"....Ins Land der Franken fahren....."

Wohin, Womit und wie lange?
Lira
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"....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Lira »

„...ins Land der Franken fahren...“

Vorbemerkung:
6-8 Wohnmobilbesatzungen veranstalten jedes Jahr im Herbst seit 2007 eine Herbst-Ausfahrt.
In jedem Jahr ist eine andere Besatzung mit der Ausrichtung und Organisation dieses mehrtägigen Ausflugs betraut. In diesem Jahr war dies meine Aufgabe – wir sind diesmal 12 Personen in 7 Fahrzeugen, also 2 alleinreisende Frauen, eine davon bin ich selber. Mein Motto in diesem Jahr:
„Unbekanntes und beliebtes Franken“.
Wir wollen mit dem „relativ unbekannten“ beginnen.
Als Treffpunkt habe ich „in Bayern ganz oben“ (Eigenwerbung der Stadt Hof) einen Parkplatz an der Plauener Straße ausgesucht, auf dem man ganz offiziell und kostenlos mit dem Wohnmobil stehen und auch übernachten darf. Hier wollen wir um 14h am 1. Oktober zusammenkommen, um dann im Konvoi die ausgesuchte Tour zu fahren und schöne Dinge zu erleben.

Hier will ich die Tour aus MEINER Sicht und fast ausschliesslich mit MEINEN Bildern illustrieren, die andere Alleinreisende wird auf ihrer Heimatseite unter „www.ina-unterwegs.de“ in der Rubrik „Unterwegs in 2014“ den Bericht aus ihrer Sicht veröffentlichen.

Also. Es soll losgehen. Ich hatte heuer viel gearbeitet, war im Frühjahr und Frühsommer viel beruflich unterwegs, hatte im August und September einen befristeten Vollzeitjob in teils mörderischen Schichten auf einem Campingplatz am Brombachsee absolviert, so dass alles irgendwie in „Hau-Ruck-Manie“ gehen musste. An den wenigen freien Tagen am Campingplatz (7 Tage durcharbeiten, 2 Tage frei) bin ich mit dem Bus für meinen Reiseunternehmer nach Italien gefahren und habe neue Kollegen eingearbeitet. Am Dienstag, 30.9., habe ich einen meiner angesammelten Urlaubstage genommen und bin mit der Volkshochschule nach Regensburg zur „Ludwig-der-Bayer-Ausstellung“ gefahren, auch das musste unbedingt noch sein. Am Abend noch schnell das Wohnmobil im dunkeln aus der Garage abgeholt, an den Strom gehängt, paaaaahhhhhh. Also am Mittwoch früh „schnell“ packen und dann nix wie los.
Aber – denkste – während ich vom Haus zum Wohnmobil eile, fällt mein Blick auf den rechten Hinterreifen – und mein Blut gefriert schier. Ein Plattfuß !!!
Was tun? Schnell, schnell, das Allernötigste rein ins Auto, dann in die Dusche, dann in die Werkstatt. Fehler. Der Reifen wird schneller platt. Nix Dusche, Werkstatt....... langsam die 12km in die Werkstatt gefahren, habe wohl ziemlich verzweifelt ausgesehen, man hilft mir sofort, eineinhalb Stunden später bin ich wieder daheim mit dem Versprechen: Das hält, garantiert!! Also neuer Versuch. Dusche – Reste reinwerfen, losfahren. Puuuuuuhhhhhhhhhh.
Als ich um 13.15h auf den Parkplatz fahre, sind außer Ina alle da. Die Ärmste hatte mir eine sms geschickt „Für 220km 5 Stunden gebraucht, stehe aktuell wieder im Stau, noch 170km“. Sie kommt wohl direkt zum ersten Etappenziel.
Aber jetzt: Großes Hallo, Begrüßung, passend zum Thema gibt es fränkische Kleinigkeiten zum Essen und Trinken, nix Großes, wir müssen ja alle noch fahren. Leider keine Zeit mehr für den durchaus sehenswerten Theresienstein oder einen Bummel durch den schönen Stadtpark der ebenfalls wunderschönen Stadt Hof. Gegenüber des Parkplatzes ist eine Bushaltestelle, von der aus man gut in die Innenstadt fahren kann, eine Wohnmobilbesatzung hatte dieses so gemacht, man war schon am Morgen da, wie schön.

