fetter Fisch.......Ölwechsel?

Motor, Getriebe, Fahrwerk, Basisfahrzeug allgemein
Arminius
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 1199
Registriert: So 16. Nov 2008, 12:05
Wohnmobil: Teilintegriert
Hat sich bedankt: 44 Mal
Danksagung erhalten: 80 Mal
Kontaktdaten:

Re: fetter Fisch.......Ölwechsel?

Beitrag von Arminius »

megamechanics hat geschrieben:

Schlimm finde ich persönlich immer die Pauschalaussage "bei uns in der Firma bla bla bla", und deshalb kann eine andere Firma nicht bla bla bla, geht im Endeffekt immer wieder auf den Urtrieb "meiner ist größer wie deiner" raus!
Mag sein dass Du das schlimm findest aber eine solche Aussage ist hier in dem Fred noch nicht gemacht worden.

Ansonsten kann ich Deinen Ausführungen nur beipflichten. 3D Report, Lieferantenaudit usw sind Dinge mit denen wir tagtäglich zu tun haben.
Germany
mpetrus
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 1608
Registriert: So 12. Okt 2008, 14:39
Wohnmobil: ML-T 560
Hat sich bedankt: 53 Mal
Danksagung erhalten: 155 Mal

Re: Re:

Beitrag von mpetrus »

meusel hat geschrieben: Sorry ich kann nur wieder aus unserem Unternehmen berichten. Was Du schreibst ist bei uns definitiv nicht so. Motoren werden schon lange nicht mehr solitär auf einem Leistungsprüfstand getestet. Es findet im Motoren-Zulieferwerk nur noch ein sogenannter Kalttest statt. Das heißt der Motor wird mit Öl befüllt und durchgedreht. Erstmalig läuft der Motor wenn er im Fahrzeug eingebaut ist. Dann geht das Fahrzeug auf den Rollenprüfstand.
Mit dieser Aussage hast du meine bestätigt. Der Motor wird das erste mal auf dem Rollenprüfstand max. 15min. gefahren. Hier werden Undichtigkeiten oder Leistungsdefizitte geprüft. Aber der eigentliche zusammenbau der Einzelteile prüft man nicht mehr. Es kontrolliert keiner ob der Roboter beim auftragen von Kleberaupen irgendwo ein Tropfen verloren hat oder ob ein Span vom Bearbeitungzentrum noch irgendwo in den Teile steckt.
Der Motor kann die 15. Prüfphase überstehen und bekommt später ein Schaden, der dann in der Garantie behoben wird. Wenn die Inspektion nach Vorgabe gemacht wurde!

Ansonsten werden die Q-Standarts so wie von megamechanics beschrieben angepasst.

Inspektion oder Qualitätsüberwachung kosten auch Geld und werden mit entsprechende Prozesse reduziert.

Da du in Köln wohnst, zumindest dem Avatar nach, vermute ich mal das du in dem Unternehmen beschäftigt bist welches was tut.
Im Forum wird über diese Marke sehr oft beschrieben wieviel die wirklich tun, vor allen wenn die Fahrzeuge die Garantiezeit überlebt haben.
garibaldi
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 6. Okt 2008, 13:27
Wohnmobil: Hymer B544 Bj. 1991
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: fetter Fisch.......Ölwechsel?

Beitrag von garibaldi »

Mobi-Driver hat geschrieben:
megamechanics hat geschrieben: Es geht immer um "welcher noch bezahlbare Aufwand im Verhältnis zum Zweck", und gerade deshalb, weil es keine 100% Garantie für Bauteile gibt, wird in der Luftfahtindustrie alles Kritische mind. doppelt und teilweise mehrfach verbaut und abgesichert, mit sehr hohem Aufwand und trotzdem bleiben nicht alle "Vögel" am Himmel.
Es stimmt, nicht alle "Vögel" bleiben am Himmel .
Aber : Kennst Du auch die Ursachen dafür ? Wohl eher nicht .
Meistens ist es ein menschliches Versagen .
Die Technik versagt nur in den geringsten Fällen .
Und wenn mal ein Vogel aus technischen Gründen vom Himmel fällt,
liegt es oftmals an der schlechten Wartung / Überholung der Maschinen .
Und welche Airlines sind es dann wohl ?
Eigentlich widersprecht Ihr Euch hier gar nicht, im Gegenteil. Fakt ist, auch bei noch so perfekter Technik, doppelter und dreifacher Absicherung und perfekter Wartung gibt es keine 100-prozentige Sicherheit, egal bei welchem System, ob das Auto, Flugzeug oder Kernkraftwerk ist. Es geht immer um die Abwägung, wie hoch darf das gerade noch akzeptable Risiko sein. Kritisch ist dabei die "Schnittstelle" zwischen betriebswirtschaftlichen Interessen und dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden/Bevölkerung.
Mobi-Driver hat geschrieben: Die Menschen wollen alle für einen Apfel und ein Ei von A nach B fliegen .
Und das geht halt nur zu Lasten der Qualität in der Wartung / Reparatur .
Da zäumst Du das Pferd aber von hinten auf. Meiner Meinung nach sind es nicht die Kunden, die die ausufernde Fliegerei verursachen. Das sind schon die Airlines selbst. Niemand zwingt sie, Billigflüge anzubieten. Gäbe es diesen Unfug nicht, würden eben die Deutschen nicht in Thailand oder Fidschi oder sonstwo Urlaub machen, sondern in Italien oder Österreich. Und es würden halt weniger Leute übers Wochenende nach London und Paris düsen oder zum Cappuccino auf den Markusplatz. Dadurch wäre die Welt nicht ärmer. Und wenn Airlines an der Wartung sparen, nur um diesen Unfug immer weiter treiben zu können, dann grenzt das an Verbrechertum.

