Samstag, 18. Juli 2015
Schon früh verlasse ich den Campingplatz und folge mal der 425. Meine ich, verfahre mich aber und stehe am Fuss eines schön geformten Vulkans, auf den ein Weg führt. Es handelt sich um den
Þorbarnarfell, wie ich auf einer Informationstafel zu einem Kraftwerk lesen kann.
Nix wie rauf natürlich.
Es tun sich schöne Aussichten auf – und oben drüber und wieder runter – kann man zur Blauen Lagune sehen.
Am Fuss des Berges auf der anderen Seite ist ein nett gemachter Picknickplatz von Bäumen umstanden, in dem es sich ein Radler mit seinem kleinen Zelt bequem gemacht und die Nacht wohl hier verbracht hatte. Ob es derselbe gutaussehende junge niederländische Mountainbiker ist, der mich gestern am Parkplatz mit lächelnden ozeanblauen Augen und beim Lachen freigelegten strahlendweissen Zahnreihen und mit viel Charme um eine Flasche Mineralwasser gefragt hat – ich ergründe es mal nicht, sondern laufe zurück zum Kästchen und fahre weiter. Hm. Falsche Richtung. Also umgewendet, richtige Straße gesucht – gefunden – weiter. Dabei noch zweimal an der Blauen Lagune vorbeigekommen, an der um die frühe Uhrzeit noch nichts los ist. In meinem Magen rumort es aber schön langsam – ich sollte mal dran denken, dass da auch was außer Tee reinkommt – aber das wird noch etwas dauern.
Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
Ich folge also der 427 und biege dann links auf die 42 ab. Dort dampft und brodelt es wieder – das Solfatarenfeld Seltún liegt da hinten, wo eine gute Straße hinführt. Nix wie hin. Dort muss ich natürlich auch auf den Berg hinaufsteigen, angesichts soviel dampfender Natur und guten Aussichten vergesse ich den knurrenden Magen, ohne Essen kann man leben, ohne Trinken nicht, das alte Prinzip kommt wieder zum Tragen..... Schnell bin ich hinaufgestiegen bis zu einem Aussichtspunkt, von dem man aus die dampfende und auch die weitere Landschaft überblicken kann – auch über den kleinen See Grænavatn.
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
Um ganz Hvergerði herum scheint es zu brodeln und zu kochen, so dass man all diese Gewächshäuser mit heissem Wasser und Wasserdampf beheizen und so Gemüse erzeugen kann. Ich fahre raus zu einem weiteren Solfatarenfeld – nein – Solfatarenberg ins Reykadalur. Dort stehen die Fahrzeuge schon weit entfernt am Straßenrand geparkt, ich wage nicht, weiter vorzufahren, um nicht die ganze Strecke rückwärts wieder fahren zu müssen, sofern es keine Wendemöglichkeit gibt. Es gäbe aber eine, wie ich zu Fuss ausfindig mache, es gibt auch eine kleine Bude, bei der man sich verköstigen kann und relativ viele Besucher, mehr als am Saltún, wo ich heute morgen schon war.
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
Es gäbe auch eine sicherlich wunderbare Wanderung hinauf auf den Berg mit Aussicht in weitere Solfataren – aber ich will heute wieder zur Gruppe stoßen – und wende deshalb um und fahre erst ein Stück der Ringstraße folgend Richtung Selfoss und dann links abgebogen auf die 350 später am Þingvallavatn entlang, einer für die Isländer sehr bedeutsamen Stätte, war dieses Gebiet in früheren Jahrhunderten der Ort, an dem man aus allen Richtungen zusammenkam, um Politik zu machen, zu erfahren, Gesetze zu hören und zu Gericht zu sitzen.
Es ist auch eine wunderschöne Gegend, die auch zu Wanderungen einladen würde, vor allem bei dem richtig schönen Wetter, das heute herrscht.
