Rollender Altersruhesitz

Hier könnt ihr eurer Reisemobil vorstellen ...
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SuperDuty
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von SuperDuty »

Hallo Ralf,
offenbar sind wir die beiden einzigen „Fulltimer“, zumindest mit Internet und Interesse an Foren.

Wer richtig Aussteiger ist, und davon gibt es hier ja eine Menge, der hat aber sicher kein Bedürfnis sich in Foren mitzuteilen. Vielleicht bleibt so manchem neben dem täglichen TV-Konsum auch nicht genügend Strom um groß zu surfen ;)

Dass „unheimlich viel Spaß bringt“ können wir nur bestätigen.
Monika und ich können uns momentan kein anderes Leben vorstellen. Auch wenn wir nicht viel fahren, haben wir ein Gefühl von Freiheit. Es ist völlig anders als Urlaub, es ist Urlaub mit einem one way ticket. In der Folge brauchen wir nicht länger irgendwelche Rollen zu spielen, nicht vor der Familie, nicht vor Nachbarn, nicht vor Kollegen, nicht im Verein, vor niemandem. „Fulltiming“ ist daher ungeheuer befreiend, für uns kein Experiment, sondern ein way of life, the way of life um einen Traum zu verwirklichen, der Traum ist Friede, Friede um das Leben zu leben, so wie man es liebt.

Natürlich ist so ein Unternehmen zu Zweit unvergleichlich schöner. Aber auch für Dich, Ralf, hat das Schicksal bestimmt noch einen Joker in der Tasche! Nur Geduld.
Kerli
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von Kerli »

monaco hat geschrieben: … ich höre immer wieder von anderen Wohnmobilisten, wie gerne sie so ein Leben auch führen möchten … vielen von ihnen könnten es, trauen sich einfach nur nicht oder wollen / können die alten Zwänge nicht ablegen.

Traut Euch !
http://www.cheesebuerger.de/images/more/bigs/c014.gif

Wir müssen noch einige Jährchen hart arbeiten.........aber dann.......wenn Gesundheit und Rente es erlauben.......

http://www.cheesebuerger.de/images/more/bigs/c013.gif

........drehen wir den "Spieß" endlich um...........statt 5 Wochen im Jahr Womo-Urlaub,
heißt es dann max.5 Wochen im Jahr zu Hause.................... und 47 Wochen im Jahr Womo-Urlaub
novice
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von novice »

...ohne Heimkehrzwang längere Reisen in klimatisch angenehmen Gefilden zu tätigen - das ist auch mein Traum. Allerdings nicht der meiner Partnerin, die sich längere Abwesenheiten von "zu Hause" noch nicht vorstellen kann. Ich hoffe immer noch, daß ich sie im Laufe der Zeit mit der Auswahl besonders schöner Ziele von der notwendigen zeitlichen Befreiung als I-Tüpfelchen überzeugen kann.
Könnte sich das wirklich so entwickeln ?
Oder um die weiblichen Reisenden um Rat zu fragen: Was muß ich tun, damit meine Liebste das Heimweh wegwirft ? :roll:
SuperDuty
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von SuperDuty »

Als weibliche Dauerreisende würde ich der Partnerin einen eigenen Laptop, möglichst mit Flatrate und eigenem Platz dafür im WoMo anbieten, damit sie ihre sozialen Kontakte weiter pflegen kann, was für Frauen sehr wichtig ist. Eine sinnvolle Beschäftigung - auch an Regentagen - könnte eine Homepage mit eigenen Fotos werden, auf der alle zurück gelassenen Angehörige, Freunde und Verwandte über den neusten Stand der Reise informiert werden. Hilfreich ist auch, sich ab und zu Stellplätze in der Nähe von Flughäfen zu suchen, wohin die besten Freundinnen dann zu Besuch kommen könnten - wie bei mir gerade. So ein paar Tage im vertrauten Kreis, in dem frau ihre Alltags"sörgchen" loswerden kann, aber auch die Schönheiten der Gegend zeigen bzw. das sonnig-warme Winterwetter genießen kann, sind Labsal für die Seele und machen Lust auf weitere Abenteuer. Und außerdem kann frau natürlich überall skypen.
Vielleicht kann sich frau auch darauf freuen, dass nur noch wenige Quadratmeter sauber und in Ordnung zu halten sind. Die Wäsche besorgt eine Wäscherei. Den Rasen mäht der Campingplatzbetreiber. Fast würde es mit so wenig Hausarbeit langweilig, wenn es nicht so viel Neues zu sehen und zu erfahren gäbe. Solche Abenteuer halten jung und geistig beweglich.

Und noch ein Tipp: Sie soll neben den Outdoor-Sachen eine schöne Ausgehklamotte mitnehmen, damit Mann sie einmal im Monat (mindestens) schick zum Essen ausführen kann.

