Hallo und Moin Moin Leute……
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Zum Abschluss unserer 23 tägigen Sardinien-Womo-Reise, hier nun
unser persönliches „Fazit“ von A – Z:
Anreise-Routen:
Bekanntlicherweise führen ja viele Wege nach Rom……und somit natürlich auch nach
Sardinien. Einige wichtige Überlegungen sollte man sich vorher schon machen……wie z.B.
Anreise durch die Schweiz oder durch Österreich ? Über kleine mautfreie aber zeitaufwendigere
Passstrassen oder über gebührenpflichtige weniger zeitfressende Autobahnen ? Über den berühmten
Brennerpass oder durch einen ca. 17 km langen Alpentunnel ? Welche Strassengebühren fallen insgesamt
überhaupt an…….Maut, Vignette, Schwerlastabgabe usw. ? „Warten“ evtl. noch tolle Sehenswürdigkeiten
auf der Anreise, für die es sich wirklich lohnen würde, einige Kilometer Umweg in Kauf zu nehmen ?
Letztendlich ist bei der Routenplanung natürlich auch der italienische Fährhafen zu berücksichtigen……
......geht’s ab Genua los oder ab Livorno oder sogar ab Piombino ?
Fragen über Fragen…….
Da wir für unsere ca. 1620 km lange Anreise 3 komplette Tage Zeit hatten, rollte unsere „Ferienwohnung“
auch ganz entspannt über Autobahnen sowie Bundesstrassen von der friesischen Nordseeküste bis zum Mittelmeer.
Die Zwischenziele ( Stellplätze zur Übernachtung ) waren Ehrwald in Österreich und Riva del Garda am Nordufer des Gardasees.
Im Detail sah unsere Anreise-Route so aus:
Varel – Bremen – Hannover – Kassel – Fulda – Würzburg – Ulm – Kempten - Füssen –
Reutte – Lermoos – Ehrwald – Biberwier – Nassereith – Imst – Landeck – Pfunds – Samnaun – Nauders – Meran – Bozen –
Trento – Rovereto – Torbole - Riva del Garda – Rovereto – Verona – Modena – Bologna – Florenz – Livorno
Diese kurvige Strecke von Füssen bis Meran ist zwar landschaftlich traumhaft schön und interessanter als jede Autobahnfahrt,
aber leider auch sehr sehr zeitaufwendig
( es geht nämlich über den Fern- und Reschenpass und dazu auch noch durch viele Tempo 50 und Tempo 70 Bereiche….. )
Autobahngebühren ( Maut ):
Da wir durch Österreich immer nur auf Land- und Bundesstrassen fahren,
war eine Vignette für uns dort noch nie ein Thema…….
Zwar würde solch ein „Pickerl“ für unseren 3,5 Tonner nur 8 Euro kosten
( 10-Tage-Vignette ), aber zusätzlich verlangen die „Ösis“ für die Brenner-Autobahn A 13 von Innsbruck bis zur
italienischen Grenze weitere 8 Euro „Sondermaut“.
Das sind bei Hin- und Rückfahrt doch schon „fette“ 32 Euro wenn man in Österreich nicht nur die A 13 benutzt……..
Übrigens, die gesamte Strecke der A13 ist eine sogenannte Sondermautstrecke. In diesem Bereich entfällt aber für
Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen die Vignettenpflicht, anstelle derer diese 8 Euro „Sondermaut“ zu entrichten ist.
Aber ganz unabhängig von diesen Maut-Gebühren, cruisen wir sowieso lieber über die „alte“
Brennerbundesstrasse durch Österreich……um dann bei Vipiteno / Sterzing wieder auf die
Autobahn zu fahren ( bei Anreise ) bzw. hier die Autobahn zu verlassen ( bei Rückreise ).
Aktuell hatten wir jetzt in Italien für die Nutzung der Autostrada von Florenz über Bologna,Modena, Verona, Trento,
Bozen bis nach Vipiteno / Sterzing um 33 Euro bezahlt…….als 3,5 Tonner Womo.
