Der Liebste meint, wir sollten den durchaus herrlichen Tag anderweitig nutzen, weil wir eh nicht mehr bis 13h nach Puerto del Rosario kämen. Gute Idee. Wir parken in La Lajita ein. Dort stehen wir am Strand, packen die Stühlchen aus und genießen erst ein beruhigendes Bier am Meer. Die beste Idee. Danach gehen wir zu Fuß in den Ort, kehren ein, dann kaufen wir ein, und gehen wieder raus zu unserem Kästchen und verbringen den Abend am Strand. Ruhige Nacht.
3.Januar 2019
Ups schon 7.15h als ich auf die Uhr sehe, jetzt aber Marsch. Sonne ist noch nicht da. Kurz nach 8h fahren wir los, Citroen Puerto del Rosario ist unser Ziel. Kästchen rattert uns dahin. Stellt sich raus als ein Verkaufshaus für Citroen Fahrzeuge. Also Taller – Werkstatt eingegeben, 4,5 km weiter. Hin. Das Rattern wird grausam. Dort ist das wie im Wartezimmer beim Arzt. Ich warte. Das muss das sein, was mir der eine auf der Fähre erzählt hatte der nach Fuerteventura gezogen war – alles entspannt.
Bemühe mich, entspannt zu sein. Als ich dran bin – oha – meine Telefonnummer – oha – ist eine deutsche – man kann mich nicht anrufen, nur inländische Nummern. Was das soll, erschließt sich mir nicht allen Ernstes.
Bekomme Termin für den 10. Januar. Es bricht mir beinahe das Herz. Was soll ich bis zum 10. Januar hier in dieser hässlichen Gegend machen, Der Liebste hier, tolle Insel, so wenig wie möglich machen? Geht gar nicht. Wir spielen alles durch.
Idee: Kästchen an den grauslichen Platz Playa Blanca stellen, dort hat es Stranddusche und WC, Mietauto mieten und rumfahren und in Kästchen schlafen.
Andere Idee: Zu einer anderen kleineren Werkstatt fahren und versuchen, einen Ölwechsel zu bekommen. Erst mal. Das gelingt. Wir bekommen einen Ölwechsel und die Jungs tun sich eineinhalb Stunden lang ab, um die Anzeige im Display zurückzusetzen, das ist dann wieder die Sache mit der Ehre. Es gelingt nicht. Macht nichts. Wir wissen nun, dass wir genau das richtige Öl drin haben und den neuen Ölfilter und ich finde, das Motorchen schnurrt.
Wir fahren raus gen Süden, bei den Freunden vorbei, die hadern noch mit ihrem Kühlschrank, der wegen des anderen Gases irgendwie vermehrt rußt. Nein, sie seien noch nicht so weit, mit in den Süden zu fahren – wir fahren allein. Also nochmal die Strecke, die wir heute morgen gefahren waren, jetzt mit schnurrendem Motor, dann weiter und weiter und weiter und bis zum südlichen Ende der Insel, wohin wir mit 19km Wellblechpiste kommen. Dort herrlich. Wir parken ein, finden ein Abendessen – gute Nacht. War anstrengend heute.
74- auf schlechter Piste unterwegs.JPG
75- Ausgedörrtes Land im Spden.JPG
76- Blick zu den Jandia Bergen an der Westküste.JPG
76- Schon wieder wie nicht von dieser Welt.JPG
4.Januar 2019
Man muss halt Reiseführer lesen, dann kommt man auf verschiedene Dinge. So zB dass hier zwischen uns und der Punta Pesebre ein Flugplatz gewesen sei – und ein gewisser Herr Winter, stammend aus dem Schwarzwald, hier tätig gewesen sei in der Zeit des zweiten Weltkrieges. So gibt es ja eine „sagenumwobene“ Villa Winter auf der Westseite der Insel, nahe bei einem Weiler Cofete, wohin auch ein guter Wanderweg gehen sollte. Aus all diesem Seemannsgarn ist schnell ein Tagesplan gestrickt. Wir laufen mal entlang an der Küste Orjos vorbei – und kommen tatsächlich an einem Gebiet vorbei, das im 2. WK ein Flugplatz für Motorflieger hätte sein können. Eine alte Walze weckt unser Interesse, was hat hier stattgefunden? Es gibt Gerüchte, dieser Ingenieur Winter, dem man angeblich die halberte Halbinsel geschenkt hatte, hätte Verbindungen zu den Nazis gehabt, andere Historiker wiederum verneinen das vehement, auf jeden Fall ist das mit dem Flugfeld eine tolle Eroberung. Der Marsch durch dieses doch triste und langweilige Gebiet ist nicht ergiebig, wir gehen noch ein gutes Stück weiter – um festzustellen, dass es besser sei, einfach umzukehren und noch eine kleine Wanderung zu veranstalten.
78- Dort endet Fuerteventura.JPG
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.