Finnmark und Troms
Abends um etwa 18 Uhr erreichen wir den CP bei Kirkenes - sauber und schmucklos, die Wohnwägen und Wohnmobile stehen auf einer Schotterfläche, für Zelte gibt es eine Wiese. Freilich - wir hätten wohl auch auf dem großen Parkplatz vor dem Hurtigruten-Anleger übernachten können, aber das ist nicht so unsere Sache. Leider gibt es auch ein komisches Geräusch aus dem Motorraum. Wie sich später herausstellen wird, ist der Keilriemen von der Motorklimaanlage gerissen. Wir warten mit einer Reparatur noch zu.
Am Vormittag des
Tages 10 starten wir erst gleich einmal nach Kirkenes. Das Schiff MS Kong Harald der Hurtigruten ist schon da, nach seiner Begrüßung machen wir uns ans Einkaufen.
Einkaufen in Norge - eine traurige Sache. Der SPAR, in Norwegen immer die bessere Wahl als REMA 1000, ist in Kirkenes einem üblen Diskonter gewichen, also bleibt nur REMA 1000. Teuer, sauteuer, etwas mehr Auswahl als früher einmal. Allein das Brot ist ein wenig besser als jenes in Schweden, wirklich gut ist auch das nun erhältliche Kneipp-Brød nicht. Etwas Grünzeug wäre gut. Eine sehr kleine Salatgurke kostet NOK 25.-, also rund 3 EUR. Ein Eisbergsalat ist etwas billiger (NOK 19.-), aber gibt mehr aus. Kartoffel dürfen nach Norwegen nicht eingeführt werden. Warum nur? Im Regal liegen neben norwegischen Kartoffeln solche aus Israel. Wer oder was soll hier „beschützt“ werden? Protektionswirtschaft? Viele Fragen tun sich auf.
Dann bummeln wir entlang der E6 bis Tana bru, herrliches Wetter, feine Fernsicht über den Varangerfjord hinüber nach Vadsø.
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Wir besichtigen auch endlich einmal die kleine Stankt-Georgs-Kapelle in Neiden, die aus dem 16. Jh. Stammt und eine friedliche Ruhe verströmt.
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Dann biegen wir ab auf die 135 km lange Strecke nach Berlevåg: zuerst geht es den breiten Tana-Fluss entlang, dann hinauf auf das Fjell. Wie im Hochgebirge in den Alpen sieht es hier aus! Dazu kommen herrliche Lichtstimmungen. Dann geht es hinunter zum Meer, das man bei diesem Prachtwetter schon von weitem sieht. Und auch hier wieder das Licht, die Gesteinsformationen, die kleinen Blümchen, die herrliche Sandbucht! Und dann taucht schon der Leuchtturm Kjølnes fyr auf und nach weiteren 6 km sind wir auf dem CP von Berlevåg.
Der Platz wird von einem Schweizer betrieben, WCs und Duschen befinden sich in einem Haus, in dem auch Zimmer und Appartements vermietet werden. Alles ist piekfein sauber und warm. Ver- und Entsorgung befinden sich draußen an der Straße und sind öffentlich zugänglich. Die Stellplätze sind auf einem naturbelassenen Wiesengelände vor dem Haus, das etwas holprig ist. Wir finden dennoch einen guten Stellplatz, wie sich später herausstellen wird.
Um etwa 22.30 Uhr legen die Hurtigruten-Schiffe an: zuerst kommt die südgehende MS Kong Harald, dann die nordgehende MS Lofoten, eines der alten Schiffe, das vor dem Anlegen im Hafenbecken den Anker wirft. Und wenn sich die beiden Schiffe vor dem Hafenbecken treffen, grüßen sie einander mit einem dreifachen "Tuuuut" ihrer Schiffshörner. Das heißt dann laut Ankündigung am Campingplatz:
Schiffsballett mit Hafenkonzert.
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Mitternachtssonne vom Feinsten – was will man mehr?!
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In der Nacht stellt sich das Wetter um, es beginnt zu regnen und wir beschließen den
Tag 11 zum Faulenzen zu verwenden – das muss auch manchmal sein! Es regnet ununterbrochen, die Heizung läuft, im WoMo ist es saugemütlich. Es regnet wirklich viel, man muss sich schon überlegen, wie man vom WoMo zum Haus kommt, aber da wir ein wenig erhöht stehen (so etwa 5 - 10 cm) geht das noch. Allerdings hat sich vor dem WoMo schon ein ansehnlicher See gebildet und die Deutschen vor uns stehen bereits mitten in diesem See.
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Und während einer kurzen Regenpause am Abend legen die beiden Hurtigrutenschiffe an: südgehend ist es die alte MS Lofoten, nordgehend die MS Mitnatsol.
