Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

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Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von Tuppes »

Sommerurlaub 2017
Schweden


Es hat zwar eine ganze Weile gedauert, bis ich die Zeit fand, die Fortsetzung fertig zu stellen - aber "better late than never"! Hier also der versprochene 2.Teil unserer diesjährigen Sommertour:

So., 30.7.2017

Der Wind auf Öland ist wirklich immer und überall sehr dominant. Nach unserem üblichen Sonntagsfrühstück fuhren wir noch ein Stückchen weiter in den Norden der Insel, besuchten die Ansammlung der 5 Windmühlen und bogen dann bald links ab, um die Insel zu queren. Auf der anderen Inselseite erwartete uns dann ein ordentlicher Verkehrsstau. Die Information, dass der Nordteil der Insel touristisch sehr stark frequentiert sei, bewahrheitete sich also. Irgendwann erreichten wir die Brücke aufs Festland und die dortige Schnellstraße, der wir weiter Richtung Norden folgten. Bis zu unserem geplanten Etappenziel (Gamleby) sollte es knapp 200km sein; dieses erreichten wir am frühen Nachmittag. Da es uns nicht so gut gefiel, beschlossen wir, nach einem Picknick weiter zu fahren. Nächstes Ziel: Valdemarsviks. Aber oh Schreck: alle Wohnmobilstellplätze waren belegt! Nach langem hin und her beschlossen wir abermals weiter zu fahren und landeten schlussendlich in Stegeborg am Göta Kanal. Der Platz selbst liegt sehr, sehr schön am Ende der Straße, von dort führt eine Fähre über den Kanal. Am Yachthafen sind auch die Plätze für die Wohnmobile; die Einrichtungen sind jedoch fast gleich null. Die (wenigen) Plätze mit Strom waren natürlich vergeben – weiter „hinten“ haben wir dann zwar sehr schön gestanden, die Wasserversorgung war jedoch lediglich mit Gießkanne vom recht weit entferntem Bootssteg möglich. Eine Entsorgung: Fehlanzeige. Der Preis von 200 SEK also im Vergleich recht heftig – aber wir waren froh, endlich den Motor abstellen zu können.

Tagesetappe: 308km
Koordinaten: N 58º 26´21´´ O 16º 36´1´´

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Mo., 31.7.2017

Heute nahmen wir uns fest vor, zeitlich früh unser nächstes Ziel zu erreichen. Gegen 10h waren wir wieder unterwegs und erreichten nach zügiger Fahrt gegen 11.30h Nyköpping. Jetzt war es auch kein Problem, noch einen freien Platz von den 11 Plätzen zu bekommen. Aber ca. innerhalb der nächsten 90 Minuten waren wieder alle Plätze belegt! Der Platz selbst liegt sehr schön am Rande der Stadt unten am Sporthafen – mit Blick aufs Wasser. Er ist kostenlos incl. V/E (weiter durch an der Kaimauer) – sogar ein Stromanschluss wurde kostenfrei zur Verfügung gestellt – kein Wunder also, dass er gerne von Wohnmobilisten angenommen wurde. - Unser Gang in die Innenstadt führte uns am Wasser entlang in die Altstadt (ca. 15 Minuten). Später füllten wir im nahen Lidl unsere Vorräte auf (ca. 300m entfernt). Günstiger kann ein Platz nicht liegen!

