Winterwandern auf Madeira - ohne Womo....
Verfasst: Do 31. Dez 2015, 18:34
Montag, 14. Dezember 2015
Meine langjährige Bergwanderfreundin, die leider vor 3 Jahren auch verwitwete, und ich beschlossen im März, dass wir in diesem Jahr Weihnachten und Silvester zusammen verbringen wollten - irgendwo, wo schönes Wetter ist, wo es was zu Wandern gibt und das ganze zeitmäßig großzügig bemessen. Nach einiger Rumsuche kam uns Madeira in den Sinn. Hier war noch keine von uns - die Kanaren kamen nicht in Frage, weil Renate da in den letzten Jahren schon genug herumgeturnt war. Schnell sind die Flüge von und nach Düsseldorf gebucht, deutlich günstiger als von München oder Nürnberg - außerdem stammt meine Freundin aus Düsseldorf und hat dort auch noch eine gute Freundin, bei der wir gerne Unterschlupf finden sollten. Die Flüge kosten hin und her pro Person 320€. Mehr machen wir erst mal nicht, das Jahr ist noch jung - Hauptsache, wir haben die Flüge.
Wie das Leben so spielt - fragen mich meine Kolleginnen im Büro im April, ob ich in der nächsten Woche nicht für 2 Wochen nach Madeira und dort für jeweils eine Wander- und eine Ausflugsgruppe für je eine Woche Reiseleitung machen könnte. Die Wanderer bekämen Wanderführer und mir würde ein einheimischer Ortsreiseleiter an die Seite gestellt. Na hallo - was ist das für ein Glück? Manchmal muss man halt dann einfach nur zugreifen.....
Nachdem ich von dort zurückkam, war ich umfassend aufgeklärt, wusste, dass Weihnachten und Silvester die Hauptreisezeit auf der Insel ist und die Hotels rar. Hatte mich auch in Funchal ausführlich umgesehen - und ein Hotel vom 23.12. bis 2.1. gebucht. Ein kleines familiäres mit Schwimmbad und Frühstück für 550€ pro Person im Einzelzimmer. So sehen unsere Vorbereitungen aus. Wenige Tage vor Abfahrt daheim buche ich nach Rücksprache mit Renate noch ein Hotel in Machico, weil ich eine ganz bestimmte Wandertour im Hirn habe und es gut ist, wenn man ein Ziel nach Ankunft auf einem Flugplatz hat. So treffen wir uns morgens um 9h am Nürnberger Bahnhof, sie wird von ihrem Liebsten gebracht, der ihr Kofferkuli ist - meiner hatte mein Haus schon morgens um 6.30h verlassen, um ins Büro zu fahren. Abschied - machts es gut - bis nächstes Jahr.... Keine von uns kannte ihren Liebsten bereits im März, als wir Madeira buchten - das muss die Beziehung halt nun aushalten. Wir werden auch älter und wissen nicht, ob und wie oft wir noch zusammen verreisen können und wir haben aneinenader die "älteren Rechte" - so sind Renate und ich übereingekommen. Gut so.
Mit 24€-pro-Person-Fahrkarte geht es dann von Nürnberg nach Düsseldorf. Wir hatten uns auf einen schönen silbernen ICE gefreut - aber das war nur einer der alten Sorte . Absichtlich hatten wir keine Sitzplatzreservierung vorgenommen - damit wir uns mit den grossen Koffern da hinsetzen können, wo wir wollen. War besser so. Fahrt gut und ruhig - gut eineinhalb Stunden vor Ankunft in Düsseldorf wechseln wir den Sitzplatz und begeben uns ins Bordbistro. Dort ordern wir bei einer Dame, die nicht sprechen kann, weil sie offenbar sehr heiser ist, Flammkuchen und Weissbier. Das Weissbier schmeckt köstlich, die Flammkuchenstücke sind auch geniessbar, als das Bistro plötzlich schließt. Es ist noch nicht mal halb zwei, wir sind noch nicht mal in Köln und wir hätten noch gerne ein Weissbier zu zweit gepackt. Pah. War da nicht kürzlich was in der Presse, die Bahn möchte ihren Service verbessern? Da hätten wir schon weder eine wirklich wunderbare Anregung....... Köln Ausstieg - Weiterfahrt nach Düsseldorf - Anschluss-Intercity hat 10 Minuten Verspätung. Naja. Kennt man ja. Es werden 20, bis der Zug weiter fährt, macht ja nichts. Die Freundin meiner Freundin holt uns ab - und fährt uns zu meiner Freundin, die mit mir in Island dabei war. Wir werden erwartet, bewirtet, es gibt viel zu sehen in ihrer Galerie, zu genießen am Esstisch, wir wollen aber vielleicht noch am Flugplatz vorbei und die blöden wuchtigen Koffer aufgeben. Bis 20h hat der Schalter noch auf - also nix wie hin. Wir kriegen das Gepäck auch noch los gegen Löhnung von 8€ p.P. und fahren heim zu Rita. Dort Abendessen, Rotwein, Frauengespräche. Letztere natürlich intensivst. Der Tag geht dabei zu Ende. Schee wars.
