Der Eurowings-Flug nach London-Stansted geht erst ca 18.40 ab München, so kann ich vormittags noch von 8-12h arbeiten. Der Zug nach München fährt um 13.40h, hat auch wieder mal Verspätung, aber es klappt alles doch, der Liebste und ich treffen uns am Bahnhof in München. Wir steigen in die S-Bahn, die uns in einer dreiviertel Stunde zum FJS-Airport nordöstlich von München bringt. Nachdem alles doch einigermaßen spannend und auch stressig war, fällt einiges ab, als wir im Flieger sitzen und die Maschine abhebt. Der Flug ist sehr ruhig, in 1 Std. und 20 Min. landen wir gut nordöstlich der britischen Hauptstadt. Die Uhren müssen um eine Stunde zurückgestellt werden, wir begeben uns auf die laaaaaaaange Wanderung diese Einfädeldinger einreihen – Passkontrolle. Die Pässe werden gescannt, es liegt keine Fahndung gegen uns vor – vielleicht scannt man auch und gleicht bei Ausreise ab, dass wir das Land auch wieder verlassen, GB war ja nie im Schengen-Abkommen dabei, daher wohl ein etwas anderes Procedere als in anderen Staaten Europas. Es dauert wirklich langelange, bis wir endlich an den Gepäckbändern sind und unsere Koffer in Empfang nehmen können. Von da aus endlich raus aus dem Flughafengebäude – Bushaltestelle zum Bus der Autovermiet-Stationen, klappt auch, Hunger haben wir, die Bremer Freunde waren schon beim Essen und erwarten uns im ca 12km entfernten Bishop's Statford. Dort haben wir im „George-“Hotel Zimmer gebucht. Also los. Links fahren. Heieiei. Schon verkehrt eingestiegen.

Donnerstag, 31. Mai 2018
Der erste „richtige“ Reisetag führt uns am späten Nachmittag an die Devon-Küste im Süden in den Ort Beer. Wir haben kein Quartier gebucht, wollen uns vor Ort was ansehen, unterwegs wurden schon die verfügbaren Unterkünfte „gecheckt“. Aber noch ist es nicht soweit.
Zunächst muss das Frühstück eingenommen werden, das passiert in Bishop's Stortford in einem Lokal um die Ecke unseres Hotels, denn dieses bietet kein Breakfast an. Das erste English Breakfast in dem etwas französisch angehauchten Lokal ist phantastisch, knapp 20 Pds sind pro Paar dafür fällig. Dafür bekommen wir beinahe eine ganze Mahlzeit: Die Männer mit Rührei, Schinken, Bohnen, Tomaten, einer undefinierbaren Wurst – dazu Toast. Ich nehme „Croque“, ein Sandwich mit Käse umhüllt und rausgebacken, lecker, aber wie gesagt – fast eine ganze Mahlzeit. Wir fahren los. Das Navi im Auto verspricht Komfort und wir füttern es mit der Anschrift eines Parkplatzes, den ich auf Maps.me rausgeschaut habe, in unserem heutigen Zielort Beer. Noch wissen wir nicht, dass es eine perfide Navigation hat, nämlich eine, die immer am liebsten mittens durch möchte – später werden wir alle möglichen Optionen durchspielen – würden aber immer und immer wieder durch alle Städte hindurch müssen, und ich werde doch mittels Maps.me „direkter“ und schneller weil außenrum dazu navigieren. Nun, das wissen wir am ersten Tag wie gesagt noch nicht, so fahren wir halt mal los. Sabine und ich sitzen im Fond, die Männer vorne. Ich lehne mich zurück, verfolge nur ganz rudimentär die Fahrtroute auf dem kleinen Tablet und wundere mich. Wir fahren ziemlich dicht nach London rein. London ist ein riesiger Moloch, eine der flächenmäßig größten Städte Europas – das bekommen wir hautnah zu spüren. Ewig und ewig fahren wir an immer gleichen und ähnlichen tristen Siedlungen vorbei, stauen auch, gefühlte Ewigkeiten kommen und kommen wir von London nicht weg. Endlich sind wir an einer Ausfallstraße – und siehe da – diese führt sogar südlich an Stonehenge vorbei – auch da wieder Stau. Das macht müde und schlechte Laune. Schade. Es gibt ein paar Bildchen aus dem Autofenster, mehr nicht. Keiner will für viel Geld sich diese Kombination von Steinen, um die offenbar das Männleinslaufen angefangen hatte, näher betrachten. Bild reicht.
Weiter. Endlich weiter, Irgendwann Halt an einer Raststätte, die richtig groß in Umbau ist. Dort Einkauf von Mineralwasser, Kaffeepause, WC. Ein riesengroßer alter Rhododendron in lila ist der „Eyecatcher“.Wir fahren weiter....... und kommen am Nachmittag eben in Beer an.
Das Wetter ist – englisch – bedeckt, etwas windig, frisch, ziehende Wolken. Wir parken auf dem zentralen Ortsparkplatz ein, machen uns mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut wie das mit dem Parken funktioniert, und gehen mal los. Gegenüber des Parkplatzes befindet sich das im Internet gefundene „Belmont Guest House“, das als recht nett im www beurteilt wurde. Wir läuten mal. Mister Simon, sehr erfreut, öffnet uns – nach kurzem Check, ob seine auf Booking.com eingestellten Zimmer mittlerweile gebucht wurden (wurden sie nicht!) zeigt er uns seine Schätzchen her. Das eine kostet 80pds, das andere kleinere 70pds und ein etwas größeres 90pds. Wir nehmen 80+70, die Zimmer sind liebevoll eingerichtet mit kleinen Details. Auch hier wieder wie im ersten Haus – Wasserkocher, Nescafé Portionspackungen, Teebeutel, Tassen, Zucker, Milch, alles am Zimmer. Sehr angenehm. Kannte ich schon von Irland, da ist das auch so. Deshalb habe ich meinen Wasserkocher diesmal nicht mitgenommen, zwei Thermoskannen und eigenen Kräutertee aber schon. Also holen wir unser Gepäck, deponieren das in den Zimmern – und gehen mal runter zum Meer.
Beer liegt an der sicher fantastischen Jurassic Coast, von der wir wegen des relativ schlechten Wetters nur leider sehr wenig zu sehen bekommen werden, eigentlich nichts. Dort treffen sich im frühen Frühjahr und Herbst die Fossiliensucher, die dort wahre Schätze bergen, die vom Meer angeschwemmt bzw. durch Abspülung freigelegt werden. Zu einem längeren Spaziergang haben wir nach der nervigen Anreise und dem nicht so guten Wetter keine Lust – und kehren im „Anchor Inn“ ein – ein erstes englisches Bier in Beer soll es sein. Danach wechseln wir zum Dinner ins Restaurant, machen für den anderen Morgen noch ein Frühstück für 8.30h aus (so spät????) und verbringen so einen netten frühen Abend. Der restliche Abend wird mit dem mitgebrachten Rotwein in unserem Zimmer zugebracht, es gibt ja viel zu erzählen, wir sehen uns ja nicht ständig.