Unser diesjähriger Reisebericht unseres Haupturlaubs ist diesmal leicht verzögert, die WM sowie etliche damit verbundene Rudel-guck-Aktionen ließen die Fertigstellung erstmal nicht zu

Ziel unserer Reise war Korsika, diese Insel haben wir jetzt bereits zum vierten Mal bereist. Für uns das Traumziel schlechthin, liegt aber vielleicht auch daran, dass wir in unseren Flitterwochen 2003 das erste Mal dort waren, wer weiß das schon? Kann aber einfach der Tatsache geschuldet sein, dass es sich nur um eine rein subjektive Ansicht unsererseits handelt, genau wie dieser Reisebericht an sich sein wird. Also bitte keine objektive Bericht-Erstattung erwarten

Korsika - wie die alten Griechen schon sagten, "calliste" (und die Griechen MÜSSEN hiermit ja Recht haben, das weiß jeder, der den Film "My big fat greek wedding" gesehen hat) - die Schönste - war dieses Mal für uns "total ereignislos". Ja, das klingt erstmal seltsam, wenn nicht gar langweilig - das meinen wir allerdings im positiven Sinne, weil rein gar nichts Unangenehmes passiert ist. Nein, Erholung pur von Anfang bis Ende. Also laden wir Euch ein, taucht mit uns ein in drei Wochen traumhafte Landschaft, fast ausschließlich bestes Wetter zur besten Reisezeit und das Ganze ohne Pleiten, Pech und Pannen.
Freitag, den 16.05.2014
Heute mussten wir beide noch arbeiten, allerdings konnten wir bereits um 12:00 Feierabend machen. Naja, so ganz ohne Pannen konnte das Alles natürlich nicht ablaufen. Die erste Panne war, dass wir aus irgend einem Grund die Fährüberfahrt von Livorno nach Bastia schon für Samstag, den 17.05. um 14:00 gebucht hatten, das heißt, wir mussten pünktlich zum Check-In spätestens um 12:30 im Hafen sein. Ein reichlich sportliches Ziel - irgendwie hatten wir im Kopf, wir hätten die Fähre für Sonntag gebucht. Und die zweite kleine Panne hatte sich am Mittwoch ereignet - beim Rangieren in der Einfahrt habe ich diese mit unserem WoMo "vermessen", sprich, ich habe die rechte Heckleuchte abgerissen sowie den Lampenträger beschädigt. DAS ERSTE MAL IN 13 JAHREN WOMO-FAHRENS, DASS ICH UNSER WOMO BESCHÄDIGT HABE! Das war natürlich ärgerlich, zumal so schnell hätten wir keine Ersatzteile bekommen. Aber Glück im Unglück: der Schaden ließ sich erstmal notdürftig und stabil reparieren, ist mir sogar optisch so gut gelungen, dass man es nicht mal mehr gesehen hat. (Mittlerweile liegen die Ersatzteile im Keller, NACH der WM werden die schadhaften Teile dann komplett ausgetauscht). Nun gut, einmal feste geärgert, Dampf abgelassen, alles wieder gut.
Also schafften wir es tatsächlich, am Freitag um Punkt 13 Uhr zu starten. Wahnsinn, absolut Rekord-verdächtig. Wegen des (selbst eingebrockten) Zeitdrucks ging es dann sofort auf die BAB, erstmal in Richtung Basel. Wie üblich gab es etwas Geknubbel um Köln herum, das war dann aber auch schnell überwunden.
Ansonsten verging die Fahrt, wie immer auf Autobahnen, recht langweilig, dafür aber zügig voran. Kurz vor der Schweiz noch die Vignette gekauft, nachgetankt, den Grenzübergang ohne Kontrolle und Wartezeit passiert. Nach Basel dann wieder richtig nette "Eisenbahnlandschaft" links und rechts. Um uns für den nächsten Tag nicht zu viel Fahrt und somit Stress zu machen, schafften wir dann tatsächlich noch, den Gotthardtunnel zu passieren, und das wegen der fortgeschrittenen Zeit sogar komplett ohne Stau. Zur Übernachtung steuerten wir dann den Autobahn-Rastplatz "Bellinzona Nord" an - eigentlich stehen wir lieber auf Stellplätzen, aber auf Grund des Zeitdrucks wollten wir uns eh nur ein paar Stunden auf´s Ohr hauen. Am Rastplatz war auch schon eine Gruppe Wohnmobile, die in trauter Runde zusammen standen und ein paar Bierchen geköpft hatten... eine sehr lustige Runde war das

