Norwegen-Deutschland-Sizilien-Franken - Winterreise 2010/11
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Re: Norwegen-Deutschland-Sizilien-Franken - Winterreise 2010
Nun ist also schon Montagabend und es melden sich die ersten konkreten Heimfahrer-Gedanken. Irgendwie sollte man es hinkriegen, mal wieder dieses von Tag zu Tag mehr blühende Land zu verlassen. Ich nerve mit Absuchen von Internetseiten um Schiffsverbindungen in den Norden, weg von Sizilien. Andreas will davon gar nichts wissen und das, obwohl ein Kunde nächste Woche auf ihn sehnsüchtig wartet - im fernen Norwegen. Also wird das Thema "Heimreise" einfach nochmal vertagt, wir wollen einfach nicht dran denken.
Das Wetter ist superwunderschön, tagsüber beinahe frühsommerlich warm, nachts kühlt es zwar ab, aber nicht mehr unter 10°, einerseits sind wir wehmütig, das Sommerland verlassen zu müssen, andererseits bestürzt, dass wir sooooooviel noch gar nicht gesehen haben und wohl gar nicht anschauen werden können.
Wir fahren in die arabische Stadt Mazzaro del Vallo - und finden irgendwie keine geeignete Möglichkeit. Vorher sind wir die Westseite abgefahren, wären gerne irgendwo am Strand stehengeblieben - wenn nicht überall aber wirklich überall diese unglaublichen Müllsachen rumgelegen wären. Nun, wir nähern uns zwei grösseren Städten, Mazzara und Marsala - und das sind halt die Badestrände und da die Sizilianer es ja offenbar mit Ordnung und Müllvermeidung nicht so haben, kann man dort halt wirklich nur mal wieder "Urlaub im Schutt" machen. DAS wollen wir unsere wenige verbleibende Zeit auch wieder nicht - ausserdem haben wir volle Tanks. Die Stimmung sinkt ein wenig in den Keller, letztendlich können wir bei einer Tankstelle unsere Bedürfnisse stillen - und fahren nach Marsala weiter, lassen den großen Hafen bei Mazzara, in dem soviel Platz für Wohnmobile ist, einfach "links liegen".
In Marsala parken wir wiederum zentrumsnah auf einem Großparkplatz, unterhalten uns mit einem Herrn, der dort seit 40 Jahren lebt, von Firenze nach Sizilien gezogen war. Er holt Wasser vom Brunnen in Kanistern, um in seiner Wohnung damit zu kochen. Die Wasserversorgung sei sehr schlecht, schlechtes Wasser würde durch die Leitungen rinnen, durch die Gasleitungen käme kein Gas, man müsste sich mit Gasflaschen behelfen, um die Kochstellen in den Häusern und Wohnungen zu betreiben, ähnlich wie die Camper das machen. Das erklärt die doch recht häufig in den Strassenbildern vorkommenden Kleinlaster vollgefüllt mit Gasflaschen. Achselzuckend meint er noch, die Kommunen wären hauptsächlich mit ihrer Eigenverwaltung beschäftigt, auf den herumliegenden Müll angesprochen, zuckt er bloss nochmal mit den Achseln. Ende Juli würden das letztemal die Straßen gereinigt und dann erst wieder zum Beginn der neuen Sommersaison. Dazwischen sähe es halt mal "so" aus. Man könne nichts machen...
Da kann man wohl wirklich nichts machen. Man kann ja gegen einen Berlusconi in Italien offenbar auch nichts machen. Und gegen das Kabinett ..... naja - vielleicht geht es uns als Ausländer ja nichts an und in Italien möchte und könnte ich aus diversen (auch solchen) Gründen auf Dauer nicht leben. Muss es ja auch nicht.
So waren wir also in Marsala, einer Stadt mit einer durchaus beachtlichen Piazza Repubblica, auf der Garibaldi als Volksheld offenbar verehrt wird. Überall hängen Bilder des Haudegens, alles heisst nach ihm, Bar, Café, Tor ...
Selbstverständlich wird auch in einer Enoteca der weltbekannte Wein verkostet und auch ein wenig was davon erstanden.