Also - viel Erfolg beim Überzeugen - lg Monika
SuperDuty
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von SuperDuty »

Soziale Kontakte und Ersatzteilversorgung:
Familie, Freunde, Bekannte, den Verein und vieles mehr ließen wir mit dem rollenden Altersruhesitz zu Hause zurück. Klar, irgendjemand muss schließlich für unsere Rente schuften ;)

Um dies zu kontrollieren :) für eine Gesundheitsinspektion und wegen diverser Termine waren wir gerade mal wieder mit Ryanair für einen Kurztrip im Dland. Obwohl wir uns sehr über nette Begegnungen mit unseren Freunden, Bekannten, dem Doc und vor allem mit unseren Kindern freuten, sind wir beide sehr froh, wieder zurück in Andalusien zu sein, denn solche Ausflüge empfinden wir als recht anstrengend. Sind wir etwa Weicheier geworden?
Aus dem Flieger sah die Landschaft nördlich von Málaga übrigens erstaunlich grün aus. Kein Wunder, denn unsere Stellplatznachbarn berichteten, wir hätten heftigen Regen und ein Gewitter mit Hagel versäumt. Klar, denn wir hatten die Sonne ja für einige Tage ins Dland entführt, wo wir an 2 Tagen auch draußen auf der Terrasse bei Monikas Mutter sitzen konnten, zwar nicht im T-Shirt aber immerhin.

Im Flieger haben wir natürlich auch einige Kleinteile für Reparaturen und Verbesserungen am RV mitgebracht. MANN braucht ja immer etwas zum Basteln. Da wird noch eine weitere Steckdose benötigt, der Schalter für die Treppenstufe soll verlegt werden, eine Kartusche im Wasserhahn ist zu wechseln, ein Relais unterm RV soll in eine neue wasserdichte Dose verlegt werden und die Anschlüsse für den Abwasserschlauch sollen mit anständigen Bajonettverschlüssen aus Messing ausgestattet werden. Knopfzellen, ein neuer Halter für den Navi und Fahrradschläuche für die Stellplatznachbarn waren auch im Bordgepäck. Nachdem die schwersten Dinge in unseren Jackentaschen verstaut waren, hatten unsere Koffer noch immer 750 g Übergewicht, was soll´s.

Monika wünschte sich schon seit längerem einen neuen Staubsauger, den wir kurz vor unserem Abflug noch zufällig im Bauhaus von Malaga fanden. Den heutigen Probelauf hat er mit Bravour bestanden.

Das Weekend vor der Semana Santa (der spanische Begriff für die Heilige Woche) verbringen wir auf einer einsamen Bodega in den Bergen - um uns von den Strapazen der letzten Woche zu erholen und um uns seelisch und moralisch auf die anstehenden Prozessionen vorzubereiten ;) Und wenn es der Terminplan erlaubt, treffen wir dort auch sehr nette Bekannte aus diesem Forum.
andalusa
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von andalusa »

SuperDuty hat geschrieben:]

Und wenn es der Terminplan erlaubt, treffen wir dort auch sehr nette Bekannte aus diesem Forum.
Worüber sie sich ganz besonders freuen würden, der Kuchen ist schon gebacken 8-) 8-)
SuperDuty
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von SuperDuty »

Aus unserem "rollenden Altersruhesitz" wünschen wir allen unseren Freunden, Bekannten und Lesern des Forums ein frohes Osterfest.

http://up.picr.de/10078587er.jpg

P.S. Bei uns in der Ecke ist ja nichts mit Osterhasen los, aber diesen haben wir am 31.03.2007 bei unserer Pilgerwanderung im Norden von Portugal eingefangen ;)
SuperDuty
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von SuperDuty »

Winterabende sind lang, auch in Spanien und so habe ich die Zeit des Überwinterns im warmen Süden dazu genutzt, mich über neue Technologien eingehend zu informieren. Was dabei herausgekommen ist, habe ich in ein gesondertes Thema gepackt:
"Lithium bzw. LiFeYPO4-Zellen als Aufbau-Akku"
viewtopic.php?f=74&t=15254
SuperDuty
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von SuperDuty »

Erster Jahrestag :f
Im Juli 2011 hatten wir unsere Wohnung aufgelöst und alles soweit geregelt, dass wir am 16. Juli in unseren rollenden Altersruhesitz „Casa de Pensionistas“ einziehen konnten. Wir waren uns sehr sicher, dass diese Art von Leben für die nächsten Jahre das richtige für uns ist. Aus meiner Sicht war unsere Entscheidung ein Volltreffer, fast wie ein Sechser im Lotto. Das Leben im RV ist abwechslungsreicher und wesentlich stressfreier als in gemauerten 4 Wänden und mit deutlich weniger Verpflichtungen verbunden. Die Zeit vergeht für mich viel zu schnell, das sagt eigentlich alles.