Aber es ist schon Nachmittag, irgendwann möchte man auch „ankommen“, das Tagesziel lautet heute „Geysir“, also Hörbuch weiter gehört und durch die herrliche Landschaft weitergefahren über die gut ausgebaute Straße 35 bis Geysir. Dort auf dem Camping eingeparkt – großes Hallo, später weitere Besprechung des nächsten Tages, danach noch Besuch bei den Geysiren.
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
Der Strokkur tuts zuverlässig, ich glaube, als wir 1996 hier waren, war es der kleine Geysir, der regelmässig kochte, Blase bildete, hochschnellte. Gemütlicher Abend in froher Runde.....
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
Sonntag, 19. Juli 2015
Heute sollte einer der Höhepunkte der gemeinsamen geführten Wohnmobiltour sein – ein Ausflug mit dem Hochlandbus via Kjölurpiste zum Kerlingarfjöll. Der findet natürlich auch statt – um 9h ist Busabfahrt. Das Wetter sieht nicht gut aus, der Rucksack ist gepackt mit Tomaten-Gurkensalat, Butterbrot, Tee, Mineralwasser und zwei „Stifterln“ also 1/4-l-Fläschchen österreichischen Rotweins, die ich in den Tiefen meines Kästchens beim Rumräumen noch entdeckt habe. Die Fahrt beginnt. Erst ein viertelstündiger Halt am Gullfoss. Dort kaufe ich mir ein hübsches besticktes Stirnband, denn es ist elend kalt und ich hatte meine Tücher und Stirnbänder ganz daheim vergessen.Dann geht es weiter hinauf mit dem Bus - am Skiberg Bláfell vorbei auf der inzwischen holprigen 35, später Abzweig und „technischer Halt“ an einem Wandererheim. Von da aus soll es noch 6km weiter auf Holper- und Schotterpiste aufwärts gehen bis zu einem Aussichtspunkt, aber nach gut 4km ist Schluss, es liegt noch Schnee, der Nebel ist so dicht, dass man keine 100m weit sieht. Zu Fuss weiter, lautet das Gebot der Stunde – bis zum Aussichtspunkt. Ein paar wenige Teilnehmer, die das wohl wirklich nicht schaffen, bleiben am Bus zurück, zweieinhalb Stunden später soll die Rückfahrt sein. Ich zögere. Mag nicht in den dichten Nebel laufen, kalt ist es außerdem. Irene zieht es auch nicht hinauf – wir machen uns es mit ein paar anderen im Bus bequem und ratschen. Dann verzehren wir unsere Brotzeit, die aufwärts strebenden Gestalten hat längst der Nebel verschluckt, zur Belustigung präsentiere ich meinen Rotwein-Schatz, der Begeisterung hervorruft. Die ersten Wanderer kommen schon nach einer halben Stunde wieder „lohnt nicht“ - meinen sie, war mir klar. Doch die letzten kommen kurz vor der vereinbarten Busabfahrt wieder. Es ist nur eine Handvoll, darunter auch Horst. Sie sind tatsächlich bis zu dem angepeilten Aussichtspunkt, von dem man aus in die bunten Berge schauen kann – und bringen wirklich wunderschöne Bilder mit. Der Nebel hatte sich oben gelichtet und Blicke auf die skurrile Landschaft freigegeben. Vielleicht wäre es besser gewesen, erst eine Stunde später loszuziehen, denn der Nebel oben wird tatsächlich leichter – aber Plan ist Plan – und daran hat man sich zu halten. Als alle zurück sind, geht es runter ins Wandererheim, dort gibt es Kaffee und Waffeln, später mit einem einstündigen Stopp – nun bei sogar mal Sonne, aber einem scharfen eiskalten Wind am Gullfoss, wo es auch schöne Bilder gibt.
