Moin moin mpetrus ,
ich möchte jetzt etwas tiefer in dieses Thema einsteigen, aber keine "Abhandlung" dazu schreiben,
obwohl ich es könnte .
Du schreibst (blauer Text):
Es kommt auch auf den Verwendungszweck drauf an.
Sicherlich haben Flugzeuge mehr mit Kondenswasser wegen den Temp. Unterschiede zu kämpfen. Aber dafür werden die Flieger auch Klimatisiert, somit das Wasser aus der Luft "gefangen", IM WOMO wird höchstens durch regelmässiges Lüften die Feuchtigkeit entsorgt. Im Aussenbereich gefriert das Wasser bei 0 Grad also ist es da egal ob 0 oder - 50.
Leider stimmen Deine Angaben nur für die Zelle der Passagiere und dem Frachtraum der Maschinen .
Alle anderen Bereiche sind nicht klimatisiert . So zum Beispiel auch die Fahrwerks-
schächte und Fahrwerke .
Was im Flugzeugbau sicherlich eine grössere Bedeutung hat, ist die Materialausdehnung.
Denn wie von dir beschrieben, muß sich das Material einer
Temp. differenz im Sommer von ca. 90 Grad unterzeihen.
Das stimmt . Die Temperaturunterschiede können aber auch noch weitaus höher
sein . Bis zu +100 Grad im Fahrwerksschacht aufgrund der „heißgelaufenen“ Bremsen nach der Landung .
Das heißt somit, Temperaturunterschiede innerhalb
von kurzer Zeit von bis zu 150 Grad ! Die Materialien am Flugzeug (Grundmaterial
und Beschichtungen) unterliegen somit einem sehr hohen Stressfaktor .
Den haben wir an unseren Wohnmobilen absolut nicht !
Zu deinem Einwand mit der Geschwindigkeit denke ich ist es egal ob Ich kurzeitig mit 300 km/h oder 100 km/h fahre.
Es kommt schliesslich auf die Dauer der Berieselung an .
Stimmt leider nicht ganz was Du schreibst . Die Fahrwerke der Maschinen bestehen
aus Aluminium, Titan und überwiegend aus hochfestem niedriglegierten Stahl .
Dieser Stahl ist im ungeschützten Zustand stark korrosionsanfällig und hat eine
Härte von 52 bis 55 HRc (Rockwell) . Diese Stahlbauteile sind zum größtenteil
Hohlbauteile, die kadmiert und grundiert und eventuell lackiert sind .
Danach werden diese Bauteile mit einem speziellen Wachs (AV8 + AV100) oder auch mit Wachs (Dinitrol) zusätzlich in den Hohlräumen geschützt .
Start- und Landebahnen werden im Winter extrem mit Salz bestreut, damit das sogenannte Antiskit-System (ABS) der Fahrwerke zum greifen kommt .
Sonst geht es ab über die Piste . Und dann sind viele Startbahnen
auf der Welt verschmutzt mit Staub (Sand) . Dieser Schmutzt wird bei 300kmh
extrem hochgewirbelt . Extrem z.B. vom Nose Landing Gear (Bugfahrwerk) .
Die Main Landing Gears (Hauptfahrwerke) werden dann regelrecht Sandgestrahlt .
Natürlich auch die mit Wachs geschützten Bereiche . Und Jeder kann sich dann
denken, was dann passiert . Bei schlechtem Schutz der Fahrwerke korrodieren
Diese und es kann zum Bruch der Fahrwerke kommen .
Dann hat ein Flugzeug sicher mit ALU, Karbon, oder Magnesium eine bessere Dichte als Siebdruckplatten oder Sperrholz, welches Wasser durch die offene Poren aufsaugt.
Gefährdet am Flugzeug sind fast alle Bereiche . Ist ein Bereich nicht geschützt,
dann es es zum Versagen der Maschine führen . Also zum Absturz . Mit dem Wohnmobil bleibt man lediglich liegen .
Natürlich werden im Flugzeugbau nicht diese "billigen Fischkistenhölzer" mancher Wohnmobile verbaut .
Trotzdem verwende ich auch Wachse als Schutz:
Weil das weich und flexibel bleibt somit dem Bewegungen vom Holz mitgeht und nicht wie feste Farbe oder Bitumen reissen würde.
Dann zieht das in die Holzfaser ein, somit gibt es dort den besten Impregnierungsschutz.
Das ist vernünftig, das führe ich mit Wachs wie folgt durch (analog zum Flugzeugbau) .
Zuerst die zu wachsenden Bauteile / Bereiche mit einem sehr dünnflüssigen Wachs,
am besten ein sehr gutes Hohlraumwachs, behandeln / einsprühen . Dann antrocknen lassen und anschließend mit einem sehr guten Unterbodenwachs
nachträglich beschichten .
Viele sprühen einfach nur das Unterbodenwachs drauf und das war`s dann .
Das ist eindeutig falsch ! Dann ist die Korrosion in ein paar Jahren vorprogrammiert !
Wachse können mit geeignetem Verdünner verdünnt werden, somit eine bessere Kriechfähigkeit erzielen. Ich hatte damals bei der Erstbehandlung relativ stark verdünntes Wachs genommen und das ist ins Holz, wie Wasser in einem Schwamm, eingedrungen. Danach habe ich den Verdünner immer weiter reduziert und zum Schluss das Wachs pur aufgetragen. (Alles mit Sprühpistole aufgebracht. Habe mir auch ein Wachs von einen Hersteller gesucht, welches für Winterdienste erstellt, somit hohe Salzwasserresistenz hat.)
So kann man es auch machen . Nur die Wenigsten unter uns haben eine
Sprühpistole und greifen dann nur zur Sprühdose mit dem „normalen Unterboden-
wachs .
Heute trage ich nur noch an den stark betroffenen Stellen wie Rückwand und hinteren Bereich der Räder Wachs mit einem Pinsel auf.
Ich kontrolliere die gewachsten Bereiche immer sehr genau und sprühe dann mit
Wachs nochmals über . Aber Deine Nachbehandlung mit Wachs funktioniert natürlich auch gut .
Übrigens :
Wenn Du mir nicht glauben solltest, dann könnte ich Dir tolle Fotos zeigen, wie ungeschützte Bauteile
in der Luftfahrt aussehen können und was dann passieren kann (Brüche,Flugzeugunglücke,etc.)