Am späten Vormittag, der wieder sonnig und warm ist, fahren wir aus der Stadt hinaus und gen Norden, auf Trápani zu. Dazwischen halten wir immer wieder an, um die Salztümpel anzusehen, die in der flachen Lagune dort angelegt sind. Es gibt auch ein Salzmuseum neben einer alten Windmühle, mit der früher die Becken ein- und ausgepumpt wurden. Die geförderten Salzmengen, zu Haufen aufgetürmt, werden mit Ziegelsteinen kunstvollst (wie mir scheint) abgedeckt.
Das Wetter ist superwunderschön, tagsüber beinahe frühsommerlich warm, nachts kühlt es zwar ab, aber nicht mehr unter 10°, einerseits sind wir wehmütig, das Sommerland verlassen zu müssen, andererseits bestürzt, dass wir sooooooviel noch gar nicht gesehen haben und wohl gar nicht anschauen werden können.
Wir fahren in die arabische Stadt Mazzaro del Vallo - und finden irgendwie keine geeignete Möglichkeit. Vorher sind wir die Westseite abgefahren, wären gerne irgendwo am Strand stehengeblieben - wenn nicht überall aber wirklich überall diese unglaublichen Müllsachen rumgelegen wären. Nun, wir nähern uns zwei grösseren Städten, Mazzara und Marsala - und das sind halt die Badestrände und da die Sizilianer es ja offenbar mit Ordnung und Müllvermeidung nicht so haben, kann man dort halt wirklich nur mal wieder "Urlaub im Schutt" machen. DAS wollen wir unsere wenige verbleibende Zeit auch wieder nicht - ausserdem haben wir volle Tanks. Die Stimmung sinkt ein wenig in den Keller, letztendlich können wir bei einer Tankstelle unsere Bedürfnisse stillen - und fahren nach Marsala weiter, lassen den großen Hafen bei Mazzara, in dem soviel Platz für Wohnmobile ist, einfach "links liegen".
In Marsala parken wir wiederum zentrumsnah auf einem Großparkplatz, unterhalten uns mit einem Herrn, der dort seit 40 Jahren lebt, von Firenze nach Sizilien gezogen war. Er holt Wasser vom Brunnen in Kanistern, um in seiner Wohnung damit zu kochen. Die Wasserversorgung sei sehr schlecht, schlechtes Wasser würde durch die Leitungen rinnen, durch die Gasleitungen käme kein Gas, man müsste sich mit Gasflaschen behelfen, um die Kochstellen in den Häusern und Wohnungen zu betreiben, ähnlich wie die Camper das machen. Das erklärt die doch recht häufig in den Strassenbildern vorkommenden Kleinlaster vollgefüllt mit Gasflaschen. Achselzuckend meint er noch, die Kommunen wären hauptsächlich mit ihrer Eigenverwaltung beschäftigt, auf den herumliegenden Müll angesprochen, zuckt er bloss nochmal mit den Achseln. Ende Juli würden das letztemal die Straßen gereinigt und dann erst wieder zum Beginn der neuen Sommersaison. Dazwischen sähe es halt mal "so" aus. Man könne nichts machen...
Da kann man wohl wirklich nichts machen. Man kann ja gegen einen Berlusconi in Italien offenbar auch nichts machen. Und gegen das Kabinett ..... naja - vielleicht geht es uns als Ausländer ja nichts an und in Italien möchte und könnte ich aus diversen (auch solchen) Gründen auf Dauer nicht leben. Muss es ja auch nicht.
So waren wir also in Marsala, einer Stadt mit einer durchaus beachtlichen Piazza Repubblica, auf der Garibaldi als Volksheld offenbar verehrt wird. Überall hängen Bilder des Haudegens, alles heisst nach ihm, Bar, Café, Tor ...
Selbstverständlich wird auch in einer Enoteca der weltbekannte Wein verkostet und auch ein wenig was davon erstanden.
Am späten Vormittag, der wieder sonnig und warm ist, fahren wir aus der Stadt hinaus und gen Norden, auf Trápani zu. Dazwischen halten wir immer wieder an, um die Salztümpel anzusehen, die in der flachen Lagune dort angelegt sind. Es gibt auch ein Salzmuseum neben einer alten Windmühle, mit der früher die Becken ein- und ausgepumpt wurden. Die geförderten Salzmengen, zu Haufen aufgetürmt, werden mit Ziegelsteinen kunstvollst (wie mir scheint) abgedeckt.
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Re: Norwegen-Deutschland-Sizilien-Franken - Winterreise 2010
Hallo Isa,
weiterhin wunderschöne Impressionen !