Viel Parkraum am offiziellen Stellplatz an der Plauener Straße in Hof:
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Empfang mit fränkischen Spezialitäten
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Wir fahren nördlich – ganz an den Rand von Franken, an die bayrisch-thüringische Grenze nach Mödlareuth ins Deutsch-Deutsche Museum, in das Dorf, das durch eine Mauer geteilt war und in welchem man diese Grenze „hautnah“ immer noch erleben kann, während man in Berlin alles was mit Mauer zu tun hatte, eliminiert hat. Hier steht noch ein Teil und die Sicherungsanlagen dazu auch noch.
Es gibt einen großen Parkplatz, auf dem wir gut parken können. Dachte ich. Als wir ankommen, steht auf „meinem“ Parkplatz ein riesiges Festzelt. Die CSU feiert alljährich am 3. Oktober hier ein Fest anlässlich des deutschen Feiertages – der bayerische Ministerpräsident wird gar erwartet – kein Parkraum für 7 Wohnmobile.

Der offizielle Parkplatz war ja leider belegt....
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Pah, das geht ja schon wieder gut los. Was tun? Auf der anderen, der bayrischen Seite des Ortes finden wir Platz und schreiten zur Tat. Ina kommt um die Ecke gebogen, gerade noch rechtzeitig – abgekämpft. Jetzt sind wir komplett, das Programm kann beginnen.
Wir bekommen eine Führung, werden aufgeklärt über die perfide Sicherung der innerdeutschen Grenze, dieses mörderische System, die Absurdität, dieses kleine Dorf derartig zu zerschneiden, zu teilen, Familien auseinanderzureißen.

In Mödlareuth erfahren wir viel über Minen und andere "Instrumente" zur Grenzsicherung
http://abload.de/img/3-inmdlareutherfahrenhmk0o.jpg

Bild "4-.....unddasperfidegibjyv.jpg" anzeigen.

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Blick zum Feind durch einen Bodenbunker
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Nicht Rapunzel, sondern......
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Männer's (und Ina's) Lieblingsgerätschaften
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Keiner meiner Reiseteilnehmer kannte dieses Museum – am 3. Oktober werden wir immer wieder den Namen „Mödlareuth“ im Rundfunk hören – und alle werden wissend nicken, ja, das kenn ich ….
Nach ausführlicher Begutachtung des Museums und seiner Einrichtungen (die Maschinenhalle kommt bei den Herren und bei Ina sehr gut an, die Männer fühlen sich direkt zurückversetzt in ihre jeweilige Bundeswehrzeiten) fahren wir wieder südlich, gar südlich von Hof und parken auf dem offiziellen Stellplatz am Untreusee südlich von Hof ein.

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Es ist Zeit für einen Begrüßungsumtrunk – das erste Abendessen wird im nahen Lokal eingenommen, die Nacht wird ruhig, am anderen Morgen wabern die Nebelschwaden über dem Untreusee, während wir um 9h wie immer unsere Tagesinformation abhalten.

Morgen am Untreusee
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Die erste Nacht war schon mal recht ruhig
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Zu diesem Zweck gibt der Ausrichter der Tour (diesmal also ich) jeden Morgen den „Fahrplan“ des jeweiligen Tages bekannt samt Adressen oder Koordinaten der jeweiligen Besichtiugngspunkte, falls einer aus irgendwelchen Gründen den Konvoi verliert.

Aber das ist dann schon
Donnerstag, der 2. Oktober 2014...
Mary
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Re: "....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Mary »

Hallo Isa,
danke für den Bericht und die Bilder, nun weiß ich, dass es eine private Spaßtour war, (ich dachte schon, du bist zur beruflichen Tour aufgebrochen) obwohl im Konvoi möchte ich nie mehr fahren.
Wäre für mich purer Stress, aber mit Ina (kenn ich persönlich) möchte ich mich mal wieder treffen, wird Zeit und ist schon Jaaahre her. FÜr dich muß es ja auch wieder schön gewesen sein, mal "alte - neue" Gesichter wieder zu sehen.
Na schauen wir mal, durch meinen Beinbruch habe ich meine Womobekanntschaften fast alle sitzen lassen dieses Jahr, nun gehts wieder.
LG Mary
Lira
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Re: "....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Lira »

Donnerstag, der 2. Oktober 2014...