Tagesetappe: 108km
Koordinaten: N 58º 44´41´´ O 17º 0´ 54´´

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Di., 1.8.2017

Gegen 10.15h verließen wir unseren schönen Stellplatz, füllten erst Wasser, später Diesel auf und fuhren über die Landstraße (nicht E22) durch eine wunderschöne (Schären-)landschaft nach Trosa, wo wir bereits gegen 11.30h eintrafen. Die Stellplätze vorne am Hafen sind zwar mit Stromanschlüssen ausgestattet – aber nicht sehr schön. Etwas weiter steht man viel schöner am Yachthafen, wo wir dann den letzten (!) Platz in 2. Reihe bekamen. Nach gut einer Stunde konnten wir dann doch noch, da ein Wohnmobil abreiste, einen Platz in der 1.Reihe ergattern – und zwar direkt den ersten, so dass wir nur zu einer Seite einen Nachbarn hatten … bis … ja bis ein schweizer Wohnmobil (neuer Niesmann-Clou-Liner) seinen Kleiderschrank frech rechts neben uns stellte. Natürlich ohne zu fragen – einfach so. ... Weitere Kommentare verkneife ich mir an dieser Stelle.
Für unseren Platz zahlten wir 100 SEK incl. V/E (im Hafen möglich). Der Ort selbst ist sehr schön. Vom Stellplatz aus läuft man an einem Kanal entlang in die Ortsmitte. Es gibt einige (Touri-)geschäfte und einen Coop im Zentrum. Alles recht gemütlich und beschaulich.

Tagesetappe: 52km
Koordinaten: N 58º 53´28´´ O 17º 33´9´´

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Mi., 2.8.2017

Strahlend blauer Himmel – Kaiserwetter. Zunächst beschlossen wir, noch eine weitere Nacht auf diesem schönen Platz zu bleiben. Als aber gegen 12h die Bewölkung sehr zunahm, änderten wir unsere Pläne und machten uns auf nach Mariefred/Gripsholm. Wir kamen zügig voran und trafen vor dem Schloss Gripsholm auf einen rummeligen, staubigen und vollen Parkplatz. Hier standen auch einige Wohnmobile – aber schön ist anders. Daher starteten wir durch zum Campingplatz, der nur 3 Straßenkilometer weiter östlich liegt. Ein SEHR schöner Campingplatz – wir bekamen wieder einen schönen Platz mit Blick auf den See, Gebühr (ohne Strom) 210,- SEK (einziger Wermutstropfen: unser Campingcarnet wurde nicht anerkannt, für 160,- SEK mussten wir ein schwedisches erwerben, welches nun das ganze Jahr gültig ist und auf vielen anderen Campingplätzen verlangt wird. Ob wir es noch brauchen werden?).
Am Nachmittag gingen wir dann über den sehr schönen Uferweg in den Ort (ca. 30 Minuten), besichtigten das Schloss von außen, schlenderten durch die Gassen zum Friedhof, auf dem wir das Grab von Kurt Tucholsky besuchten. Nach ca. 2 Stunden waren wir zurück – länger wollten wir unserem Hund das Bewachen des Wohnmobils bei diesem Wetter nicht zumuten.
Der anfänglich recht leere Platz füllte sich zunehmend und war am Abend doch recht gut belegt. Sollten wir nochmals in diese Gegend kommen, werden wir diesen Platz sicherlich wieder aufsuchen.

Tagesetappe: 76km
Koordinaten: N 59º 15´53´´ O 17º 15´17´´

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Do., 3.8.2017

Die Sonne weckte uns wieder. Nach dem üblichen Ver- und Entsorgen fuhren wir weiter gen Osten. Erster Halt war Hjälmare Docka östlich von Arboga. Der an einer Schleuse gelegene Platz in der Pampa, erreichbar über eine 4t-Brücke, gefiel uns aber nicht – er machte auf uns einen ungepflegten und unordentlichen Eindruck, so dass wir uns dann doch weiter bis Örebro zu fahren. Die relativ große Stadt erschlug uns zuerst ein wenig, doch führte uns unser Navi schon bald wieder östlich aus ihr heraus. Wir trafen dann auf einen recht schön gelegenen Parkplatz, wo bereits 3 kleinere Wohnmobile standen. Vor uns ein Badeteich, angrenzend der Kanal und ein Naturschutzgebiet, ein Beach-Volleyball-Feld, eine Außendusche, Mülleimer etc. - und das alles kostenlos. Hier entspannten wir und verbrachten einen ruhigen Nachmittag. Leider verkroch sich die Sonne zunehmend. Es wurde schwül-warm.