Bitte hör so schnell nicht auf mit dem (Nach)-Bericht, ich warte geduldig auch noch auf den Mongibello.
Viele Grüße , Heinz
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Bitte hör so schnell nicht auf mit dem (Nach)-Bericht, ich warte geduldig auch noch auf den Mongibello.
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Re: Norwegen-Deutschland-Sizilien-Franken - Winterreise 2010
Ich danke euch herzlich für eure Aufmunterungen und freu mich, wenn es euch gefällt, diesen kleinen Bericht zu lesen.
Und - keine Sorge - ich mach schon weiter und fertig, auch wennn ich jetzt schon daheim sitze.
Und es heute nacht 10 cm Neuschnee gegeben hat .......
Wir hatten also im hellen Sonnenschein wieder herumgetrödelt, waren rumgetingelt, irgendwo gestanden, gevespert und die Flamingos in den Salzseen beobachtet, bevor wir nach Trápani eingefahren sind. Dort brüllender Verkehr, Stau schon, bis man in die Stadt, in den Hafen hineinkam. Einmal durch und wieder zurück und keinen geeigneten Parkplatz gefunden, um sich in die Stadt zu stürzen. Besorgt schaue ich schon die ganze Zeit zum Montérice, dem Berg, der sich dahinter über 700 m hoch aufschwingt und auf dessen Spitze das nette mittelalterliche Dörfchen Èrice befindet. Der Berggipfel liegt - wie so oft - in einer Wolke.
Nichtsdestotrotz fahren wir also mal hinauf, um uns dann zumindest diesen Ort anzusehen, wenn das mit der Stadt schon offenbar nichts werden will. Wir kurven also hinauf und fahren bis unterhalb des Tores. Ein slowenisches Wohnmobil parkt dort, der Platz ist krummschief, macht aber nichts, wir wollen hier oben im Nebel wohl eh nicht schlafen. Fürs Übernachten bietet sich der Busparkplatz gut einen Kilometer weiter unten an, der ist in einem Wäldchen und eben.
Das Örtchen ist sauber, aufgeräumt, menschenleer, nur ein paar andere Leute sind unterwegs, um sich alles anzusehen so wie wir. Ein paar Restaurants haben geöffnet, in einer viel zu sehr auf "modern" gemachten Bar kehren wir ein. Es ist wirklich nur diese eine Wolke, die auf dem Berggipfel hockt und trübe Stimmung nach Èrice bringt.
Rechtzeitig, bevor es dunkel wird, fahren wir wieder hinunter, um uns einen Schlafplatz am Meer zu suchen.
Und - keine Sorge - ich mach schon weiter und fertig, auch wennn ich jetzt schon daheim sitze.
Und es heute nacht 10 cm Neuschnee gegeben hat .......

Wir hatten also im hellen Sonnenschein wieder herumgetrödelt, waren rumgetingelt, irgendwo gestanden, gevespert und die Flamingos in den Salzseen beobachtet, bevor wir nach Trápani eingefahren sind. Dort brüllender Verkehr, Stau schon, bis man in die Stadt, in den Hafen hineinkam. Einmal durch und wieder zurück und keinen geeigneten Parkplatz gefunden, um sich in die Stadt zu stürzen. Besorgt schaue ich schon die ganze Zeit zum Montérice, dem Berg, der sich dahinter über 700 m hoch aufschwingt und auf dessen Spitze das nette mittelalterliche Dörfchen Èrice befindet. Der Berggipfel liegt - wie so oft - in einer Wolke.
Nichtsdestotrotz fahren wir also mal hinauf, um uns dann zumindest diesen Ort anzusehen, wenn das mit der Stadt schon offenbar nichts werden will. Wir kurven also hinauf und fahren bis unterhalb des Tores. Ein slowenisches Wohnmobil parkt dort, der Platz ist krummschief, macht aber nichts, wir wollen hier oben im Nebel wohl eh nicht schlafen. Fürs Übernachten bietet sich der Busparkplatz gut einen Kilometer weiter unten an, der ist in einem Wäldchen und eben.
Das Örtchen ist sauber, aufgeräumt, menschenleer, nur ein paar andere Leute sind unterwegs, um sich alles anzusehen so wie wir. Ein paar Restaurants haben geöffnet, in einer viel zu sehr auf "modern" gemachten Bar kehren wir ein. Es ist wirklich nur diese eine Wolke, die auf dem Berggipfel hockt und trübe Stimmung nach Èrice bringt.
