Normandie - von Calais bis Honfleur

Wohin, Womit und wie lange?
rittersmann
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Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von rittersmann »

Da Npage rumzickt, stelle ich hier einen Bericht über unsere Tour an die franzözische Atlantikküste ein. Hier der Anfang:

Der Vorabend der Fahrt brachte noch etwas Unsicherheit hinsichtlich des Reiseziels. Der Wetterbericht sagte zwar Sonnenschein, aber auch sehr kühle Temperaturen für die Normandie vorher. Evtl. doch nach Süden? Für Norditalien lautete die Vorhersage knapp unter 30 Grad und andauernder Sonnenschein. Gardasee, Toscana? Nein es bleibt dabei – wir fahren Richtung Normandie. Diese Gegend wollen wir endlich mal kennenlernen.

Am 2.6. dem Dienstag nach Pfingsten, kamen wir endlich los. Wir fuhren morgens gegen 9.00 Uhr auf die Autobahn. Bisher sah die Planung eine Besichtigung von und Übernachtung in Aachen vor, aber am Anfang der Fahrt setzte sich die Überzeugung durch, in einem Rutsch bis nach Calais zu fahren, um bei dem schönen Sonnenschein sofort das Meer geniessen zu können. Entgegen unserer sonstigen Reisegewohnheiten steigerten wir die Geschwindigkeit und fuhren bis 120 Kmh. Wir kamen auch wunderbar voran, selbst der übliche Stau rund um Köln blieb aus. Hinter Aachen überquerten wir die belgische Grenze. Und begannen uns über die Straßenbeleuchtung der belgischen Autobahnen zu wundern, wir waren zum ersten Mal in Belgien. Die müssen wohl recht viel Geld übrig gehabt haben, dass sie die Laternen in derart kurzen Abständen über das gesamte Autobahnnetz verbaut haben. Da sollte man auch Verständnis dafür haben, dass nix mehr für die Beseitigung heftiger Schlaglöcher übrig bleibt. ;)

An Brüssel vorbei kamen wir zügig voran, ließen Ostende und Dünkirchen rechts liegen und kamen gegen 16.00 Uhr in Calais an. Nach einem kurzen Orientierungsproblem fanden wir den Stellplatz.
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Er liegt im Hafengebiet, an der Einfahrt zum Fährhafen, wo ständig die Fähren Richtung Dover vorbeifahren. Von den meisten Plätzen hat man direkten Blick aufs Meer.

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Der Platz kostet 7 EUR pro Nacht und bietet VE. Es passen etwa 60 Womos drauf. Wer absolute Ruhe sucht muß wissen, dass durch die Vorbeifahrten der Fährschiffe im 10 Minuten Takt ein gewissen Geräuschniveau da ist. Außerdem laufen die Motoren der Schiffe auch in den Ruhepausen ständig, so dass auch – je nach Windrichtung - der Geruchssinn durch Dieselabgase etwas mitbekommt. Uns hat es jedoch nicht gestört, wir haben die lebhafte Atmosphäre genossen.

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Kurz nach der Ankunft haben wir die Fahrräder flott gemacht und eine Rundfahrt durch Hafen und Stadt begonnen.

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In der Stadt hat uns nichts gehalten, so dass wir bald wieder zum Auto geradelt sind. Dann haben wir zu Fuß den Strandbereich erkundet, den Anglern auf der Mole bei Ihrer Tätigkeit zugeschaut und den Abend ruhig ausklingen lassen.

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Am Mittwoch sind wir zuerst in das riesige Einkaufszentrum (Cite Europe) am Eingang des Kanaltunnels gefahren. Hier sollen bevorzugt Engländer zum Einkauf hinkommen. Wir haben keine gesehen, es war ausnehmend ruhig. Im größten Laden im Centrum, einem Carrefour waren von etwa 40 Kassen nur 4 besetzt und es gab trotzdem keine Schlange. Der Markt ist so groß, dass man einige Angestellte auf Rollschuhen in den Gängen unterwegs sieht.