Tagesetappe: 150km
Koordinaten: N 59º 16´41´´ O 15º 15´13´´

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Fr., 4.8.2017

Wieder gut ausgeruht machten wir uns zunächst zum örtlichen Lidl; es mussten einige der Vorräte aufgefüllt werden. Dann ging es über die Schnellstraße weiter nach Westen (E20), um dann der B 50 Richtung Motala zu folgen. Hier überquert man eine Mautbrücke, d.h. man wird fotografiert (ob und wann die Rechnung kommt, wissen wir nicht), um zu unserem Stellplatz (Södra Hamnen) zu gelangen. Da dort aber ein Carthago-Treffen stattfand, waren die guten Plätze natürlich alle belegt, daher entschlossen wir uns wiederum über die o.a. Mautbrücke zurück zu fahren, um zu unserem Plan-B-Stellplatz (Borenshults Slussar) zu gelangen. Diesen fanden wir auch recht zügig, aber um ihn zu erreichen, hätten wir über die auf 3,5t beschränkte Schleusenbrücke fahren müssen. Das wollten wir nicht und suchten nach einer Alternativstrecke. So kurvten wir hin und her, um „von hinten“ an die Schleuse zu gelangen. Dabei kamen wir an anderer Stelle wiederum an eine 3,5t Brücke und da es eh keine Wendemöglichkeit gab: Augen zu und drüber. Dafür standen wir dann bald am gewünschten Stellplatz und konnten vom Fenster aus (es fing leider immer wieder an zu regnen) dem regen Treiben der schleusenden Freizeitkapitäne zusehen. Kosten: 150,- SEK.

Tagesetappe: 125km
Koordinaten: N 58º 33´20´´ O 15º 4´41´´

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Sa., 5.8.2017

Unser nächstes Ziel Vadstena liegt „fast um die Ecke“. Noch vor dem Frühstück machte ich mit dem Hund einen Erkundungsrundgang, um herauszufinden, wie man evtl. doch noch „legal“, d.h. ohne die Überschreitung einer Brückennutzlast, unseren Platz verlassen könnte. Daher folgte ich der Straße (Verkstadvägen) Richtung Stadt, nach 2km gab es dann eine für schwerere Wohnmobile zugelassene Brücke, über die wir bald rollen sollten. Bereits gegen Mittag fuhren wir um das Schloss in Vadstena herum, um auf dem gut gefüllten Wohnmobilplatz nach etwas hin und her einen superschönen Stellplatz für 130,- SEK direkt am Vättern zu erhaschen. Auch der nachmittagliche Rundgang durch den Ort haben wir sehr genossen – alles touristisch erschlossen, aber durchaus erträglich. Und jetzt haben wir noch zwei kleine Nistkästchen mehr im Gepäck – eines (landestypisch) in Falun-Rot!

Tagesetappe: 25km
Koordinaten: N 58º 26´45´´ O 14º 52´52´´

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So., 6.8.2017

Heute wollen wir doch einmal etwas weiter Richtung Westen, denn jetzt bleibt noch knapp eine Woche für die Westküste. Leider wurde das Wetter nicht besser. Unterwegs öffnete Petrus mehrfach seine Schleusen und versuchte uns mit Kraft von der Fahrbahn zu pusten, aber so ein gut beladenes Wohnmobil hält schon einiges aus. - Gegen 13h erreichten wir unser Tagesziel: Ulricedamns, wo wir erst einmal unseren Dieseltank füllten. Und dann hatten wir zum zweiten Mal auf unserer Reise „Glück“ - der Wohnmobilplatz und die gesamten Plätze „drumherum“ waren wegen einer Großveranstaltung abgeriegelt. Was nun? - Alternative Stellplätze in der näheren Umgebung gab selbst unsere hochgeschätzte Camperapp „Campercontact“ nicht her. Also „tasteten“ wir uns am Ufer des Sees entlang und fanden schon ca. 500m weiter hinter einer Erdgas- und Stromtankstelle eine ruhige Sackgasse direkt am See. Es dauerte auch nicht lange, bis sich weitere Wohnmobile hinzugesellten. Am Ende der Straße fanden wir dann sogar eine offizielle Stelle zur Aufnahme unseres Grauwassers. Was will man mehr?