Rechtzeitig, bevor es dunkel wird, fahren wir wieder hinunter, um uns einen Schlafplatz am Meer zu suchen.
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Re: Norwegen-Deutschland-Sizilien-Franken - Winterreise 2010
Freut mich, wenns Dir gefällt, Gitte. Wenn so schönes Wetter ist, werden die Bilder halt gut.
Also sind wir von Èrice wieder runtergefahren und haben uns aufgemacht, einen Schlafplatz zu suchen.
Gelandet sind wir dann doch bereits im Dunkeln nahe des Leuchtturms von San Vito lo Capo, ein deutsches Wohnmobil stand schon da, in etwas Abstand stellen wir uns dazu, weil wir sonst auch nicht wissen, wohin. Am nächsten Morgen unterhalten wir uns ausführlichst mit den netten Leuten, es wird Mittag, bis wir in den Ort hineinfahren.
Der uns sehr positiv überrascht. Sauber, ordentlich, ein schöner Badeort, im Sommer sicher der Teufel los, auch jetzt belebt, bewohnt.
Erst in der Sonne sitzen vor der Bar, später gehen wir Couscous essen. Jetzt tut es mir leid, dass wir keine Fahrräder dabei haben, womöglich wären wir bis zum Ende der Straße am Nordeingang zum Zingaro-Nationalpark mit den Rädern gefahren. Als wir dort aber mit dem Wohnmobil hinaufkurven, ist jemand froh, dass wir das doch motorisiert erledigen ... Berge sind schön und wunderbar und ich liebe sie. Sie sorgen aber auch für Schatten, der jetzt am noch nicht so späten Nachmittag über einer Ferienwohnanlage liegt, deren Schwimmbad mich begeistert. Ist bestimmt super, im Sommer darin zu schwimmen wo man meint, das Becken läuft gradwegs über und ins Meer. Wir fahren irgendwann wieder runter und kommen an einem "Camper-Service"-Schild vorbei. Das gehört zu einem Campingplatz, der sehr schön, sehr sauber, sehr ordentlich ist und auf dem auch ein paar ausländische Wohnmobile stehen und sogar ein Zelt. Bevor wir wieder nervenzerfetzend nach einer VE suchen, fahren wir rein.
Warum bloss fühle ich mich abgezockt, wenn wir für leer und vollmachen 10 Euro bezahlen sollen - und dies auch tun?
Das Stehen für eine Nacht würde 23 Euro kosten, oder mit ACSI 15. ACSI ist aber 2009 schon abgelaufen, also fahren wir "leer und voll" wieder, ausserdem ist der Platz auch schon im Schatten, das brauchen wir nun auch nicht.
Wir finden schon noch was.
Und WAS wir finden. Einen Platz nahe dem Strand. Die untergehende Sonne zaubert Lichtspiele der schönsten Art auf die Landschaft.
Eine ganze Zeitlang halten wir uns dort auf, ich presse mal wieder Orangen aus, es gibt als "Sundowner" Campari-Orange ....
Dann kommen sie. Die Rumfahrer sind wieder da. Diesmal die ganz besondere "Arschloch-Gilde", diejenigen, die auf den Platz reinfahren mit um es gelinde auszudrücken, überhöhter Geschwindigkeit und das Auto dann schleudern lassen. Das sind also die ganz tollen Kerle, die sich ja ganz schön groß vorkommen! Respekt! Wir zollen ihnen soviel Respekt, dass wir den Platz doch wieder verlassen - und in einer verlassenen Ferienwohnsiedlung landen, wo nur die "normalen" Rumfahrer unterwegs sind. Einer kommt wieder ganze 6 x in einer Stunde. Irre. Die spinnen doch!!
Also sind wir von Èrice wieder runtergefahren und haben uns aufgemacht, einen Schlafplatz zu suchen.
Gelandet sind wir dann doch bereits im Dunkeln nahe des Leuchtturms von San Vito lo Capo, ein deutsches Wohnmobil stand schon da, in etwas Abstand stellen wir uns dazu, weil wir sonst auch nicht wissen, wohin. Am nächsten Morgen unterhalten wir uns ausführlichst mit den netten Leuten, es wird Mittag, bis wir in den Ort hineinfahren.