Heute sollte einer der Höhepunkte der gemeinsamen geführten Wohnmobiltour sein – ein Ausflug mit dem Hochlandbus via Kjölurpiste zum Kerlingarfjöll. Der findet natürlich auch statt – um 9h ist Busabfahrt. Das Wetter sieht nicht gut aus, der Rucksack ist gepackt mit Tomaten-Gurkensalat, Butterbrot, Tee, Mineralwasser und zwei „Stifterln“ also 1/4-l-Fläschchen österreichischen Rotweins, die ich in den Tiefen meines Kästchens beim Rumräumen noch entdeckt habe. Die Fahrt beginnt. Erst ein viertelstündiger Halt am Gullfoss. Dort kaufe ich mir ein hübsches besticktes Stirnband, denn es ist elend kalt und ich hatte meine Tücher und Stirnbänder ganz daheim vergessen.Dann geht es weiter hinauf mit dem Bus - am Skiberg Bláfell vorbei auf der inzwischen holprigen 35, später Abzweig und „technischer Halt“ an einem Wandererheim. Von da aus soll es noch 6km weiter auf Holper- und Schotterpiste aufwärts gehen bis zu einem Aussichtspunkt, aber nach gut 4km ist Schluss, es liegt noch Schnee, der Nebel ist so dicht, dass man keine 100m weit sieht. Zu Fuss weiter, lautet das Gebot der Stunde – bis zum Aussichtspunkt. Ein paar wenige Teilnehmer, die das wohl wirklich nicht schaffen, bleiben am Bus zurück, zweieinhalb Stunden später soll die Rückfahrt sein. Ich zögere. Mag nicht in den dichten Nebel laufen, kalt ist es außerdem. Irene zieht es auch nicht hinauf – wir machen uns es mit ein paar anderen im Bus bequem und ratschen. Dann verzehren wir unsere Brotzeit, die aufwärts strebenden Gestalten hat längst der Nebel verschluckt, zur Belustigung präsentiere ich meinen Rotwein-Schatz, der Begeisterung hervorruft. Die ersten Wanderer kommen schon nach einer halben Stunde wieder „lohnt nicht“ - meinen sie, war mir klar. Doch die letzten kommen kurz vor der vereinbarten Busabfahrt wieder. Es ist nur eine Handvoll, darunter auch Horst. Sie sind tatsächlich bis zu dem angepeilten Aussichtspunkt, von dem man aus in die bunten Berge schauen kann – und bringen wirklich wunderschöne Bilder mit. Der Nebel hatte sich oben gelichtet und Blicke auf die skurrile Landschaft freigegeben. Vielleicht wäre es besser gewesen, erst eine Stunde später loszuziehen, denn der Nebel oben wird tatsächlich leichter – aber Plan ist Plan – und daran hat man sich zu halten. Als alle zurück sind, geht es runter ins Wandererheim, dort gibt es Kaffee und Waffeln, später mit einem einstündigen Stopp – nun bei sogar mal Sonne, aber einem scharfen eiskalten Wind am Gullfoss, wo es auch schöne Bilder gibt.
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
Die Nacht bleiben alle noch beim Geysir stehen, Aufbruchsstimmung ist erst am anderen Morgen – da aber früh.
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
Montag, 20. Juli 2015
Heute sollten wir im Tal der Hvita entlangtingeln, über die 35 fahren, den ehemaligen Bischofssitz Skalholt anschauen, evtl. das Ökodorf Solheimar, in dem Behinderte und Nichtbehinderte zusammenleben und Landwirtschaft und Handwerk betreiben (sowas wie bei uns Regens Wagner Stiftung, das ich recht gut kenne und mich daher nicht größer interessiert) Vorher für die, die sich dafür interessieren noch einen Abstecher der Straße 32 folgend im Tal der Þjorsa entlang, später auf der Schotter-26 runter nach Hella – dort auf dem Camping ist die Nacht vorgesehen.