Tagesetappe: 150km
Koordinaten: N 57º 47´17´´ O 13º 24´20´´

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Mo., 7.8.2017

Wieder eine sehr ruhige Nacht verbracht. Der Wind hatte über Nacht nachgelassen und es war recht kühl geworden. Nach dem Frühstück und dem Entsorgen fuhren wir noch rasch den am Ortseingang befindlichen Lidl an und waren bald wieder auf der Schnellstraße gen Westen. Unseren nächsten Stellplatz in Bua erreichten wir mühelos, es waren auch noch genügend Plätze frei, so dass wir uns wieder einen Platz am Rand in erster Reihe einnehmen konnten. Ehre wem Ehre gebührt. Im Hafen selbst kamen, wie auf dem Wohnmobilplatz, in den nächsten Stunden ein Freizeitfahrzeug nach dem nächsten an – offensichtlich kennen viele diese schöne Stelle in den Schären. Biegt man im Hafen links ab, so verlässt man nach ca. 200m den Ort und könnte allein in der Pampa stehen. Wir zahlten aber brav unsere 200 SEK und hatten neben dem tollen Blick auf den Hafen noch Strom, Wasser, Wifi.

Tagesetappe: 120km
Koordinaten: N 57º 14´21´´ O 12º 6´50´´

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Di., 8.8.2017

Im Hafen haben wir uns noch mit frischem Fisch versorgt und dann ging es nach dem Besuch der gut ausgestatteten Ver- und Entsorgungsstation weiter in Richtung Süden. Unser nächster Punkt sollte Haverdal sein. Hier gibt es einen kleinen offiziellen Stellplatz unten am Sportboothafen mit genau 10 Plätzen. Auf dem Weg dorthin kamen uns auf dem letzten Kilometern zwei Wohnmobile entgegen – diese mussten offensichtlich soeben den Stellplatz verlassen haben. So war es auch – und wir fanden, wie sollte es auch anders sein, wieder unseren begehrten Randplatz. Fünf Minuten später waren alle Plätze ausgebucht – Glück gehabt. Da es heute recht warm war, lagen die Leute am Strand und genossen das schöne Wetter und die tolle Aussicht aufs offene Meer. Kosten hier ebenfalls wohl hier übliche 200,-SEK.

Tagesetappe: 80km
Koordinaten: N 56º 43´39´´ O 12º 38´39´´

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Mi., 9.8.2017

Eigentlich war das knapp 20km entfernte Halmstad als nächstes Ziel vorgesehen und auch schnell erreicht – aber die Lage des Stellplatzes in einem weniger schönen Teil des Hafens gefiel uns nicht. Daher fuhren wir weiter bis Laholm im Landesinneren, wo wir eine Mittagspause einlegten. Der dortige Stellplatz bietet eine tolle Aussicht, liegt aber direkt an der Straße, daher zog es uns dann doch weiter nach Ängelholm, wo wir auf einem Parkplatz am Klitterhus unser Quartier für die Nacht einnahmen. Der einfache aber kostenlose Platz bietet keinerlei Ver- und Entsorgungsmöglichkeit, liegt aber sehr schön außerhalb des Ortes hinter einer Düne in der Nähe des Yachthafens. Vor der Düne befindet sich der Sandstrand und das Meer. Gegen Abend füllte sich der Platz, wie gewohnt, mit Wohnmobilen.

