(Kopf-)projekt: Solarpanel auf Sat-Schüssel

[Tuppes]

Liebe Forentüftler,
vermutlich bringen es die langen Abende mit sich - da hat man die eine oder andere Idee....

Gerade dann, wenn man den meisten Strom braucht, liefern die meist flach auf dem Fahrzeug befindlichen Solarpanele kaum Strom . - Im Sommer kein Problem - aber im Winter...? - Natürlich wird die Umsetzung "meiner Idee" nicht ein Kraftwerk ersetzen - und wenn die Sonne nicht scheint auch wenig nutzen - dennoch denke ich mir, dass eine gewisse höhere "Stromernte" erzielt werden könnte. Zahlreiche Threads zur Schrägstellung der Solarzellen finden sich hier und in anderen Foren.

Es müsste doch eingentlich möglich sein, ein flexibles Solarpanel auf die Rückseite der ohnehin vorhandenen Satschüssel zu montieren. Ich stelle mir vor, dass man evtl. das Panel auf dünne Aluminiumstreifen aus dem Baumarkt aufkleben, diese dann der konvexen Satschüssel-Rückseite anpassen und mit ihr verbinden (evtl. verschrauben, verkleben, festbinden ...) könnte. Vorteil des flexiblen Panels wäre zudem das geringere Gewicht im Vergleich zu "starren" Modulen - angeboten werden sie in allen möglichen Größen (und Leistungen) in einschlägigen Internet-Auktionshäusern oder auch bei diversen Fachhändlern. Sollten damit z.B. im Tagesverlauf 10AH eingefangen werden (halte ich für denkbar, bei einigermaßen klarem Wetter) wäre z.B. mein TV-Konsum schon abgedeckt... - Man könnte das Panel mit dem SAT-Positionierer manuell ausrichten bzw. nachführen (wäre jedenfalls mit meiner Anlage - Crystop - möglich) - das geringe Mehrgewicht, denke ich, dürfte unproblematisch sein. Die Hinterlüftung des Panels wäre gewährleistet, somit im Winter ein relativ hoher Wirkungsgrad anzunehmen. - Natürlich gibt es soetwas (mit starrem Panel) auch fertig zu kaufen... - aber ein Blick in die Preisliste schreckt wiederum schnell ab.

Eine Schnapsidee? - Vielleicht berichtet jemand über seine Erfahrungen mit einer kommerziellen Lösung. Wenn diese etwas bringt, warum nicht auch ein Eigenbau? - Mich wundert es, dass ich hierüber nichts im Netz gefunden haben - aber das kann natürlich auch an meiner Computerlegasthenie liegen... - Also, was meint ihr? - Übrigens, je nach Schüsselgröße kämen Module ab 50Watt in Frage. Also: ran an die Tasten - das Wochenende soll eh trist und grau werden.

Erhard (Tuppes)

[KlausD]

Hallo Erhard,
einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch schon: Ich habe die Flachantenne auf einem Schapeg-Mast (manuell). Ich überlegte mir, ein Solarpaneel (50-60 Wp, weils schön leicht ist) einfach auf die Antenne zu klemmen. So kann man tagsüber die beste Position von innen regeln. Abends müsste ich dann allerdings aufs Dach und alles wieder einpacken zum Fernsehen. Bei optimaler Ausrichtung dürfte das kleine Paneel mehr bringen als ein liegendes großes.
Zweite Überlegung, einfach einen zweiten Mast einbauen. Aber wer macht schon freiwillig weitere Löcher ins Dach
Mach doch einfach mal, pass aber auf, dass die Antenne sich nicht im Solarkabel einwickelt wenn sie die Sonne sucht ...

[Wolfgang]

Gerade dann, wenn man den meisten Strom braucht, liefern die meist flach auf dem Fahrzeug befindlichen Solarpanele kaum Strom . - Im Sommer kein Problem - aber im Winter...?

Hallo Erhard,

die Umsetzung deiner Idee eines Solarpanels auf die SAT Schüssel wird sich preiswert und damit auch "wirtschaftlich" meiner Meinung nach nur schwer umsetzen lassen.
Nimm doch einfach einen Solarkoffer (Leistung zwischen 100 und 120 W) Preis zwischen 200 und 300 Euro der bringt (wenn er optimal in die Sonne gedreht wird) im Frühjahr und im Herbst etwa 3 mal soviel Leistung wie die flach auf dem Dach liegenden Solarpanele.
Bei einem Solarkoffer mit 120 W kannst du bei entsprechendem Sonnenwetter mit einem Ladestrom von 6,8 Ampere rechnen.

[Kerli]

Also, was meint ihr?

Moin Moin Erhard,


Aufwand für diesen "Mehrertrag" wäre mir persönlich zu groß

Und wenn die Sonne richtig "powert", ist es evtl. ja so schön draußen, das
die "Glotze" sowieso ausgeschaltet ist bzw. bleibt.....