Nach der Tagesinformation geht’s also los. Wir fahren mal durchs Fichtelgebirge, eine strukturschwache Region, die von Abwanderung geprägt ist und man bemüht sich, einen Tourismus zu installieren. Sehr bemüht ist man um den Tourismus – mit mehr oder weniger Erfolg. Dies ist alles das Kapitel „unbekanntes Franken“ - die Regionen, die landläufig nicht soooo bekannt sind und gerne ausgespart werden. Schade.
Also – halten wir doch gleich mal kurz hinter Kirchenlamitz an, um uns am Granitlabyrinth Epprechtstein umzusehen. Um Martinlamitz und das in Baustelle befindliche Schwarzenbach an der Saale zu umfahren, begeben wir uns schön in Berg-und-Tal-Fahrt ins Fichtelgebirge mit seinen Steigungen bergauf und bergab. Ich habe das kleinste Kistchen (Kästchen), weiss aber, dass die großen Geräte schwerfälliger und nicht so flott unterwegs sind wie ich – aber irgendwie – warum daaaaaaaauert das denn immer soooo lange? Manchmal fahre ich nur 40 km/h – langsamer kann ich gleich gar nicht mehr fahren – aber ich bleibe allein auf weiter Flur, bis Bernd wieder aufschließt. Ist das aaaaaaanstrengend. Des Rätsels Lösung: „Wir haben eine Panne“, der Motor zieht nicht mehr, deswegen war man zurückgefallen. Beratung und Resetten hin und her, dies und das probieren, es hilft nichts, eine Werkstatt muss aufgesucht werden. Wir sind nicht allzuweit von Bayreuth weg, dahin will Bernd fahren, wir treffen uns spätestens dann am Abend am Tagesziel. Hoffentlich. Viel Glück – also – bis dann!! Bernd und Iris fahren ab – offenes Ende der Tour für sie ?? Schaumermal.
Wir anderen – erkunden das nett gemachte Granitlabyrinth von Epprechtstein. Es sind Würfel der im Fichtelgebirge vorkommenden Granitsorten vorhanden, schlaue Sprüche sind in den Granit gemeisselt, ja, durchaus nett gemacht. Der Parkplatz dabei eignet sich durchaus für unsere wohnmobile Gruppe und kann alle Fahrzeuge leicht aufnehmen.
(Fremdbild von KHG)
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Bild "19-beispieledervielfauiud5.jpg" anzeigen.
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Nächster Halt ist – Weißenstadt am gleichnamigen See. Dort parken wir (kostenpflichtig) auf einem großen Platz, der direkt an den Radweg um den See anschließt. Von hier aus – etwas ortsausserhalb – erkunden wir zuerst die typischen Keller, in denen Lebensmittel und Bier gelagert wurden und werden, kommen an den denkmalgeschützten Scheunen, die typisch für den Ort sind, vorbei, an der Ruine des Kurhauses, gehen am See entlang zurück zu unseren Fahrzeugen – und fahren weiter.
Schön gelegener Parkplatz am See
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Charakteristische Keller
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Denkmalgeschützte Scheunen
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Ehemaliges Kurhaus
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Gut versteckt hinter Herbstlauf - die Kirche
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Im Kurpark von Weißenstein
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Am Weißenstädter See
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Parken am Radweg direkt am See
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Das neuere Kurhaus
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Der nächste Aufenthalt ist an der durchaus bekannten Eremitage bei Bayreuth, einer Stadt, in der alljährlich das Schaulaufen der „Promis“ anlässlich der Wagner-Festspiele stattfindet und deren Innenstadt teilweise auf der Unesco-Welterbeliste steht – und das völlig zu Recht. Mit so vielen Wohnmobilen mitten nach Bayreuth reinzufahren empfiehlt sich allerdings nicht – aber eine Führung im Alten Schloss der Eremitage (bei der Fotografieren natürlich verboten ist)ist „drin“. Danach noch eine einstündige Pause, die im schönen Biergarten zugebracht wird, bevor es wieder weitergeht.