Dienstag, 15. Dezember 2015
Um 5h mahnt uns der Wecker zum Ende der Ruhezeit - schnellen Kaffee, Körperpflege, letzte Gespräche, Verabschiedung, das Taxi ist pünktlich. Sicherheitskontrolle - die mir bissi lax erscheint, Einkehr zu Tee und Kaffee und warten. Dann Boardig - ich gehe wie immer als eine der letzten an Bord - huch - der Flieger ist ja lange nicht voll, schön. Wir sitzen in der zweiten Reihe, gut so. So können wir beobachten, wie die Techniker rein und rausflitzen, immer in das Cockpit rein und wieder raus, hm, dann Ansage - der Funk geht nicht, wird wohl noch dauern. Dauerte auch. Statt um halb acht fliegen wir um halb neun Uhr los. Unterwegs packt man den Turbo aus und legt so zu, dass der erste Landeversuch beinahe planmässig kurz nach halb zwölf Ortszeit in Madeira stattfindet. Aber es war ja nur ein Versuch. Also nochmal hoch mit dem Vogel - ein gutes Stück der Südküste entlang geflogen, gewendet, am Ostende nochmal gewendet und nochmal zur Landebahn. Diesmal setzt der Flieger auf. Erleichterung. Zu Fuss über das Stückchen Rollfeld - pah - was für eine Luft!!! Die 22Grad fühlen sich RICHTIG warm an! Schön! Pah - alles muss runter, die Kniestrümpfe, die Strickjacke.... der Bus nach Machico fährt erst in gut einer Stunde. Das erlauben wir uns nicht, wir müssen eilen um genießen zu können. Das Taxi kostet 7,80€ - und bringt uns vor das White Water Hotel, weißer halbrunder, nicht zu grosser Bau zweite Straße hinter dem dunklen Strand in Machico. Vom eigenen kleinen Balkon aus kann man das Meer sehen, hören kann man es schon, es ist sehr windig. Der Rest ist schnell erzählt: Ortserkundung, Einkauf, später bissi rumkruscheln im Zimmer, dann gemeinsames erstes Abendessen im Zimmer, es gibt Brot, Birne, Käse, Rotwein, fast wie Camping, nett. Angekommen. Gute Nacht.
Meine langjährige Bergwanderfreundin, die leider vor 3 Jahren auch verwitwete, und ich beschlossen im März, dass wir in diesem Jahr Weihnachten und Silvester zusammen verbringen wollten - irgendwo, wo schönes Wetter ist, wo es was zu Wandern gibt und das ganze zeitmäßig großzügig bemessen. Nach einiger Rumsuche kam uns Madeira in den Sinn. Hier war noch keine von uns - die Kanaren kamen nicht in Frage, weil Renate da in den letzten Jahren schon genug herumgeturnt war. Schnell sind die Flüge von und nach Düsseldorf gebucht, deutlich günstiger als von München oder Nürnberg - außerdem stammt meine Freundin aus Düsseldorf und hat dort auch noch eine gute Freundin, bei der wir gerne Unterschlupf finden sollten. Die Flüge kosten hin und her pro Person 320€. Mehr machen wir erst mal nicht, das Jahr ist noch jung - Hauptsache, wir haben die Flüge.
Wie das Leben so spielt - fragen mich meine Kolleginnen im Büro im April, ob ich in der nächsten Woche nicht für 2 Wochen nach Madeira und dort für jeweils eine Wander- und eine Ausflugsgruppe für je eine Woche Reiseleitung machen könnte. Die Wanderer bekämen Wanderführer und mir würde ein einheimischer Ortsreiseleiter an die Seite gestellt. Na hallo - was ist das für ein Glück? Manchmal muss man halt dann einfach nur zugreifen.....
Nachdem ich von dort zurückkam, war ich umfassend aufgeklärt, wusste, dass Weihnachten und Silvester die Hauptreisezeit auf der Insel ist und die Hotels rar. Hatte mich auch in Funchal ausführlich umgesehen - und ein Hotel vom 23.12. bis 2.1. gebucht. Ein kleines familiäres mit Schwimmbad und Frühstück für 550€ pro Person im Einzelzimmer. So sehen unsere Vorbereitungen aus. Wenige Tage vor Abfahrt daheim buche ich nach Rücksprache mit Renate noch ein Hotel in Machico, weil ich eine ganz bestimmte Wandertour im Hirn habe und es gut ist, wenn man ein Ziel nach Ankunft auf einem Flugplatz hat. So treffen wir uns morgens um 9h am Nürnberger Bahnhof, sie wird von ihrem Liebsten gebracht, der ihr Kofferkuli ist - meiner hatte mein Haus schon morgens um 6.30h verlassen, um ins Büro zu fahren. Abschied - machts es gut - bis nächstes Jahr.... Keine von uns kannte ihren Liebsten bereits im März, als wir Madeira buchten - das muss die Beziehung halt nun aushalten. Wir werden auch älter und wissen nicht, ob und wie oft wir noch zusammen verreisen können und wir haben aneinenader die "älteren Rechte" - so sind Renate und ich übereingekommen. Gut so.