Irene und Horst fahren zusammen, ich möchte gerne mehr an der 32 erkunden, die ziemlich nahe an die Hekla, den gefährlichsten Vulkan Islands herankommt. Trödle auch erst noch etwas herum, das Wetter ist nicht sonderlich einladend – und fahre erst als letzte vom Platz. Tingle im grünen Bauernland herum – suche den Einstieg zu einem Berg „Miðfell“, den ich aber nicht finde, um ihn zu besteigen und fahre letztendlich weiter auf die 32. Da ist es schon Mittag geworden, am großen Schafspferch Skaftholtsréttir mit langer Tradition und Geschichte halte ich kurz an, um in die Karte zu sehen. Der Kollege aus dem anderen Wohnmobil, das hier parkt, erzählt mir, die Straße 26 sei „nicht zu befahren“, viel zu grobe Schotterpiste. Aha – danke, ich schau mir das später mal an. Zuerst aber auf asphaltierten 32 weiter. Wenige Kilometer nach unserem Intermezzo kommt ein Hinweisschild, es leitet zu der früheren Schotterstrecke, über einen kleinen Aussichtspunkt, ich setze den Blinker, fahre über einen kleinen Graben-Übergang, danach eine 90°-Kurve, Schotterstrecke natürlich, beginne zu beschleunigen, denn es geht ja gleich steil bergauf – da tut es einen ohrenbetäubenden Knall, der Motor ist schlagartig aus, das Kästchen steht, im Display erscheint „Motoröldruck zu schwach“ - es brennen alle Alarmlampen im Armaturenbrett. Ach nein, bitte bitte nicht. Ich stehe mitten im Strässchen – und rufe mal in der Werkstatt meines Vertrauens in der Heimat an, um den Sachverhalt zu schildern und vielleicht eine Ferndiagnose zu bekommen. Die ist vernichtend: In der Motorölpumpe befindet sich ein Rädchen und eine kleine Kette und diese Kette würde leicht mal reissen – gut möglich, dass es dieser Schaden ist. Motor besser sowenig wie möglich starten, wenn er noch keinen Schaden hat, was gut möglich ist, nachdem ich nicht nochmal nachgeorgelt hatte. So einen Schaden hatte ich doch vor fast genau 7 Jahren schon mal mit meinem damaligen Bürstner auf Fiat mitten auf dem Lukmanierpass. Da wurde ich aufgeladen, nach Bellinzona in die Werkstatt gebracht, wo man mehrfach versuchte, den Motor zum Laufen zu bringen mit dem Erfolg, dass dann nicht nur die Motorölpumpe, sondern Motor und Turbolader kaputtgegangen waren. Der Aufenthalt in der Werkstatt damals betrug zwei Wochen, ich fuhr mit einem Leihauto heim und holte zwei Wochen später das Wohnmobil wieder ab, die Sommerreise war leider beendet gewesen. Ob mir nun ein ähnliches Schicksal droht?
Heute sollten wir im Tal der Hvita entlangtingeln, über die 35 fahren, den ehemaligen Bischofssitz Skalholt anschauen, evtl. das Ökodorf Solheimar, in dem Behinderte und Nichtbehinderte zusammenleben und Landwirtschaft und Handwerk betreiben (sowas wie bei uns Regens Wagner Stiftung, das ich recht gut kenne und mich daher nicht größer interessiert) Vorher für die, die sich dafür interessieren noch einen Abstecher der Straße 32 folgend im Tal der Þjorsa entlang, später auf der Schotter-26 runter nach Hella – dort auf dem Camping ist die Nacht vorgesehen.