Tages-Fahrt-KM: 747
Gesamt-KM: 747
Übernachtungskosten: 0,00 €
Maut-Kosten (Vignette): 33,00 €
Samstag, den 17.05.2014
Nach einer erstaunlich ruhigen, aber kurzen Nacht ging es morgens früh dann nach dem Tanken bei bestem Wetter weiter. Kurze Zeit später erreichten wir die italienische Grenze, die wir wieder flott ohne Kontrolle passierten. Zu unserer Freude ist die A9 in Richtung Mailand mittlerweile komplett 3-spurig ausgebaut, also freie Fahrt für freie Camper. Naja, ganz frei nun doch nicht, immerhin muss ordentlich Maut gelöhnt werden. Am Autobahnring um Mailand wurde es dann zwar etwas voller, aber den Ring ließen wir auch schnell hinter uns. Mit Weg über Parma und La Spezia waren dann schon gegen 10:30 auf dem offiziellen und kostenlosen WoMo-Stellplatz mit V/E im Fährhafen von Livorno angekommen.
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WoMo-Stellplatz in Livorno Hafen
Noch reichlich Zeit bis zum Einchecken - die Sonne brennt vom Himmel herunter, also erstmal Sonnencreme auf unsere noch käseweißen Körperteile geschmiert. Ein Eis gegessen, ein wenig gelesen, schon mal den genauen Abfahrts-Kay unserer Fähre zu Fuß ausgekundschaftet, wurde es dann so langsam Zeit, uns in Warteschlange einzureihen. Kurz zuvor hatten wir auf dem Stellplatz noch ein Gespräch mit einem Stuttgarter Ehepaar. Für sie war es die erste Korsika-Überfahrt, und sie waren ziemlich unsicher, wo denn nun genau die Fähre nach Korsika ginge - kurzerhand empfahl ich ihnen, uns einfach hinterher zu fahren. Auf den paar Metern sammelten wir dann noch ein weiteres WoMo aus Bayern ein, welches auch recht planlos mitten auf der Straße stand.
Die Abfertigung und das Check-In verlief wie immer etwas chaotisch, aber das ist man ja gewohnt... neu für uns war lediglich, dass tatsächlich bei jedem Fahrzeug das Kennzeichen sowie die Personalien der Reisenden peinlich genau überprüft wurden. Derweil lief auch unser Schiff, die "Moby Corse", ein. Nach dem Entladen des Schiffes ging dann das Einschiffen los - erstaunlicherweise trotz des üblichen Chaos fuhren wir dann auch pünktlich um 14 Uhr ab. Nochmal kurz winken: Festland, uns siehst Du erst in drei Wochen wieder

Als "alte Fährhasen" hatten wir uns glücklicherweise zwei bequeme Klappstühle mit an Deck genommen, die dortigen Sitzgelegenheiten sind erfahrungsgemäß sofort okkupiert und außerdem meist recht unbequem. Als "Spielerei" für den Mann hatten wir auch noch ein kleines Navi mit - nicht um dem Kapitän zu erklären, wo er gefälligst lang zu fahren hat