Eremitage-Parkplatz
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Führung im Alten Schloss
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Garten
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Schlossgarten
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Wasserspiele - stündlich
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Zurück zum Parkplatz - weiter geht's....
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Wir fahren an Kulmbach vorbei, das auch über einen gut gelegenen Stellplatz verfügt, ebenso an Michelau mit seinem sehenswerten Korbmuseum – auch an Lichtenfels, der Korbmacher-Hauptstadt in Deutschland mit der einzigen Berufsschule dieses Standes des ganzen Landes – und schon grüßen rechts oben auf dem Hügel Kloster Banz und links die Basilika Vierzehnheiligen.
Eines dieser Beispiele fränkischen Barocks sollten wir aber besichtigen – also nix wie links abgebogen und hinauf auf den großen Parkplatz unterhalb der Kirche, deren Türme natürlich wieder mal eingerüstet sind...
Parkplatz Vierzehnheiligen, eigentlich kostenpflichtig, aber da ist grad keiner
http://abload.de/img/img_2412parkplatzviernorcu.jpg

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Donnerstags ist bis 16h Putztag in der Kirche, von da her finden da keine Führungen statt, die Kirche steht aber offen, man kann umhergehen und alles besehen. Bernd ruft an – sie werden in einer Viertelstunde hier sein. Ein Teil (irgendwas vom Turbolader) war kaputt, das Teil musste im nahen Kulmbach geholt werden, wurde gleich eingebaut, hervorragende Arbeit, nette Leute, alles super, 280€, ärgerlich, aber alles supergut gegangen. Großes Hallo im Biergarten oberhalb der Barockkirche, es wird Abend, wir sollten unseren Nachtplatz ansteuern.

Nachdem bei manchen Bedarf der Ver- oder Entsorgung ansteht, sollten wir nicht den Parkplatz an der Therme in Bad Staffelstein anfahren, der unversorgt ist, sondern den beim Campingplatz, etwas weiter vom Ort entfernt, aber mit Sani-Säule. Pah – hier versagt die Reiseleitung, nachdem auch noch eine Bahnunterführung mit 3,40m auf der Strecke liegt und ich nicht genau weiss, wo dieser verfluchte Campingplatz genau liegt, verfahre ich mich – und 6 Wohnmobile hinter mir her. Eine Runde durch Staffelstein – mittens durch. Paaaahhhhhhhh – Stress pur. Wir haben später einiges zu erzählen und zu belachen.....

Stellplatz vorm Camping Staffelstein ((5€+Kurtaxe)
http://abload.de/img/img_2420stellplatzvorthrb5.jpg
Das Nächtle wird wieder seeeeehhhhhhr ruhig.
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Re: "....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Lira »

Freitag, 3. Oktober, Feiertag

Heute wollen wir wirklich „feiern“ - also nicht allzuviel fahren. Nach dem Infotreffen um 9h geht’s auch schon gleich los – erstmal bissi bergauf fahren zum Wanderparkplatz hinter Romansthal am Staffelberg, dem „Heiligen Berg der Franken“.

Wanderparkplatz hinter Romansthal, zum dort Übernachten bissi schräg
http://abload.de/img/img_2422staffelberg2giq3.jpg

Dort tun wir es Viktor von Scheffel gleich, der im Frankenlied die vierte Strophe 1859 gedichtet hatte:



Zum heil'gen Veit von Staffelstein
komm ich empor gestiegen,
und seh' die Lande um den Main
zu meinen Füßen liegen.
Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
umrahmen Berg und Hügel
die breite stromdurchglänzte Au.
Ich wollt', mir wüchsen Flügel,
valeri, valera, valeri, valera,
ich wollt', mir wüchsen Flügel....

(Allerdings übersah der gute Mann, dass der Veitsberg eigentlich nicht direkt bei Staffelstein liegt.....)