Aber inzwischen haben wir uns ganz schön weit vom eigentlichen Thema dieses Trööts entfernt, was? ;)
Arminius
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 1199
Registriert: So 16. Nov 2008, 12:05
Wohnmobil: Teilintegriert
Hat sich bedankt: 44 Mal
Danksagung erhalten: 80 Mal
Kontaktdaten:

Re: Re:

Beitrag von Arminius »

mpetrus hat geschrieben:
Da du in Köln wohnst, zumindest dem Avatar nach, vermute ich mal das du in dem Unternehmen beschäftigt bist welches was tut.
Im Forum wird über diese Marke sehr oft beschrieben wieviel die wirklich tun, vor allen wenn die Fahrzeuge die Garantiezeit überlebt haben.
Da liegt Du leider falsch. ;)
Arminius
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 1199
Registriert: So 16. Nov 2008, 12:05
Wohnmobil: Teilintegriert
Hat sich bedankt: 44 Mal
Danksagung erhalten: 80 Mal
Kontaktdaten:

Re: fetter Fisch.......Ölwechsel?

Beitrag von Arminius »

garibaldi hat geschrieben:Da zäumst Du das Pferd aber von hinten auf. Meiner Meinung nach sind es nicht die Kunden, die die ausufernde Fliegerei verursachen. Das sind schon die Airlines selbst. Niemand zwingt sie, Billigflüge anzubieten. Gäbe es diesen Unfug nicht, würden eben die Deutschen nicht in Thailand oder Fidschi oder sonstwo Urlaub machen, sondern in Italien oder Österreich. Und es würden halt weniger Leute übers Wochenende nach London und Paris düsen oder zum Cappuccino auf den Markusplatz. Dadurch wäre die Welt nicht ärmer. Und wenn Airlines an der Wartung sparen, nur um diesen Unfug immer weiter treiben zu können, dann grenzt das an Verbrechertum.

Aber inzwischen haben wir uns ganz schön weit vom eigentlichen Thema dieses Trööts entfernt, was? ;)
Und gäbe es nicht die vielen Billig-Womos mit Billig-Fahrgestellen aus der Türkei oder sonst woher wären auch die Stellplätze leerer, Freies Stehen wäre wieder möglich und die Luft wäre sauberer weil weniger CO2 produziert würde! ;)

Ich glaub mit dem Trööt hast Du recht!
Germany
Mobi-Driver
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 6044
Registriert: So 10. Mai 2009, 09:21
Wohnmobil: Concorde 🚐
Hat sich bedankt: 728 Mal
Danksagung erhalten: 1003 Mal
Kontaktdaten:

Re: fetter Fisch.......Ölwechsel?

Beitrag von Mobi-Driver »

garibaldi hat geschrieben:Da zäumst Du das Pferd aber von hinten auf.
Das sehe ich absolut nicht so .

Heutzutage schauen die meisten Mitbürger nur auf den Preis bzw. auf die Kosten .
Es werden Urlaubsangebote gesucht, wofür man kaum noch etwas bezahlen muss .
Und dann wird gemeckert, wenn es am Urlaubsort die reinste Kastastrophe ist .
Ebenso ist es doch auch beim Mobil . Die Kunden wollen immer weniger ausgeben,
erwarten aber erstklassige Qualität . Die kaufen dann hübsch zurecht gemachte
und aufgebrezelte Mobile und wundern sich nachher, wenn viel Schrott und
billiger Schei.. verkauft wurde .
Und anders ist es doch auch nicht im Automobilbau und Motorenbau .
Kostengünstig produzieren kannst Du bei uns nur, wenn Du die Fertigung automatisierst
und an der Qualität sparst .
Beim Möbelbau ist es doch auch das Gleiche .