Kennt Ihr noch das Gefühl von kindlicher Vorfreude? Selbiges überfällt uns beide jedes Mal, wenn wir im Hafen von Bastia schon im Wohnmobil sitzen und es kaum erwarten können, die Fähre zu verlassen. Endlich war es soweit: wir quetschten uns (selbstverständlich die planlos winkenden Ein-bzw. Ausweiser ignorierend) aus dem Bauch des Schiffes, und mit dem ersten Bodenkontakt grinsten wir beide einmal um den Kopf herum. Ob´s Dir gefällt oder nicht, Korsika, Du hast uns wieder! Und das für ganze drei Wochen.
Durch die bei der Ankunft einer Fähre grundsätzlich verstopften Straßen Bastias ging es direkt ein paar Kilometer Richtung Süden, wo wir natürlich erstmal auf dem Weg am Straßenrand ein klein wenig Korsischen Wein, frisches Baguette und Käse kauften... Auf dem "Etang de Biguglia" bezogen wir dann unser erstes Quartier auf dem CP "San Damiano" direkt am Strand. Ein herrliches Plätzchen, Sandstrand so weit das Auge reicht, mit Blick auf Bastia. Da uns die Hinfahrt incl. der Fährpassage dann doch ein wenig geschlaucht hatte, wurde nach dem Einrichten auf dem Platz beschlossen: heute nur noch "savoir vivre"! Und das geht natürlich am Besten mit einem Glas Wein, Baguette und Käse.
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Blick von unserem CP-Stellplatz auf Strand und Bastia
Tages-Fahrt-KM: 405
Gesamt-KM: 1152
Übernachtungskosten: 16,80 €
Maut-Kosten: 32,90 €
Sonntag, den 18.05.2014
Morgens kurz vor 10 war ich im Alkoven "durchgekocht" - das deutete, unschwer zu erraten, auf schönstes Wetter hin

Nach dem Kaffee holte ich die Fahrräder vom Träger, ein Besuch der Stadt Bastia stand an. Erstmal ging es auf prima Radwegen entlang des Etangs, auf denen man schön nebeneinander radeln kann. Das letzte Stück entlang der RN ist leider etwas, na sagen wir mal, rustikal - die Straße ist dort größtenteils zweispurig, und als Radfahrer wird man eher nicht wahrgenommen. Mit entsprechender Vorsicht war aber auch das Stück schnell gemeistert.
Bastia selbst pulsiert im Takt der Fähren. Jedes Mal, wenn eine Schiffsladung ihren Inhalt auskippt, sind die Straßen ruckzuck verstopft. Wir selber machen uns meist den Spaß, den Gesichtsausdruck ankommender Fahrer der Touristenfahrzeuge zu studieren - von freudig erregt bis hin zu "hä, wo muss ich denn jetzt lang" ist so ziemlich alles dabei.
Erstaunlicher Weise hängt über den Bergen von Bastia meist eine ziemlich dicke, teilweise bedrohlich aussehende Wolkendecke. Aber während es in den Bergen regnet, bleibt die Küste meist vom Regen verschont. Am Strand scheint derweil die Sonne mit unverminderter Kraft...
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Bastia mit tiefschwarzen Wolken über den Bergen und Weltuntergangs-Stimmung...
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...und auf Seeseite strahlend blauer Himmel!
Zurück am Platz, hatte mittlerweile ein ziemlich böiger, heftiger Wind eingesetzt, der uns den Stellplatz am Strand schnell madig machte - frisch sandgestrahlt flüchteten wir in den hinteren Teil des CP, wo wir durch Bäume windgeschützt stehen konnten.
Tages-Fahrt-KM: 0
Gesamt-KM: 1152
Übernachtungskosten: 16,80 €
Maut-Kosten: 0 €
Montag, den 19.05.2014
Trotzdem es uns hier ausgesprochen gut gefiel, zog es uns heute weiter - es gab ja noch so viel Neues zu erkunden, wir freuten uns aber auch auf Orte, die wir seit etlichen Jahren schon nicht mehr besucht hatten. Also wurde das WoMo fahrfertig geräumt, ver- und entsorgt, und weiter ging´s.
Diesmal nicht - wie die bisherigen Male - im, sondern gegen den Uhrzeigersinn um die Insel. Cap Corse sparten wir erstmal aus, wir fuhren zurück in Richtung Bastia, dann quasi quer durch die Stadt über den Pass in Richtung Westküste. Kaum auf ca. 2-300m Höhe wurde es neblig und kurz darauf setzte auch noch Regen ein. Schade, von der supertollen Aussicht der Passfahrt hatten wir demzufolge nicht wirklich viel. Auf halber Höhe Richtung Pass dann plötzlich ein Knall - ein entgegenkommender Lieferwagen, der eher Ideallinie statt auf seiner Spur fuhr, touchierte unseren linken Außenspiegel mit seinem selbigen. Wie häufig in südlicheren Gefilden beobachtet, machte der Fahrer natürlich keinerlei Anstalten anzuhalten. Bei dem Tempo, das der Kollege drauf hatte, wäre er eh vermutlich erst nen Kilometer später zum Stehen gekommen. Eine spätere Begutachtung zeigte auch keine nennenswerte Beschädigung, ein paar Kratzer hatte der Spiegel eh schon, als ich vor einiger Zeit mal unsere Einfahrt damit "vermessen" hatte...
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kurze Pause auf der Fahrt durch die Berge, der Himmel ist noch etwas wolkenverhangen
Als Grobziel hatten wir die nördliche Westküste festgelegt, letztendlich landeten wir dann in Calvi auf dem CP "Les Castors". Ob der Name irgendwas mit den Uran-Behältern zu tun hat, mit welchen häufig radioaktiver Müll in Deutschland rumgefahren wird, bezweifle ich mal. Eine für korsische Verhältnisse etwas hochnäsige Dame an der Rezeption nahm unsere Anmeldung entgegen. Schnell hatten wir uns auf dem nahezu leeren Platz eingerichtet, erstmal mit ausgefahrener Markise - als Regenschutz! Ja, eine für uns auch nahezu neue Erfahrung, an Korsikas Küste mit Regen. Naja, eigentlich war´s nur ein feines Nieseln, welches auch nach einer halben Stunde wieder aufhörte. Die Sonne brach wieder durch die Wolken, welche sich dann auch nach und nach verkrümelten und den typisch blauen korsischen Himmel freigaben. Eigentlich optimale Bedingungen zum Grillen - die Umsetzung erfolgte auf dem Fuße. Nachdem wir dann pappsatt den Abwasch erledigten, sahen wir auch die Schilder mit der Beschriftung "Barbecue interdit". Ups... da ich weiß, dass Korsika jedes Jahr große Probleme mit Waldbränden hat, SUCHEN wir normalerweise überall solche Schilder, und erst wenn klar ist dass Holzkohlegrills erlaubt sind, deren Einsatz unbedenklich erscheint (Windverhältnisse, Beschaffenheit Grillstelle) verwenden wie diese auch - ich SCHWÖRE!
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"verbotener" Holzkohle-Grill-Einsatz