Camping- und Stellplätze:
Nach meinen aktuellen Informationen soll es auf Sardinien um die 100 Campingplätze
geben……die meisten davon haben von Mai / Juni bis Ende September / Anfang Oktober geöffnet,
einige auch noch bis Ende Oktober und ein knappes Dutzend sogar das ganze Jahr über.
Offizielle „reine“ Wohnmobil-Stellplätze, so wie wir diese hier z.B. in Deutschland kennen, gibt es
auf dieser zweitgrößten Mittelmeer-Insel nur sehr wenige.
„Freies Stehen“ wird in der Hauptsaison fast immer sofort geahndet……und das kann dann schnell sehr teuer
werden …….Wir „durften“ trotz Nebensaison gleich am 1.Tag am eigenen Leib erfahren, wie teuer….….nämlich 80 Euro !!!
Nach dieser schlechten Erfahrung waren wir bei der weiteren Stellplatz-Suche doch sehr unsicher und vorsichtig,
dabei hatten wir doch in verschiedenen Sardinien-Reiseführern und Womo-Foren immer wieder gelesen,
das in der Vor- und Nachsaison fast überall „Freies Stehen“ geduldet wird, sofern niemand gestört oder belästigt wird……..
Somit verlebten wir unsere ersten 8 Nächte auf Sardinien tatsächlich nur auf Campingplätzen,
allerdings immer in Top-Lage direkt am Mittelmeer……..besser ging’s kaum…..
Auch die CP-Gebühren jetzt in der Nebensaison von 16 Euro bis max. 23 Euro all inklusive, waren aus unserer Sicht „in Ordnung“.
Im laufe der Zeit legten wir unsere Bedenken bei der Suche nach „inoffiziellen“ Übernachtungsplätzen
aber völlig ab…..und so kamen wir doch noch häufiger in diesen von uns so oft gelesenen Genuss des „Frei Stehens“ am sardischen Mittelmeer.
Auf unserer Tour trafen wir viele Wohnmobilisten, die auf Sardinien schon häufiger Urlaub gemacht hatten…….immer nur
in der Vor- oder Nebensaison……und dabei noch nie einen Campingplatz aufgesucht hatten……
Hatten wir am 1.Tag einfach nur ganz viel Pech oder waren zufällig nur zur falschen Zeit am falschen Ort ( Badebucht )….. ?
Fähren:
Es gibt mehrere italienische und auch französische Fährlinien, mit denen man direkt von Frankreich und Italien
aus nach Sardinien „schippern“ kann……und das Tag und Nacht.
Wir friesischen „Küstenkinder“ waren ja totale „Newbies“ beim Thema Mittelmeer-Fähren…...
Trotz intensiver Internet-Recherche schon Monate vor Reisebeginn, konnten wir uns auf keine Fährlinie so
richtig festlegen. Fast wöchentlich änderten sich „online“ die Preise…….
Das was wir sicher wussten waren eigentlich nur die möglichen Fährhäfen die für uns in Betracht kamen
( Genua, Livorno oder Piombino ) und grob unsere Reisezeit ( Ende September bis Ende Oktober ).
Weitere wichtige Fragen brauchten noch Antworten:
Tages- oder Nachtpassage ? Camping on Board ( COB ) oder Kabine ? Schnellfähre oder
“normale” Überfahrt ?
Auch preislich gibt es in der Nebensaison extreme Unterschiede zwischen den Reedereien,
die schon schnell mal einige hundert Euro ausmachen können.
Aber zum Glück gibt es ja richtige Spezialisten, die sich in diesem „Tarifdschungel“ sehr gut auskennen
und beruflich tagtäglich damit zu tun haben……wie z.B. Turisarda in Ratingen.
Diese „Sardinien-Experten“ vergleichen alle möglichen Tarife der einzelnen Linien miteinander und buchen
auf Wunsch auch gleich die ermittelten Fährverbindungen…..und das ganz ohne Aufpreis !!!