23.7.2010,
Tag 12 unserer Reise, es stürmt (21 m/s), aber das ist ja nur ein kleiner Sturm (liten storm) bei etwa 5 °C, dazu Regen. Ein eindrucksvolles Naturschauspiel, wir stehen recht ruhig im Windschatten des Hauses.
Gegen Abend wird der Regen weniger, die Sonne kommt heraus.
Ein eindrucksvolles Naturschauspiel, wir stehen recht ruhig im Windschatten des Hauses.
Roland startet um 21.30 Uhr zu einer Fototour hinüber zur äußeren Mole, von wo er auch besser auf das offene Meer sehen kann. Geschätzte 5 m sind die Wellen draußen hoch, das Wasser hat im freien Meer Kronen - einfach imposant! Die beiden Hurtigruten-Schiffe MS Mitnatsol und MS Nordkapp fahren draußen vorbei und legen nicht an, weil es zu stürmisch ist, das eine davon mit 2 Stunden Verspätung.
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Am 24. Juli,
Tag 13 und 5 Monate vor Weihnachten, hat sich die Situation nach und nach beruhigt. Sonne und Wolken wechseln. Wir waschen Wäsche und machen uns abends in der Grillhütte ein feines gegrilltes Fleisch.
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Das Fleisch haben wir im Tiefkühlfach aus der Heimat mitgenommen. Das hiesige Fleisch ist nicht nur sauteuer, es ist auch grottenhässlich und ließe einen zum Vegetarier werden, wenn das bei diesen Grünzeugpreisen möglich wäre!
Unser Problem ist wohl, dass wir mit Fisch, den jeder frei im Meer fangen kann, nichts anfangen können. Roland und ich mögen dann und wann ein Filet, aber einen ganzen Fisch zuerst töten, dann ausnehmen, dann zubereiten und essen? Nein, danke! Und unser Vater hat ohnedies einen Ekel vor Fisch.
Tag 14, das Wetter hält, was der Wetterbericht versprochen hat! Es ist wunderschön, die Sonne knallt vom Himmel. Ehe wir uns auf den Rückweg machen, soll noch eine kurze „Rundfahrt“ in Berlevåg stattfinden.
Der Ort hat ca. 1300 Einwohner, lebt primär vom Fischfang bzw. dem Fang der Kongskrabbe. Die Hurtigrutenschiffe legen im von zwei mächtigen Molen geschützten Hafen an, es gibt einen Flugplatz. Der Ort hat sogar zwei SPAR-Märkte, beide bieten nicht wirklich viel. Es gibt Handwerk und Gewerbe für das, was die Leute brauchen, medizinische Versorgung. Ein kleines Hafenmuseum gibt es auch. Doch warum sieht vieles so verwahrlost aus? In den Wiesen, auch beim Hafenmuseum, liegt verrostetes Eisen, z.B. eine uralte Pumpe, in den Auslagen der paar kleinen Läden liegt oftmals altes Gerümpel, wahllos in die Fenster gestellt, umgefallene Kartons mit Computerpapier sieht man da. Muss das sein? Das einzige „schöne“ Geschäft ist das der Frau des Campingplatzbesitzers, die in mitteleuropäischer Manier ihr Glasstudio präsentiert. Ist den Norwegern das Äußere gar so unwichtig? Wäre nicht ein nationaler Entrümpelungstag, z.B. der 1. Juli, eine gute Idee? Fragen über Fragen…
Auf der anderen Seite ist diese grandiose Natur. Wir kommen auf der Rückfahrt gar nicht recht weiter, weil Möwen die Straße benutzen, um angeschwemmte Seeigel und Schalengetier auf den harten Asphalt fallen zu lassen, wo sie dann platzen und fertig für den Verzehr sind. Dazu sieht das Meer aus, als hätte es nie eine Welle gegeben, der Himmel ist blau.
Tana bru ist erreicht, weiter geht es auf dem RV 98. Wer sagt, die Straßen in Norwegen seien schlecht, der hat recht. Wie soll man dann aber den Zustand des RV 98 beschreiben? Abgrundtief schlecht, unerhört schlecht, unvorstellbar schlecht – schlichtweg eine Katastrophe! Klar, hier im Norden ist die Zeit für Straßenbau während des Jahres – ähnlich wie in manchen Alpenregionen – sehr kurz. Frostaufbrüche entstehen, aber sie werden auch nicht behoben. Und so frisst sich Jahr für Jahr der Frost in der kalten Jahreszeit mehr in die Straße und macht sie zu einer fürchterliche Piste. Nach vielen Jahren geht es dann gar nicht mehr, dann wird die Straße oft gleich neu gebaut: der Untergrund sehr grobe Gesteinsbrocken, darüber sehr großer und noch sehr spitzer Kies, der wird eingewalzt. Darüber kommt noch eine Asphaltschicht, nicht zwei Schichten wie bei uns. Und dann bohren sich mit der Zeit die großen und spitzen Kiesbrocken durch den Asphalt, dann kommt der Frost… Warum wird in diesem doch recht rechen Land nicht besser gebaut und instand gehalten? Warum nur?