Den Abend verbrachten wir dann mit Peter und Petra - ein Pärchen, welches Biggi beim Salat waschen kennen gelernt hatte. Wusste gar nicht, dass Gemüse putzen so gesellig ist - mach ich demnächst auch mal


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Unser Stellplatz auf dem CP "Les Castors"
Tages-Fahrt-KM: 100
Gesamt-KM: 1252
Übernachtungskosten: 26,50 €
Maut-Kosten: 0 €
Dienstag, den 20.05.2014
Der nächste Tag stand dann ganz im Zeichen der Stadtbesichtigung Calvis. Zu Fuß von dem CP in wenigen Minuten erreichbar, ließen wir die Räder auf dem Fahrradträger und bummelten gemütlich los. Und über uns, wie wir es von Korsika eigentlich gewohnt sind, strahlend tiefblauer Himmel, ohne jedes Wölkchen.
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Blick auf die Zitadelle von Calvi
Gemütlich kraxelten wir zur gut erhaltenen Zitadelle von Calvi hoch. Während unseres letzen Calvi-Besuchs in 2003 war diese auf Grund eines Jazz-Festivals für "normale Touristen" (sind wir normal?) nicht zugänglich, daher holten wir die Besichtigung nun nach.
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Ausblick von oben
Wie das nachfolgende Bild zeigt, ist festes Schuhwerk durchaus von Vorteil - die zwar hübsch aussehenden Steinstufen sind nicht wirklich für Pömps & Co. geeignet.
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Ganz schönes Gekraxel hier...
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Nettes Graffity
Wie fast überall auf der Insel findet man auch hier ein Denkmal von Christoph Kolumbus. Was der allerdings mit Calvi zu schaffen hatte, keine Ahnung... geschichtlich ging es in der Vergangenheit ziemlich turbulent in Calvi zu, so gut wie jede Macht aus dem Mittelmeerraum wollte sich die Stadt mal unter den Nagel reißen. Wen´s genauer interessiert: siehe Wikipedia