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Egal, frisch und munter steigen wir hinan, erst etwas steil, dass die Arterien geputzt werden – oben angekommen ein typisch fränkisches Bild: Wirtshaus neben Kirche. Und beides in Betrieb. Herz – was willst Du mehr?

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Richtig – ein Bier und eine Bratwurstsemmel müssen her – und die Aussichten genossen werden an diesem wahrlich herrlichen Feiertag!

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Fremdbild von BF:
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Die Mountainbiker sind auch schon angekommen:
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Quasi über den Wolken schwebt Kloster Banz gegenüber:
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Doch bevor der Pilgerstrom erst richtig losgeht, verlassen wir den gastlichen Ort, steigen hinab zu unseren Fahrzeugen und bewegen uns bergab, ohne Behinderungen, später herrscht vielleicht viel mehr Gegenverkehr, was bei den großen Fahrzeugen nicht so geschickt ist.

Der Weg zum „Tor der Fränkischen Schweiz“ - also nach Ebermannstadt ist nicht sonderlich weit, wir fahren gemütlich im Konvoi auf der leeren A73 südlich.

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In Ebermannstadt gibt es einen größeren Parkplatz am Oberen Tor, das eigentlich für Wohnmobile vorgesehen ist, wir wollen aber mit der Museumsbahn fahren und dazu einen der Parkplätze am Bahnhof aufsuchen. Aber was müssen meine Augen erblicken – als wir am Ortszentrum vorbeifahren – sakradiiiiiiieeee – es ist Flohmarkt...... das heisst ….... genau – DAS heisst es. Die Parkplätze am Bahnhof sind – rappelvoll.

Da ist gutes Rad teuer – aber nicht bei unsereiner. Kurzerhand wird auf einer Wiese kuschelgeparkt, macht nichts, wir sind ja eh nicht daheim.
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Danach stürzen wir uns ins Gewühl auf dem Flohmarkt.
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Später besteigen wir die Museumsbahn mit Dampf ins Wiesenttal, dem Flüsschen, das durch Ebermannstadt fliesst – bis zur Endstation Behringersmühle.
Aber vorher muss die Lok erst von Ina inspiziert werden, ob wir ihr unser kostbares Leben anvertrauen:
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Wohnen wir nicht idyllisch?
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Mit Volldampf und ohne Plakette hinein ins enger werdende Wiesenttal...

Fremdbild von KHG
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Zug-Szene
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Nomen est Omen:
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Dort Einkehr, Sonne genießen – achja - „FEIER-“Tag!! Rückfahrt später wieder im vorab reservierten Abteil – am Abend schön Abendessen im Dorf – Absackerchen im Wohnmobil. Herrlich ruhig ist die Nacht an der Wiesent – alles gut gegangen, naja, unser Bleiben im Bahnhofsbereich war ja angekündigt und mit der Stadt besprochen....
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Re: "....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Lira »

Samstag, 4. Oktober

Nochmal Kultur – steht auf dem Plan. Dazu fahren wir nach dem Infotreffen, das diesmal erst um halb zehn stattfindet, die wenigen Kilometer in Richtung Norden nach Buttenheim. Levi Strauss, wer kennt den Namen nicht – wer weiss, dass dieser Levi Strauss, „Erfinder“ der Jeans, aus einem kleinen fränkischen Dorf stammt? Ich könnte immer schreien, wenn ganz Gescheite von der „Lieweis-Tschiens“ sprechen – wie gesagt, war der Löb Strauss, der sich, nachdem die Mutter samt Kindern nach Amerika ausgewandert war, ein fränkischer Bub – wenn auch ein fränkischer Jude.
Naja – der Markt Buttenheim möchte nicht nur wegen der schönen Bierkeller mehr Bekanntheit erlangen, sondern auch wegen diesem wirklich schön gestalteten Museum – und so statten wir diesem halt einen einstündigen Besuch ab. Der Besucher bekommt moderne Tonträger, mittels derer er von Station zu Station und so durch das Leben des Levi Strauss und durch dessen Geburtshaus am Markt 31-33 wandelt. Nett wars, wirklich. Alle waren begeistert. Vor dem Markt warten neu angelegte Parkplätze auf Gäste …..