Irene und Horst fahren zusammen, ich möchte gerne mehr an der 32 erkunden, die ziemlich nahe an die Hekla, den gefährlichsten Vulkan Islands herankommt. Trödle auch erst noch etwas herum, das Wetter ist nicht sonderlich einladend – und fahre erst als letzte vom Platz. Tingle im grünen Bauernland herum – suche den Einstieg zu einem Berg „Miðfell“, den ich aber nicht finde, um ihn zu besteigen und fahre letztendlich weiter auf die 32. Da ist es schon Mittag geworden, am großen Schafspferch Skaftholtsréttir mit langer Tradition und Geschichte halte ich kurz an, um in die Karte zu sehen. Der Kollege aus dem anderen Wohnmobil, das hier parkt, erzählt mir, die Straße 26 sei „nicht zu befahren“, viel zu grobe Schotterpiste. Aha – danke, ich schau mir das später mal an. Zuerst aber auf asphaltierten 32 weiter. Wenige Kilometer nach unserem Intermezzo kommt ein Hinweisschild, es leitet zu der früheren Schotterstrecke, über einen kleinen Aussichtspunkt, ich setze den Blinker, fahre über einen kleinen Graben-Übergang, danach eine 90°-Kurve, Schotterstrecke natürlich, beginne zu beschleunigen, denn es geht ja gleich steil bergauf – da tut es einen ohrenbetäubenden Knall, der Motor ist schlagartig aus, das Kästchen steht, im Display erscheint „Motoröldruck zu schwach“ - es brennen alle Alarmlampen im Armaturenbrett. Ach nein, bitte bitte nicht. Ich stehe mitten im Strässchen – und rufe mal in der Werkstatt meines Vertrauens in der Heimat an, um den Sachverhalt zu schildern und vielleicht eine Ferndiagnose zu bekommen. Die ist vernichtend: In der Motorölpumpe befindet sich ein Rädchen und eine kleine Kette und diese Kette würde leicht mal reissen – gut möglich, dass es dieser Schaden ist. Motor besser sowenig wie möglich starten, wenn er noch keinen Schaden hat, was gut möglich ist, nachdem ich nicht nochmal nachgeorgelt hatte. So einen Schaden hatte ich doch vor fast genau 7 Jahren schon mal mit meinem damaligen Bürstner auf Fiat mitten auf dem Lukmanierpass. Da wurde ich aufgeladen, nach Bellinzona in die Werkstatt gebracht, wo man mehrfach versuchte, den Motor zum Laufen zu bringen mit dem Erfolg, dass dann nicht nur die Motorölpumpe, sondern Motor und Turbolader kaputtgegangen waren. Der Aufenthalt in der Werkstatt damals betrug zwei Wochen, ich fuhr mit einem Leihauto heim und holte zwei Wochen später das Wohnmobil wieder ab, die Sommerreise war leider beendet gewesen. Ob mir nun ein ähnliches Schicksal droht?
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
Ich telefoniere mit meiner Schutzbriefversicherung, die versichert mir, einen Abschleppdienst zu schicken, der sage und schreibe 4 Stunden später auch kommt – naja, es dauert alles, bis es organisiert ist, es ist Urlaubszeit, die Isländer sind entspannt, die Werkstätten im näheren Umkreis haben Ferien, besser ist es auch, direkt zu Citroen Island zu kommen, also kommt der Abschlepper, der ein direkter Nachfahre der Wikinger sein muss, gegen 16h bei mir an. Er startet den Motor, damit die 30cm mit den Vorderrädern auf die Rampe gefahren werden kann, die er direkt vor den Rädern runtergelassen hatte, der Motor startet – welch ein Glück, nur – der „Christbaum“ im Armaturenbrett geht nicht aus. Also Motor wieder schnell ausgemacht, das Fahrzeug auf das andere gezogen, befestigt – los geht die zweistündige Fahrt nach Reykjavik.
Als wir dort ankommen und ich mitsamt Kästchen auf dem Hof von Citroen abgeladen werde, ist es fast sieben abends – da ist natürlich niemand mehr da. Klar. Ein einsamer Abend im Industriegebiet in Reykjavik beginnt, ich habe zu lesen, keine Langeweile.
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Re: Auf - wer mit uns will nach ISLAND ziehn.....
Wirklich beeindruckende Bilder !
Wir wissen ja, dass es für Dich und Dein Kästchen gut ausgegangen ist, aber spannend machst Du s schon immer. Gott sei Dank war der Schaden nicht zu groß und Du konntest Deine Reise fortsetzen.
Wir wissen ja, dass es für Dich und Dein Kästchen gut ausgegangen ist, aber spannend machst Du s schon immer. Gott sei Dank war der Schaden nicht zu groß und Du konntest Deine Reise fortsetzen.