Der uns sehr positiv überrascht. Sauber, ordentlich, ein schöner Badeort, im Sommer sicher der Teufel los, auch jetzt belebt, bewohnt.
Erst in der Sonne sitzen vor der Bar, später gehen wir Couscous essen. Jetzt tut es mir leid, dass wir keine Fahrräder dabei haben, womöglich wären wir bis zum Ende der Straße am Nordeingang zum Zingaro-Nationalpark mit den Rädern gefahren. Als wir dort aber mit dem Wohnmobil hinaufkurven, ist jemand froh, dass wir das doch motorisiert erledigen ... Berge sind schön und wunderbar und ich liebe sie. Sie sorgen aber auch für Schatten, der jetzt am noch nicht so späten Nachmittag über einer Ferienwohnanlage liegt, deren Schwimmbad mich begeistert. Ist bestimmt super, im Sommer darin zu schwimmen wo man meint, das Becken läuft gradwegs über und ins Meer. Wir fahren irgendwann wieder runter und kommen an einem "Camper-Service"-Schild vorbei. Das gehört zu einem Campingplatz, der sehr schön, sehr sauber, sehr ordentlich ist und auf dem auch ein paar ausländische Wohnmobile stehen und sogar ein Zelt. Bevor wir wieder nervenzerfetzend nach einer VE suchen, fahren wir rein.
Warum bloss fühle ich mich abgezockt, wenn wir für leer und vollmachen 10 Euro bezahlen sollen - und dies auch tun?
Das Stehen für eine Nacht würde 23 Euro kosten, oder mit ACSI 15. ACSI ist aber 2009 schon abgelaufen, also fahren wir "leer und voll" wieder, ausserdem ist der Platz auch schon im Schatten, das brauchen wir nun auch nicht.
Wir finden schon noch was.
Und WAS wir finden. Einen Platz nahe dem Strand. Die untergehende Sonne zaubert Lichtspiele der schönsten Art auf die Landschaft.
Eine ganze Zeitlang halten wir uns dort auf, ich presse mal wieder Orangen aus, es gibt als "Sundowner" Campari-Orange ....
Dann kommen sie. Die Rumfahrer sind wieder da. Diesmal die ganz besondere "Arschloch-Gilde", diejenigen, die auf den Platz reinfahren mit um es gelinde auszudrücken, überhöhter Geschwindigkeit und das Auto dann schleudern lassen. Das sind also die ganz tollen Kerle, die sich ja ganz schön groß vorkommen! Respekt! Wir zollen ihnen soviel Respekt, dass wir den Platz doch wieder verlassen - und in einer verlassenen Ferienwohnsiedlung landen, wo nur die "normalen" Rumfahrer unterwegs sind. Einer kommt wieder ganze 6 x in einer Stunde. Irre. Die spinnen doch!!
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Re: Norwegen-Deutschland-Sizilien-Franken - Winterreise 2010
Noch am nordwestlichen Ende von Sizilien ...
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Re: Norwegen-Deutschland-Sizilien-Franken - Winterreise 2010
Der nächste Morgen ist wieder wunderschön. Und - das Ende unserer Reise ist nun nicht mehr wegzudiskutieren.
Wir hatten keine Fähre gebucht, wollen doch wieder den Landweg nehmen. Dann ist man ungebunden und das ist doch das, was wir beim Reisen mit dem Wohnmobil lieben?
Also sollten wir uns weiter nach Osten bewegen, um nach Messina zu kommen. Wir fahren also los, erst noch um den Monte Cofano herum, um auf die Autobahn zu kommen, die uns an der Nordküste entlang bis Cefalú, dem nächsten Ziel, das wir hier noch einbauen wollen, bringen soll. Die ziemlich großen Steinbrüche, die der Gegend Wohlstand bescheren, kommen ins Bild.
Dann kommen wir an einem Abzweig vorbei, an dem es nach Scopello geht. Dort ist das südliche Ende des Zingaro-Nationalparks und dort irgendwo standen wir mal mit Freunden auf einem Platz am Meer, konnten den seinerzeit aber nicht geniessen, weil bei 40° Hitze ein Sturm der übelsten Sorte tobte, dass man nicht mal vor die Wohnobiltür konnte. Damals flüchteten wir uns dann ins Landesinnere zum Tempel Segesta ...