Tagesetappe: ca. 100km
Koordinaten: N 56º 15´51´´ O 12º 50´19´´

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Do., 10.8.2017

Und weiter ging´s Richtung Süden. Unser geplantes Ziel Landskrona erreichten wir nach ca. 50km Fahrt. Der sehr schön angelegte Stellplatz liegt hinter dem Industriehafen. Vor den Wohnmobilen liegen die Segel- und Motoryachten, außerdem gibt es auch einige kleine Ferienhäuser in dieser Anlage. So richtig gefiel es uns dann doch nicht, so fuhren wir weiter über Malmö nach Bära – Torup, wo wir gegenüber des dortigen Schlosses in einem sehr schön angelegten Naturreservat unsere Mittagspause verbrachten. Da wir hier auch nicht übernachten wollten, fuhren wir den Weg ein Stück zurück und dann weiter nach Klagshamn Hamn. Dort befindet sich am Ende einer Landzunge ein in mehrere Teile angelegter Parkplatz am Strand in Sichtweite der berühmten Öresund Brücke. Hier bekamen wir wieder einmal unseren Platz „in erster Reihe“ und konnten vom Wohnmobil aus sowohl das Strandleben als auch die Brücke beobachten – und das wieder einmal bei bestem Sommerwetter!

Tagesetappe: 133km
Koordinaten: N 55º 31´27´´ O 12º 53´45´´

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Fr., 11.8.2017

Schnell erreichten wir über die Schnellstraße unser heutiges Ziel: Ystad. Je nach Wetterlage wollten wir ggf. nochmals in die schöne Stadt laufen, aber v.a. ein längerer „Schnack“ mit den Stellplatznachbarn (Sie: Schwedin; Er: Deutscher, der lange in Schweden gearbeitet hatte) ließ die Zeit schnell vergehen und so hatten wir beide am Ende keine Lust mehr und verschoben den Stadtbummel evtl. auf den nächsten Tag. - Stellplatz: vgl. 24.7.17

Tages: 67km
Koordinaten: 55º 25´30´´ O 13º 47´9´´

Sa., 12.8.2017

Aus dem ursprünglichen Plan noch einmal in die Stadt zu gehen, wurde nichts, da es regnete. Also starteten wir den Diesel und rollten langsam und gemütlich der Küste entlang nach Trelleborg, denn irgendwann müssen auch wir die Heimreise angehen. Wir parkten wieder auf dem selben Stellplatz wie bei der Hinreise, haben aber vorher noch einen Großteil unser verbliebenen schwedischen Kronen in Diesel umgesetzt (in Trelleborg gibt’s an der Uferstr. eine (Shell-)tankstelle, an der man noch bar bezahlen kann; die anderen uns bekannten Tankstellen funktionierten ausnahmslos nur noch mit Karten).
Am frühen Nachmittag liefen wir dann zu Fuß in die Stadt (ein Weg gut 30 Minuten), die uns aber weniger gut gefiel – kein Vergleich jedenfalls zu Ystad. Als wir zurück kamen, hielten wir erst einmal unsere Kaffeepause ab, stellten das Wohnmobil nochmals um, so dass wir wieder in der ersten Reihe standen mit „unverbaubarem“ Blick auf die ein- und auslaufenden Fähren. - Stellplatz: vgl. 23.7.17 / 100 SEK

Tagesetappe: 47km
Koordinaten: N 55º 22´31´´ O 13º 7´13´´

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Zusammenfassung der gemachten Erfahrungen in Schweden:

