campsites pullthru sites sind. Man kann also einfach durchfahren, vorwärts rein und vorwärts wieder raus.
Übrigens auch sehr praktisch, Amerikanische Firmen geben ihre Telefonnummer gerne als Namen an, vorne am Alkoven zu sehen „1-800-RV4RENT“ entspricht 1 800 7847368, man drückt also die Tasten mit den Buchstaben, die dort auf jeder Telefontastatur mit drauf sind.
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Sunset in der Wüste,
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einmalig.
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Nach einem Bad in der Morgensonne (nur Monika) geht die Fahrt zum Valley of Fire, das berühmt ist für seine leuchtend roten Sandsteinfelsen.
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