Für die evtl. paar TV-Stunden am späten Abend, sollte eine "normale" Solaranlage
tagsüber doch wohl genügend Energie liefern.......oder ?

Dann doch lieber das kostbare Geld in einen sehr sparsamen LED-TV-Flachbildschirm
mit eingeb. Triple-Receiver investieren........die verbrauchen so wie ich weiß nur ca. 25 - ca. 50 Watt

Wir haben aktuell so 'n LED-Gerät ......23,6" mit HD-Triple-Tuner.......max. Verbrauch ca. 45 Watt

Alternative ( auch preislich ):
Einen vernünftigen IUoU-Lade-Booster von z.B. Büttner oder Votronic.....

Natürlich alles Ansichts- und Geschmackssache Erhard

Vorweihnachtliche Küstengrüße vom "Busen"

Kerli und Lia........die schon länger einen guten Lade-Booster auf 'm "Wunschzettel" stehen haben

[Tuppes]

Hallo in die Runde der interessierten Tüftler,

@Klaus: Eine Lösung, bei der man vor und nach der "Anwendung" jedesmal auf´s Dach steigen muss, wäre auch für mich nicht praktikabel. Da wäre der von Wolfgang angesprochene Solarkoffer einfacher und kostengünstiger. - In meinem Kopf schwebt aber eine Lösung herum, die dauerhaft montiert werden kann. Die Gefahr, dass sich das Kabel evtl. "verhäddert" sehe ich auch - "aufwickeln" kann es sich aber (in meinem Fall) eigentlich nicht, da die Schüssel maximal 360Grad dreht. In meinem Garten habe ich als Funkamateur seit ca. 15 Jahren einen Antennenmast stehen. Darauf befinden sich zum Teil sehr große Antennen auf einem Rotor. Die Kabel, natürlich lang genug, machen ohne Probleme die Bewegungen mit und haben sich bisher nie irgendwie "aufgehangen" - also, dieses Problem müsste doch eigentlich in den Griff zu bekommen sein.

@ Wolfgang: Natürlich ist die Anwendung eines Solarkoffers eine (mögliche) Alternative. Dennoch wäre sie umständlicher, da der Koffer vor/nach jeder Anwendung aus-/eingepackt, aus-/eingeklappt usw. werden muss - weitere Nachteile (Diebstahl etc.) wurden auch in diesem Forum schon genannt. Von der Stromausbeute sicherlich interessant - von der Handhabung weniger.

@ Kerli: Du hast vollkommen Recht, wenn Du auf "stromsparende" Geräte hinweist. Diese habe ich natürlich bereits eingebaut. Dennoch zeigt mir die Erfahrung, dass gerade im Winter die flach liegenden Solarzellen so gut wie keine Leistung bringen - daher der Gedanke die Sat-Schüssel zu "missbrauchen". - Ein Ladewandler ist bei uns auch an Bord - aber der arbeitet natürlich nur, wenn der Motor läuft.

Ja, ja - es ist alles eigentlich auch ein wenig Spielerei (das Kind im Manne erspart der Frau die Schwangerschaft!) und Tüftlertum... aber der Gedanke, eine praktikable, kostengünstige und einfache Lösung zu finden, lässt mich (noch nicht) los...

Hat denn niemand von euch eine Samy-Solar und kann über Erfahrungen berichten? - Soweit ich weiß verfügt diese sogar über eine automatische Nachführungssteuerung - da müsste doch eigentlich, v.a. im Winter, ein vergleichsweiser höherer "Solargewinn" herauskommen?!

Erhard (Tuppes)

[thomasd]

Moin,
auf die Schüssel würde ich zuwenig Platz haben damit sich das für mich rechnet. Auch währe mir das Risiko zu hoch, wegen dem Gewicht oder windanfälligkeit bei Sturm
die Schüssel zu schädigen.
Überelegt habe ich, Platten am Fahrzeugheck zu bestigen, die man in Rasterstellung je nach Sonnenstand aufstellt. Geht natürlich meist nur sinnvoll, wenn kein Heckfenster oder Fahrradträger im Weg sind.

[Kerli]

Überelegt habe ich, Platten am Fahrzeugheck zu bestigen, die man in Rasterstellung je nach Sonnenstand aufstellt. Geht natürlich meist nur sinnvoll, wenn kein Heckfenster oder Fahrradträger im Weg sind.

Joo....schon interessant welche Ideen so aufkommen, bei der "Jagd" nach der "besten Sonne"......


Ist wirklich positiv gemeint.......nur weiter so......ich bin ja auch neugierig.........