Uns hat´s jedenfalls gut gefallen. Klar, dort herrscht schon ein wenig Touri-Rummel, aber auch das gehört dazu.
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...und ohne Palmen geht´s natürlich gar nicht

Den Abend verbrachten wir dann in trauter Zweisamkeit, unsere neuen Bekannten Peter und Petra waren schon zu neuen Abenteuern aufgebrochen. Und wir zwei knickten uns heut abend mal das Grillen

Tages-Fahrt-KM: 0
Gesamt-KM: 1252
Übernachtungskosten: 26,50 €
Maut-Kosten: 0 €
Mittwoch, den 21.05.2014
Auf zu neuen Ufern, heißt es doch so schön - und da wir uns momentan nur an der Küste bewegten, passte der Spruch perfekt.
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Küstenstraße mit immer wieder schönen Ausblicken
Unser nächstes Ziel sollte der Wohnmobil-Stellplatz in Galéria sein. Nach ca. 2 Stunden gemütlicher Fahrt mit kleinen Pausen und Fotostopps erreichten wir diesen dann auch. Der erste Eindruck: ziemlich leer hier. Der zweite Eindruck: ziemlich nett hier. Kurz vorher hatten wir uns noch den CP im selben Ort angeschaut, der sagte uns jedoch gar nicht zu - ziemlich versteckt und dunkel, dazu noch nicht mal am Meer gelegen. Also bezogen wir unser Quartier für heute auf der untersten Terrasse des Stellplatzes.
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Blick von oben auf den Stellplatz
Der Stellplatz selber verfügt zwar über keinerlei Einrichtungen wie Strom, Ver- oder Entsorgung, liegt dafür aber absolut malerisch direkt am Meer mit Zugang zum selben. Hierbei handelt es sich übrigens um einen richtigen, offiziellen Stellplatz, der normalerweise 15€ Gebühr pro Tag kostet - üblicherweise wird aber nur in der Saison kassiert. Wir wurden jedenfalls nicht zur Kasse gebeten.
Das Städtchen Galéria ist fußläufig in weniger als 10 Minuten erreicht.
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leerer Strand von Galéria
Galéria selber ist nicht besonders groß, eigentlich handelt es sich eher um ein Dörfchen. Aber auch das hat seinen ganz speziellen Reiz, hier laufen die Uhren noch langsamer.
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Hübsche kleine Kirche
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Ich weiß nicht ob ich´s bereits sagte - ohne Palmen geht es nicht!

Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite, zeitweise hat die Sonne dermaßen geknallt, dass wir uns in den Schatten verkriechen mussten. Den Abend konnten wir dann mit einem Glas korsischen Wein und einem absolut kitschigen Sonnenuntergang genießen, das ist Urlaub