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Die anderen Geschäfte waren ebenso wenig besucht, eigentlich ist das
Angebot identisch mit unseren Shoppingcentern – auch hinsichtsichtlich der Preise. So haben wir uns nur mit Lebensmitteln und Getränken eingedeckt und sind danach wieder an die Küste gefahren.


rittersmann
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Re: Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von rittersmann »

Nach Calais kommt der kleine Ort Escalles, der uns auf der Durchfahrt nicht weiter attraktiv vorkam. Vor dem Ort gibt es einen Stellplatz für 8 EUR, der allerdings etwa 2 KM von der Küste entfernt ist. Die Attraktion von Escalles ist das nahe gelegene Cap Blanc Nez. Hier hat man aus einer Höhe von bis zu 132 Metern einen fantastischen Blick übers Meer

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bei guten Bedingungen bis zur englischen Küste. Weiterhin über den sehr breiten Sandstrand bis zum mehrere Kilometer entfernten Cap Griz Net.

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Nach dem ausgiebigen Genießen dieser Fernsicht sind wir hinunter an den Strand und haben uns von dort dann die Steilküste angeschaut und sind eine Weile an diesem Strand gewandert. Die Weiterfahrt haben wir im Ort Wiscalles unterbrochen. Dieser Ort liegt mittig an dem langen, breiten Strand zwischen den beiden Caps. Am Strand waren nur einige Surfer zu sehen, ansonsten war er leer.

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Auch der Ort war größtenteils leer, er machte einen gespenstischen Eindruck. Er scheint zum größten Teil aus Ferienhäusern- und Wohnungen zu bestehen, die meist leer standen. Verrammelte Rolläden, geschlossene Geschäfte prägten das Bild. Auch gab es einige Häuser, bei denen schon lange keine Renovierung mehr vorgenommen wurde und einige, in denen schon Gras und Unkraut eine bedenkliche Größe hatten. Offensichtlich lebt der Ort nur in den französischen Sommerferien? Schade eigentlich bei dem fantastischen Strand.

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Die Weiterfahrt unterbrachen wir am Cap Griz Net, welches ebenfalls tolle Ausblicke übers Meer und die Strände bietet. Dieses Cap ist nicht ganz so spektakulär wie das erste, es reicht eigentlich, wenn man sich eines anschaut.

Zur Übernachtung hatten wir einen Stellplatz in Boulogne sur Mer empfohlen bekommen. Auf der Fahrt dahin, immer an der Küste entlang, gab es weitere tolle Ausblicke übers Meer. In Boulogne fanden wir erst mal keinen Hinweis auf einen Stellplatz. Durch etliche Hochhäuser und viel Verkehr kam uns der Ort auch etwas laut daher und so beschlossen wir spontan, den im Stellplatzführer genannten Platz in Equihen-Plage anzusteuern. Das Navi führte uns nun dorthin, allerdings über einen haarsträubenden Weg, teils sehr steil, überall sehr eng. Vor allem bestand aber der Belag aus einer Ansammlung von Löchern. Der Asphalt ist wohl in den Nachkriegszeiten aufgebracht worden. Unser Womo ist in seinem Leben noch nie so durchgeschüttelt worden.
Wir wurden aber durch einen Stellplatz belohnt, der am Ortsrand, oberhalb der Steilküste liegt und mit einem tollen Blick übers Meer aufwartet.

Wenn man nicht in der ersten Reihen stehen kann, dann schleppt man seinen Stuhl 20 Meter nach vorne und kann den Blick geniessen.

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Der Platz kostet 3 EUR und ist - außer dem Blick – nicht besonders attraktiv. Zum Strand runter kann man über einige Treppen gehen. Der Ort selbst gibt auch nicht allzu viel her – bis auf einem guten Bäcker, der nur etwa 500 Meter vom Platz entfernt liegt.. Es ist aber für eine Übernachtung in Ordnung.

Abends wollten wir den Fernseher, der seit vergangenem Oktober nicht mehr benutzt wurde, mal wieder zum Laufen bringen. Er gab keinen Mucks von sich. Die Fehlersuche zeigte, dass das Kabel keinen Strom brachte. Was nun. Ich habe dann den Adapter vom Laptop genommen, der zwischen 15 und 24 Volt geregelt werden kann. Entweder es geht mit 15 oder es knallt – Sekt oder Selters. Und es ging tatsächlich. So konnten wir mal wieder die Nachrichten schauen.