Heute aber ist wie erwähnt allerherrlichstes Wetter und so fahren wir hin - in den durchaus bezaubernden Ort. Bevor man hinein kommt, gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz, der jetzt natürlich geschlossen ist. Wir parken einfach irgendwo und gehen ein wenig herum. Das Dorf ist belebt und bewohnt, es gibt eine Bar, an der wir natürlich nicht vorbeikommen, ohne was zu konsumieren. eine Gruppe bunter Radler kommt und verköstigt sich dort, man sieht den Wanderweg rüber nach San Vito lo Capo. Da hätte ich auch Lust drauf, aber wir müssen ja zusehen, dass wir heimkommen! Aber noch sind wir schwer begeistert über Scopello, entdecken ein kleines Hotel in traumhafter Lage über dem Meer und als die Besitzerin Andreas mit seiner großen Kamera herumhantieren sieht, spricht sie uns an, wir möchten doch eintreten und die Aussicht von ihrem Haus aus ansehen. Das tun wir natürlich sehr gerne, wir schauen uns auch gleich die Zimmer an. Meine Bankberaterin hatte mich angemailt, sie wolle im Mai nach Sizilien fahren, ob ich einen Hoteltipp für sie hätte. Und ob ich den jetzt habe (sie hat mittlerweile schon für ein paar Tage gebucht) !!! So ein netter, authentischer und doch gut ausgestatteter Ort! An einem Haus sind zwei Arbeiter eine Viertelstunde damit beschäftigt, ein Vorsichtsschild für die Baustelle anzubringen, das ist sehr unterhaltsam und wir beobachten sehr amüsiert die Szene. Irgendwann müssen wir uns aber losreissen und weiterfahren, sonst kommen wir ja gar nicht weg. Unterhalb des Hotels hatten wir die mittelalterliche, aufgegebene Tonnara gesehen, da wollen wir noch hin. Aaaaaaaber - Schockschwerenot - da steht ein Auto dort, aus dem eine junge Frau kommt, sie will pro Person 3 Euro haben für "Besichtigung", das sei Privatbesitz. Und - Fotografieren sei aber verboten. Das heisst, mit meiner kleinen handlichen Kamera dürfte ich schon ein paar Bilder machen - aber Andreas mit seinem Profigerät nicht. Wie bitte ?? ÄÄÄÄÄÄÄhhhhhhhh ??? Wir wenden uns kopfschüttelnd ab und wähnen uns im falschen Film. Ob die Tonnara einstürzt, wenn man RAW-Bilder von ihr fertigt? Oder was? Ausserdem kann ich mit meiner kleinen Canone auch im RAW-Format Bilder machen ... Sachen gibts ....
Die Gelegenheit ist günstig, es ist nach zwölf Uhr, wir fahren weiter, dann kommen wir nach dreizehn Uhr, wenn alle bei Muttern Pasta essen, gut durch Palermo, durch das nur eine vierspurige Straße, aber keine Autobahn führt.
Wir hatten keine Fähre gebucht, wollen doch wieder den Landweg nehmen. Dann ist man ungebunden und das ist doch das, was wir beim Reisen mit dem Wohnmobil lieben?
Also sollten wir uns weiter nach Osten bewegen, um nach Messina zu kommen. Wir fahren also los, erst noch um den Monte Cofano herum, um auf die Autobahn zu kommen, die uns an der Nordküste entlang bis Cefalú, dem nächsten Ziel, das wir hier noch einbauen wollen, bringen soll. Die ziemlich großen Steinbrüche, die der Gegend Wohlstand bescheren, kommen ins Bild.
Dann kommen wir an einem Abzweig vorbei, an dem es nach Scopello geht. Dort ist das südliche Ende des Zingaro-Nationalparks und dort irgendwo standen wir mal mit Freunden auf einem Platz am Meer, konnten den seinerzeit aber nicht geniessen, weil bei 40° Hitze ein Sturm der übelsten Sorte tobte, dass man nicht mal vor die Wohnobiltür konnte. Damals flüchteten wir uns dann ins Landesinnere zum Tempel Segesta ...