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Sieht fast aus wie Urlaub

Tages-Fahrt-KM: 31
Gesamt-KM: 1283
Übernachtungskosten: 0 €
Maut-Kosten: 0 €
Donnerstag, den 22.05.2014
Am nächsten Tag ging es dann nach dem Käffchen in aller Ruhe weiter auf der D81 in Richtung Süden. Für den Fahrer ein Genuss, für den Beifahrer, der teils quasi über dem Abgrund hockt, naja...
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Der Straßenbelag lässt manchmal auch zu wünschen übrig
Ein nerviges Knarzen aus dem hinteren Bereich machte sich dann irgendwann lautstark bemerkbar. Die Co-Pilotin ermittelte auf den Holperpisten mutig den Ursprung des Geräusches: der böse Fahrradträger. Für solche Fälle ist der erfahrene Wohnmobilist aber immer gerüstet, also wurde an der nächsten Haltebucht das Wehwehchen mit ein wenig Silikonspray erfolgreich behandelt. Hm, ob das Spray auch gegen "Geschirrmusik" hilft? Dann bräuchte man den Salat bestimmt auch nicht mehr mit Öl dressen...
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"Reparatur"
Während dieser Strecke konnten wir auch öfter mal regen Gebrauch von der Hupe machen - soooo schön viele uneinsehbare Kurven. Dabei mussten wir immer daran denken, unseren Alkoven zu berücksichtigen.
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Hoffentlich kommt da keiner...?
Unser nächstes Tagesziel sollte das Hafenstädtchen "Porto", im gleichnamigen "Golf von Porto" gelegen, sein. Dort steuerten wir als erstes den "Camping Municipal" an, der fußläufig am Meer und der Promenade der Stadt gelegen ist. Auf unserer ersten Tour hatten wir damals auf dem CP "Les Oliviers" übernachtet - wenn man mich heute fragen würde warum, ich wüsste es nicht mehr - "Les Oliviers" hat eine so steile und enge Zufahrt, dass damals gefühlt einige Millimeter Kupplungsbelag frei gesetzt wurden. Die Plätze sind total eng, der Preis ist viel höher als der vom "Municipal" - aber man lernt ja nie aus. So konnten wir uns auf dem wieder mal ziemlich leeren CP in wunderschöner Kulisse ausbreiten.
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Stellplatz auf dem CP Municipal in Porto
Nachdem wir uns eingerichtet hatten, begaben wir uns auf einen kleinen Spaziergang in Richtung Strand und von dort aus ins Städtchen. Offenbar hatte sich gerade kurz vor unserem Besuch dort eine Armada Reisebusse ihrer Passagiere entledigt, demzufolge war in den Gässchen ein ziemlicher Rummel. All zu viel zu sehen gab es ohnehin nicht, Porto ist wirklich sehr klein.
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Der Golf von Porto mit Städtchen
Zurück auf dem CP genossen wir die Ruhe und faulenzten nur noch, schließlich hatten wir für den nächsten Tag geplant, eine der anspruchvollsten Strecken Korsikas unter die Räder zu nehmen.
Tages-Fahrt-KM: 50
Gesamt-KM: 1333
Übernachtungskosten: 22 € (incl. Strom 3,50 €)
Maut-Kosten: €
Freitag, den 23.05.2014
Wie bereits angekündigt, sollte die heutige Strecke fahrerisch eins der Highlights von Korsika sein: die "Calanche". Ein größtenteils direkt an der Küste verlaufendes Straßenstück, welches durch die berühmten roten Felsen der Insel führt. Da wir die Insel gegen den Uhrzeigersinn umrundeten, hatten wie einerseits den Vorteil, dass die teils in die Straße ragenden Felsvorsprünge unserem Alkoven nicht gefährlich nahe kommen würden, andererseits bedeutete das auch, dass wir im Falle von Gegenverkehr recht vorsichtig beim "Platz machen" zu Werke gehen müssten. Dazu sollte man sagen, dass dieses Stück Straße für alle Fahrzeuge länger als 12m sowie LKW verboten ist, zumindest besagen die Schilder das - und über ein ca. 3km langes Stück nur 2,5-3m breit. Bei der letzten Durchfahrt dieser Strecke 2003 war gerade der Akku unserer Videokamera leer, daher war unser Auftrag für dieses Mal klar: filmen! Doch es sollte anders kommen. Neben diversen Bussen, die natürlich zur selben Zeit auch hier entlang wollten, hatte sich ein Korse mit seinem Sattelschlepper hierher "verirrt" und kam uns entgegen - muss wohl das Schild übersehen haben. Da die Ausweichbuchten seeeehr spärlich gesät sind, artete die Durchfahrt in einem nervigen vor- und zurück aus, es ging nur zentimeterweise vorwärts, dabei teilweise mit den rechten Reifen schon 1-2cm über (!) der Asphalt-Kante. Der Trucker schaute sich das ganze Spektakel entspannt grinsend aus seinem Fahrerhaus an. Er hatte gut Lachen, stand er doch schön sicher auf der inneren Spur... aber immer noch nichts, was ein erfahrenes WoMo-Team aus der Ruhe bringen würde. Nur haben wir über den ganzen Trubel dummerweise das Filmen und Fotografieren vergessen, dabei ist die "Calanche" wirklich sehenswert. Ein Bild ist uns erst in einer Haltebucht danach gelungen. Also, wer sich traut: nix wie durch! Irgendwie passt´s immer

