Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Alles womit man den Wohnwagen aufrüsstet
StarLine630
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Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von StarLine630 »

Hallo liebe Camper! :)

Manche von euch haben das vielleicht schon mal erlebt; für uns war es kürzlich die Premiere...

Als es plötzlich bei uns im Fahrzeug intensiv nach Schwefel/faulen Eiern gerochen hat, haben wir uns als Technik-Laien noch keine sonderlich großen Gedanken gemacht. Relativ entspannt und unbesorgt haben wir uns auf eine ziemlich lange Suche nach der Quelle des Gestanks gemacht...

Nach ca einer Stunde Schnüffeln bis uns schon fast die Nase abgefallen ist, haben wir dann den Übeltäter entdeckt: unsere Wohnraumbatterie (Gel), die unter der Sitzecke verbaut, aber nur von außen zugänglich ist.

Wir haben gesehen, dass die Batterie ziemlich starke Ausbeulungen hatte (sah fast aus wie eine Melone) und fühlten, dass sie extrem heiss war.

Noch immer relativ unbesorgt haben wir den Standstrom gekappt und den Pannendienst gerufen. Der meinte bereits am Telefon, dass "Gefahr im Verzug" wäre und wir jedenfalls vom Fahrzeug fern bleiben sollten. Da bekamen wir dann zum ersten Mal ein etwas ungutes Gefühl.

Schnell war der Pannenhelfer dann vor Ort am CP, hat mit besorgtem Blick und in Windeseile die Batterie ausgebaut und zum Kühlen ins Gras gestellt. Er meinte, das Ding sei kurz vor dem im- oder explodieren und wir hätten Glück gehabt, dass wir da waren und nicht zb auf einem Tagesausflug oder sonst wo. Erst da haben wir realisiert, dass wenn das Ding wirklich geplatzt wäre, wir unser WoMo auf den Autofriedhof hätten bringen können...

Die Sicherung, die eigentlich hätte fallen sollen um das zu verhindern, hat es warum auch immer nicht getan...

Technisch versierte Camper hätten wahrscheinlich gleich gewusst, dass Schwefelgeruch nur von der Batterie kommen kann - uns wurde erklärt, dass bei Überladung sich ein Überdruckventil öffnet, damit die Gase entweichen können und das riecht man dann eben. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir gleich den Standstrom gekappt und uns eine Stunde weiteres Überladen der Batterie erspart.

Daher für alle, die das so wie wir bisher auch nicht wussten: Wenns nach Eiern stinkt, weg mit dem Strom :!:

Wir haben den netten Pannenhelfer bei seinem "Rettungseinsatz" gefilmt; die die uns kennen wissen ja, dass wir gerne mal die Kamera zur Hand nehmen ;)

[youtube]oQRk6CjILZs[/youtube]

Lg Norbert
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jion
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Re: Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von jion »

Danke für den Hinweis. Ich hatte ähnliches schon mal bei meinem Auto erleben müssen. Die Batterie exlplodierte allerdings. Man kann sich kaum vorstellen, welch eine Wucht dahinter steckt.

Zu dem Pannenhelfer. - Sehr mutig von ihm ohne Schutzkleidung da ran zu gehen, nicht mal eine Schutzbrille. Das sollte er eigentlich wissen.
StarLine630
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Re: Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von StarLine630 »

Hallo Kimmy und Wolfgang!
Oh Mann, was ist damals denn passiert bei der Explosion? das ganze Auto niedergebrannt?? Hoffentlich ist euch nix passiert damals...

Ja, wir haben uns auch gewundert, dass der Pannenhelfer einerseits sehr dramatisch voon Gefahr geredet hat und dann aber doch relativ beherzt und ohne weiteren Schutz das Ding einfach rausgerissen hat....

