Hallo Isa,
ich wollte nicht so rüberkommen, als würde ich Deine Bemerkungen zu den Erlebnissen Deiner Bekannten als Hinweis auf die Kosten im Allgemeinen verstehen und unterschwellig als Warnung vor übermäßigen Ausgabe sehen. Wer sich eine solche Reise finanziell nicht erlauben möchte/kann, sollte die Kostenfrage vorher für sich geklärt haben. Bei einer online-Buchung, wie wir sie gemacht haben, wird man zu jeder Zeit auf die "Extra-Kosten" hingewiesen. Man kann sich eigentlich nicht im Nachhinein darüber wundern, dass man sich so hat treiben lassen.
Aber: Erstens würde ich jetzt schon zu einem nicht unerheblichen Betrag die Reise stornieren können, wenn mich mögliche Zusatzkosten in den Ruin treiben könnten und , wie auch von Dir im letzten Post beschrieben, man kann sich zweitens nur darüber wundern, wenn man trotz vermeindlicher Kosten-Disziplin auf einen solchen Betrag gekommen ist.
Bei unserer ersten Norwegenreise 1995 haben wir uns in Otta rein interessehalber den Besuch im Vinmonopol erlaubt ( und ohne Kauf dieses auch wieder verlassen, wir hatten noch genügend eigenen Wein bei uns

, sogar als geschmuggelte Übermenge. Machen wir aber heute nichtmehr, sondern melden unsere Mengen an). Ich fand das dort schon deprimierend, an den Mitarbeitern des Sozialamtes vorbei, nur durch eine Bodenmarkierung getrennt, in die erste Etage gehen zu müssen, um dort dann die wirklich horrenden Preise für Wein und hochprozentige Spirituosen in mich aufzunehmen. Andererseits war in dem gleichen Urlaub mein Vorrat an Dia-Filmen erschöpft und die Beschaffung von damals nochmals 2 Filmen "Kodakchrom 64" machten preislich betrachtet auch den Anschein, als würde man das Geschäftslokal des Fotografen mit erwerben.
Aber im Gegensatz zu Deinen Bekannten werde ich mich sicher nicht auf alkoholhaltige Getränke, gleich welcher Provenienz zurückziehen, da das meiner oder auch unserer Lebensgewohnheit nicht entspricht. Wenn uns das Verlangen nach einem Getränk tagsüber überkommt, ist das idR weder zucker- noch alkoholhaltig, sprich , meist Wasser oder ein Fruchtsaft. Ich weiß auch, dass selbst Softdrinks wie Cola, Fanta oder die klassischen Sprudelwasser skandinavischer Herkunft (Ramsløsa kommt ja aus Helsingborg/Schweden) nicht unbedingt zu den Gastgeschenken in der skandinavischen Resturation gehören, aber so etwas würde sicher eher zu unseren Getränken zählen.
Andererseits ist das aus "Langeweile" genossene Getränk noch nie ein gutes Getränk gewesen. Ich, besser wir, machen die Reise nicht wegen irgendwelcher Getränke, haben gegen Langeweile auch einige E-Bokks auf dem Tablet und freuen uns eigentlich eher darauf, die Küste mal von der anderen Seite zu betrachten. Das Hinterland haben wir, wie schon beschrieben, ausgiebig "erfahren".
Nochmals zu dem vielleicht vorhandenen Unterschied zwischen Deinen Bekannten und uns: der scheint als Erstes schon im Reisetermin begründet. Über Weihnachten und Silvester ist sicher auch schon die Feiertagsstimmung und möglicherweise die reisende Klientel mit zu berücksichtigen. Wir reisen einfach nur in der Hoffnung, die Landschaft und eventuell das Polarlicht sehen und fotografieren zu dürfen. Sollten wir dazu nicht genügend Glück im Gepäck haben, ist das auch kein Beinbruch. Aber im Laufen des Lebens haben wir alle, so denke ich, erfahren, dass man träumen darf. Ob die Träume aber immer erfüllt werden, ist stets offen.
Knausern wollen/wollten und mussten wir auf unseren Reisen eigentlich nie. Wäre das notwendig, würden wir uns nur noch in unserem Haus verkriechen und hoffen müssen, dass uns das Dach nicht aufs Haupt fällt. Dann bliebe noch, das Womo verkaufen und aus unseren Erinnerungen zu leben. Soweit ist aber GsD noch lange nicht.
Aber lass uns einfach darauf zurükkommen, was mein Ansatz zu unserer Reiseankündigung war: Uns nervt auch, das in Norwegen sehr vieles immer wieder mit so Superlativen wie :"das nördlichste...", "das/die schönste....", "das/der tiefste ....", bezeichnet wird, aber, wenn wir so ein Superlativ vor Ort erlebt haben, traf es manches Mal für uns genau so zu. Will sagen, die jeweilig auf uns wirkenden Eindrücke bestätigten diese Superlative für den Augenblick, da man ja nie zeitgleich an zwei unterschiedlichen Orten sein kann, die das jeweilige Superlativ für sich in Anspruch nehmen.
Ist wiedermal viel zu lang, aber manchmal läst sich das, was man sagen möchte, eben nich kürzer darstellen. Tut mir ja leid für Dritte, aber so bin ich halt

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