Monika schreibt dazu:
Ein Jahr im Wohnmobil - die Zeit ist wie im Flug vergangen. Mir kommt es vor, als seien es nur wenige Urlaubswochen gewesen. Wenn ich mir aber mein Tagebuch und die Fotos anschaue, wundere ich mich, was wir alles sehen und erleben durften. Das war wirklich ein volles Programm. Wir haben Andalusien ganz gut kennen gelernt und konnten auch etwas in die spanische Mentalität eintauchen. Das hat uns gut getan, weil es entschleunigt und gelassener macht.
Steinhaus und Garten habe ich zu keiner Zeit vermisst, sondern mich immer wieder gefreut, dass ich so wenig Quadratmeter sauber halten und keinen Garten pflegen muss. Fast immer haben wir eine Wäscherei gefunden, die für wenig Geld unsere „Große Wäsche“ gemacht hat. Nur in Deutschland sind die Preise dafür horrend.
Der Alltag zu Zweit auf engem Raum gestaltete sich zwangloser als befürchtet, zumal wir keine langen Regenperioden hatten, in denen wir uns tagelang „auf der Pelle“ gesessen hätten. Häusliche Gewitter beschränkten sich auf ein – zwei Blitze und Donner.
Wir konnten viele nette neue Bekanntschaften schließen und doch fehlen mir engere soziale Kontakte zu Deutsch sprechenden Menschen. Der Mailaustausch und die wenigen Telefonate, selbst Skype, ersetzen den persönlichen Gedankenaustausch nicht. Da wir mit dem WoMo auch nicht auf die normalen Campingplätze passen und meistens alleine irgendwo in der Pampa stehen, haben wir „nur“ uns … in guten und in schlechten Zeiten ;-)))
Bisher ist allerdings noch nicht der Gedanke aufgetaucht, dass ich daran in Zukunft etwas ändern wollte. Vielmehr freue ich mich auf hoffentlich noch viele – gesunde – Jahre, in denen wir die Welt im WoMo erkunden können. Es gibt noch so viel Schönes zu entdecken.
SuperDuty
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Re: Rollender Altersruhesitz

Beitrag von SuperDuty »

Erster Jahrestag :f
Im Juli 2011 hatten wir unsere Wohnung aufgelöst und alles soweit geregelt, dass wir am 16. Juli in unseren rollenden Altersruhesitz „Casa de Pensionistas“ einziehen konnten. Wir waren uns sehr sicher, dass diese Art von Leben für die nächsten Jahre das richtige für uns ist. Aus meiner Sicht war unsere Entscheidung ein Volltreffer, fast wie ein Sechser im Lotto. Das Leben im RV ist abwechslungsreicher und wesentlich stressfreier als in gemauerten 4 Wänden und mit deutlich weniger Verpflichtungen verbunden. Die Zeit vergeht für mich viel zu schnell, das sagt eigentlich alles.

Monika schreibt dazu:
Ein Jahr im Wohnmobil - die Zeit ist wie im Flug vergangen. Mir kommt es vor, als seien es nur wenige Urlaubswochen gewesen. Wenn ich mir aber mein Tagebuch und die Fotos anschaue, wundere ich mich, was wir alles sehen und erleben durften. Das war wirklich ein volles Programm. Wir haben Andalusien ganz gut kennen gelernt und konnten auch etwas in die spanische Mentalität eintauchen. Das hat uns gut getan, weil es entschleunigt und gelassener macht.
Steinhaus und Garten habe ich zu keiner Zeit vermisst, sondern mich immer wieder gefreut, dass ich so wenig Quadratmeter sauber halten und keinen Garten pflegen muss. Fast immer haben wir eine Wäscherei gefunden, die für wenig Geld unsere „Große Wäsche“ gemacht hat. Nur in Deutschland sind die Preise dafür horrend.
Der Alltag zu Zweit auf engem Raum gestaltete sich zwangloser als befürchtet, zumal wir keine langen Regenperioden hatten, in denen wir uns tagelang „auf der Pelle“ gesessen hätten. Häusliche Gewitter beschränkten sich auf ein – zwei Blitze und Donner.
Wir konnten viele nette neue Bekanntschaften schließen und doch fehlen mir engere soziale Kontakte zu Deutsch sprechenden Menschen. Der Mailaustausch und die wenigen Telefonate, selbst Skype, ersetzen den persönlichen Gedankenaustausch nicht. Da wir mit dem WoMo auch nicht auf die normalen Campingplätze passen und meistens alleine irgendwo in der Pampa stehen, haben wir „nur“ uns … in guten und in schlechten Zeiten ;-)))
Bisher ist allerdings noch nicht der Gedanke aufgetaucht, dass ich daran in Zukunft etwas ändern wollte. Vielmehr freue ich mich auf hoffentlich noch viele – gesunde – Jahre, in denen wir die Welt im WoMo erkunden können. Es gibt noch so viel Schönes zu entdecken.
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