Die drei Wochen in Schweden haben uns sehr gut gefallen. Wir haben uns bewusst Zeit gelassen, Zeit genommen, um alles in aller Ruhe und ohne Hektik oder Stress abzuwickeln. Unserer groben Vorausplanung (Ostküste hoch bis ca. Göta-Kanal, dann fahrt durchs Landesinnere und somit Wechsel auf die Westseite, von dort wieder der Westküste entlang zurück zum Ausgangspunkt Trelleborg) sind wir in etwas treu geblieben. Nur einmal sind wir wesentlich mehr Kilometer an einem Tag gefahren, als wir ursprünglich wollten – aber eigentlich sind wir laut dem Motto „weniger ist mehr“ gereist. Wir haben uns in diesen drei Wochen gut erholen können, wir haben viele positive Erfahrungen machen können und keinerlei negative Erlebnisse gehabt. Die Schweden waren ausnahmslos freundlich, das Fahren ist wirklich sehr gemütlich und entspannend, zumal die Schweden sehr diszipliniert und defensiv fuhren.
Das Land erlebten wir als sehr aufgeräumt, ordentlich und gepflegt. Alles war sehr sauber und liebevoll hergerichtet. Die Stellplatzsituation war jedoch häufig sehr angespannt. An gewissen, v.a. touristisch interessanten Stellen, musste man spätestens um die Mittagszeit ankommen, um noch einen der begehrten Stellplätze zu ergattern. Die Stellplatzpreise sind meist höher als in Deutschland (oft zwischen 10 und 20 Euro), es gibt aber auch zahlreiche kostenlose Plätze. Wir kamen so auf einen Schnitt von ca. 8,-€/Nacht, wobei man anmerken muss, dass wir uns zu keiner Zeit irgendwo unwohl oder gar unsicher gefühlt haben und immer direkt am Wasser (Meer, See, Kanal) nächtigen konnten.
Auch als Hundebesitzer konnten wir durchweg positive Erfahrungen machen. Die Schweden leinen ihre Tiere an und es gab zum Glück nirgendwo auf unseren zahlreichen Hundespaziergängen irgendwelche Probleme.
Möglichkeiten der Ver- und Entsorgung unseres Wohnmobils haben wir in durchaus akzeptablen Abständen gefunden. Der Dieselpreis lag mit umgerechnet ca. 1,40€ etwas höher als in Deutschland. Die sonstigen Lebenshaltungskosten (Lebensmittel) mögen etwas höher als zu Hause sein; wir haben aber mehrfach „Lidl“ aufgesucht, v.a. wegen der dort erhältlichen leckeren Brote.
Uns hat die Ostküste besser gefallen als die Westküste. Beim nächsten Schweden-Besuch werden wir uns (noch) mehr Zeit für diese „Seite“ von Schweden nehmen – die Insel Öland wird ganz bestimmt wieder mit auf dem Programm stehen, dann aber verstärkt der nördliche Teil. - Und dann wäre da noch der Norden, Gotland usw. - es gibt also viele Gründe, dieses schöne Land einmal wieder zu besuchen.



So., 13.8.2017

Der Wecker ging zu unchristlicher Zeit: 5h. Aber so war genügend Zeit, alles in Ruhe zu machen, mit dem Hund noch eine ordentliche Runde zu drehen und dann ohne Hast in den Fährhafen zu fahren. Das Einchecken verlief gewohnt reibungslos und diesmal recht zügig. Schon bald verschwand unser Wohnmobil im Bauch der Fähre und wir konnten diesmal ohne Mühe einigermaßen gemütliche Ruhesessel am Fenster ergattern. Da die Fähre bei weitem nicht so voll wie auf der Rückfahrt war und evtl. auch aufgrund der frühen Abfahrt (7.45h), war es relativ ruhig, so dass auch einmal ein ausgedehntes Nickerchen möglich war. Der Starkwind des Vortages hatte sich gelegt und wir genossen die Überfahrt und gegen Ende die Vorbeifahrt an den berühmten Rügener Kreidefelsen, die wir auf der Hinfahrt nur im Dunst hatten erkennen können.
Pünktlich um 12h rollten wir von der Fähre. Unsere Befürchtung, dass wir auf Rügen evtl. in einen Verkehrsstau Richtung Festland geraten könnten, bewahrheitete sich nicht und wir fuhren nach einer Mittagspause unterwegs bereits um 15.30h auf unseren nächsten Stellplatz: Neukloster See. Auch dort wieder der gewohnte „Seeblick“ und herrliches Wetter – und das für 12,-€ (ohne Strom).