Mit 24€-pro-Person-Fahrkarte geht es dann von Nürnberg nach Düsseldorf. Wir hatten uns auf einen schönen silbernen ICE gefreut - aber das war nur einer der alten Sorte . Absichtlich hatten wir keine Sitzplatzreservierung vorgenommen - damit wir uns mit den grossen Koffern da hinsetzen können, wo wir wollen. War besser so. Fahrt gut und ruhig - gut eineinhalb Stunden vor Ankunft in Düsseldorf wechseln wir den Sitzplatz und begeben uns ins Bordbistro. Dort ordern wir bei einer Dame, die nicht sprechen kann, weil sie offenbar sehr heiser ist, Flammkuchen und Weissbier. Das Weissbier schmeckt köstlich, die Flammkuchenstücke sind auch geniessbar, als das Bistro plötzlich schließt. Es ist noch nicht mal halb zwei, wir sind noch nicht mal in Köln und wir hätten noch gerne ein Weissbier zu zweit gepackt. Pah. War da nicht kürzlich was in der Presse, die Bahn möchte ihren Service verbessern? Da hätten wir schon weder eine wirklich wunderbare Anregung....... Köln Ausstieg - Weiterfahrt nach Düsseldorf - Anschluss-Intercity hat 10 Minuten Verspätung. Naja. Kennt man ja. Es werden 20, bis der Zug weiter fährt, macht ja nichts. Die Freundin meiner Freundin holt uns ab - und fährt uns zu meiner Freundin, die mit mir in Island dabei war. Wir werden erwartet, bewirtet, es gibt viel zu sehen in ihrer Galerie, zu genießen am Esstisch, wir wollen aber vielleicht noch am Flugplatz vorbei und die blöden wuchtigen Koffer aufgeben. Bis 20h hat der Schalter noch auf - also nix wie hin. Wir kriegen das Gepäck auch noch los gegen Löhnung von 8€ p.P. und fahren heim zu Rita. Dort Abendessen, Rotwein, Frauengespräche. Letztere natürlich intensivst. Der Tag geht dabei zu Ende. Schee wars.
Dienstag, 15. Dezember 2015
Um 5h mahnt uns der Wecker zum Ende der Ruhezeit - schnellen Kaffee, Körperpflege, letzte Gespräche, Verabschiedung, das Taxi ist pünktlich. Sicherheitskontrolle - die mir bissi lax erscheint, Einkehr zu Tee und Kaffee und warten. Dann Boardig - ich gehe wie immer als eine der letzten an Bord - huch - der Flieger ist ja lange nicht voll, schön. Wir sitzen in der zweiten Reihe, gut so. So können wir beobachten, wie die Techniker rein und rausflitzen, immer in das Cockpit rein und wieder raus, hm, dann Ansage - der Funk geht nicht, wird wohl noch dauern. Dauerte auch. Statt um halb acht fliegen wir um halb neun Uhr los. Unterwegs packt man den Turbo aus und legt so zu, dass der erste Landeversuch beinahe planmässig kurz nach halb zwölf Ortszeit in Madeira stattfindet. Aber es war ja nur ein Versuch. Also nochmal hoch mit dem Vogel - ein gutes Stück der Südküste entlang geflogen, gewendet, am Ostende nochmal gewendet und nochmal zur Landebahn. Diesmal setzt der Flieger auf. Erleichterung. Zu Fuss über das Stückchen Rollfeld - pah - was für eine Luft!!! Die 22Grad fühlen sich RICHTIG warm an! Schön! Pah - alles muss runter, die Kniestrümpfe, die Strickjacke.... der Bus nach Machico fährt erst in gut einer Stunde. Das erlauben wir uns nicht, wir müssen eilen um genießen zu können. Das Taxi kostet 7,80€ - und bringt uns vor das White Water Hotel, weißer halbrunder, nicht zu grosser Bau zweite Straße hinter dem dunklen Strand in Machico. Vom eigenen kleinen Balkon aus kann man das Meer sehen, hören kann man es schon, es ist sehr windig. Der Rest ist schnell erzählt: Ortserkundung, Einkauf, später bissi rumkruscheln im Zimmer, dann gemeinsames erstes Abendessen im Zimmer, es gibt Brot, Birne, Käse, Rotwein, fast wie Camping, nett. Angekommen. Gute Nacht.