Heute war es wieder einmal so weit.
Mein Bankkonto wurde gesperrt!
Zum Glück nur aus Sicherheitsgründen.
Ich brauch mich nur zu identifizieren, um es wieder freizuschalten.
Leider habe ich aber gar kein Konto bei dieser Bank.
Der oder die Bearbeiter/in sitzt wohl derzeit im Homeoffice.
Diesmal nicht in Weißrussland, sondern irgendwo in Nordamerika.
Der Anonymisierungsdienst für sie/ihn hat den Sitz in Montreal, Canada.
Und die östereichische Bank hat ihren Server zum Entsperren diesmal nicht in Russland, sondern im Rechenzentrum von Herren Rodriguez, etwas nördlich vom Disneyland in Kalifornien.
Die paar Euro Bearbeitungsgebühr dafür hol ich mir aus meiner erneuten Erbschaft aus Nigeria. 2 Millionen Euro sollten diesmal reichen. Auch wenn ich mir die Erbschaft teilen muss mit dem Masseverwalter, der das Geld außer Landes schaffen will.
Aber es gibt ja auch nette Leute, die gerade jetzt in der Corona-Zeit ihren Lottogewinn von 5 Millionen Dollar teilen wollen. Zufällig fiel das Los auf mich.
Also alles kein Problem!
Zurück zur Realität:
Leute! Glaubt nicht alles!
Die oben erwähnten "Vorfälle" sind tatsächlich innerhalb von 48 Stunden per Mail bei mir eingegangen!
Wenn euch die Bank anschreibt, schaltet euer Hirn ein und prüft den Inhalt der Mail auf Glaubwürdigkeit!
Und wenn ihr nicht 1000%-ig sicher seid, klickt keine Links an, sondern geht auf die Homepage eurer Bank, meldet euch mit eurem bekannten Zugang an und schaut, ob dort eine Nachricht auf euch wartet. Oder ruft zur Sicherheit eure Filiale direkt an.
Und schaut euch jeden Buchstaben an! Ich hatte beispielsweise auch schon Links auf "raiffesen.at"! Ein kleiner Buchstabe, den man leicht übersieht. So ein Trick zieht an sich immer und überall.
Und wenn solche Betrüger anrufen, legt entweder sofort auf, oder "spielt" mit ihnen. Da kann es schon vorkommen, dass man die "falschen" Antworten gibt, oder auch mal das Gespräch kurz unterbrechen muss, weil zufällig gerade was in der Küche anbrennt - "Sind sie noch da? Einen Moment noch, bitte!"

Und wenn ihr euch unterhalten wollt, könnt ihr Webseiten wie www.419eater.com ("Letters Archive", leider nur auf Englisch!) lesen, die genau auf dieses Konzept des Hinhaltens und Beschäftigens abzielen.
Also Fazit: Hirn einschalten und nicht gleich klicken!

Roland