Auf der Weiterfahrt am nächsten Morgen kamen wir zunächst nach Hardelot. Der Ort empfing uns in den Außenbereichen mit vielen tollen Villen auf großen Grundstücken mit altem Baumbestand. Hier ein besonders schönes Exemplar:

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Eine sehr stilvolle Gegend. Die Preise dieser Villen lagen lt. Aushang beim örtlichen Makler alle im siebenstelligen Bereich. Dieser erste, schöne Eindruck des Ortes wurde in Strandnähe allerdings relativiert. Dort stehen mehrstöckige Appartmenthäuser in Reihe und Glied, so dass wir den zugegeben schönen Strand gar nicht weiter angeschaut haben - wir sind einfach weitergefahren.

(Morgen gehts weiter)
Zuletzt geändert von rittersmann am Mi 17. Jun 2009, 06:53, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von Kerli »

rittersmann hat geschrieben: (Morgen gehts weiter)
Schöne Bilder.....da werden Erinnerungen wach :!:
:mrgreen:

Freu mich schon auf Morgen......
:P


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Re: Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von Gitte »

Ganz toll, geht es noch weiter? :f


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Re: Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von Tedela »

Guten Morgen ihr zwei,

bis jetzt ein toller Bericht und ich freue mich darauf wenn es heute weiter geht..........

Vor allen dingen freut es mich das ihr euren Wohlverdienten Urlaub hattet........... :)

LG


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Re: Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von Achim »

Hallo Günter,
ein schöner Bericht. Ich freue mich auf die Fortsetzung! In dieser Gegend waren wir auch noch nie. Aber ich sehe schon, dass wir das nachholen müssen.
rittersmann hat geschrieben:Die müssen wohl recht viel Geld übrig gehabt haben, dass sie die Laternen in derart kurzen Abständen über das gesamte Autobahnnetz verbaut haben. Da sollte man auch Verständnis dafür haben, dass nix mehr für die Beseitigung heftiger Schlaglöcher übrig bleibt. ;)
Hahaha! :D
Die Laternen wurden wahrscheinlich aufgestellt, damit man die Schlaglöcher früher erkennt! :lach1


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Re: Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von wilma57 »

Toller Bericht! Schöne Bilder und sehr gut geschrieben! Macht Lust auf mehr (und auf 's Meer :D ) !

Internette Grüße
WILMA57


de leeuw
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Re: Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von de leeuw »

laternen auf belg. autobahnen?!

das waren noch zeiten, als das gesamte autobahnnetz ausgeleuchtet wurde. jetzt ist es meisst so, das die dinger nur noch im einfahrts- und ausfahrtsbereich eingeschaltet werden. und von aachen an die küste hat man die bessere strassenqualität, als wenn man über eindhoven fährt.

einkaufen in calais im cite?!

das ist normal, das wenig leute dazusein scheinen. die verteilen sich gut über die grösse des areals. wir decken uns dort auch immer für die tour ein und auf dem rückweg findet der wocheneinkauf für zu hause dort statt.


dein bericht:
ich liebe diese gegend. schöne bilder. beide SP haben wir auch angefahren. bin gespannt, wie es weitergeht.


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Re: Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von claudizeller »

Achim hat geschrieben: Die Laternen wurden wahrscheinlich aufgestellt, damit man die Schlaglöcher früher erkennt! :lach1
Die sind noch aus der Zeit als es den Belgiern richtig gut ging. Vor 35 Jahren gab es die schon. Zwischenzeitlich brannte immer nur jede 2. Letzlich haben wir aber festgestellt, daß wieder jede brennt.

Ich glaube das beste Stück Autobahn in Belgien ist die Strecke zwischen Ostende und Calais.

Das soll aber nicht negativ gegen das Land aufgefasst werden. Ganz im Gegenteil, es gibt einige superschöne Ecken.


de leeuw
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Re: Normandie - von Calais bis Honfleur

Beitrag von de leeuw »

@claudizeller

stimmt! zwischen ostende und der belg./franz.. grenze liegt das beste stück autobahn. verführt deshalb auch zum "schnell fahren". und das ist bekanntlich in belgien besonders teuer.


@rittersmann

da sind wir uns evtl. (winkenderweise) auch begegnet. wir waren zu der zeit bereits auf der rückreise (standen am 4. in calais, am 3. in st.valery sur somme). immer die kleinen küstenstrassen entlang aus richtung dieppe kommend.


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