[dm]

Hallo,
also ich würde es heute so machen: Bei den aktuellen Preisen für Module würde ich einfach die Fläche vergrößern. Das dürfte sich preis - und auch gewichtsmäßig nichts tun. Denn ein genügend großes Modul drehbar zu machen was dann auch bei einem schweren Sturm nicht wegfliegt (und auf der Autobahn bei 120 ist immer schwerer Sturm) dürfte eine aufwändige, teure und schwere Angelegenheit werden.

--dm--

[KlausD]

Hallo,
also ich würde es heute so machen: Bei den aktuellen Preisen für Module würde ich einfach die Fläche vergrößern. Das dürfte sich preis - und auch gewichtsmäßig nichts tun. Denn ein genügend großes Modul drehbar zu machen was dann auch bei einem schweren Sturm nicht wegfliegt (und auf der Autobahn bei 120 ist immer schwerer Sturm) dürfte eine aufwändige, teure und schwere Angelegenheit werden.

--dm--

Also ich habe ein 160er Modul mit 14 Kg Gewicht auf dem Dach, das im Winter bei klarem Himmel 0,4-0,7 Amp (Mittelwert angenommen 0,5 Amp) bringt. Ich müßte also ca. 10 solcher Module mit Ggw. 140 Kg aufs Dach packen, um die 5,2Amp zu erreichen, die mein eines Modul letztens bei annähernd 90° zur Sonne gebracht hat
1. Dach zu klein
2. zu schwer (dann passt ja kaum noch Bier ins WoMo)
3. .....

[dm]

Hallo,
ich will mal erklären, wie ich zu meiner "Platt_auf_Dach_kleb" Anlage komme:

(und Achtung, alles nur "Daumenwerte". Ich will hier keine Fertig-Anlage verkaufsfertig projektieren. )


Deine 160er Solarzelle wiegt 14 kg und hat rund 1,3 m².
Nehmen wir mal an wir montieren diese auf eine fertige Dreheinheit einer SAT-Anlage. Eine 100er SAT von Firma XY wiegt 25 kg, davon entfallen rund 5 kg auf den Spiegel, 20kg auf die Dreheinheit. Diese ist für einen 100er Spiegel mit 5kg Gewicht und 0,7 m² Fläche ausgelegt. Wir müssen dein Solarmodul also grob halbieren damit es passt. Damit halbiert sich auch der Ertrag auf ~ 2,5 Ampere. Ziehen wir nun mal rund 0,5 Ampere für Steuerung und Antrieb der Einheit ab bleiben 2A.
Damit brauche ich also nicht mehr 10, sondern nur noch 4 Module auf dem Dach. Das passt von der Fläche her. 4 mal 14 kg = 56 kg = machbar.
Du packst ja auch schon 25 kg nach oben. Nebenher bleibt dein Ertrag bei 2 Ampere, auch im Sommer. Meiner kann mit 4 Modulen bis auf 20A steigen.
Und preislich? Die Dreheinheit kostet -- ohne den Umbau auf Solarsteuerung --rund 2000 Euro. Dafür bekomme ich locker meine 3 Mehr - Panels.


Wieviel schwerer eine Dreheinheit wird, die 1,3m² tragen kann wage ich nicht zu sagen oder zu berechnen. Ich befürchte aber das Schlimmste. Irgendein Wert wir im Quadrat steigen und das Teil wird Mega - Massiv ausfallen müssen. Firma YX z.B. braucht für den Sprung von 60 auf 100 cm SAT-Durchmesser 11 zu 25 kg, also mehr als das Doppelte. Damit hättest du dann eine rund 50 kg schwere Einheit auf dem Dach, konzentriert auf eine kleine Stelle. Ob jedes Reisemobil - Dach das aushält, oder ob da nicht wieder schwere Verstärkungen verbaut werden müssen ???

Nee, ich bleib dabei. Einfach 3 oder 4 Zellen flächig aufs Dach, keine störungsanfällige Dreheinheit -- fertig.


Klar, als technikbegeisterter Mensch hätte ich auch gern so ein High-Tech Teil. Aber für das gesparte Geld kauf ich mir dann das Bier von dem ich ja noch etwas zuladen darf.

Oder für 2000 Euro eine guten, flüsterleisen Generator.

PS:
Achso: Solar auf die Rückseite einer vorhandenen SAT-Anlage zu montieren fällt bei mir aus. Ich höre darüber auch tagsüber Radio.

PPS: Ich sehe gerade, Firma XY bietet unter dem Namen XYZ eine 100 Watt Solar-Drehanlage an. Und möchte dafür ~ 2600 Euro haben. Ein Gewicht wird nicht genannt. Dafür 490 % Gewinn im Winter.
Knapp 500 % sind den "0,5 zu 2 bis 2,5 Ampere" recht ähnlich die oben angeführt wurden. Passt also grob.

--dm--