Egal wo auch immer :

Gute Qualität hat ihren Preis . ;)
garibaldi
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 6. Okt 2008, 13:27
Wohnmobil: Hymer B544 Bj. 1991
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: fetter Fisch.......Ölwechsel?

Beitrag von garibaldi »

Mobi-Driver hat geschrieben:
garibaldi hat geschrieben:Da zäumst Du das Pferd aber von hinten auf.
Das sehe ich absolut nicht so .

Heutzutage schauen die meisten Mitbürger nur auf den Preis bzw. auf die Kosten .
Es werden Urlaubsangebote gesucht, wofür man kaum noch etwas bezahlen muss .
Und dann wird gemeckert, wenn es am Urlaubsort die reinste Kastastrophe ist .
Ebenso ist es doch auch beim Mobil . Die Kunden wollen immer weniger ausgeben,
erwarten aber erstklassige Qualität . Die kaufen dann hübsch zurecht gemachte
und aufgebrezelte Mobile und wundern sich nachher, wenn viel Schrott und
billiger Schei.. verkauft wurde .
Und anders ist es doch auch nicht im Automobilbau und Motorenbau .
Kostengünstig produzieren kannst Du bei uns nur, wenn Du die Fertigung automatisierst
und an der Qualität sparst .
Beim Möbelbau ist es doch auch das Gleiche .

Egal wo auch immer :

Gute Qualität hat ihren Preis . ;)
Klar, alles völlig richtig. Trotzdem liegt das Problem bei der Anbieterseite. Speziell im Bereich Möbel könnte ich da ein Buch schreiben. Als Produzent habe ich immer die Wahl: Entweder ich will möglichst viel zu möglichst niedrigen Preisen verscherbeln oder ich will Qualität produzieren und lasse mich nicht auf Dumpingpreise ein. Da wurden in den letzten Jahren Firmen in den Sand gesetzt, die waren absolute Marktführer mit einer Fast-Monopolstellung in ihrem Segment. Warum? Weil sie sich ihre Preise von großen Händlern haben kaputt machen lassen. Dann haben sie nur noch mindere Qualität aus Fernost geholt, mit dem Ergebnis, dass die Preise für die Produkte immer noch weiter runter gedrückt wurden. Und dann gibt's andere Firmen, die sind nach wie vor gesund, weil sie sich auf nichts eingelassen haben. Es läuft immer auf die Entscheidung raus, was will ich: Klasse statt Masse oder Masse statt Klasse?

Die Verbraucher haben darauf aber gar keinen Einfluss. Sie kaufen, was ihnen angeboten wird. Die Märkte werden von den Anbietern erzeugt. Das ist eine der negativen Auswirkungen des so verbreiteten Wachstums-Wahns. Ich könnte eine ganze Reihe Unternehmen nennen, die den Bach runter gingen, weil sie gemeint haben, sie müssten immer weiter expandieren.
Arminius
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 1199
Registriert: So 16. Nov 2008, 12:05
Wohnmobil: Teilintegriert
Hat sich bedankt: 44 Mal
Danksagung erhalten: 80 Mal
Kontaktdaten:

Re: fetter Fisch.......Ölwechsel?

Beitrag von Arminius »

garibaldi hat geschrieben: Es läuft immer auf die Entscheidung raus, was will ich: Klasse statt Masse oder Masse statt Klasse?
Oder etwas präziser beschrieben: Als Unternehmer muss sich mir schon genau überlegen für welchen Markt ich meine Produkte erzeuge egal ob ich jetzt Konsumgüter, Waren oder Dienstleitungen anbiete. Für den unternehmerischen Erfolg brauche ich ein Marktsegment, ein Produkt, eine kostendeckende Herstellung und einen Preis mit dem ich eine positive Umsatzrendite erzielen kann.

Genau so war es mit den Billigfliegern: Die etablierten Fluggesellschaften waren preislich völlig abgehoben und dachten sie könnten mit der Geschäftsfliegerei überleben. Es tat sich eine Marktlücke für die Billigflieger auf. Service und somit Kosten wurden reduziert, "billige" Abflughäfen (Hahn) und attraktive Flugpreise und schon kam der wirtschaftliche Erfolg.

Wenn ich das als Unternehmer nicht drauf habe ist die Gefahr halt groß das das Unternehmen den Bach herunter geht.