Heute aber ist wie erwähnt allerherrlichstes Wetter und so fahren wir hin - in den durchaus bezaubernden Ort. Bevor man hinein kommt, gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz, der jetzt natürlich geschlossen ist. Wir parken einfach irgendwo und gehen ein wenig herum. Das Dorf ist belebt und bewohnt, es gibt eine Bar, an der wir natürlich nicht vorbeikommen, ohne was zu konsumieren. eine Gruppe bunter Radler kommt und verköstigt sich dort, man sieht den Wanderweg rüber nach San Vito lo Capo. Da hätte ich auch Lust drauf, aber wir müssen ja zusehen, dass wir heimkommen! Aber noch sind wir schwer begeistert über Scopello, entdecken ein kleines Hotel in traumhafter Lage über dem Meer und als die Besitzerin Andreas mit seiner großen Kamera herumhantieren sieht, spricht sie uns an, wir möchten doch eintreten und die Aussicht von ihrem Haus aus ansehen. Das tun wir natürlich sehr gerne, wir schauen uns auch gleich die Zimmer an. Meine Bankberaterin hatte mich angemailt, sie wolle im Mai nach Sizilien fahren, ob ich einen Hoteltipp für sie hätte. Und ob ich den jetzt habe (sie hat mittlerweile schon für ein paar Tage gebucht) !!! So ein netter, authentischer und doch gut ausgestatteter Ort! An einem Haus sind zwei Arbeiter eine Viertelstunde damit beschäftigt, ein Vorsichtsschild für die Baustelle anzubringen, das ist sehr unterhaltsam und wir beobachten sehr amüsiert die Szene. Irgendwann müssen wir uns aber losreissen und weiterfahren, sonst kommen wir ja gar nicht weg. Unterhalb des Hotels hatten wir die mittelalterliche, aufgegebene Tonnara gesehen, da wollen wir noch hin. Aaaaaaaber - Schockschwerenot - da steht ein Auto dort, aus dem eine junge Frau kommt, sie will pro Person 3 Euro haben für "Besichtigung", das sei Privatbesitz. Und - Fotografieren sei aber verboten. Das heisst, mit meiner kleinen handlichen Kamera dürfte ich schon ein paar Bilder machen - aber Andreas mit seinem Profigerät nicht. Wie bitte ?? ÄÄÄÄÄÄÄhhhhhhhh ??? Wir wenden uns kopfschüttelnd ab und wähnen uns im falschen Film. Ob die Tonnara einstürzt, wenn man RAW-Bilder von ihr fertigt? Oder was? Ausserdem kann ich mit meiner kleinen Canone auch im RAW-Format Bilder machen ... Sachen gibts ....
Die Gelegenheit ist günstig, es ist nach zwölf Uhr, wir fahren weiter, dann kommen wir nach dreizehn Uhr, wenn alle bei Muttern Pasta essen, gut durch Palermo, durch das nur eine vierspurige Straße, aber keine Autobahn führt.
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Noch Scopello ....
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Re: Norwegen-Deutschland-Sizilien-Franken - Winterreise 2010
Der Einfachheit halber nehmen wir also die Autobahn nach Cefalú, das in etwa in der Mitte der Insel an der Nordküste liegt.
Palermo geht "wie geschmiert", es ist wenig los. Die Theorie mit der Mittagspause geht also mal wieder auf. Nein, es ist keine Theorie, es ist Realität, die wir so ja jetzt schon oft genug erlebt haben. Schlag dreizehn Uhr ist jeglicher Verkehr erlahmt, auch bei der Heimfahrt auf der Autobahn durchs italienische Festland machen wir wieder die Beobachtung. Die Autobahnraststätten füllen sich dann auf magische Weise ...
In Cefalú standen wir vor 5 Jahren auf einem Platz gegenüber des Strandes, da standen ein paar halbverfallene Häuser rum und der Platz war nicht weiter befestigt und es gab auch nichts, aber man konnte "sicher" stehen - gegen Bezahlung natürlich. Die andere Möglichkeit ist der Fährhafen, der sehr groß ist, in den viele, viele Wohnmobile hineinpassen. Leider ist der aber ganz abseits und es ist zu Fuß weit bis in die Stadt. Und ob man sein Wohnmobil soweit weg alleinelassen möchte? Jetzt haben wir zweieinhalb Wochen Sizilien hinter uns, ohne dass uns was widerfahren ist, also werden wir auch in Cefalú kein Risiko mehr eingehen, schließlich haben wir eine Menge teures elektrisches Gerümpel dabei ...