Lg Norbert
SuperDuty

Re: Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von SuperDuty »

Explodieren ist wohl ein stark übertriebener Ausdruck. Die Realität ist nicht so wie im Fernsehen. Das Batteriegehäuse wäre geplatzt oder hätte auch nur Risse bekommen. Gel wäre ausgetreten und das war´s. Zu einem Brand wäre es wohl kaum gekommen.
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jion
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Re: Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von jion »

Hallo Norbert,
Uns ist bei der Explosion Gott sei Dank nichts passiert, lediglich das Auto, ein A4 hatte eine ziemliche Beule in der Motorhaube. Wir waren zum Zeitpunkt der Detonation im Haus, das Auto stand vor unserer Garage. Es gab einen sehr lauten Knall.
Gut das es bei euch so glimpflich abging

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StarLine630
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Re: Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von StarLine630 »

Superduty - so ganz auf die leichte Schulter nehmen würde ich das mit der "Explosion" nicht.... Zwei Campingkollegen haben mir heute berichtet, dass genau das bei ihnen passiert ist - teils Verletzungen und Verbrennungen, Fahrzeuge komplett im Eimer (Dach hochgedrückt, Frontscheibe rausgedrückt, Fahrzeugtüren aus den Angeln gerissen). Kommt zwar sicher auch auf den Batterietyp drauf an, aber passieren kann das schon...

Lg Norbert
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Re: Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von Arminius »

Kann ich nur bestätigen . Unser alter Hymer ist dabei fast abgebrannt. Die Feuerwehr könnte Schlimmeres verhindern. Collateralschaeden gab es auch. Da ich gerade in Holland bin habe ich keine entsprechenden Fotos zur Hand. Vielleicht später .
Arminius
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Re: Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von Arminius »

Achso, dringender Hinweis, wenn sich eine Batterie irgendwie komisch verhält , sofort raus damit!!!!
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nordlandfan
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Re: Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von nordlandfan »

Hallo,

die GEL-Akkus verfügen pro Zelle mit je einer Verschraubung mit Überdruckventil wo bei einer Überladung ungewöhnlicherweise entstehendes Gas entweichen kann.
Die Gefährlichkeit bei Überdruck ist durch das Elektrolyt Gel (eine puddingartige/gallertatige, milchige Masse) deutlich minimierter als bei flüssigen Säurebatterien.

Dennoch war der Pannenhelfer seeehr mutig. Es sollte Personenschutz vor Sachschutz gelten.
Richtig ist : Ladung sofort abschalten ! Und Abkühlung abwarten .

Ursachensuche ist jetzt aber angesangt. Zwei plausible Gründe für die Überladung gibt es nun :
1. EBL defekt (schaltet einfach nicht ab max ca 14,4 V ab)
2. Ein Akku-Zellenschluß liegt vor und die restlichen 5 Zellen wurden gnadenlos überladen, da Ladegerät nicht auf die Ladeschlußspannung kommen konnte und fleißig weiterludt.

Norbert, welche Sicherung hätte auslösen sollen ?

Gruß, Heinz
StarLine630
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Re: Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?

Beitrag von StarLine630 »

Hallo Martin! Fotos wären sicher sehr interessant; vielleicht denkst du dran, wenn du wieder im Lande bist ;)

Heinz, danke für deine Antwort! Mir fehlt selbst leider die technische Sachkenntnis, um dir irgendwie "brauchbar" antworten zu können :oops: Jedenfalls zog der Pannenhelfer irgendwo von dort, wo die Batterie verbaut ist, eine (wenn ich mich recht erinnere...) 32 Ampere-Sicherung heraus und meinte, dass die hätte eigentlich fallen müssen.... Mir haben aber heute auch schon andere technisch begabte Campingkollegen erklärt, dass eine sicherung bei Überladung ohnehin nicht fällt/fallen kann.

Wir glauben, dass die Batterie selbst das Problem gewesen sein könnte, da sie wohl über den Winter völlig entladen war; weil die "Landstromversorgung" nicht wie gedacht geklappt hat - angeblich ist völlige Entladung einer Gelbatterie gleichzusetzen mit dem Tod derselben :)

Lg Norbert
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