So ist das in der Marktwirtschaft.

(Puuh, was aus einem Ölwechsel so alles werden kann )
garibaldi
Beiträge: 6360
Registriert: Mo 6. Okt 2008, 13:27
Wohnmobil: Hymer B544 Bj. 1991
Danksagung erhalten: 3 Mal

Beitrag von garibaldi »

Richtig. Um im Beispiel zu bleiben: Kritisch wird es dann, wenn die Billigflieger entweder an der Wartung sparen oder (wie es ja schon vorgekommen sein soll) die Flughäfen erpressen, die Landegebühren möglichst in den Keller zu drücken, egal, ob der Flughafen das finanziell überleben kann. Nebenbei werden dann allerlei Sondergebühren aus dem Kleingedruckten erhoben, die den Billigflug dann doch teuerer machen. Gut, die Billigflieger haben sicher die Etablierten dazu gezwungen, über ihre verwegene Preispolitik nachzudenken. Aber sie haben einen Fehler: Sie handeln nicht nachhaltig - was in dem Falle hieße: Preise, Dienstleistungen und Verträge mit Partnern (Flughäfen z. B.) so gestalten, dass alle gut leben können, und zwar langfristig. Dann müssten die Billigflüge ein Stück teuerer sein, und das wäre auch vollkommen in Ordnung. Außerdem hätte das vielleicht den positiven Nebeneffekt, dass die idiotische Kurzstrecken-Fliegerei endlich eingedämmt würde. Klar, den Wachstums-Aposteln würde das nicht passen. Das liegt aber daran, dass die nicht begriffen haben, dass man in einer übersättigten Gesellschaft nicht ewig mit quantitativem Wachstum weiter machen kann, sondern langfristig nur qualitatives Wachstum noch Zukunft hat. Womit wir wieder am Ausgangspunkt wären: Klasse statt Masse.
Germany
mpetrus
Enthusiast
Enthusiast
Beiträge: 1608
Registriert: So 12. Okt 2008, 14:39
Wohnmobil: ML-T 560
Hat sich bedankt: 53 Mal
Danksagung erhalten: 155 Mal

Re: fetter Fisch.......Ölwechsel?

Beitrag von mpetrus »

Die Billigfiegerei hatte am Anfang ein ganz anderes Ziel:
Es wurde eine Möglichkeit gesucht aus Fracht- Personenflüge zu machen.
Damit wurden Ab und Anflugzeiten erzielt, die nicht einem Nachtflugverbot für Frachtflüge unterlegen hatten.
So wurde am Anfang sehr wohl der gleiche Service wie bei den etablieren Gesellschaften angeboten.
Abweichend war eben der Flughafen und der Buchungsprozeß.
Es gab keine Platzkarten, die bequeme Gangway vom Flughafengebäude direkt in den Flieger gab es nicht.
Weil Hahn ursprünglich eine andere Funktion, somit Infrastruktur hatte.

Nur als die etablierten Gesellschaften auf den gleichen "Trichter" gekommen sind so mehr Flüge für Post oder Fracht zu bekommen
hat das Übel angefangen.
Erst wurden die Schnäppchenpreise für Frühbucher erfunden. Soviel Sitzplätze verkaufen bis aus Fracht Personenflüge werden. Darüber werden dann auch die Sitzplätze teurer. Dann wurden die Buchungsgebühren erfunden bis hin zum entfall der Serviceleistungen und Gebühren für Gepäck die eben nicht in die Kabine passen.
All das bringt Frachtraum oder weniger Spritverbrauch durch Gewicht. Ob Wartungsarbeiten an Technik eingespart werden, kann ich nicht sagen. Wohl aber an der optischen Pflege der Flieger was den Innenraum anbelangt.

Leider hat sich nun auch der Preiskampf um die Fracht soweit entwickelt, das als Folge nun auch die Flughafenbetreiber erpresst werden. Bleibt die Frage wie lange das noch funktioniert? Wobei es gibt ja leider immer mehr Lokalflugplätze die im Irrglauben sind ihre Landebahnen für diese Airlines auszubauen, um dann das grosse Geld zu machen.

Dieser Globale Logistikwahn hat sein Höhepunkt erreicht weil die Billiglohnländer nicht mehr billig sind. Die Produktionsverlagerung um die Welt ist wieder am Anfangpunkt angelangt und viele Unternehmen produzieren wieder im Billiglohnland Deutschland. Früher oder später werden diese Billigflüge die meist nur Kurz/Mittelflüge waren verschwinden.
Antworten

Zurück zu „Fahrzeug“