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Die "Calanche", mittig sieht man die Straße hindurch
Die Straße wurde wieder zweispurig, kurz danach erreichten wir das Städtchen "Piana". Direkt bei der Ortseinfahrt plötzlich eine hektisch winkende Frau am Straßenrand, meine erste Vermutung: wir haben neben jeder Menge Insekten auch eine Kuh oder sowas am Kühlergrill kleben. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es sich um das Stuttgarter Pärchen handelte (nein, die Stuttgarter klebten natürlich NICHT am Kühlergrill, sie waren die Winkenden). Die Stuttgarter hatte wir ja bereits im Fährhafen von Livorno kennen gelernt. Da grad hinter uns kein Auto zu sehen war, nutzten wir die Gunst für einen kurzen Halt und ein Pläuschchen aus dem offenen Fenster. Wir beschlossen kurzerhand, uns Piana ebenfalls anzuschauen, verabschiedeten uns von den Stuttgartern und suchten uns einen Parkplatz, den wir nach einigem Rumkurven auch direkt gegenüber dem Friedhof fanden. Schön ruhig hier...
Und so kam es dann, dass wir das super sympathische Pärchen aus Stuttgart, dessen Namen wir leider nicht kennen, noch einmal trafen. Wir begrüßten uns schon fast wie gute Freunde, tauschten Erfahrungen und Erlebnisse aus. Interessanter Weise hatten die beiden in nicht mal einer Woche schon einen Großteil der Insel bereist - sportlich, sportlich! Da gehen wir´s lieber etwas gemütlicher an

Wir verabschiedeten uns ein Weiteres Mal, natürlich nicht ohne zu witzeln "dann bis zum nächsten Mal".
Nachdem wir die Besichtigung des beschaulichen Piana abgeschlossen hatten, machten wir uns auf dem nächsten Zwischenziel unserer Tagesetappe: Cargése.
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Beschauliches Piana
Cargése ist ein Küstenstädtchen, dem man einen starken griechischen Einfluss nachsagt, was die Architektur angeht. Das muss uns wohl so beeindruckt haben, dass wir ganz vergaßen, Fotos zu machen. Also, wer Cargése sehen will, Tanke Gockel befragen

Nach dem kurzen Stopp beratschlagten wir dann, wo wir unser Nachtlager aufschlagen sollten. Wir entschieden uns "seltsamerweise" für einen CP am Meer, dank guter Bord-Literatur kein Problem. Nebenbei sei hier erwähnt, dass es auf Korsika über 180 (!) offizielle CPs gibt, dazu noch diverse "Camping á la ferme", also CP auf dem Bauernhof. Sollte also kein Problem sein, etwas Passendes für uns in der Nähe zu finden. Die Wahl war schnell gefallen: "Camping A Marina" in dem Dörfchen Calcatoggio.
Dort eingetroffen wurden wir sehr freundlich empfangen und durften uns (wie übrigens bisher auf der gesamten Reise) unseren Stellplatz selber aussuchen.
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Camping A Marina in Calcatoggio
Den Abend ließen wir gemütlich mit Grillen ausklingen (ja, war hier ausdrücklich erlaubt!), die doch etwas anstrengende Tour an diesem Tag war an uns beiden nicht spurlos vorüber gegangen.
Tages-Fahrt-KM: 55
Gesamt-KM: 1388
Übernachtungskosten: 25 €
Maut-Kosten: 0 €
Bald geht´s weiter...