Tagesetappe: 185km
Koordinaten. N 53º 51´40´´ O 11º 41´43´´

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Mo., 14.8.2017

Die Nacht war recht kühl und wir schliefen entgegen unseren Gewohnheiten bis 9.30h. Da dieser Stellplatz sehr reglementiert ist (überall stehen (Verbots-)schilder, wer nicht bis 12h abreist zahlt eine Tagespauschale, etc.) hielten wir uns etwas dahinter und fuhren mit gefülltem Wassertank um 11.55h vom Platz Richtung Parchim. Dort legten wir eine ausgedehnte Mittagspause ein und da uns der Stellplatz nicht sonderlich gut gefiel, fuhren wir weiter bis Ludwigslust, wo wir hinter dem Schloss auf einen neugestalteten Wohnmobilstellplatz stießen (Platz für 13 Fahrzeuge, V/E mit Wertmünzen, Übernachtung 7,-€). Dieser gefiel uns wesentlich besser und hier blieben wir. Ein Rundgang durch den Schlosspark und den Ort schlossen sich an – alles sehr schön gepflegt und wirklich sehenswert.

Tagesetappe: 100km
Koordinaten: N 53º 19´34´´ O 11º 29´27´´

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Di., 15.8.2017

Heute fuhren wir zum Teil über schöne Alleenstraßen zu unserem ersten Tagesziel: Dömitz an der Elbe. Der dortige Stellplatz zieht sich an einem Grünstreifen entlang der Einfahrt zum Hafen – insgesamt merkt man aber auch heute noch, dass sich der Ort im „Zonenrandgebiet“ befand. Wir zogen weiter nach Gorleben und hatten wieder einmal Pech. Die Zufahrt zum Stellplatz war wegen Straßenbauarbeiten gesperrt – keine Chance. Entnervt fuhren wir weiter der Elbe entlang und gelangen nach wenigen Kilometern nach Gartow, wo wir an einem See anhielten und eine ausgedehnte Mittagspause einlegten. Hier hätte man auch für 5,-€ übernachten können – ein sehr schönes Fleckchen! - Uns trieb es am späteren Nachmittag dann doch noch weiter und so fuhren wir Richtung Celle, um schließlich wieder dort zu übernachten, wo unsere Reise begann: Nienhagen

Tagesetappe: 217km
Koordinaten: N 52º33´18´´ O 10º6´26´´


Mi., 16.8.2017

Gut ausgeruht fuhren wir die ca. 12km zurück bis Celle, parkten auf dem Schützenplatz und machten einen Stadtbummel durch dieses schöne Stadt. Danach fuhren wir weiter nach Rinteln, wo wir wieder unsere gewohnte Mittagspause einlegten, um dann unsere letzte Etappe für heute anzugehen. Leider musste ich in Rinteln beim Anfahren an einer Ampel die Handbremse benutzen, die sich aber offensichtlich trotz richtiger Bedienung nicht vollständig gelöst hatte. Der Wagen zog natürlich nicht mehr richtig und wie es in solchen Situation immer kommt: Baustelle/Autobahn – keine Chance anzuhalten. Bei der ersten Gelegenheit: rauf auf den Parkplatz – die hinteren Bremsen qualmten schon. - Offensichtlich hatte sich das Handbremsseil verhakt und mit dem Gummihammer konnte ich die Bremse zum Glück wieder lösen. - Also ging es dann mit mehreren Kontrollstops weiter bis Oelde, wo wir die letzte Nacht unseres diesjährigen Sommerurlaubs verbringen wollten. Leider war der Platz hinter der Brauerei durch Bauarbeiten weiter verunstaltet – aber heute war uns das egal – wir waren froh endlich zu stehen. Das dortige frische Bier und das gute Essen sahen wir als kleine Entschädigung für die Strapazen dieses Tages.