( nochmals ein dickes Danke an Klaus und Anette, die das mit Turisarda abgewickelt hatten )
Wir denken, das erarbeitete Angebot von Turisarda war schon ein echtes „Schnäppchen“:
2 Erwachsene mit Womo ( max. 7 m Länge ), ohne Kabine und auch ohne Schlafsessel
für Hin- und Rückfahrt ( Nachtpassagen ) auf der Strecke Livorno – Golfo Arcanci
( mit Sardinia Ferries ) und Olbia – Livorno ( mit Moby Lines ) inkl. Reiserücktrittsversicherung
für günstige knapp 280 Euro.
Trotz der langen Nachtüberfahrten ( über 9 Stunden ) hatten wir auch nachträglich keine dieser
doch recht teuren ( um 100 Euro ) und seltsam riechenden Kabinen gebucht…..und auch keine
dieser sogenannten „Pullmann-Schlafsessel“……..
Wir hatten es uns einfach auf sehr bequemen weichen halbrunden Sofas im hinteren Bereich des
Bordrestaurants gemütlich gemacht…..mit bestem Blick auf’s Mittelmeer.
Scheinbar ist diese Art der einfachen und preisgünstigen „Übernachtung“ an Bord dieser Fähren wohl
so üblich, denn geschätzte 80 % dieser Sofas und Sitzreihen waren mit ruhenden bzw. schlafenden
Urlaubern besetzt………und das ganz ohne „Verzehrzwang“.
Echte Nachtruhe ist natürlich etwas anderes……denn das vibrieren der Schiffsmotoren, die bis spät
in der Nacht laut laufenden unzähligen TV-Geräte und evtl. leichter Seegang,
beenden wahrscheinlich die „Träume“ früher als gedacht.
Leider war „Camping on Board“ für Oktober nicht mehr buchbar – angeblich wird das von den Reedereien
immer nur bis Ende September angeboten…….und das auch nicht auf jeder Linie / Strecke.
Auch für den nächsten Sardinien-Womo-Urlaub (…..wahrscheinlich gleich wieder 2013 )
würden wir wieder keine Kabine buchen…....zumindest nicht bei der Hinfahrt.
Denn im Gegensatz zur Rückfahrt, beginnt nach dem Verlassen der Fähre sofort der Urlaub
und schon nach gut 20 Minuten Fahrt erwarten einem die ersten wunderschönen Strandbuchten…....an denen
man(n) evtl. verpassten Schlaf in Ruhe nachholen kann.
Und wer richtig viel Zeit im „Gepäck“ haben sollte, der könnte ja mal „indirekt“ nach Sardinien cruisen……
Indirekt heißt, man nimmt noch die französische Insel Korsika komplett „mit“……..das würde bedeuten,
z.B. rauf auf die Fähre in Piombino, wieder runter in Bastia auf Korsika, dann je nach Zeit gemütlich
über die französische Insel rollen bis in den Süden nach Bonifacio. Von hieraus starten mehrmals täglich
Fähren rüber nach Santa Teresa Gallura auf Sardinien…….
Diese „Seereise“ zwischen Frankreich und Italien ist aber nur von kurzer Dauer – es sind nämlich
nur ca. 13 km die beide Inseln voneinander trennen.
Ach ja.....wer zur Hauptsaison Sardinien bereisen will oder muss ( z.B. wegen schulpflichtigen Kindern )
sollte mit recht "fetten" Fährpreisen rechnen......
Laut meinen Infos haben alle Fährgesellschaften die Preise ganz schön "angehoben".
Für 2 Erwachsene, 2 Kinder, mit 4er-Kabine und Womo bis 7 m werden je nach Anbieter schon mal 1000 Euro und mehr fällig !!!
Kein Wunder, das Sardinien in dieser Saison ca. 30 % weniger Urlauber beklagen mußte.....
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Fortsetzung folgt...........ganz sicher