Die 80 km bis Ifjord sind eine Qual. Wir halten einmal zu einer Mittagsrast, einmal um dem beeindruckenden Schauspiel zuzusehen, wie eine riesige Rentierherde von zwei Fahrzeugen zusammengetrieben wird.
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Ab Ifjord ist die Straße hinaus nach Mehamn gut, sie wurde vor drei Jahren neu gemacht, wir haben uns damals auf der Baustelle, wo man über diesen groben und ungewalzten Kies fahren muss, einen Reifen ruiniert. Doch diesmal ist sie gut, die Straße führt entlang des Fjords, geht dann hinauf in die Berge, wo es z.T. nur mehr Geröll und kein bisschen Grün gibt und dann hinunter nach Mehamn. Dort gäbe es bei der Jugendherberge und einigen Rorbuern einen Stellplatz, der aber außer Strombezug und einer geschützten Lage nichts bietet. Da wollen wir doch zuerst weiter hinaus nach Gamvik, zum Slettnes fyr, dem wahrscheinlich nördlichsten Festlandsleuchtturm der Welt. Nach ca. 20 km auf Asphalt und 3 km auf einer teilweise schlechten Schotterstraße ist dieser erreicht.
Um ca. NOK 50.- darf man den Leuchtturm erklimmen, Roland und ich machen das. Auf steilen und schön gearbeiteten Treppen geht es in dem gusseisernen Leuchtturm hinauf, die letzte Treppe ist nur mehr eine gewundene Eisenleiter. Doch der Ausblick dann ist bei diesem Wetter ist einfach nur fantastisch! Ein Mann, der da oben ein wenig auf die Turmbesteiger achtet, erklärt uns in gutem Deutsch alles, was wir wissen wollen, und er antwortet auf die Frage, ob wir denn unten auf dem Parkplatz übernachten könnten, mit einem „Ja, natürlich!“. Er schaut dann auch noch im Fernglas zu einer anderen Stelle, die seines Erachtens schöner wäre, aber da stehen jetzt für seinen Geschmack bereits zu viele WoMos.
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Also bleiben wir direkt beim Leuchtturm, warten auf das nordgehende Hurtigrutenschiff MS Nordnorge, das hier vorbeifährt, und sehen dann um Mitternacht auch noch die MS Nordkapp in der wunderbaren Mitternachtssonne.
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Leider streikt ab diesem Zeitpunkt das Wechselobjektiv meines Fotoapparats. Vielleicht sind auch nur die Kontakte verschmutzt und müssten mit reinem Alkohol geputzt werden? Doch wo bekommt man in einem Land Brennspiritus, einem Land wie Norwegen, in dem Alkohol, der konzentrierter ist als ein paar wenige Prozent, nur im staatlichen Vinmonopolet erhältlich ist? Ich verzichte auf eine verzweifelte Suche und überlasse das Fotografieren Roland, der das ohnedies viel besser kann.
Am
Tag 15, dem Beginn der dritten Woche, geht es nun nach einem kurzen Einkauf und dem Besuch der Ver- und Entsorgungsstelle in Mehamn zurück nach Ifjord, leider schneidet ein norwegischer WoMo-Fahrer die Kurve und beschädigt dabei unseren Rückspiegel, bleibt aber nicht einmal stehen (das ist aber nicht typisch für Norwegen, das kann überall passieren), dann auf dem schlechten RV 98 nach Lakselv. Es ist nach wie vor warm und schön, sollte man nicht doch in den Porsangerfjord, auf Magerøya? Doch diese kurze Idee ist schnell verworfen, als wir sehen, dass ab dem Abzweig auf die Nordkapproute im Varangerfjord an der Küste dicker Nebel liegt.
Auf dieser Strecke haben wir schon viele Übernachtungsplätze ausprobiert, gefallen hat uns keiner so richtig. Aber der CP in Hammerfest, der gegenüber der Stadt liegt, hat eine tolle Aussicht. Also fahren wir dort wieder hin. Im Binnenland ist es wieder warm, es hat um die 20 °C, am Kvalsund hat es nur mehr 8 °C und die Nebelschwaden ziehen! Wow, welch ein Eindruck!