Das Levi-Strauss-Museum
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Parkplätze keine 300m davon entfernt:
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Da unser nächster Termin in Wein-Franken erst am Nachmittag ist, bietet sich eine längere Pause in heller Sonne am Mainufer nahe Eltmann direkt neben der B 26 an, ein wahrlich schöner Platz, bei dem sehr häufig Graureiher gesichtet werden. Solche haben wir grade nicht gesehen – wohl aber viele Arten von Wasserfahrzeugen.

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Später fahren wir weiter, um rechtzeitig zu unserer Weinwanderung mit Verkostung durch die Weinberge der Hallburg zusammen mit dem dortigen Kellermeister zu kommen. Es grauste mich ja schon – auf der Hallburg ist natürlich der Teufel los, der reguläre Parkplatz ist rappelvoll, aber wir sind angemeldete Gäste und finden ein Plätzchen für unsere Fahrzeuge am Weinberg.
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Bald geht die launige, lustige, nette, informative Führung durch die Weinberge und die Kellerei los, sie dauert kurzweilige zweieinhalb Stunden und ist jede Sekunde wert.
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Danac
h gibt es in der milden Abendsonne noch einen Aperitiv, bevor sich umgezogen und die
bestellte Tafel zum obligatorischen Abschlussessen in der Hallburg aufgesucht wird.
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Nach einer wiederum ruhigen Nacht in freier Natur – erfolgt am anderen Morgen, also heute, die Abreise. Jeder fährt in „seine“ Richtung.
Scheee wars, wir freuen uns auf nächsten Herbst – wenn es wieder heisst:
Auf geht’s zur Herbst-Ausfahrt – dann werden wir, weil die Schweizer dran sind – mal wieder in die schöne Schweiz reisen.....

Ich freue mich, wenn es allen gut gefallen hat (und das hat es nach deren Bekunden) und der eine oder andere doch wieder mal den Weg in unser schönes Frankenland findet, das doch sooo viel zu bieten hat!


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Re: "....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Gitte »

Hallo Isa,

danke für den wunderschönen Bericht und die tollen Fotos. Eine wirklich schöne Tour hast du da zusammengestellt im schönen Franken. :dau3
Ulrike M.
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Re: "....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Ulrike M. »

Hallo Isa,

Danke für deinen - wie immer - tollen Bericht. Man spürt, dass du Freude hattest...

Teile deiner Route kenne ich ja (Mödlareuth, Fichtelgebirge), aber nicht gut genug, um nicht auch in das eine oder andere von dir genannte Dorf zu fahren. Mir schwebt ja ein wenig eine Osterausfahrt ins Fränkische vor, allerdings dürfte gerade im kommenden Jahr, in dem Ostern wieder recht früh ist, Italien klimatisch vielleicht doch angenehmer sein.

Danke,
Uli
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Re: "....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Lira »

Vielen Dank für eure netten Kommentare.
Ja, ich (wir) hatte(n) viel Spass und Freude an der Tour, natürlich war das auch dem wirklich klasse Wetter geschuldet.
Uli - das Fichtelgebirge ist von Natur aus mit rauerem Klima ausgestattet - keine Frage - Italien hat da sicher mehr Schönwetterpotential um Ostern und auch mehr Frühlingswärme. 8-)
Chinotto
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Re: "....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Chinotto »

Hallo Isa,
ein wunderschöner und launig geschriebener Reisebericht mit tollen Bildern. Einige Eurer Anlaufstellen kenne ich auch schon, für die anderen hab ich mir einen Knoten im Hinterkopf gemacht. ;)

Danke! :D
Majaberlin
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Re: "....Ins Land der Franken fahren....."

Beitrag von Majaberlin »

Ein sehr schöner Bericht - man merkt dir förmlich die Freude noch im Nachhinein an.
Ich finde es auch schön, in netter Runde so eine "geführte" Tour zu machen, wenn es nicht zu viele Fahrzeuge und Menschen sind.
Ich wünsche euch allen viel Vorfreude für die nächste Herbsttour!
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