Der favorisierte Platz ist auch schnell wieder gefunden, er hat sich scheinbar vergrößert, ein paar marode Häuser sind abgerissen. Der Platz ist aber unbefestigt, nachdem es in der Nacht mal wieder geregnet hatte, stehen etliche Pfützen dort, und insgesamt 4 andere Wohnmobile. "Lungomare" an der Straße wäre auch Platz - aber - wollen wir es wagen? Wegen 10 Euro? Nein, also reingerumpelt in die ein wenig haklige Zufahrt, aber es geht schon. Es ist schon später Nachmittag geworden, Zeit für einen Campari Orange, bevor wir uns in die Stadt aufmachen. Ich hatte Andreas zum Abschluss noch eine "schöne" sizilianische Stadt versprochen und kann mein Versprechen nun halten - er ist einigermaßen angetan. Auch finden wir ein sehr gutes Lokal für das Abendessen, das von einer der allgegenwärtigen kitschig-bunten, lauten und schrillen Fernsehshows, die im italienischen TV laufen, untermalt wird (wie in den meisten Kneipen des Landes ist auch hier immer ein Fernseher an!). Aufeinmal bleibt mir aber der Mund offenstehen, es sind Nachrichten - und man zeigt geniale nächtliche Aufnahmen des Feuer speienden Etna. Schon gehen die Diskussionen los. Können wir nicht - können wir schon - sollten wir nicht - müssen wir schon ...
Ja, wir fahren zu "meinem" Vulkan, ich bin begeistert. Aber erstmal - Cefalú am Tag !!
Palermo geht "wie geschmiert", es ist wenig los. Die Theorie mit der Mittagspause geht also mal wieder auf. Nein, es ist keine Theorie, es ist Realität, die wir so ja jetzt schon oft genug erlebt haben. Schlag dreizehn Uhr ist jeglicher Verkehr erlahmt, auch bei der Heimfahrt auf der Autobahn durchs italienische Festland machen wir wieder die Beobachtung. Die Autobahnraststätten füllen sich dann auf magische Weise ...
In Cefalú standen wir vor 5 Jahren auf einem Platz gegenüber des Strandes, da standen ein paar halbverfallene Häuser rum und der Platz war nicht weiter befestigt und es gab auch nichts, aber man konnte "sicher" stehen - gegen Bezahlung natürlich. Die andere Möglichkeit ist der Fährhafen, der sehr groß ist, in den viele, viele Wohnmobile hineinpassen. Leider ist der aber ganz abseits und es ist zu Fuß weit bis in die Stadt. Und ob man sein Wohnmobil soweit weg alleinelassen möchte? Jetzt haben wir zweieinhalb Wochen Sizilien hinter uns, ohne dass uns was widerfahren ist, also werden wir auch in Cefalú kein Risiko mehr eingehen, schließlich haben wir eine Menge teures elektrisches Gerümpel dabei ...
Der favorisierte Platz ist auch schnell wieder gefunden, er hat sich scheinbar vergrößert, ein paar marode Häuser sind abgerissen. Der Platz ist aber unbefestigt, nachdem es in der Nacht mal wieder geregnet hatte, stehen etliche Pfützen dort, und insgesamt 4 andere Wohnmobile. "Lungomare" an der Straße wäre auch Platz - aber - wollen wir es wagen? Wegen 10 Euro? Nein, also reingerumpelt in die ein wenig haklige Zufahrt, aber es geht schon. Es ist schon später Nachmittag geworden, Zeit für einen Campari Orange, bevor wir uns in die Stadt aufmachen. Ich hatte Andreas zum Abschluss noch eine "schöne" sizilianische Stadt versprochen und kann mein Versprechen nun halten - er ist einigermaßen angetan. Auch finden wir ein sehr gutes Lokal für das Abendessen, das von einer der allgegenwärtigen kitschig-bunten, lauten und schrillen Fernsehshows, die im italienischen TV laufen, untermalt wird (wie in den meisten Kneipen des Landes ist auch hier immer ein Fernseher an!). Aufeinmal bleibt mir aber der Mund offenstehen, es sind Nachrichten - und man zeigt geniale nächtliche Aufnahmen des Feuer speienden Etna. Schon gehen die Diskussionen los. Können wir nicht - können wir schon - sollten wir nicht - müssen wir schon ...
Ja, wir fahren zu "meinem" Vulkan, ich bin begeistert. Aber erstmal - Cefalú am Tag !!
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