Als wir dann den CP erreichen, macht alles einen erbärmlichen Eindruck. Die Tankstelle ist geschlossen, die „Rezeption“ zwar besetzt. Wir beziehen einen Stellplatz mit Fernblick, aber der CP an sich macht einen äußerst desolaten Eindruck. Bisher wirkte er auf uns alt, aber ok. Doch diesmal sieht man die vielen verrosteten Wasserstellen, von drei Glühbirnen im Herren-WC sind zwei defekt usw. Von den 6 Steckdosen am Stromkasten funktioniert nur mehr eine. Der andere Stromkasten wird von unseren Nachbarn als Halterung für die Wäscheleine verwendet. Nun ja, es sollte es nicht wundern, wenn dieser Platz in der Sommersaison ohne Investitionen das letzte Geld macht und dann einer Erweiterung des angrenzenden neuen Gewerbeparks weichen muss.
Der Abend ist schön, exakt um Mitternacht verschwindet die Sonne hinter dem Berg und erst dann ziehen die ersten dünnen Wolken auf.
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Im Nebel ist die Landebahn für das landende Linienflugzeug
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Tag 16, wieder zurück zur E6, weiter nach Alta! Stürmischer Wind kommt auf, das Fahren wird anstrengend. In Alta geht es nun einmal ans Einkaufen, hier gibt es einen für norwegische Verhältnisse guten mega-coop, hier schaffen wir das Nötigste ins Auto. Nun die Felszeichnungen haben wir auch diesmal nicht geschafft. Es hat zu regnen bekommen, wir bekamen keinen Parkplatz, waren hungrig. Ein andermal…
Wir fahren weiter zu „unserem“ CP – oder ist es doch eher ein Stellplatz – am Sørstraumen. Der einfache Platz liegt direkt am Wasser und kostet mit Strom nur NOK 150.-, allerdings gibt es nur zwei WCs, in denen sich auch Duschen befinden und eine WC-Entsorgung. Der Platz ist fest in deutscher Hand, Camper anderer Nationalität werden zuerst einmal sehr kritisch beäugt, so haben wir es oftmals erlebt. Wir fangen euch keinen Fisch weg – versprochen!
Tag 17, nochmaliger Einkauf bei einem neuen, guten SPAR am westlichen Ortseingang von Storslett, dann hinüber zum Lyngenfjord, die Lyngen-Alpen liegen in den Wolken, dann und wann sieht man ein Stückchen eines Gletschers. Nach der Umfahrung des tiefen Kåfjord machen wir Mittagsrast und überlegen, wohin es nun gehen soll. Schließlich entscheiden wir uns für einen CP nördlich von Tromsø, der nicht nur das nördlichste Freibad der Welt besitzen soll, wofür das Wetter ohnehin zu frostig wäre, sondern auch eine schöne Aussicht haben soll.
Der Platz liegt wirklich schön, ist vom vielen Regen teilweise sehr aufgeweicht, die Aussicht muss bei wolkenlosem Himmel wirklich sehr schön sein. Die Sanitäranlagen sind ok, eine Pizza würde NOK 180.- kosten, das sind mehr als 20 Euro! Auch der Internetzugang mit NOK 50.- ist uns etwas zu kostspielig. Also kochen wir selbst und erkennen abends im Nebel das sehr alte Hurtigrutenschiff MS Nordstjernen, das sich nach Norden kämpft.
Tag 18, das Wetter, das ja schon gestern gut sein hätte sollen, wird wieder besser und besser. Zurück geht es nach Tromsø, vorbei am schrecklich gelegenen Wohnmobilpatz und der Eismehrkathedrale, zurück zur E6. Und diese geht es bei strahlendem Sonnenschein nach Süden. Heute wollen wir noch Schweden erreichen, sei denn, es bietet sich auf dem Weg was Neues, Interessantes, Schönes.
Knapp vor Narvik dann einer dieser alten norwegischen Tunnels, roh, kaum beleuchtet. Drinnen sehen wir ein gelbes Blinklicht, also Achtung, aber das kann viel sein. Es ist ein überbreiter Schwertransport, er ist unbegleitet, hat einen Trafo auf der Ladefläche. Muss das sein? Kann man ein derartiges Fahrzeug nicht begleiten, den Tunnel kurz sperren? Allen wäre gedient. Roland fährt zur Seite, einen Blick nach oben zum Alkoven und der rohen Tunnelwand, den anderen nach unten zur jäh abbrechenden Asphaltkante. In Zentimeterarbeit kommen wir aneinander unbeschadet vorbei. Die E6 ist nicht irgendeine Straße, sie ist die Hauptverbindungsachse von Süd nach Nord. Warum gibt es hier noch solche Abschnitte? Ist denn dem Süden der Norden gar nichts wert? Eine provokante Frage, ich weiß…
Dann geht es vor Narvik hinauf in Richtung Kiruna, Ferienhäuschen, Steinblöcke, kleine Seen und schlechte Straße prägen die letzten norwegischen Kilometer.