Tagesetappe: 240km
Koordinaten: N 51º48´42´´ O 8º7´57´´

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Do., 17.8.2017

Da unser letzter Übernachtungsort in Hörweite zur Autobahn lag, waren wir naturgemäß schnell wieder auf selbiger und fuhren zügig ohne weitere Störungen zurück nach Hause.

Tagesetappe: 178km


Ich hoffe, dass Euch unser Bericht ein wenig gefallen hat. - Wir blicken jedenfalls gerne auf unsere Schwedenreise 2017 zurück - auch wenn uns nun der Alltag zurück hat. Aber: Nach der Reise ist vor der Reise! - Und dieses Motto hält uns aufrecht ... und wir freuen uns auf die nächste Reise mit unserem Wohnmobil.

Erhard (Tuppes)


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Re: Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von kastenklaus »

Hallo Erhard,

einen interessanten Reisebericht mit schönen Bildern hast du in den beiden Teilen präsentiert. Schweden lohnt sich, vor vielen Jahren habe ich das Land auch bereist. Danke für das Einstellen.

Gruß Klaus


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Re: Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von Gitte »

Danke für den netten Bericht und die schönen Fotos......super gemacht. :dau3


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Re: Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von Biggi & Reinhard »

Danke für den Tollen Reisebericht und den schönen Bilder :dau3

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Re: Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von womisigi »

Danke Erhard, hat mich an meine Tour im Juni erinnert, da sind wir einige der Plätze auch angefahren, allerdings hatten wir bis auf 2 Tage immer schönes Wetter und sehr viel weniger Leute, viele Orte waren wie ausgestorben.


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Re: Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von Tuppes »

womisigi hat geschrieben:... allerdings hatten wir bis auf 2 Tage immer schönes Wetter und sehr viel weniger Leute, viele Orte waren wie ausgestorben.
Vielleicht entsteht durch meine Bilder/meine Beschreibungen der falsche Eindruck: Das Wetter war während unseres Aufenthaltes durchaus in Ordnung. Es gab zwar einige Regenschauer, maximal ein ganzer Regentag war dabei - ansonsten können wir uns auch darüber nicht beklagen.
Voll war es meist überall. Aber auch das dürfte in der Hauptreisezeit wohl auch hier "normal" sein. Auch die Schweden haben bzgl. Wohnmobilen kräftig aufgerüstet. Ihre Fahrzeuge sind auch meist recht groß und zahlreich. Daher haben wir auch versucht, möglichst schon mittags, spätestens am frühen Nachmittag unser Tagesziel anzusteuern, was uns auch (meist) gelungen ist.
Es war sicherlich nicht unsere letzte Fahrt dorthin. Das Land ist groß, die direkten Nachbarländer uns auch noch weitestgehend unbekannt - man kann gar nicht alt genug werden, um das alles "abzuklappern". Aber ist es nicht schön, von Zeit zu Zeit "Neuland" zu betreten?
In diesem Sinne: viel Spaß in Schweden, für alle die evtl. durch unseren Bericht ein wenig Appetit bekommen haben.
Liebe Grüße
Erhard (Tuppes)


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Re: Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von rittersmann »

Auch ich sage Danke für den Bericht, mit den aussagekräftigen Bildern. Macht Lust auch mal in dieses Land zu fahren. :D


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Re: Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von Ulrike M. »

Hallo,

Erhard, auch von mir ein ehrliches Dankeschön für deinen schönen Reisebericht. Wir trieben uns ja wirklich zeitgleich in derselben Region herum.

Beste Grüße,
Uli (mein Reisebericht folgt Ende Oktober)


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MatthiasGE
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Re: Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von MatthiasGE »

Toller Bericht und sehr schöne Bilder , vielen Dank dafür auch von mir.


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Re: Einmal (Süd-)Schweden über Rügen und zurück.- Teil 2

Beitrag von Heiko »

Danke fürs mitnehmen. An manchen Orten waren wir schon mal, andere sind neu und machen Lust auf mehr Schweden.


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